Berufseinstieg ohne volle Stelle

  • Hallo,


    ich studiere derzeit in Hessen für das Lehramt an Haupt- und Realschulen mit den Fächern Deutsch und Englisch. Dies ist mein zweites Studium, ich habe vorher schon einen Magisterabschluss in Anglistik und Germanistik gemacht und dann in einem ganz anderen Bereich gearbeitet.


    Ich habe nun noch einige Semester vor mir und dann natürlich das Referendariat. Meine beiden Kinder werden nach dem Referendariat vermutlich noch im Kindergarten- und Grundschulalter sein. Aus diesem Grund würde ich den Berufseinstieg gerne in Teilzeit beginnen und dann im Laufe der Zeit mit wachsender Lehrerfahrung und größer gewordenen Kindern aufstocken. Nun habe ich von einer Referendarin gehört, der Einstieg sei grundsätzlich NUR mit 100% Stelle möglich, Reduzierungen gleich zu Beginn gingen nur mit Zustimmung des Schulleiters.


    Mich würden nun Erfahrungsberichte interessieren: Ist das wirklich so und falls ja: wie lange "muss" man auf der vollen Stelle bleiben bevor man reduzieren kann? Hat hier vielleicht trotzdem jemand mit einer halben oder dreiviertel Stelle angefangen? Hat das etwas mit der Art der Stelle zu tun? Da ich beim Einstieg schon über 40 sein werde rechne ich sowieso nicht wirklich mit einer Verbeamtung (obwohl das in Hessen grundsätzlich möglich wäre), würde auch Springerstellen etc nehmen.


    Vielen Dank schon mal für Eure Einschätzung!

    • Offizieller Beitrag

    Bei mir war es so, dass ich bei meinen Einstellungsunterlagen gleich automatisch ein Formular über gewünschte Stundenreduzierungen mitbekommen habe. Ich weiß aber nicht, ob das heute immer noch so ist.

  • In NRW ist es auf jeden Fall nicht so. Da darfst du während des Vorstellungsgespräches auch nicht gefragt werden, ob du voll arbeitest. Erst bei der Unterschrift trägst du ein, wie viele Stunden du arbeiten möchtest.

  • Meinst du mit Berufseinstieg das Referendariat? Da kann es je nach Bundesland sein, dass das nicht Teilzeit geht, bei einer Planstelle aber schon, wie oben geschrieben.

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • Vielen Dank an alle für Eure Erfahrungsberichte, das hört sich ja ziemlich ermutigend an. Ich wollte ernsthaft schon alles hinschmeißen...


    katta: nee, ich meine nicht das Referendariat sondern den Berufseinstieg danach. Dass das Ref zeitaufwändig und gerade mit zwei kleinen Kindern echt anstrengend wird, darauf bin ich eingestellt. Wenn es da allerdings eine Teilzeitlösung gibt, dann nehme ich sie gern in Anspruch. Weißt Du, wo ich das für Hessen rauskriegen kann?


    chilipaprika: Das mit dem Ausnahmegrund Kinder/Familie beruhigt mich jetzt sehr. Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass ausgerechnet die Hessen, die so ziemlich die "lascheste" Verbeamtungsgrenze mit derzeit 50 (?) Jahren haben, bei dem Teilzeit/Vollzeitthema strenger sind als alle anderen Bundesländer, von denen Ihr mir gerade berichtet habt. Aber vielleicht meldet sich ja auch noch jemand aus Hessen zu Wort :)

  • Oops, Trantor, Du unterrichtest ja in Hessen sehe ich gerade und hättest theoretisch auch gleich reduzieren können. Wann hast Du denn angefangen wenn ich fragen darf?

  • Ich habe meinen Vorbereitungsdienst im Januar 2010 beendet und bin dann mit 21 von 27 Stunden eingestiegen. Da ich an der Schule eine Planstelle bekam, an der ich auch das Referendariat gemacht habe, kannte mich der Direktor gut und hat mir angeboten, eine Reduzierung vorzunehmen. Zwischenzeitlich habe ich dann voll gearbeitet und dieses Halbjahr hab ich wieder um 4 Stunden (= eine Deutschklasse) reduziert. In Hessen ist eine Reduzierung also problemlos möglich.

  • Trantor, danke!


    Joan, das hört sich gut an! Aber das war jetzt nicht nur eine Freundschaftsleistung von dem Schulleiter weil er Dich kannte? Und theoretisch hättest Du auch noch mehr reduzieren können? Ich träume ja von erstmal 50%, kommt ja dann eh noch Vertretung, Konferenzen etc oben drauf. Aber unmöglich scheint das ja wohl nicht zu sein, das ist toll. Zwei Jahre familiäre Durststrecke wegen Ref halt ich durch, aber danach würde ich dann gerne OHNE Nachtschichten gut vorbereitet unterrichten und trotzdem noch Zeit für meine Kinder haben...

  • Ne, das haben alle mit den Korrekturfächern angeboten bekommen. Ich hab es auch gemacht, weil ich wusste, dass ich mein Pensum sonst nicht schaffe. Nach einem Halbjahr hab ich ja dann voll gearbeitet und hab gesehen, dass selbst nur ein Kurs mehr sehr viel Zeit am Abend kostet, die meiner Familie fehlt.

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