Buchstabeneinführung - Hilfe!

  • Hallo,


    ich habe demnächst einen Unterrichtsbesuch in Klasse 1 und würde gerne eine Buchstabeneinführung zeigen. Da ich noch nicht so viel Erfahrung in Klasse 1 habe, habe ich ein paar Fragen:


    Ist es notwendig / sinnvoll, dass die Kinder in der Einführungsstunde den Buchstaben schon schreiben lernen?
    Wenn nicht, könnte ich als Stundenthema die optische und akustische Differenzierung nehmen oder sollte ich mich entweder für die optische oder die akustische Differenzierung entscheiden?


    Gibt es typische "Anfängerfehler", welche bei der Buchstabeneinführung vermieden werden sollen? Mit welchen Problemen seitens der Schüler muss ich rechnen?


    Ich danke euch für eure Hilfe. :geschenk:

  • Vor allem überlege Dir,wie Du damit umgehst, wenn ein Schüler warum auch immer nicht hört ob da nun ein "K" drin ist. Ich hatte gerade bei der DBL, dass ein Schüler konsequent das "k" durch ein "g" ersetzt hat. Z.B. Schaugel.


    Also vielleicht da drauf achten, dass Du z.B. keine Aufgabe wählst in der sie entscheiden sollen ob "g" oder "k", denn den vertauschen die Kinder sehr gerne ;)

  • Danke, Lina!


    Also werde ich etwas zur optischen und akustischen Analyse machen und die Kinder den Buchstaben noch nicht schreiben lassen.
    Wäre das so OK? Oder nur eins von beiden?

  • Hm, es ist ja nun nicht mehr der Anfang, die kennen doch schon etliche Buchstaben inzwischen,oder? Wie willst du da sinnvoll und effektiv eine ganze Stunde füllen ohne den Buchstaben zu schreiben? Das fand ich am Anfang des Schuljahres gut, aber inzwischen ... Ende erstes Halbjahr, würde ich es nicht mehr so künstlich in die Länge ziehen. Meine Ansicht.

  • Cubanita, ist das dann nicht ein bisschen viel für die erste Stunde, wenn ich die Kinder den Buchstaben schreiben lasse und sie noch eine optische und akustische Analyse machen lasse? So wie ich das bisher von anderen Lehrern mitbekommen haben, verwenden sie alleine für das Schreiben des einzelnen Buchstaben (Nachspuren an der Tafel, in den Sand schreiben, mit Wolle legen, mit Wachsmalstiften schreiben etc.) eine ganze Stunde.

  • Also, bei uns kommt erst die Arbeit am Laut, also z.B. Beim N, na, ne, ni, no, nu, und Suche nach Wörtern mit diesen Silben, wir arbeiten mit ABC der Tiere, viele Kinder haben um Weihnachten herum das Lesen heraus und können die Synthese auch mit neuen Buchstaben recht schnell nachvollziehen. Dann kommen Übungen, wo hörst du ..., mit Lautfisch oder im AH, außerdem sind dann Stationen mit Sandschreiben, Muggelsteine legen, Wollfäden legen, Wachsmaler, Tafel dabei und dann die Übung Nachschreiben und selbst schreiben im Schreiblehrgang. Bis auf die Einführung im Kreis läuft das ganze recht frei, so dass die Kinder sich aus den Angeboten selbst aussuchen dürfen. Pflich sind immer die Hörübungen und die Schreibübungen im Heft. Viele machen alles andere recht gern, aber wirklich Pflicht muss das nicht sein.
    Die optische und akustische Differenzierung muss sowieso eine Begleitübung jeder Stunde sein, daher würde ich nicht eine ganze Stunde nur sowas machen ... stelle ich mir sehr langweilig vor, weil es ja auch nicht allzu viele mir bekannte Übungsvarianten gibt. Also gut, verschiedene Übungen mit Kreuzchen setzen, Buchstaben bunt malen, Lautfisch, ... Gibts noch mehr?

  • Hmmm... nachdem ich gerade ein wenig in alten Beiträgen gestöbert habe. Dort wurde u.a. auch geschrieben, dass man um die Buchstabeneinführung mitten im Schuljahr kein großes Brimborium machen sollte. Aber was heißt das nun genau? Reicht es, den Buchstaben (nach einem netten Einstieg) an die Tafel zu schreiben, die Schreibweise zu besprechen und die Schüler den Buchstaben nachspuren zu lassen? Und gleich danach kann es schon mit einem Arbeitsblatt zur Lautanalyse weitergehen? Also nix mit Kneten, in den Sand schreiben etc.?

  • Ich führe jeden Buchstaben mit allen Sinnen ein.
    Wir sitzen im Kreis.
    Meistens finden die Kinder übers Hören (Klingel, Katze o.Ä.) heraus, welches der Buchstabe der Woche ist.
    Dann habe ich einen Fühlsack dabei mit Gegenständen, die mit dem Buchstaben beginnen (Kartoffel, Kassette, Kerze, Kastanie, ...), ca. 5 Sachen, ein Kind fühlt, rät, ein anderes versucht, das genannte zu finden, holt es heraus (oder du lässt es gleich herausholen) und legt es in die Kreismitte.
    Wir riechen den Buchstaben (zB Kokos)
    und zum Abschluss schmecken wir ihn (Kakao, Kekse, Karotte - also EINS davon)
    das dauert ca. 15 Minuten.
    Dann gehen alle auf ihren PLatz, ich male den Buchstaben an die Tafel, wir üben ihn alle nachzuspuren - zuerst groß in der Luft, mit einer Hand, mit beiden Händen zusammen, riesengroß bis normalgroß kleiner werdend. Dann mit jedem Finger der Schreibhand einmal auf den Tisch, dann dürfen die Kinder ihn an der Tafel nachspuren und mir anschließend in einem Sandkästchen zeigen, dass sie es sich gemerkt haben. Von dort gehen sie mit einem Arbeitsblatt zum Platz und es beginnt die Einzelarbeit: Auf dem Arbeitsblatt sind der Buchstabe in groß zum Nachspuren und dann in den Linien zum Nachspuren und dann selbst schreiben.
    Die schnellen Kinder bekommen am Ende der Stunde noch ihre Seite für das Buchstabenbuch, auf dem Gegenstände aus dem Fühlsack u.Ä. drauf sind, die alle mit K anfangen und die sie lautierend selbst daneben schreiben. Aber das natürlich nur, wenn du auch frei schreiben lässt....


    Dieser Ablauf is bei mir bei jedem Buchstaben gleich, nur eben mit anderen Sachen. DIe Kinder mögen diese Stunden sehr und so habe ich es schon 4 erste Klassen hindurch gemacht. SIe merken sich oft die Sachen, die ich mitgebracht hatte und wissen noch in der 3. Klasse... gell beim K haben wir Karotten gegessen und ich dachte, wir lernen das M wie Möhre ;) oder so.
    Die Gegenstände (sofern nicht verderblich) kommen dann für den Rest der Woche auf unseren Buchstabentisch, zu dem dann auch ab dem nächsten Tag manche Kinder noch Sachen mitbringen, die wir dazulegen.

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