"Gigantische" Diätenerhöhung und Nullrunde für höhere Beamte

    • Offizieller Beitrag

    Meckern ist ohnehin so eine ziellose, energieraubende und grundunsympathische Aktivität.


    Es gibt so viele Möglichkeiten, diese Energien sinnvoller einzusetzen. Man könnte zB. in eine Partei gehen und sich dort gegen die Erhöhung der Diäten stark machen ;) ...

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • Meckern ist ohnehin so eine ziellose, energieraubende und grundunsympathische Aktivität.


    Es gibt so viele Möglichkeiten, diese Energien sinnvoller einzusetzen. Man könnte zB. in eine Partei gehen und sich dort gegen die Erhöhung der Diäten stark machen ;) ...


    Oder für eine Anhebung der Löhne und Gehälter...

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Oder für eine Anhebung der Löhne und Gehälter...

    Kann man tun. Man muss sich aber dann im Anschluss nicht wundern, wenn folgende Dinge passieren:


    1. Weitergabe der Lohnerhöhung an den Endverbraucher mit der Folge das diese effektiv nicht mehr viel bietet.
    2. Abwanderung von Unternehmen in Regionen mit geringerem Lohn.
    3. Geringere Inlandsnachfrage im B2B-Bereich mit entsprechenden Folgen für nicht ausgelastete Unternehmen und deren Mitarbeiter.
    4. Exportrückgang aufgrund günstigerer Angebote in Drittstaaten.
    5. Investitionsrückgang aufgrund von 3. und 4.

  • Du hast Punkt 6 und 7 in deinem Szenario vergessen:


    6. Massenarbeitslosigkeit in Deutschland und Verarmung
    7. Verfall der Städte und Ausbreitung von Seuchen


    :autsch:


    Im Ernst:
    Die Abwanderung von Firmen ins Ausland hat vor Jahren begonnen - genau entlang deiner Argumentationsschnur.
    Zahlreiche dieser Unternehmen sind reumütig (und nahe am Ruin) wieder zum Standort Deutschland zurückgekehrt. Wir leben in einer Zeit, in der "Just-in-time-Produktion" gute Kommunikationswege und Infrastruktur voraussetzt.
    Der Lohnfaktor wird in Zeiten von Tarifauseinandersetzungen gerne kolportiert - ist jedoch bei Weitem nicht sooo ausschlaggebend in der Kostenstruktur von Industrieunternehmen.
    http://www.igmetall.de/lohnkos…-geringere-rolle-9504.htm


    Nachtrag: Interessant i n diesem Zusammenhang ist auch ein Papier der Friedrich-Ebert-Stiftung zu Arbeitskosten:
    http://library.fes.de/fulltext/stabsabteilung/00519010.htm
    Das stammt zwar noch aus DM-Zeiten, zieht jedoch die richtige Kosequenz:

    Zitat

    Die Antwort liegt nicht darin, sich der verstärkten Lohnkonkurrenz anzupassen, sondern darin, sich ihr zu entziehen, indem man die Basis für Produktivitäts-, Qualitäts- und Innovativitätsrenten stärkt. Es gilt, die Bedingungen dafür zu sichern, daß Deutschland ein Hochlohnstandort bleiben kann.
    Fazit: Nicht Lohnkosten runter, sondern Leistungsfähigkeit rauf!

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

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  • Auch wenn ich mich jetzt hier unbeliebt mache : Ich hätte gar nicht mal was gegen die Diätenerhöhung, wenn die lieben Politiker uns Lehrer mehr wertschätzen und unsere Bezüge
    ein wenig anheben würden. Dazu noch die Anhebung des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes wieder auf 100%.


    Aber was machen die Politiker für uns ? Wenig Wertschätzung der Lehrer, dafür permanente Diskreditierung in der Öffentlichkeit, unausgegorene und gehetzte Reformen, die allein auf dem Rücken der Lehrer ausgetragen werden, Mehrarbeit, zu wenige Lehrerstellen, zu hohe Klassenfrequenzen, Streichung der Schulsozialarbeit und des schulpsychologischen Dienstes, maroder Zustand der Gebäude (z.T. mit historischen Toiletten aus den 50ern) und Sachmittel...


    Die werten Politiker mögen mir verzeihen, dass ich die Diätenerhöhung nicht billigen möchte ! 8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • Ich möchte jetzt vllt. mal etwas gegenteiligeres sagen *g*


    Ich finde die Diätenerhöhung vollkommen richtig - das einzige was mich stört sind die überzogenen Rentenansprüche die Abgeordnete haben.
    Zu Lehrerbesoldung: Ich bin eigentlich der Meinung, dass wir genug verdienen, zumindest wenn wir Beamte sind. Dass TVöD-Lehrer zu schlecht bezahlt werden, sehe ich auch so.
    Aber ein verbeamteter A13-er kann doch wirklich nicht meckern.
    Ich bekomme seit 4 Schuljahren A15, bin aber auch mit A14 und A13 immer wunderbar klargekommen.
    Viele in meinem Bekanntenkreis, die keine Lehrer sind verdienen bedeutend weniger, sogar manche Ingenieure!
    So schlecht haben wir es nicht.

  • Viele in meinem Bekanntenkreis, die keine Lehrer sind verdienen bedeutend weniger, sogar manche Ingenieure!


    Ja und? Gibt ja auch genügend, die sich zu "fein" wären, auf Lehramt zu studieren und lieber "irgendwas mit Medien" gemacht haben. Und Ingenieure mit schlechtem Examen, die nur bei einer Zeitarbeitsfirma unterkommen können, gibt´s auch in Massen. Wären deine Bekannten lieber zu Daimler ans Band gegangen, hätten sie jetzt sogar mehr als der durchschnittliche Lehrer...


    Ganuso gut kann man argumentieren, dass die Juristen beim Staat hoffnungslos überbezahlt sind, weil es ene Menge Rechtsanwälte gibt, die nebenbei noch Taxi fahren müssen...


    Man wird immer irgendwo jemanden finden, der weniger verdient als man selbst. Ich kennen KEINE EINZIGE Berufsgruppe außerhalb der Lehrerschaft, die so etwas als Argument gegen Gehaltserhöhungen verwendet, die zumindest die tatsächliche Inflationsrate ausgleichen und noch einen kleinen Aufschlag zur Beteiligung am gesamtgesellschaftlochen Wirtschaftswachstum beinhalten.


    Wer sich hier als Lehrer überbezahlt fühlt, der soll meinetwegen nach Panama gehen...


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

    Einmal editiert, zuletzt von Mikael ()

  • Zitat

    Wer sich hier als Lehrer überbezahlt fühlt, der soll meinetwegen nach Panama gehen...



    Schön.

  • Ich rede nicht von Zeitarbeitsfirmen. Sondern von ganz "normalen" Ingenieuren in z.B. Lärmschutzbüros. Die verdienen nicht schlecht, landen irgendwo bei 3000€ netto oder etwas mehr.


    Ich fühle mich auch nicht überbezahlt, aber ich bin einverstanden mit meinem Gehalt. D.h. ich empfinde es für meine Tätigkeit angemessen.
    Und nur weil in der freien Wirtschaft oft höhere Bruttolöhne gezahlt werden, heißt das nicht(!) dass die mehr haben als Lehrer. Netto sieht es bei uns Beamten ja bekanntlich anders aus.


    Entschuldige wenn ich das jetzt mal so darstellen muss (bitte jetzt nicht falsch verstehen, ich gebe jetzt einfach mal aufgrund der Anonymität einen Wert für mich an)
    aber ich liege monatlich jenseits der 4000-er Marke netto(!) das muss mir erstmal jemand aus der Privatwirtschaft nachmachen.


    Dass es immer mehr sein könnte ist klar, aber man sollte bitteschön nicht die Realität verklären
    Das Durchschnittsgehalt in Deutschland liegt weit unter dem was wir bekommen - und da sind auch andere Akademiker reingerechnet (ja auch Naturwissenschaftler!)
    Man sollte schon noch ein Auge dafür haben, wie es auf der Welt aussieht anstatt grundsätzlich Sprüche zu klopfen


    Und woher du das mit Daimler hast frage ich mich auch. Ich weiß, dass man dort am Band ganz gut verdient - aber zumindest an die Lehrergehälter in Baden-Württemberg kommen die ganz sicher nicht hin. Wenn die euch in Niedersachsen so viel weniger zahlen dann tut mir das leid

  • Zitat

    Entschuldige wenn ich das jetzt mal so darstellen muss (bitte jetzt nicht falsch verstehen, ich gebe jetzt einfach mal aufgrund der Anonymität einen Wert für mich an)
    aber ich liege monatlich jenseits der 4000-er Marke netto(!) das muss mir erstmal jemand aus der Privatwirtschaft nachmachen.



    Da könntest du in Sachsen jedes halbe Jahr ein Sabbatical einlegen.


    Wenn ich noch ein Dutzend Kinder bekomme, könnte ich allerdings auch auf diesen Wert kommen.


    Jetzt überlege ich: Wandere ich aus oder....?

  • Panama und Sachsen liegen doch nicht so weit auseinander wie ich immer dachte....*grübel*

    3 Mal editiert, zuletzt von MarlenH ()

  • Ich bekomme seit 4 Schuljahren A15, ...
    So schlecht haben wir es nicht.


    Zitat

    ...aber ich liege monatlich jenseits der 4000-er Marke netto(!) das muss mir erstmal jemand aus der Privatwirtschaft nachmachen.


    Zitat

    Also ich bin lediglich verheiratet und habe 1 Sohn


    A15 + Verheiratetenzuschlag + Kinderzuschlag + Baden-Württemberg... Ganz klar der "Normalfall" für Lehrkräfte in Deutschland...


    Zitat

    Ich rede nicht von Zeitarbeitsfirmen. Sondern von ganz "normalen" Ingenieuren in z.B. Lärmschutzbüros. Die verdienen nicht schlecht, landen irgendwo bei 3000€ netto oder etwas mehr.


    Für einen zivilisatorischen Wohlstandsjob, von dem vor 20 Jahren kaum jemand wusste, dass es ihn überhaupt gibt oder dass es jemals nennenswerten "Bedarf" dafür geben würde, gar nicht einmal so schlecht bezahlt...


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Zitat Mikael :

    Zitat

    Ich kennen KEINE EINZIGE Berufsgruppe außerhalb der Lehrerschaft, die so etwas als Argument gegen Gehaltserhöhungen verwendet

    Liegt daran, weil etliche Lehrer über panamäische Gene verfügen ! 8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

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