Methode zur "Behandlung" von Lautstärke bei Stationentraining

  • Die Lehrerin meines Kindes wendet nach seinen Berichten folgende MEthode an:
    (erstes Schuljahr)


    Am Ende des Stationenlaufes dürfen die SchülerInnen Kinder vorschlagen (Bedingung nicht die eigenen NAchbarn), die besonders leise gearbeitet haben - aus den Vorschlägen sucht sich die Lehrerin ein/oder zwei heraus, die mit einem kleinen Dominospiel belohnt werden.


    Ich finde die Methode echt blöd - wahrscheinlich trägt sie zwar dazu bei, dass leise sein ins Bewusstsein gerät, aber muss es so sein, dass daraus eine Konkurrenzsituation erwächst? (Bisher haben wohl nur Mädchen diese Belohnung bekommen). Ich finde wichtig, dass sich jeder auf seine Aufgabe besinnt und nicht die anderen bei der ARbeit beobachtet.
    Ich habe geschworen, mich aus der Schule herauszuhalten (bin ja auch selber GS-Lehrerin), aber es fällt mir verdammt schwer!!!!
    Oder könnt ihr der Methode etwas Gutes abgewinnen? Sehe ich es zu sehr durch die Brille meines Kindes, das es als ungerecht ansieht???
    flip

  • Nee. das gefällt mir auch nicht! Wenn die Lehrerin schon belohnen will, soll sie nach der Stationenarbeit die ganze Klasse fragen, ob sie leise genug waren um eine Belohnung zu bekommen, und dann kriegen alle was oder keiner ...


    Vielleicht macht es die Lehrerin nur am Anfang, damit der Lärm bzw. die Stille überhaupt ins Bewusstsein der Kinder gerät - weil die da ja nicht drauf achten, die haben Besseres zu tun an den Stationen ...


    Und das mit dem Raushalten ist schon sehr schwer - ich spreche aus Erfahrung ;)


    viele Grüße
    venti :)

  • Der Ansatz, Kinder die besonders gut und leise gearbeitet haben zu belohnen, anstatt die Störer zu bestrafen ist m.E. durchaus zu befürworten.....


    Ich drehe im Unterricht auch immer mal wieder den Focus um und schenke den Kindern, die ruhig und konzentriert sind Beachtung und Lob. Kinder, die stören, bekommen die Zuwendung (man achte auf die eigentliche Wortbedeutung!) des Lehrers ja oft genug.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    Einmal editiert, zuletzt von alias ()

  • @ alias: Klar, aber das die Kinder sich selbst herausheben sollen, ... im umgekehrten Sinn möchte ich auch kein petzen. Außerdem predige ich meinen SchülerInnen immer, achte auf dich selbst.
    flip

  • Zitat

    Am Ende des Stationenlaufes dürfen die SchülerInnen Kinder vorschlagen (Bedingung nicht die eigenen NAchbarn), die besonders leise gearbeitet haben - aus den Vorschlägen sucht sich die Lehrerin ein/oder zwei heraus, die mit einem kleinen Dominospiel belohnt werden.


    mir gefallen daran zwei dinge nicht.
    erstens wird hier als motivation/ belohnung was verschenkt (wenn ich das richtig verstanden hab). das ist für mich nicht nachzuvollziehen.


    zweitens - kann ich mich nur anschließen - habe ich auch den eindruck, dass die schüler sich am ende mehr um das verhalten der anderen kümmern, als ums arbeiten selbst..


    ich habe zur zeit auch eine erste klasse (dh flex - mit zweitklässlern) und lasse sie seit der zweiten woche an stationen arbeiten. der "lärm" hält sich dabei ganz von allein in grenzen und wenn kinder sprechen und umhergehen (denn das muss man ja bei stationen auch!) dann ist dieser lärm doch arbeitsunruhe, arbeitslärm. also positiver lärm..


    es ist sicher richtig die klasse in solche verhaltens-beobachtungen miteinzubeziehen. aber sowas würde ich nie auf einzelne schüler beziehen. dh ich hatte im ref eine dritte klasse in mathe die anfangs recht laut war. ich hab dann ein belohnungssystem eingeführt, für ihr arbeitsverhalten incl lärm gab es zwischen 0 und 5 murmeln. die wurden in einem glas gesammelt. war das glas voll gab es zur belohnung für alle ein gemeinsames (kreis)spiel.
    und ich habe die klasse gebeten ihr verhalten selbst einzuschätzen um die anzahl der murmeln zu bestimmen. sorum klappt das auch - die klasse bekommt ja mit ob sie insgesamt bspw. leise war.
    aber einzelne schüler beobachten zu lassen.. hmm :rolleyes:


    grüße, sabi :)

  • Hallo,


    wenn du sonst aber mit der Arbeit der Lehrerin zufrieden bist und alles in geordneten Bahnen läuft, würde ich so etwas aber dann doch ihr überlassen und mich nicht an Kleinigkeiten hochziehen. Würde sie mit Bestrafungen arbeiten, wäre es ja wohl ungeschickter.


    LG
    Tina

    Ein Hund denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, sie müssen Götter sein!" Eine Katze denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, ich muss ein Gott sein!"

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