mal umgekehrt: Lehrer fragen Eltern

  • Ein Problem ist das meiner Meinung nach immer, wenn da erst einmal üble Zustände eingerissen sind. Dem dann noch Einhalt zu gebieten, dürfte schwer sein.


    Die Kinder müssen das von Anfang an lernen. An unserem Gymnasium ist es undenkbar, ohne Hausaufgaben zu kommen. Was natürlich nicht bedeutet, dass die nicht im Bus abgeschrieben werden oder noch kurz vor dem Unterricht.


    Grüße Enja

  • Bin zwar noch lange nicht Papa :D aber ich kann nur sagen was ich in der Sportpsychologie gelernt hab.


    Sind diese Problemkinder in irgendwelchen Sportvereinen oder ähnlichem, z.B. Musikvereinen? Ich hab schon oft gelesen und es selbst erlebt, das Jugendlcihe, die mit Sport groß werden, viel unproblematischer sind. Jugendliche die wie ich Leistungssport betreiben können es sich kaum leisten, bis nachts vorm PC zu sitzen. Zugegebenermaßen läuft für mich die Schule auch nebenher. Ein Bekannter von mir hat bei Olympia Silber gewonnen. Bei ihm läuft das Studium auch nebenher, zu Schulzeiten hat er teilweise in 5 Wochen 2 Wochen gefehlt weil in Barcelona Trainingscamps u.ä. waren.


    Es muss aber ja nicht jeder gleich Leistungssport betreiben, aber auch die "kleinen" Vereine im Ort können einen Teil der Erziehung im positiven Sinn übernehmen. Unser Psychologe hat schon manche Kinder nach Anfrage der Eltern durch Sport in die richtige Bahn gebracht.


    Sport beschäftigt die Kinder, den Kindern wird (hoffentlicht) zugehört, sie werden verstanden, haben Ziele, sind motiviert und man kümmert sich um sie. Wichtig ist aber, dass die Eltern nicht von zu großem Ehrgeiz befallen sind und die Kinder im Verein auch gut aufgehoben sind und nicht solche Dinge wie im Leistungssport passieren, nämlich das Trainer ihre Schützlinge heimlich dopen 8o

    (@vilden) simon was los?
    (@rabble) ungefähr 25 punkte verkackt
    (@rabble) ES GAB NOCH NIE EINE RÜCKSEITE IN MATHEKLAUSUREN
    (@rabble) warum machen die sowas im abi

  • Und wo lernen sie das von Anfang an?
    Zuhause - erst die Pflicht und dann das Vergnügen.
    Das sollte ja im Interesse der Eltern sein, ihren Kindern das beizubringen.
    woman123

  • Zitat

    woman123 schrieb am 22.05.2005 19:12:
    Ich wusste nicht, wie alt dein vergessliches Kind ist.

    Da ist Hausaufgabenheft, sicherlich nicht mehr passend. :D


    Finde ich eigentlich nicht. Ich habe gerade eben in einer 8. Klasse wieder die Hausaufgabenhefte eingeführt, weil oft keine Hausgaben gemacht wurden. Am Ende der Stunde müssen die Hausaufgaben eingetragen wären und ich freue mich über Eltern, die sich das Heft auch daheim zeigen lassen. Das habe ich extra auf dem Elternabend betont und bei den Schülern, bei denen die Eltern tatsächlich einen Blick drauf haben, läuft das auch tatsächlich deutlich besser.


    Ich muss also schon sagen, dass es auch bei 15-/16jährigen vollkommen angebracht ist, ein wenig Kontrolle auszuüben. Wobei das natürlich auch immer auf das einzelne Kind ankommt. Wenn ein Jugendlicher prima seinen Kram alleine geregelt bekommt, ist es natürlich überflüssig.


    Referendarin: So wie du die Fälle beschreibst, scheint mir der Hinweis auf eine Erziehungsberatungsstelle die einzig verbliebene Möglichkeit zu sein. Da scheint ja wohl derartig viel schief gelaufen zu sein, dass da ein Tipp von einer Lehrerin kaum was helfen und ändern wird. In meinem Bereich habe ich natürlich auch viel mit solchen Eltern zu tun, die immer wieder hilflos vor mir sitzen und von mir Erziehungsberatung wünschen. Da liegt aber meines Erachtens unsere Grenze: Das kann man als Lehrer nicht leisten.
    Selbst im Bereich Erziehungshilfe, in dem ich ja arbeite, sehe ich deutlich Grenzen.
    Ich verweise in solchen verfahrenen Situationen immer an die entsprechenden professionellen Erziehungsberatungsstellen und versuche die Ängste der Eltern vor dem Schritt, sich an diese zu wenden, zu nehmen.


    In solchen Familien, die mit ihren Kindern nicht klar kommen, ist übrigens häufig genau das nicht zu finden, was Doris beschreibt: Konsequentes Erziehungsverhalten und damit einhergehend Regeln, auf deren Einhaltung geachtet wird. Und das ist für alle Altersgruppen gleichermaßen wichtig.
    Wenn man also auf einen Notfalltipp nicht verzichten möchte, dann kommt man auf dieser Basis meist sehr weit.


    Gruß
    Mia

    Man soll denken lehren, nicht Gedachtes.
    (Cornelius Gustav Gurlitt)

    Einmal editiert, zuletzt von Mia ()

  • Meine 7-KLässler haben ein Hausaufgabenheft! Und in den Fällen, wo mehrmals die Hausaufgaben fehlten, kam von den Eltern in den folgenden Gesprächen die Bitte doch das Heft gegenzuzeichnen, damit sie kontrollieren können ob ihr Kind das gemacht hat was es sollte. In den drei Fällen in meiner Klasse hat es bei zweien funktioniert. Einer davon braucht diese Unterschriften Sache nicht mehr inzwischen, der andere lässt mich immer brav unterschreiben und hat die Hausi aber auch.


    Gruß, Musikmaus

  • In den 7. Klassen, in denen ich unterrichte, gibt es auch Hausaufgabenhefte. Und nein, ich kontrolliere nicht alle am Ende der Stunde, aber ich gebe ihnen die Zeit, alles sorgfältig aufzuschreiben. Gegenzeichnen mache ich nur bei einigen "ausgewählten" Schülern, bei denen es mit dem Klassenlehrer und den Eltern abgesprochen ist.


    Silja

  • Hallo!
    Ich muss doch nicht alle Hausuafgabenhefte überprüfen. Ich kontrolliere die Hausaufgaben der Kinder und bespreche sie mit ihnen. Wenn ein Kind häufig die Hausaufgaben nicht hat findet ein Elterngespräch statt. Wie schon oben gesagt, die Bitte die Hausaufgabenhefte bei den entsprechenden Kindern zu kontrollieren kam in allen drei Fällen von den Eltern. Für diese drei Hausaufgabenhefte muss ich mir dann einfach Zeit nehmen (was ich im Übrigen auch gerne mache). Nur so ist es doch den Eltern möglich überhaupt nachvollziehen zu können, was ihr Kind an Aufgaben hat. Es gibt eben solche Schlawiner, die nichts aufschreiben und zuhause strahlend erzählen sie hätten nichts auf.
    Aber außer den dreien, von denen ja einer bereits "bekehrt" und einer aufgrund einer einfachen Lehrerunterschrift im Hausiheft seine Aufgaben macht, sind meine Schüler sehr gewissenhaft mit ihren Hausaufgaben und führen ihre Hausaufgabenhefte selbständig.
    Gruß, Musikmaus

  • Ich mache es ebenso wie Silja und Musikmaus. Bei vielen Schülern hilft es schon, wenn man ihnen die Zeit gibt, sich die Hausis zu notieren. Manchmal ist es ja tatsächlich nur Vergesslichkeit.
    Ich lass mir nur die HA-Hefte von den Schülern zeigen, die noch immer zu oft die Hausaufgaben vergessen. Derzeit habe ich zwar keine Eltern, die gegenzeichnen, aber auch das hatte ich schon, sogar in einer 9. Klasse.


    Gruß
    Mia

    Man soll denken lehren, nicht Gedachtes.
    (Cornelius Gustav Gurlitt)

    • Offizieller Beitrag

    Es gibt in Bayern sogar irgendwo einen Erlass (wo genau der steht, weiß ich leider im Moment nicht), dass in der Klasse 5-9 im Gym. ein Hausaufgabenheft geführt werden m u s s. (da sind die Schüler dann 10-15 Jahre alt) In der Praxis sieht das so aus, dass ich beim Hausaufgabenaufgeben einen Blick durch die Klasse werfe, ob alle Hausaufgabenhefte oben sind und von Zeit zu Zeit durch die Klasse gehe und Stichproben mache. Und natürlich sammle ich besonders bei den Kleinen, aber auch quer durch alle Klassen die Hausaufgaben ein. Wenn die dann besonders schlampig sind, dann kann es schon mal passieren, dass ich sie durchstreiche und unten drunter die Unterschrift der Eltern verlange samt einer nochmaligen Anfertigung.
    Bei drei vergessenen HA (und das kommt bei einigen Schülern durchaus in einem Fach öfter als dreimal vor!) gibt es einen Hinweis an die Eltern plus gleichzeitiger Aufforderung zur nachmittäglichen Nacharbeit. (Wird bei uns einmal in der Woche mit rotierendener Aufsicht gemacht, so dass kein Lehrer "sich selbst mitbestraft.") Allerdings weiß ich nicht genau, was passiert, wenn der Schüler zur Nacharbeit nicht erscheint, ich hab gerüchteweise gehört, dass es dann beim ersten Mal einen verschärften Verweis und beim zweiten einen Disziplinarausschuss gibt. Über den pädagogischen Wert von Verweisen kann man sich durchaus streiten- aber in der Regel kommen die Schüler zur Nacharbeit und viele sind danach von ihrer "Vergesslichkeit" geheilt.
    Grüße, Hermine

  • Mein Sohn hat gerade die erste Klasse beendet.
    Wir haben die Abmachung, dass die Hausaufgaben nach dem Mittagsessen erledigt werden, und das wird eingehalten und klappt auch gut. Ich bekam schon den Vorwurf, ich sei die gemeinste Mutter der Welt, weil alle anderen Eltern die HAs für die Kinder machen würden, nur ich nicht.
    Ich überprüfe im Hausaufgabenheft, ob alles erledigt ist, aber er schreibt er nicht immer alles auf. Ich will die Verantwortung nicht abschieben, aber ich finde, das ist Sache des Lehrers. Ich kann zuhause nur überprüfen, was aufgeschrieben wurde, nachträgliches Schimpfen nützt hier wenig.
    Ich verteile allerdings jeden Tag einen Punkt für aufgeschriebene HAs, später gibt's dafür eine Belohnung.


    Lt. Zeugnis waren die Hausaufgaben nicht immer zuverlässig gemacht. Da er ADHS hat, ist dies für mich allerdings nur eine Begleiterscheinung und kein grosses Drama. Damit will ich mich nicht aus der Verantwortung ziehen, aber ich finde man sollte an den größten Baustellen beginnen.

  • Meine Meinung als Schüler dazu ist ganz klar Hausaufgaben sind nicht Aufgabe der Lehrer,wie denn auch?
    Ich bin in der 10. Klasse und weiß schon recht genau, dass man in dem Alter selbst verantwortlich dafür ist.Schlechte Noten muss ich mir also auch selbst zuschreiben.
    Ich denke es liegt viel daran wie es läuft von der Grundschule angefangen.Bei mir wars immer so Schule ,essen, Hausaufgaben, spielen oder Schule Hausaufgaben essen,spielen.
    Das Eltern Hausaufgaben mache finde ich eher nachteilig,denn so kann ich es ja nicht lernen und wie ist es dann bei Arbeiten in der Schule,wo keine Eltern dabei sind?Irgendwann wirkt sich das eher nachteilig aus,glaube ich.
    Eltern sollten da sein,wenn man etwas nicht richtig verstanden hat,um es vielleicht nochmal zu erklären oder vielleicht zum Abfragen vor Arbeiten und Vokabeln aber doch nicht um es selber zu machen.Sie tun dem Kind damit keinen Gefallen und es ungerecht den Kindern gegenüber die es ganz alleine gemacht haben und dadurch dann eine schlechtere Note bekommen.Es fördert auch nicht die Selbständigkeit.Das mit dem Sport sehe ich genau wie Draken,denn auch ich mache seit dem 5. Schuljahr dreimal die Woche Sport,sowie an vielen Wochenenden.Es fördert in vielen Dingen und man ist so ausgelastet das kaum Zeit für Fernseh usw. bleibt.Ich glaube auch sagen zu können das ich seitdem besser denken kann,vielleicht aber nur Einbildung.
    Ich denke ein Allheilmittel gibt es gar nicht aber sicher sind Grenzen von klein auf sehr wichtig.


    Aisha

    Träume nicht Dein Leben,lebe Deinen Traum

  • Zitat

    Ich bekam schon den Vorwurf, ich sei die gemeinste Mutter der Welt, weil alle anderen Eltern die HAs für die Kinder machen würden, nur ich nicht.


    Das ist wohl Ansichtssache. ;)
    Als Lehrerin merke ich schon meistens, welche Hausaufgaben von den Schülern selbst gemacht worden sind und welche nicht (Von Mathe mal abgesehen - da ist es schwieriger zu erkennen, außer ein Schüler peilt im Unterrichts rein gar nichts, hat aber perfekte HA abgeliefert). Manchmal frage ich nach, manchmal nehme ich es stillschweigend zur Kenntnis und denke mir meinen Teil. Letztlich liegt das in der Verantwortung der Eltern. Spätestens bei der nächsten Arbeit zeigt sich, ob die Schüler etwas von ihren HA-machenden Eltern gelernt haben. Wenn ja, ist mir's gleich, wenn nicht, weise ich die Eltern darauf hin, dass sie ihrem Kind damit keinen Gefallen tun.
    Wenn die Hausaufgabenleistungen von den Leistungen im Unterricht abweichen, gebe ich jedenfalls aufgrund der HA keine bessere Note. Von daher ist die Mühe, die sich solche Eltern mit den Hausis ihrer Kinder machen, irgendwie sowieso etwas sinnlos.... ;)


    LG
    Mia

    Man soll denken lehren, nicht Gedachtes.
    (Cornelius Gustav Gurlitt)

  • Schön auch, wenn Erstklässler dann auf einmal "erwachsene" Buchstaben schreiben oder Zahlen einen ganz anderen Schwung haben.....
    Manchmal fragt man sich echt, für wie blöd Eltern einen halten.....

    Jeder Tag, an dem du nicht lächelst, ist ein verlorener Tag.

  • Ich weiß nicht. Als mein Sohn in die 5. Klasse ging, stellte er mit viel Freude und Mühe ein Lesetagebuch her. Er gehörte zu den besseren Schülern in seiner Klasse. Von der Leistung her war das sicher angemessen, was er da tat.


    Kurz darauf war ich zu einem Gespräch bei der Deutschlehrerin und sie zeigte mir zum Vergleich das Werk eines Mädchens, um mir klar zu machen, wie sie sich das vorstelle, was da abgeliefert werden sollte.


    Das Teil hätte so gedruckt werden können und war in jeder Hinsicht perfekt. Meine Nachbarin hatte auch sehr viel Zeit darauf verwendet. 14 Tage lang hatte sie jeden Nachmittag malend, schnippelnd und klebend auf ihrer Veranda gesessen.


    Ich finde es auch nicht schwer zu erkennen, wer da tätig war, aber die Lehrer sehen das angeblich nicht. Jedenfalls viele.


    Grüße Enja

  • Liebe Enja,


    wenn man all Deinen Schilderungen wirklich glauben schenken könnte, könnte man ja meinen, die Lehrer Deines Sohnes haben die ganze Schulzeit nichts anderes zu tun gehabt, als Deinen Sohn fertig zu machen.
    Was ist denn da so schief gelaufen, dass er samt Euch immer wieder nur Negativerlebnisse hinnehmen mußte?


    Kleine Stühlchen am Elternsprechtag, falsche Beurteilungen, ständiges Abkanzeln seiner Leistungen.
    Was ist denn dem vorangegangen, dass man Euch immer nur das Leben schwer machen wollte?


    Milli

    Wir sind die, vor denen uns unsere Eltern immer gewarnt haben! :D

    Einmal editiert, zuletzt von Milli ()

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