Entwicklung der Lehrergehälter vs. Kaufkraft

  • Ich bin auch der Meinung, dass Sek II höher besoldet werden sollte, der Arbeitsaufwand ist (wenigstens was meine Fächer betrifft) objektiv mehr.

    Objektiv ist da m.M.n. wenig. Ich hab für Erwachsenenfortbildungen irre viel Zeit investiert aber es hat Spaß gemacht, selbst mal wieder denken zu müssen/dürfen. Und war weniger anstrengend als 45 min. Unterricht in einer ätzenden 8b.

    Dass Deutschklausuren-Korrigieren einen in den Boreout treiben kann glaube ich persönlich zwar gern, ein anderer findet das aber vielleicht meditativ oder freut sich, dafür A13 zu kriegen, weil es gibt ne Menge anstrengendere Berufe, der eine oder andere sogar mit mehr Verantwortung für weniger Lohn.


    Love it, change it or leave it.

    • Offizieller Beitrag

    (Dass Deutschklausuren-Korrigieren einen in den Boreout treiben kann glaube ich persönlich zwar gern, )


    ein anderer findet das aber vielleicht meditativ oder freut sich, dafür A13 zu kriegen, weil es gibt ne Menge anstrengendere Berufe, der eine oder andere sogar mit mehr Verantwortung für weniger Lohn.

    Zweiter Teil des Satzes: Vollste Zustimmung mit vielen Herzchen-Smilies

    Erster Teil: BITTE BITTE, melde dich, Deutschkolleg (oder irgendeines anderen Faches), der/die das Korrigieren meditativ findet.. Gib mir einen Tipp!

    • Offizieller Beitrag

    Als ich jeweils die ersten Klausuren eines neu zugewiesenen Kurses korrigieren durfte, war das teilweise tatsächlich in den ersten zwei oder drei Jahren spannend. Auch die erste LK Klausur des jeweiligen LKs war nach mehreren Jahren noch irgendwo spannend, weil ich wissen wollte, ob sich die Ersteindrücke bestätigen. Da war immer mal die eine oder andere Überraschung dabei.
    "Spannend" waren auch immer Klausuren, die ich zum ersten Mal gestellt habe und wo ich "besonderes" Material verwendet habe. Ernüchternd waren hingegen oft die Reaktionen der SchülerInnen, die das so gar nicht zu würdigen wussten... :D

  • (...)

    Erster Teil: BITTE BITTE, melde dich, Deutschkolleg (oder irgendeines anderen Faches), der/die das Korrigieren meditativ findet.. Gib mir einen Tipp!

    Also ich erinnere mich an eine Kollegin (D/E) an meiner Ausbildungschule die meinte tatsächlich, Korrigieren sei ihr Entspannungsprogramm, dabei fahre sie komplett runter, deshalb hat die auch total gerne 10er gehabt, weil die in beiden Fächern auch etwas mehr schreiben (manchmal zumindest), als 5er. Ich habe ihr Geheimnis leider nicht durchschaut, denke aber, es gibt einfach Menschen die auch bei so etwas ganz anders ticken als der Rest. Schade nur, dass man diese KuK nicht einfach exklusiv für Korrekturen einsetzen kann. Dann macht der Rest von uns den Unterricht und diese Menschen sind total glücklich einfach ur korrigieren zu dürfen (was ich jedes Mal als Höchststrafe empfinde, das einzige, was noch nerviger ist an unserem Job sind elends lange Konferenzen in Präsenz).

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    • Offizieller Beitrag

    also: auch ich freue mich immer, den ersten Blick in einen Stapel zu werfen. Auf einige Klausuren freue ich mich sogar immer, weil ich vermute, dass der jeweilige Mensch richtig coole Ideen, kreative Umsetzungen innerhalb der formalen Erwartungen hat, usw.. Es sind aber selten 90% des Kurses. Es gibt für mich nirgendwo anders ein so explosives Treffen von Hoffnungen auf Enttäuschungen...
    Klausuren entwickeln liebe ich. Leider ist es oft im Schulalltagschaos weniger schön als geplant, aber dafür habe ich jetzt den Kopf frei (normalerweise in den Ferien), wo ich in der Zeitung ständig coole Artikeln oder allgemein Texte, die man nutzen kann.
    Generell korrigiere ich 10 mal lieber 20 LK-Klausuren à 12-15 Seiten als 25 mal eine Seite in der 8. Klasse.
    Entspannen gehört zwar leider nicht wirklich zu meinem Wortschatz, das kann ich bei anderen Tätigkeiten aber deutlich besser :)

  • Ja, so 2-3 Klassenarbeiten je Klasse finde ich auch immer toll, weil entweder außergewöhnlich und interessant bei den Argumentationen oder so kreativ und witzig im Erfinden alternativer Lösungen, dass ich mich beömmel beim Korrigieren (so einen Schüler hatte ich die letzten zwei Jahre). Der Rest ist dann halt Arbeit. Das Entwerfen neuer Klassenarbeiten macht mir vor allem in den Gesellschaftswissenschaften auch große Freude (in Franz ist es in der Sek.I einfach noch zu grundlegend, um die wirklich spannenden Aufgabenformate angehen zu können), ich entwerfe aber auch Arbeitsblätter wirklich sehr gern und erstelle den größten Teil meines Materials selbst (nach einem halben Jahr wissen meine neuen Klassen jetzt, warum sie in ausnahmslos allen Fächern inklusive Franz bei mir Ordner benötigen und keine Hefte :lach:). Zum Geburtstag habe ich von meiner Schwester ein tolles Buch zur Demokratiebildung bei Kindern/Jugendlichen in Geschichtenform erhalten. Leider fiel unsere 2.Klassenarbeit in GK vor Weihnachten aus, sonst hätte ich da direkt eine der Geschichten als Basis für die Auseinandersetzung mit dem GG herangezogen. Die darf dafür in der nächsten Runde zum GG (nächstes Schuljahr?) in der Einführung zum Einsatz kommen. (Mein Lieblingsthema im GK-Unterricht, für das ich nach gerade einmal drei Jahren im Schuldienst schon genügend Material erarbeitet habe, für wenigstens ein halbes Jahr Unterricht, weil ich ständig auf neues, spannendes Material stoße, um bestimmte Aspekte besonders gut herauszuarbeiten.:hammer:)

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

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