lehrer schlägt schüler - und nun?

  • ok, kaddl,


    gesprächsnotizen also.


    die habe ich nicht, weil ich viel zu aufgeregt war. ehrlich gesagt war ich den tränen nah, als der lehrer die übergriffe zugab und nicht bereute.


    ich war davon so überrascht, dass ich richtig zitterte. er reagierte spöttisch, abfällig.


    ich hatte keine zeugen bei diesem gespräch außer meinem kind.

  • Hal.
    Im Moment sehe ich nicht, wo bei euch das Problem liegt. Gremline hat eine einfache Frage gestellt, worauf sie sich eine einfache Antwort erhofft hat. Sicherlich hätte ihre Frage ausführlicher sein können, damir wir uns hier ein besseres Bild von der Situation machen können. Anders herum, ist sie auch zu verstehen, ihre Identität kann sicherlich schnell heraus zu bekommen sein und schon könnte es für ihr Kind in der Schule schlimmer werden.
    Ich hatte in meiner Schulzeit auch eine Lehrerein, die u.a. mit Schlüsselbunden nach Schülern warf. Es hatte für sie allerdings keine Folgen (ich mag die englische Sprache dafür bis heute nicht, viellicht ist das bei mir ja die Filge )
    Schlagende Lehrer (aber auch gewaltätige Schüler) sind in meinen Augen nicht zu akzeptieren. Allerdings muss man leider auch sagen, dass die Gewalt unter Schülern immer mehr zunimmt und dabei sicherlich schnell der Eindruck entstehen kann das ein Lehrer schlägt. Wenn ein Lehrer sich schlagende Schüler auseinander bringen will und dabei ein Schüler fällt und sich verletzt kann es schnell sein, dass es auf den Leher geschoben wird, der den Schüler geschlagen hat.
    Liebe Gemline, da du mit wohl mit einen Nicknamen hier vertreten bist, schadet es icherlich nicht die Situation deines KIndes näher zu beschreiben. In welcher Situation wurde dein Kind geschlagen, ist es schon öfter vorgekommen, werden andere Schüler auch geschlagen. Wenn ja, sollte sicherlich das Gespräch im Elternrat und eventuell mit dem Direktor gesucht werden.

  • remus,


    der schulpsychologische dienst und die erziehungsberatungsstellen sind wahnsinnig überlastet. frühestens in 4 monaten bekommt man einen termin. ich habe mich bei allen auf die warteliste setzen lassen. wenn einer dann zusagt, muss man eben bei allen anderen absagen. so funktioniert das.

  • Zitat

    gremline schrieb am 15.01.2006 15:03:
    ok, kaddl,
    gesprächsnotizen also.
    die habe ich nicht, weil ich viel zu aufgeregt war. ehrlich gesagt war ich den tränen nah, als der lehrer die übergriffe zugab und nicht bereute.
    ich war davon so überrascht, dass ich richtig zitterte. er reagierte spöttisch, abfällig.
    ich hatte keine zeugen bei diesem gespräch außer meinem kind.


    Gesprächsnotizen kannst du dir auch jetzt machen und ggf. deinen Mann oder eine andere Person, die dich kennt, drüber lesen und einschätzen lassen, ob es zu emotional gefärbt ist.


    Warst du bei der Schulleitung?

  • raphaela,


    danke.
    ich habe weiter oben schon geschrieben, warum mein kind gezüchtigt wurde.


    mein kind ist eher ein träumer als ein aggressor. er hat seinen lehrer nicht geschlagen.


    der lehrer praktiziert diese handfeste erziehung offenbar schon länger. so berichten schüler und eltern.

  • Also ich sehe es in diesem Thread ähnlich wie Raphaela. Vielleicht hat Gremline am Anfang ihre Frage etwas unpräzise gestellt, das würde ich ihr aber nicht zum Vorwurf machen wollen. Wenn ihr Kind wirklich von Lehrer/in geschlagen wird, kann ich verstehen, dass sie sich Beratung wünscht. Ich als Mutter (bin keine) wäre auch total hilflos und wüsste erst mal nicht, was ich tun soll.
    Übrigens fand ich Tinas Post auch sehr befremdlich...

    Zitat

    Also ich würde sagen, es kommt auf die Situation an...vielleicht brauchte der Schüler das einfach mal???
    Grundsätzlich kann man dem armen Lehrer doch keinen Vorwurf machen oder???


    Also wenn das ironisch / als Witz gemeint sein sollte, fand ich es nicht sonderlich komisch.


    Grüße,
    biene maja

  • ich habe meine frage wirklich unpräzise gestellt, weil der konflikt noch nicht beigelegt ist und ich ihn hier nicht breittreten möchte.


    ich suche eigentlich parameter wie man in einem solchen fall vorgehen muss, eine art schablone.


    das mit den gesprächsprotokollen ist schon ein tipp. leider wusste ich das nicht, als es so weit war.


    die reaktion des lehrers hat mich sprachlos gemacht, richtig gelähmt.


    seine vorgesetzten äußern sich gar nicht, grüßen mich nur und gehen ganz eilig weiter, schauen weg.


    natürlich habe ich sie informiert. sie haben es zur kenntnis genommen, mehr nicht.

  • Ich würde in der jetzigen Situation erst einmal das Gespräch mit den anderen Eltern suchen. Ausserdem sollte ruhig das Gespräch mit dem Lehrer noch einmal versucht werden. dabei ist wichtig, das eine neutrale Person als Zeuge fungiert. Das heißt also eher ein Elternteil aus einer anderen Klasse oder so und kein Verwandter. Sicherlich sollte der Lehrer darüber informiert werden, das man weitere Schritte inleiten wird, wenn sich an der Situation nichts ändert. Wichtig dabei sind sicherlich die oben genannten Gesprächsnotizen. Zunächst solltest du auch versuchen alles noch einmal in Ruhe und gegenseitigen Einvernehmen zu klären. Mach dem Lehrer also klar, das du ihm nicht"ans Bein pinkeln" willst, sondern gegen körperliche Züchtigung bist. Falls er sich weiter so verhält, wie du oben beschrieben hast, gehe den nächsten Schritt und suche das Gespräch mit dem Direktor (auch dort Zeugen mitnehemn und vorher klären welche Eltern hinter dir stehen).

  • Wenn du dir sicher bist, dass dies kein Einzelfall ist, dann finde die anderen (Eltern) und geht gemeinsam zur Schulleitung und/oder Polizei.


    An beiden Stellen wirkst du aber glaubwürdiger, wenn du zwischen deiner Ansicht und Fakt trennen kannst. "Du bist so bösartig" sollte dir da besser nicht passieren.


    Gruß,
    Remus

    Die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen - HEnRy vAn dyKe

  • ..zur Klärung..mein erstes Posting war IRONIE!!!!!


    Natürlich kann ich es nicht gutheissen, wenn ein Lehrer ein Kind schlägt...


    aber was dabei zu tun ist, ist ja wohl klar...Schullteiung, Polizei etc... mehr brauchen wir darüber nicht reden.


    Du tust uns leid, dein Kind auch, und mehr können wir dazu nicht sagen..


    Oder hast du was bestimmtes, was du hören willst??


    Tina

  • raphaela,


    andere eltern berichten, dass ihre kinder auch ...
    sie haben schreckliche angst vor repressalien, fürchten um ihre kinder, wenn sie sich wehren.


    sie haben im jahr zuvor miterleben müssen, wie der aufbrausende, knallharte rektor die geliebte klassenlehrerin der kinder "loswurde", weil er sie nicht mochte. die kinder trauern der frau heute noch nach.


    ihr folgte eine rigide, kalte person, was zur folge hatte, dass die meisten kinder richtig verstört waren. einige jungs machten sogar nachts ins bett. mein junge weinte viel wegen seiner neuen lehrerin. er war regelrecht verzweifelt. da war das kerlchen erst 7 jahre alt.


    die leute scheuen die konfrontation mit dem rektor. er hat einen gruseligen ruf. wir haben einmal versucht die (obendrein illegalen) methoden der rigiden lehrerin in einem elternabend zu thematisieren... holla, das war scheuslich.... nun haben die eltern aufgegeben.


    einige eltern allerdings, die finden die übergriffe des lehrers auch in ordnung und verstehen nicht, was ich dagegen habe.


  • Ausser den Tipps, die Remus gegeben hat (wobei ich mir nicht sicher bin, ob ich nicht in einem solchen Fall eben trotzdem noch einmal mit 3. Person mit der Lehrperson reden würde), gibt es keine "Schablonen". Dein Fall ist kein Routinefall, sondern etwas absolut Individuelles.


    Zu den "Vorgesetzten". Falls du auf die Schulleitung anspielst: eine Schulleitung ist in Deutschland meistens "primus inter pares" - ein Schulleiter hat keine Möglichkeiten, Personal dienstrechtlich zu belangen, das macht die vorgesetzte Behörde (je nach Bundesland unterschiedlicher Titel).


    Hast du denn ein Gespräch mit der Schulleitung gehabt?

  • Zitat

    wobei ich mir nicht sicher bin, ob ich nicht in einem solchen Fall eben trotzdem noch einmal mit 3. Person mit der Lehrperson reden würde


    Bei zugegeber Sachlage? Ohne Entschuldigung? Sorry, aber wenns so ist, dann ist das ein Überzeugungstäter, den Eltern nicht bekehren müssen und auch nicht bekehren können. Das ist der Job der Dienstaufsicht und der Justiz.


    Gruß,
    Remus

    Die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen - HEnRy vAn dyKe

  • Zitat

    gremline schrieb am 15.01.2006 15:31:
    sie haben im jahr zuvor miterleben müssen, wie der aufbrausende, knallharte rektor die geliebte klassenlehrerin der kinder "loswurde", weil er sie nicht mochte. die kinder trauern der frau heute noch nach.


    Mit solchen Äusserungen wäre ich an deiner Stelle sehr vorsichtig. Hier im Forum kennt dich niemand, aber wenn du diese Behauptungen in offiziellen Gesprächen einflechtest, kann darunter deine Glaubwürdigkeit leiden.


    Ein Grundschulrektor kann eine verbeamtete Lehrerin gar nicht so einfach loswerden - die derzeit in D Tätigen mögen mein schulrechtliches Wissen, Stand März 2005, korrigieren -, das ist ein langer Weg, an dem mehrere Stellen beteiligt sind. Und wer weiss, vielleicht hatte die Lehrerin ja einen Versetzungsantrag gestellt?


    Zitat

    wir haben einmal versucht die (obendrein illegalen) methoden der rigiden lehrerin in einem elternabend zu thematisieren... holla, das war scheuslich.... nun haben die eltern aufgegeben.


    Elternabende werden doch i.d.R. von der / dem Pflegschaftsvorsitzenden organisiert. Wieso war es scheusslich? Wart ihr Eltern euch nicht einig?

  • Da bleibt dann wohl nichts anderes mehr übrig, als weitere Schritte einzu leiten. Versuche so viele Eltern wie möglich anzusprechen dich die Sache unterstützen würde. Erkundige dich beim Schulverwaltungsamt, bei der Bezirksregierung.... was man unternehmen kann (dies kann zunächts sicherlich annonym gemacht werden). Es ist sicherlich auch interessant, wie andere Lehrer der Schule zu solch einem Verhalten stehen. Eventuell kann man ja auch Unterrichtshospitationen verschiednener Eltern (oder anderer Personen) durchsetzen.
    Tja und wenn alles schief läuft, würde ich mein Kind aus dieser Schule rausnehmen. Natürlich mit dem Hinweis das dort geschlagen wird und auch der Direktor dieses Verhalten akzeptiert.

  • Zitat

    Raphaela schrieb am 15.01.2006 15:41:
    Da bleibt dann wohl nichts anderes mehr übrig, als weitere Schritte einzu leiten. Versuche so viele Eltern wie möglich anzusprechen dich die Sache unterstützen würde. Erkundige dich beim Schulverwaltungsamt, bei der Bezirksregierung.... was man unternehmen kann (dies kann zunächts sicherlich annonym gemacht werden). Es ist sicherlich auch interessant, wie andere Lehrer der Schule zu solch einem Verhalten stehen. Eventuell kann man ja auch Unterrichtshospitationen verschiednener Eltern (oder anderer Personen) durchsetzen.
    Tja und wenn alles schief läuft, würde ich mein Kind aus dieser Schule rausnehmen. Natürlich mit dem Hinweis das dort geschlagen wird und auch der Direktor dieses Verhalten akzeptiert.


    Es geht doch hier darum, dass gesetzeswidriges Verhalten, das eine Person hinter geschlossenen Klassenzimmertüren zeigt, geahndet wird. Wie und warum sollte man sich da anonym erkundigen?


    Was hilft es, die Sicht anderer Lehrer auf die Dinge zu sammeln? Das hält m.E. nach nur von den eigentlich wichtigen Schritten ab.


    Gegen Unterrichtshospitationen wird sich ein Lehrer, der weiss, es existieren (dienst-)rechtliche Schritte gegen ihn, sehr verwahren.


    Ein Kind aus der Schule zu "nehmen" ist in der Grundschule auch nicht so einfach, da es Schulbezirksgrenzen gibt.


    Es handelt sich um eine sehr emotionale Sache, daher bin ich eher für ein möglichst geradliniges Vorgehen: Information an Pflegschaftsvorsitzende, Gespräch mit Schulleitung, Fristsetzung. Dann weiter wie Remus' Vorschlag.

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