Hilfen zur Rechtschreibung und zur Grammatik und zum Gendern

  • Ich schätze mal, das kommt vom Englischen, wo man ja sagt "in 2022 I'll go to Iceland".

    Jup, so wird's sein. Allerdings stelle ich immer mal wieder fest, dass sich viele dieser übernommenen englischen Wendungen im Norden schon länger durchgesetzt haben.

    Neueste Erkenntnis: Die gesamte Hamburger Familie meiner Frau sagt "ich erinnere an etwas", anstatt "ich erinnere mich an etwas". Mich macht das halb wahnsinnig, aber es ist tatsächlich eine offizielle Variante und da oben schon lange gängig.


    Ich ärgere sie dann im Gegenzug mit einem gut pälzischen "besser wie" anstatt "besser als", von dem ich allerdings keine Ahnung habe, wo es herkommt 😁

  • Jup, so wird's sein. Allerdings stelle ich immer mal wieder fest, dass sich viele dieser übernommenen englischen Wendungen im Norden schon länger durchgesetzt haben.

    Neueste Erkenntnis: Die gesamte Hamburger Familie meiner Frau sagt "ich erinnere an etwas", anstatt "ich erinnere mich an etwas". Mich macht das halb wahnsinnig, aber es ist tatsächlich eine offizielle Variante und da oben schon lange gängig.

    Nö, hier in der Gegend habe ich das "in" plus Jahreszahl bisher selten gehört und "ich erinnere an xxx" noch nie. Ist das evtl. nur im Hamburger Raum üblich?

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich finde die gekünstelte Aufregung um sowas einfach lächerlich. Mit dem Österreichischen und dem Schweizer Schriftdeutsch gibt es sowieso zwei offizielle Varianten die anders geschrieben werden als der gemeine deutsche Sprachfetischist das gerne hätte.

  • Wir sagen übrigens "im 2022" und so wird es oft auch ganz offiziell geschrieben. Niemand würde es kommentieren, wenn das "im" fehlt weil das Hochdeutsche natürlich als weitere Variante der Standartsprache koexistiert.

  • Ich finde die gekünstelte Aufregung um sowas einfach lächerlich. Mit dem Österreichischen und dem Schweizer Schriftdeutsch gibt es sowieso zwei offizielle Varianten die anders geschrieben werden als der gemeine deutsche Sprachfetischist das gerne hätte.

    Es gibt halt einfach Dinge, die, wenn man sie hört, einem einfach "die Fußnägel hochrollen lassen", weil es sich so schräg/falsch anhört. So geht es mir mit vielen Wörtern oder Redewendungen aus Dialekten, z. B. dem in der Schweiz verbreiteten "innert" oder "Nachtessen" statt "Abendessen". Vielen geht es allgemein so, wenn sie Dialekte hören.

    Mit "gekünstelter Aufregung" hat das meiner Meinung nach aber nichts zu tun.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Dann ist mit deinen Fussnägeln was nicht in Ordnung. Es ist mindestens seltsam zu konstatieren irgendwas sei "falsch" ohne überhaupt zu wissen welche Varianten offiziell zulässig sind. Wenn ich nur schon zähle, wie häufig ich hier im Forum diesbezüglich auf irgendwas hingewiesen wurde und sei es nur das scharfe s, da im Schweizer Schriftdeutsch als Buchstabe nicht existiert.


    Aber die Franzosen bilden sich auch ein, ihr Französisch sei das einzig "richtige". Freilich sehen das mindestens die Belgier, Schweizer und Luxemburger anders. Es wirkt ziemlich arrogant, wenn einem Romand erklärt wird, er zählt "falsch". Solche Kommentare kann man gerne stecken lassen.

  • Es ist mindestens seltsam zu konstatieren irgendwas sei "falsch" ohne überhaupt zu wissen welche Varianten offiziell zulässig sind.

    Zumal es für die Grammatik i. S. v. Morphosyntax sowieso - anders als für die Orthographie - keine offizielle Normierungsinstanz gibt.

    Aber gut, Lehrer halt ...

  • Das sich lustig machen über Dialekte ist in vielen Fällen nichts anderes als Respektlosigkeit. Gerade Schweizer identifizieren sich als Gemeinschaft sehr stark über die Sprache. Da würde ich von überflüssigen Bemerkungen und Zurechtweisungen dringend abraten. Zumal Wörter wie "innert" oder "Nachtessen" aber auch Wendungen wie "ich habe kalt" kein Dialekt sind sondern Schriftsprache.

    • Offizieller Beitrag

    Warum?

    Das geht noch einfacher: "ich erinnere etwas", ohne "an".

    Naja, also sich erinnern und an etwas erinnern, sind im Deutschen so gesehen auch zwei unterschiedliche Dinge. Im Englischen ist es ja "to remember sth." und "to remind so. of sth."

  • Dann ist mit deinen Fussnägeln was nicht in Ordnung. Es ist mindestens seltsam zu konstatieren irgendwas sei "falsch" ohne überhaupt zu wissen welche Varianten offiziell zulässig sind. Wenn ich nur schon zähle, wie häufig ich hier im Forum diesbezüglich auf irgendwas hingewiesen wurde und sei es nur das scharfe s, da im Schweizer Schriftdeutsch als Buchstabe nicht existiert.


    Aber die Franzosen bilden sich auch ein, ihr Französisch sei das einzig "richtige". Freilich sehen das mindestens die Belgier, Schweizer und Luxemburger anders. Es wirkt ziemlich arrogant, wenn einem Romand erklärt wird, er zählt "falsch". Solche Kommentare kann man gerne stecken lassen.

    Lies' bitte nochmal nach: Ich habe nicht geschrieben, dass etwas falsch sei, sondern dass es sich vielleicht in mancher Leuts Ohren falsch anhört. Das liegt doch wohl daran, dass sie selber - mich eingschlossen - diese "Versionen" einfach nicht tagtäglich hören.

    Genausowenig habe ich im Übrigen geschrieben, dass Wörter wie "innert" falsch seien, noch habe ich irgendwen zurechtgewiesen. Auch diese Wörter sind mir einfach nur fremd, weil sie hier nicht gebräuchlich sind.

    Das sich lustig machen über Dialekte ist in vielen Fällen nichts anderes als Respektlosigkeit.

    Wo habe ich irgendwas darüber geschrieben, dass sich jemand über einen Dialekt lustig macht? Ich schrieb, dass man Dialekte evtl. einfach nicht gerne hören mag. Sorry to say that: So geht es mir mit dem schweizer Dialekt. Aber ich mache mich doch deshalb nicht über diesen Dialekt lustig. Andere mögen halt norddeutschen Dialekt, Plattdeutsch, Bayrisch oder Sächsisch nicht gerne hören. Ist das jetzt irgendwie schlimm?

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Schau dir mal die Masken-Diskussion an und dann akzeptiere bei anderen Themen einfach anderer Leute Befindlichkeiten. Ausgangspunkt der Diskussion war ein sich "gruseln" über irgendwas was angeblich falsch sei. Du musst dich da gar nicht angesprochen fühlen.

  • Ah ja...


    Nun gut. Dann nochmal zurück zu Bolzbolds' Beitrag, auf den du dich als Ausgangspunkt ja scheinbar beziehst. Es wäre im Übrigen hilfreich gewesen, wenn du das dazu geschrieben hättest, denn wenn du schreibst "Dann ist mit deinen Fussnägeln was nicht in Ordnung", fühle ich mich natürlich angesprochen, weil du damit direkt auf meinen Post reagiert hast.


    Bolzbold schrieb:

    Es steht zu befürchten, dass Formulierungen wie "in 2022 fahre ich nach Grönland" und "Anfang diesen Jahres" langfristig als korrekt erachtet werden. Gruselig!

    "Anfang diesen Jahres" ist grammatikalisch zwar falsch, aber laut Duden mittlerweile zulässig. Das finde ich auch ziemlich befremdlich, zeugt aber eben auch von Veränderungen in der Sprache.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Naja, also sich erinnern und an etwas erinnern, sind im Deutschen so gesehen auch zwei unterschiedliche Dinge. Im Englischen ist es ja "to remember sth." und "to remind so. of sth."

    Ach so, das erwähnte "ich erinnere an etwas" war gemeint als Kurzform für "ich erinnere jemanden an etwas" und nicht für "ich erinnere mich an etwas"? Dann habe ich das missverstanden.

  • Ach so, das erwähnte "ich erinnere an etwas" war gemeint als Kurzform für "ich erinnere jemanden an etwas" und nicht für "ich erinnere mich an etwas"? Dann habe ich das missverstanden.

    Nein, bei mir in der Hamburger Frauwandtschaft wird es tatsächlich für "ich erinnere mich an etwas" verwendet. Teilweise auch tatsächlich ohne das "an", also beispielsweise "Ich erinnere (an) gestern" für"ich erinnere mich an gestern". Das ist ja das irritierende.


    Die "jemanden"-Variante wäre ja normal.

  • Mit welcher Legitimation sollte der Duden bei diesen Fragen (anders als in der Orthographie wie gesagt) bestimmen, was "falsch" oder "zulässig" ist?

    Ganz ehrlich: Das interessiert mich nicht. Es war einfach nur eine Feststellung und ich habe keine Lust darüber zu diskutieren (siehe erster Satz).

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

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