Elterngespräche mit Schulleitung ohne Klassenlehrer

  • Wenn der SL den Kollegen zur Teilnahme zwingt (z.B. durch eine dienstliche Anweisung), dann bleibt nur noch der oben genannte Weg offen: Dazu setzen, nichts sagen, am Ende nur sagen, dass man sich dazu jetzt spontan und ohne den Sachverhalt zu überdenken nicht äußern möchte (und wird).


    Der Personalrat hat festgelegte Aufgabenbereiche. Das kommt eben drauf an, was das für ein Gespräch ist. Ist es ein Personalgespräch, bei dem der SL die Kollegin ggf. wegen Dienstverfehlungen maßregelt? Dann kann der Personalrat dazu geholt werden, aber die Eltern haben da nichts zu suchen.


    Bei einem Elterngespräch (weil sich z.B. Eltern bei der SL über die Kollegin beschwert haben) hat der Personalrat nichts verloren.
    Es muss auch in RLP eine ADO (allgemeine Dienstordnung) geben, in der das alles geregelt ist. In Hamburg steht da drinne, dass ich Elterngespräche zu führen habe, aber nicht, dass ich ohne Vorbereitung jederzeit eines zu führen habe, wann es den Eltern passt. Wenn die spontan in der Schule auftauchen und ein Gespräch wollen, dann kann ich die durchaus mit dem Verweis, sich einen Termin geben zu lassen, wieder weg schicken.


    Pikant ist hier die Tatsache, dass die Eltern das Gespräch ja offenbar mit der Schulleitung vereinbart haben. Also ist es streng genommen ein Gespräch zwischen SL und Eltern (wahrscheinlich über die Kollegin). Der SL holt die Kollegin nun dazu. Da sähe ich mich überhaupt nicht genötigt, etwas zum Gespräch beizutragen.

  • genau so: konstruktiv und lösungsorientiert bei der schulleitung mit dem leitfaden auflaufen und um mehr infos bitten, alles so freundlich, freundlicher, am freundlichsten. ruhig auch vor zeugen, aber eher so informell. mal sehen, was herr chef dann so macht.

  • Der Personalrat hat festgelegte Aufgabenbereiche.

    Ja, ich meinte auch nicht, dass der Personalrat mit ins Gespräch soll. Sondern ob die TE solche Handlungsweisen des Chefs öfter erlebt und wenn ja, ob sie dem Personalrat vertraut etc., hier gehts ja nicht nur sachlich um das Problem einer Mutter.

  • Ich habe erneut um Info bezüglich Gesprächsinhalte ( um mich vorzzubereiten...) gebeten und versucht die Notwendigkeit der Teilnahme meiner Kollegin sachlich zu begründen.
    Im Antwortschreiben meiner SL steht, da Sie zu dem Gespräch einlädt, sie auch bestimmt wer daran teilnimmt.
    Des weiteren hätte Sie mir schon gesagt, dass die Mutter sich nicht verstanden fühle und es um meine Beziehung zu dem Kind ginge. Sie selbst sei in dem Gespräch nicht näher auf das Gesagte eingegangen. Wir würden ja miteinander und nicht übereinander sprechen. Sie habe deshalb einen gemeinsamen Termin einberaumt....



    Kind und Mutter sind problematisch.

  • Ich würde jetzt erst einmal ganz entspannt bleiben. Meiner Erfahrung nach verlaufen solche Gespräch in der Regel weit weniger dramatisch als angenommen. Wie ich das verstehe, hat die Mutter das Gespräch mit deiner Schulleiterin gesucht um über dich zu sprechen. Das hat die SL aber anscheinend abgelehnt und stattdessen angeregt, dass ihr beide unter ihrer Moderation ein klärendes Gespräch miteinander führt. Im Prinzip ist das erst einmal kein schlechter Gedanke und kann deeskalierend wirken. Unglücklich gelaufen ist die Anbahnung des Gesprächs.


    Ich würde mich jetzt so gut es geht vorbereiten, im Prinzip weißt du doch worum es geht und ich vermute, du kannst dir auch denken, wo der Mutter der Schuh drückt. Sollte im Gesprächsverlauf dann etwas völlig unerwartetes zur Sprache kommen, kannst du noch immer entscheiden dich dazu nicht weiter äußern zu wollen.

  • Ich finde Xiams Vorschlag gut, auch wenn ich nachvollziehen kann, dass du ein ungutes Gefühl in der Magengegend verspürst. Da ist das mit dem "entspannt bleiben" natürlich leicht gesagt. Die Einladung zu diesem Gespräch wurde von deiner SL nicht sehr kollegial vorgenommen und auch jetzt tritt sie recht distanziert auf. Das kommt vielleicht tatsächlich durch die Moderatorenrolle, die sie einnehmen möchte.
    Versuche, Ruhe zu bewahren, überlege, welche konkreten Situationen die Mutter vorbringen könnte und wie du dein Agieren untermauern kannst ohne in die Rechtfertigung zu fallen. Geh gedanklich dein Verhältnis zu dem Kind durch, was läuft gut, was fällt dir auf, wo wünschtest du Änderungen und notiere dir das. Bleib bei Kind und deiner Arbeit mit ihm, auch wenn die Mutter auch problematisch ist. Meist fühlen die sich am unsichersten und hauen deshalb auf den Putz. Es ist Angst ums Kind und vor gefühlter Ungerechtigkeit.
    Überlege auch, welche Schritte ihr/du zur Verbesserung eures Verhältnisses tun könnten, aber nicht nur du, sondern auch, was von der Kind- und Elternseite möglich ist.
    Bleib ganz bei dieser Thematik, denn die wurde dir angekündigt. Mach dir zu all den Punkten Notizen und versuche lösungsorientiert und konstruktiv vorzubereiten. Damit fühlt die Mutter, dass dir das Thema wichtig ist.
    Wenn es zu heftig wird oder vom Thema abweicht, kannst du weitere Äußerungen ablehnen.

  • Um welche Klassenstufe und Schulart geht es?
    Falls ein Wechsel auf eine weiter führende Schulart ansteht, reagieren Eltern oft sehr dünnhäutig (um es vorsichtig zu formulieren)

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

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