Was tun mit "bockenden" Kindern?


  • Aber mal ein "normales" Beispiel auf dem Alltag: Wir sitzen im Sitzkreis und besprechen etwas. Zwei Kinder reden permanent miteinander oder kichern oder so ähnlich (an sich ja nichts Weltbewegendes). Ich sage einem der beiden, dass er sich wegsetzen soll, um die beiden zu treffen. Dieses Kind weigert sich aber standhaft sich wegzusetzen udn sitzt bockend da. Was mache ich da? (Das ist ja keine Situation, wo man HIlfe holt oder die Eltern anruft...)

    Das Beispiel ist vielleicht "normal", im Sinne von "alltäglich", aber in keinster Weise in Ordnung. Ich sehe das wie Conni: du musst 1. früher eingreifen und 2. absolut sicher sein, dass du ernst meinst, was du sagst. Du setzt dich jetzt auf diesen Platz. Und zwar mit einem Ton, der keinen Widerspruch duldet. Ich hätte das Kind übrigens an seinen Platz geschickt und ihm nicht einen neuen Sitzplatz im Kreis zugewiesen, wo es weiter nerven kann.
    Meist hilft abwarten, die wenigsten Kinder halten es aus, dann wirklich nicht zu reagieren. Halte du die Erwartungshaltung aufrecht, dass er sich jetzt dorthin setzt und die Klasse wird darauf warten, dass das auch passiert.
    Falls wider erwarten das Kind sich auch nach 2 min. nicht wegbegwegt, brichst du den Stuhlkreis ab und machst eine Schreibaufgabe im Buch.

  • Danke jetzt auch nochmal an die Tipps. Ich werde es wirklich versuchen mit dem laaaangen Blickkontakt, vielleicht hilft das. (Bin übrigens die Klassenlehrerin.)


    Ich habe noch nie so eine Klasse erlebt und habe schon oft genug an mir gezweifelt. Aber sie (also mindestens ein Drittel der Klasse) sind einfach "unerziehbar". Das wurde uns damals schon vom Kindergarten so erzählt, dass sehr viele total schwierig sind. Und auch bei allen anderen Kollegen sind sie auch so schwierig, selbst beim Schulleiter, der wirklich keine Widerrede duldet. (Es sind auch mehrere Kinder in der Klasse, die in ihrem kurzen Leben schon viel Schlimmes erfahren mussten oder es auch heute nicht leicht haben, aber trotzdem müssen wir einen Weg finden.)
    Ich war vor einiger Zeit auch lange (mehrere Monate) krank, damals kam die Vertretungslehrerin auch in den Genuss und war auch erschrocken, dass sie SO schwierig sind. Es ziehen einfach keine Erziehungsmaßnahmen. (Und die "unproblematischen" Kinder der Klasse leiden auch ständig darunter...)


    Die Eltern werden jetzt auch regelmäßig informiert, bei manchen hilft das, bei anderen liegt es ihrer Meinung nach nur an mir, weil ich nicht einfühlsam genug bin und ihr Kind zu oft schimpfe und kein Verständnis habe. Da ist es schwierig...


    Naja, ich bin mal gespannt auf den morgigen Tag.


    Liebe Grüße und vielen Dank nochmal!

  • Die Eltern werden jetzt auch regelmäßig informiert, bei manchen hilft das, bei anderen liegt es ihrer Meinung nach nur an mir, weil ich nicht einfühlsam genug bin und ihr Kind zu oft schimpfe und kein Verständnis habe. Da ist es schwierig...

    Klar liegts an dir, zu Hause läuft doch immer alles prima! :lach2:


    Lass dich nicht verrückt machen. Bitte alle Fachlehrer, dass sie ebenfalls Eltern anrufen, wenn was vorfällt und dir v.a. immer eine Notiz hinterlassen. Wir haben in jedem Klassenbuch ein DIN-A5-Heft für solche Mitteilungen. "22.1. Sport, XY weigert sich, sich umzuziehen, YX saß schmollend auf der Bank." So hast du was in der Hand, falls mal weitere Maßnahmen greifen sollen.


    Und Eltern möglichst um Mithilfe bitten, möglichst mit Lob einsteigen.
    "Ihr Sohn ist wirklich schlau, neulich in Mathe wusste er als einziger blabla/ ihre Tochter arbeitet zügig/ ist einfühlsam..." dass klar ist: ich hab nichts gegen dein Kind.
    - Aber ich mache mir Sorgen, weil... oder: was wirklich überhaupt nicht geht blablubb...
    - Mit ins Boot holen: Wie reagieren Sie zu Hause?/ Ich habe mir Folgendes überlegt, aber es ist ganz wichtig, dass wir an einem Strang ziehen...
    - Aktiv zuhören: Sie haben das Gefühl, ich bin zu streng?/ Ihr Eindruck ist, dass immer nur ihr Kind Ärger bekommt, aber immer die Mitschüler Schuld sind?
    - wenige, auf Krawall gebürstete Eltern gibts auch, denen sagt man am besten in aller Deutlichkeit Bescheid (hier gelten folgende Regeln... wer sich die nicht merken kann, muss zwei Wochen in einer anderen Klasse sitzen)

  • Die Eltern werden jetzt auch regelmäßig informiert, bei manchen hilft das, bei anderen liegt es ihrer Meinung nach nur an mir, weil ich nicht einfühlsam genug bin und ihr Kind zu oft schimpfe und kein Verständnis habe. Da ist es schwierig...

    Spaß am Rande:
    Die Mutter von einem bockenden Kind aus meiner Klasse antwortet (schriftlich oder mündlich) immer: Ich habe Ihnen doch schon x-mal gesagt, dass mein Sohn ADHS hat.

    Freundlichkeit ist kostenlos, aber niemals umsonst.

    • Offizieller Beitrag

    Spaß am Rande:Die Mutter von einem bockenden Kind aus meiner Klasse antwortet (schriftlich oder mündlich) immer: Ich habe Ihnen doch schon x-mal gesagt, dass mein Sohn ADHS hat.

    Und du hast dich immer noch nicht angesteckt? Puh! 8)
    Im Ernst: Ich kann Schantalle nur zustimmen bzgl. der Elternarbeit.
    Zu Hause läuft es übrigens meistens super.

  • Spaß am Rande:Die Mutter von einem bockenden Kind aus meiner Klasse antwortet (schriftlich oder mündlich) immer: Ich habe Ihnen doch schon x-mal gesagt, dass mein Sohn ADHS hat.

Werbung