Schüler drehen Porno und verbreiten ihn an ihren Schulen

  • Jaja ... die Kiddies verbocken es und Experten haben natürlich wieder denjenigen gefunden, der es richten soll: die Lehrerschaft. Vielleicht interessieren sich die Eltern auch mal für ihre Kinder. Die wälzen das aber nur zu gern ab, wenn sogar schon die Experten glauben, das gehöre in Lehrerhände und ist jetzt kein Zeichen ihrer Vernachlässigung oder Desinteresses. Sollte so etwas also noch einmal vorfallen, ist ja klar, wer schuld war. :autsch:

  • Verletzung der Aufsichtspflicht? Stellt sich die Frage, wen das betrifft. Wenn der nicht an einer Schule gedreht wurde, gehören auch die Konsequenzen nicht dahin. Ausser evtl dieser Porno wurde ausschließlich während der Unterrichtsszeiten verbreitet.

  • Mal abgesehen vom Artikel selber, der aus journalistischer Sicht weder gut recherchiert noch sinnvoll formuliert,sondern eher auf BLÖD-Niveau zusammengeschustert wirkt (und das im FOCUS... wie war das noch... das soll ein Nachrichtenmagazin sein? Also da ist Nachsitzen angesagt...) - wenn das was man da rausliest überhaupt stimmt, sind
    - einerseits die Kinder nicht mal zu belangen, denn es ist von 11-13-jährigen die Rede... nicht mal strafmündig...
    - andererseits die "Eltern" eben dieser Kinder zu belangen, denn man muss mal die Frage stellen, wie diese Kinder derart seltsam "sozialisiert" (oder eben nicht) worden sind - da hat die Schule nur sehr bedingt irgendetwas mit zu tun.
    Vielmehr ist das wieder einmal mehr ein Argument für einen "Elternführerschein", und jetzt sicherlich auch wieder eine Heidenarbeit für diverse Psychologen.


    Ob das überhaupt so eine scharfe "Bombe" ist, wie der FOCUS das hier aufbauscht, wissen wir nicht. Da steht was von "Porno", aber was da überhaupt stattgefunden hat, wissen wir nicht. Hampeln da vielleicht "nur" ein paar nackte Kinder rum, ist das zwar nicht gerade wünschenswert, so etwas verbreitet zu wissen, und es wäre zu klären, ob das freiwillig geschah; wenn da wirklich etwas passiert ist, was den Titel "Porno" (den die Presse ja gerne reißerisch verwendet) verdient, muss man sich erst mal fragen, wie diese Kinder überhaupt auf solche ideen kommen. Und dazu muss man bei ihnen zu Hause suchen, nicht in der Schule, und da geht es weniger um "digitale Medienkompetenz", sondern eher um "Zugang zu jugendgefährdenden Medien".

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

    3 Mal editiert, zuletzt von Miss Jones ()

  • denn man muss mal die Frage stellen, wie diese Kinder derart seltsam "sozialisiert" (oder eben nicht) worden sind

    Sexualisiertes Imitationsverhalten ist durchaus ein typischer Bestandteil der psychosexuellen Entwicklung im Kindesalter. Früher nannte man das "Doktorspiele". Neu ist, dass das, offenbar von den Kindern selbst, filmisch dokumentiert wird. Das wiederum ist hängt mit der heutzutage außerordentlich leicht verfügbaren Videotechnik auch schon für Kinder zusammen. Beide Phänomene für sich genommen sind gut und wünschenswert, die Kombination birgt aber tatsächlich erhebliche Gefahren.


    Aber was genau ist hier der Fall? Handelt es sich überhaupt um einen "Porno", also einer Erzählung, die zum Ziel der sexuellen Stimulation des Betrachters oder Lesers hergestellt wird? Ich halte das für unwahrscheinlich, denn das wäre doch eine sehr "erwachsene" Herangehensweise bei der Produktion. Dazu müsste man sich ein eigenes Urteil bilden, aber ich hoffe doch ganz außerordentlich, dass sich diese Gelegenheit in der Öffentlichkeit NICHT geben wird! Handelt es sich um eine Verletzung der Aufsichtspflicht? Dazu müsste man die Umstände kennen - aber eine prinzipielle, völlige Kontrolle kindlichen Spiels aus Gründen der "Prophylaxe" kann und darf nicht die Antwort sein.


    Was man sagen kann, ist, dass der Artikel sich dieses Themas keinesfalls sensibel und rational annimmt, sondern mit der üblich hechendeln Gier nach Klickzahlen. Unterscheidet sich der "Focus" dabei von der Bild-"Zeitung"? Meiner Einschätzung nach schon immer bestenfalls graduell.

  • Also ich finde, dass diese Nachwuchs-Regisseure und -Schauspieler mit dem Dreh dieses Erotikstreifens schon mehr als ausreichende digitale Kompetenzen beweisen.

    Ein wenig intelligenter Kommentar, der ein geringes Verständnis von Medienkompetenzen und -didaktik offenbart.

  • Schule sollte einerseits auf dem Stand des aktuellen Jahrhunderts bleiben. Allerdings kann sie sich nicht so schnell verändern, wie die Gesellschaft es tut. Lehrpläne und Lehrer altern.


    Aber ich denke, dass das gar nicht so schlecht ist: wenn ich will, dass Kinder das Handy ab und an weglegen, ist altmodisches Nähen im Technikunterricht oder Singen in Musik gar nicht so verkehrt.


    Umgang mit Medien im Unterricht: ja gern. Aber Missbrauch von Medien Einzelner sind nicht das Maß aller Dinge. Dass einzelne Kinder kriminell sind, lässt keine Rückschlüsse auf die Jugend und ihre Bedürfnisse zu.

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