nachträgliches Erweiterungsfach/Drittfach Bayern - Erfahrungsberichte?

  • Seit längerem spukt mir die Idee im Kopf herum, nachträglich noch die Lehrbefähigung für die schöne Sprache Spanisch zu erwerben. Hat irgendjemand damit Erfahrungen in Bayern gemacht? Und welche Prüfungen muss man dann ablegen? Solange ich allerdings die ganz normalen Staatsexamensprüfungen dafür mitschreiben muss, hab ich da echt keine Lust dazu, das habe ich schließlich schon in zwei Fächern hinter mir. Und jetzt hab ich irgendwie auch ziemlich viel anderes zu tun...
    Irgendwann habe ich zudem mal was läuten hören, dass man den Erwerb der Lehrbefähigung für ein Drittfach in Bayern vereinfachen will - stimmt das?
    Vielen Dank schon jetzt für Eure Antworten!

  • Soweit ich weiß muß man nach der jetzt gültigen LPO-Fassung von 2002 beim Erweiterungsfach sowohl bei der grundständigen als auch der nachträglichen Erweiterung keinerlei Leistungsnachweise erbringen, aber das erste Staastexamen in vollem Umfang ablegen. Damit erwibt man die Lehrbefähigung. Außerdem kann es sein, dass man in manchen Fächern bestimmte Eingangsvoraussetzungen wie die regulär Studierenden auch erfüllen muss (z.B. Mappe in Kunst, vielleicht gibts in Spanisch auch einen ET; das weiß ich aber nicht und kommt bestimmt auch auf die Uni an). Über eine Vereinfachung wg. Drittfach weiß ich nix, sorry.

  • Liebe oberfrangn,
    An meiner Schule will eine Kollegin genau das im kommenden Schuljahr machen, allerdings geht sie dafür auf Teilzeit. Ich werde sie in den nächsten Tagen fragen, was sie bisher in Erfahrung gebracht hat.


    Gruß
    Julie

  • Der letzte Stand, den ich kenne (d.h. so wies momentan in der LPO steht) ist auch, dass man zwar keine Scheine, aber dafür sämtliche Staatsexamensprüfungen machen muss, d.h. auch Linguistik, Literaturwissenschaft usw.


    Ich hatte mir auch mal überlegt, mit Spanisch zu erweitern, aber neben E und F wars im Studium zu viel Aufwand. Vielleicht mach ichs auch (irgendwann in ferner Zukunft) mal wie Julie's Kollegin neben der Schule... schön wärs aber schon, wenn der Zugang vereinfacht wäre.

    Give me a simple life
    With a book by the fire
    A stool to rest my feet on
    And a cushion for my head.

  • Ich kenne jemanden, der das Spanisch-Examen ebenfalls als Erweiterung gemacht hat und mit der Haltung "no risk - no fun" in das Examen ging. Soll heißen: Vorbereitung komplett auf Sparflamme, kaum was gemacht. Er hat das Examen bestanden und ist nun begehrt wie kaum ein anderer, trotz schlechten zweiten Staatsexamens, weil anscheinend großer Spanischlehrer-Mangel herrscht.
    Er hat das Examen übrigens kurz vor Beginn des Ref gemacht und sagte, dass es kein Problem gewesen wäre, weil er sich so viel aus Französisch ableiten konnte.


    Keine Ahnung, ob das alles tatsächlich so stimmt oder ob er lediglich den obercoolen Larry markieren wollte.


    Ich überlege aber auch, ob ich noch eine Erweiterungsprüfung mache. Theoretisch kann man's ja tatsächlich einfach mal versuchen, mehr als durchfallen geht nicht, Note spielt keine Rolle mehr und zur Not kann man ja auch nochmals wiederholen.
    Oder wie seht ihr das?

  • Ich hätte dazu auch mal eine Frage:
    Wie ist es denn, wenn man das erste Staatsexamen im Drittfach erst NACH dem Referendariat macht? Muss man dann noch das zweite Staatsexamen nachholen? Ich bilde mir ein, mal gehört zu haben, dass man nur mit einem 1. Stex nur SekI unterrichten darf. Weiß jemand etwas genaueres?


    Gruß Eliah

  • Zitat

    Eliah schrieb am 01.05.2006 19:37:
    Ich bilde mir ein, mal gehört zu haben, dass man nur mit einem 1. Stex nur SekI unterrichten darf. Weiß jemand etwas genaueres?


    Das wäre mir neu, 100%ig weiß ich es zwar nicht, aber ich kann es mir kaum vorstellen. Der einzige Nachteil ist, dass man nach dem Ref nur noch eine sehr geringe Notenverbesserung durch das Drittfach erreicht, wenn man noch keine feste Planstelle hat. Hat man diese, dann ist es aber sowieso egal (nach meinem Informationsstand).

  • Vielen Dank für Eure Antworten...schon mal sehr aufschlussreich das Ganze...
    Wieso kommt keiner auf die Idee, dass, wenn man beide Staatsexamina in zwei Fremdsprachen abgelegt hat, für eine dritte FS durchaus eine oder mehrere Sprachpraxisprüfungen genügen müssten? Bin nämlich faul und habe nun echt keine Lust mehr auf LitWis und Didaktik und das ganze Zeug... würde einfach nur gerne eine weitere SPRACHE und keine Wissenschaft unterrichten. Zumal, wie aus den Beiträgen vorher deutlich wird, Spanischlehrer gesucht werden. Das war auch mein Wissensstand bisher. Viele Schüler wollen Spanisch lernen, aber Lehrer gibt es nicht dafür.
    Ach ja, wenn man nachträglich erweitert, muss man das zweite StEx in diesem Fach natürlich nicht mehr ablegen. Man erwirbt mit dem 1. StEx dann aber die Lehrbefähigung für das Drittfach und im Regelfall bessere Chancen auf eine Wunschanstellung. Zum Glück hab ich letztere schon, das mit der Erweiterung ist nur so eine Idee, die mir nicht mehr aus dem Kopf geht. Zudem würde ich wirklich gerne mal wieder was für mich (und meinen besagten Kopf) tun, indem ich mich mal wieder zeitweise auf was anderes konzentriere.
    Dange aus dem schönen oberfrangn

  • Hallo Oberfrangn,


    ich würde bei einer nachträglichen Erweiterung absolut auf Nummer sicher gehen und mich vorher mit dem Kultusministerium in Verbindung setzen. Ich habe mich beispielsweise in BaWü für Latein (Mangelfach!) beworben und da hat mich die freundliche Dame vom Amt aufgeklärt, dass ich für das Einstellungsverfahren nicht berücksichtigt werden kann, da ich in Latein nicht das 2. Staatsexamen habe. In allen anderen Bundesländern ist das höchst unkompliziert, da erwirbt man mit einer Erweiterungsprüfung automatisch die Lehrbefähigung.


    Viel Glück. Ornella

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