Versetzung als Seiteneinsteigerin

  • Hallo in die Runde! :wink_1: Seit Mai bin ich als Seiteneinsteigerin an einer Oberschule in Sachsen. Aufgrund meiner westdeutschen Herkunft kommt es von Teilen des Kollegiums zum Mobbing. Ich würde ich gerne einen Versetzungsantrag stellen. Ist das möglich. Die Situation ist unhaltbar für mich.

  • Ich kann natürlich nur für 'NRW sprechen, denke aber dass es bei euch ähnlich sein wird. Wenn du fest Angestellt bist, dann kannst du selbstverständlich auch als Seiteneinsteiger einen Versetzungsantrag stellen. Ich rate dir aber auch, auf jeden Fall den Personalrat mit einzubeziehen.

  • Komme selbst aus NRW und höre mir ständig an, dass mein Studium und meine Ausbildung nichts wert sei.

  • Das will ich ja auch nicht. Will nur aus diesem vergifteten Klima weg. Bin wegen meines Mannes nach Sachsen gegangen.

  • Dann stellt man ordnungsgemäß in Absprache mit dem Personalrat einen Versetzungsantrag. Den Antrag habe ich nach 30 Sekunden googeln gefunden.


    Aber ganz ehrlich: Wenn Sachen so toll sein sollte, wieso flüchten so viele in den Westen? Schon mal die Kollegen gefragt?

  • Problem: Seit rausgekommen ist, dass ich ab Februar Referendariat mache und im Anschluss A13 bekomme, ist im Kollegium der Teufel los; insbesondere, da ich mit Gemeinschaftskunde/Recht ein Fach unterrrichte, das sehr gerne von den Kollegen selbst unterrichtet worden wäre. Wir haben mehrere Staatsbürgerkundelehrer im Kollegium. Die sollen aber das Fach wegen Parteizugehörigkeit nicht mehr unterrichten. Einfach nur krass...

  • Hallo,


    diese vergiftete Stimmung an Deiner Schule tut mir leid für Dich!


    Ich habe eine Randfrage. Kannst du mir sagen, was du studiert hast bzw. welche Fächerkombination du unterrichtest?
    Auch ich würde gerne neben Informatik Gemeinschaftskunde/recht unterrichten - kann dies aber nicht studieren, da es das Fach an der TU für Seiteneinsteriger nicht gibt.


    Wie machst du das?


    Danke und viele Grüße,
    HansB.

  • insbesondere, da ich mit Gemeinschaftskunde/Recht ein Fach unterrrichte, das sehr gerne von den Kollegen selbst unterrichtet worden wäre. Wir haben mehrere Staatsbürgerkundelehrer im Kollegium. Die sollen aber das Fach wegen Parteizugehörigkeit nicht mehr unterrichten...

    ich finde es einfach nur schlimm, dass das sozialistische Gedankengut eines diktatorischen Staates nach Meinung dieser Kollegen als Grundlage für Unterricht in einem demokratischen Staatssystem als Bildungsgrundlage genügen soll.
    Da kann man nur den Kopf schütteln.
    30 Jahre nach der Wende....manmanman :autsch:

  • Du kannst es nicht ändern, glory. Aber gefallen lassen werde ich es mir nicht.

  • Wir haben mehrere Staatsbürgerkundelehrer im Kollegium. Die sollen aber das Fach wegen Parteizugehörigkeit nicht mehr unterrichten.

    Wg. aktueller oder ehemaliger (SED)? Ist das eine persönliche Entscheidung der Schulleitung?


    Das kommt mir merkwürdig vor. Gibt's dazu was schriftliches?

  • ich finde es einfach nur schlimm, dass das sozialistische Gedankengut eines diktatorischen Staates nach Meinung dieser Kollegen als Grundlage für Unterricht in einem demokratischen Staatssystem als Bildungsgrundlage genügen soll.Da kann man nur den Kopf schütteln.
    30 Jahre nach der Wende....manmanman :autsch:

    Wenn begeisterte Nationalsozialisten nach dem Krieg weiterhin Lehrer sein und ein Blockwart Bundeskanzler werden konnten - why not? ;-)

  • Kann nur sagen, was kommuniziert wurde.
    Und ex nsdap Lehrer durften im Westen auch nicht alle fächer unterrichten.

  • Problem: Seit rausgekommen ist, dass ich ab Februar Referendariat mache und im Anschluss A13 bekomme, ist im Kollegium der Teufel los; insbesondere, da ich mit Gemeinschaftskunde/Recht ein Fach unterrrichte, das sehr gerne von den Kollegen selbst unterrichtet worden wäre. Wir haben mehrere Staatsbürgerkundelehrer im Kollegium. Die sollen aber das Fach wegen Parteizugehörigkeit nicht mehr unterrichten. Einfach nur krass...

    Ich denke, die dürfen natürlich ihr Fach Staatsbürgerkunde nicht unterrichten. Die Ausbildung im aktuellen Gemeinschaftskunde haben sie doch gar nicht.


    Aber dafür das Gefühl, dass sie genug Ahnung hätten um es zu unterrichten und nur wegen "damals" nicht dürfen.


    Die durchaus nachvollziehbare Entscheidung, dass gerade dieses Fach nicht fachfremd von ehemaligen Staatsbürgerkundelehrern unterrichet werden soll, können sie nicht verstehen.


    Würde einem selbst in der Situation vielleicht auch so gehen. Also vielleicht ein bisschen Verständnis für den Unmut zeigen. Mobbing geht natürlich trotzdem nicht!

  • Was ich gehört habe, kann eine Versetzung, gerade bei großen Bedarfen, etwas länger dauern.


    Unter der Hand spricht man wohl bei normalen Versetzungen von 3-5 Jahren bzw. Anträgen. Je nachdem natürlich wie schnell die dich loswerden wollen (von der Schulleitung aus) --> Stichwort Wanderpokal. Bei Mangelfächern wird dann das Thema hingegen gerne etwas langsamer angegangen...


    VG,
    HansB.

  • Liebe NRWlerin;


    ich kann deinen Unmut verstehen. Denke jedoch, dass die Versetzung (in der Probezeit), sehr schwierig und langwierig wird. Wie kommst du mit der Schulleitung klar? Kannst du mit ihr reden? Gibt es Kollegen die dich verstehen? Ich denke, du musst versuchen dich mit dem System und den Menschen, "anzufreunden" und sie anzunehmen wie sie sind. Nur so, kann Seiteneinstieg gelingen. Auch wenn es nervt immer wieder zu hören, dass sie das ja studiert haben und wir Seiteneinsteiger ja irgendwie scheinbar nicht..., haben sie die Erfahrung (unabhängig von irgendwelchen ehemaligen Parteizugehörigkeiten).


    Ich habe zum Glück nicht das Problem. Ich habe ein ganz junges Kollegium und eine tolle Schulleiterin, welche schon viele Seiteneinsteiger betreut und gefördert hat (sind auch alle noch an der Schule). Jedoch funktioniert es bei mir eben auch nur, weil ich mich hinten angestellt und Respekt vor der Erfahrung der Kollegen habe.


    LG

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