Wie merkt man, dass ein Fachwechsel angebracht ist?

  • Ich bezweifle, dass Anglistik lehramtsbezogener ist in dem Sinne wie du meinst. Das ist alles fachwissenschaftlich, nur die Didaktikseminare nicht. Was hast du nochmal studiert?

  • Ja.


    Es geht mir nicht mal primär darum, ob lehramtsbezogen oder nicht.
    Ich merke, dass ich mich für Germanistik nicht begeistern kann.


    Für Anglistik aber schon. Da empfinde ich die Module allein als spannender.
    Hab mich da auch zu sehr von einer Freundin bequatschen lassen, die mir ihr ganzes Zeug versprochen hat an Unterlagen, weil sie schon Lehrerin ist.

  • Anglistik ist von der Fachstruktur genau wie Germanistik, nur teils auf Englisch. Literaturwissenschaft und Linguistik unterscheiden sich jetzt nicht so groß bei zwei derart verwandten Sprachen, Kulturen usw..

  • Ich empfand in der Hinsicht das Deutschstudium als lehramtsfreundlicher als das Englischpendant. Generell rate ich immer, so viele Kurse mit Praxisbezug zu wählen wie möglich. Und ja, das geht auch in der Fachwissenschaft. Dass das Studium anspruchsvoller als die Schulinhalte ist, ist klar, und im Idealfall ist es so, dass die Kurse inhaltlich so gestaltet sind, dass sie zumindest einen Bezug zu den Schulinhalten erkennen lassen (Ich hatte in Deutsch z.B. mal einen Kurs zu Tiergedichten und dieses Wissen kannst du je nach Grad der didaktischen Reduktion von Grund-/Förderschule zu Sek II zu Hochschulstudium nutzen.). Ich würde mal behaupten, dass das bei den genannten Kursen durchaus möglich ist und, wie schon zuvor angedeutet, es geht immer noch schlimmer. Um mal bei Englisch zu bleiben: Wenn ich bei Seminaren die Auswahl zwischen britischer KJL und Jane Austen habe, würde ich mich eher für ersteres entscheiden ;) .

  • Es geht mir nicht mal primär darum, ob
    Für Anglistik aber schon. Da empfinde ich die Module allein als spannender.
    Hab mich da auch zu sehr von einer Freundin bequatschen lassen, die mir ihr ganzes Zeug versprochen hat an Unterlagen, weil sie schon Lehrerin ist.

    Sprachwissenschaft und Literaturtheorie sind bei Germanistik und und Anglistik quasi austauschbar. Literaturgeschichte und Kulturwissenschaften sind von der Struktur her vergleichbar, aber natürlich England zentriert (je nach Ausrichtung der Uni auch noch Schottland, Irland, Wales und/oder anglophone Staaten Australien, New Zealand etc.). Je nach Uni komplett, teilweise oder gar nicht in Englischer Sprache.
    Wenn dir Germanistik nach zwei Wochen schon zu schwierig ist, dann wirst du mit Anglistik auh nicht glücklich.

  • Ich setze mich nächste Woche spaßenshalber mal in die Anglistik Seminare. Besser als blind zu wechseln und sich dann zu verschlechtern.


    Zur Wahl stehen noch Philosophie oder Sozialkunde, aber das sind Fächer, die nicht wirklich gebraucht werden.

  • Das ist schon klar. Hab ja schon mal studiert. Dennoch merke ich, dass mein Herz eher für Anglistik schlägt.

    Woran merkst du das denn? Ich habe zumindest von dem her, was du in diesem Thread geschrieben hast den Eindruck, dass du dich zu wenig vorab damit auseinandergesetzt hast, was es bedeutet eine Sprache grundständig und mit wissenschaftlichem Anspruch zu studieren. Ich vermute, das betrifft am Ende Deutsch, wie Englisch gleichermaßen, denn was dich momentan in der Literaturwissenschaft Germanistik-und die studierst du, nicht das Schulfach Deutsch- irritiert wird dir auch in Anglistik begegnen, nur eben bezogen auf den anglophonen Raum. Sprach-und Literaturwissenschaft sind die Kernbausteine jeden Sprachstudiums. In den Fremdsprachen ergänzt um Landeskunde und ggf. Kurse in Übersetzung oder ähnlichem. Tu dir selbst den Gefallen und spring jetzt nicht einfach zu Anglistik. Lass dir Zeit in dieses neue Studium und das neue Studienfach zu finden, setz dich zusätzlich noch in eine Anglistikvorlesung oder zwei, um zu prüfen, ob deine Vorstellung von diesem Studiengang zum tatsächlichen Fach passt und mach dich frei von deinen Vorstellungen von Schulstoff. Der ändert sich immer mal wieder, dein Studium ist die Basis, um dir 40 Jahre lang neue Inhalte zu erschließen, diese für deine SuS aufzubereiten und selbst zu wissen, wo der fachliche rote Faden ist z. B.bei den Lektüren mehrerer Schuljahre, warum was worauf sinnvoll aufbaut und daran anschließen muss. Deine SuS merken, ob du diesen roten Faden kennst oder doch nur einfach eine weitere beliebige Lektüre abspulst, die halt in der Klassenstufe vorgesehen ist. Der Schulbezug kommt in den Praktika und im Ref, bis dahin gilt es das dafür erforderliche Fachwissen zu lernen, dass du dann in Unterricht zu übersetzen lernen wirst.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich empfand in der Hinsicht das Deutschstudium als lehramtsfreundlicher als das Englischpendant.

    Du hattest im L1 in Deutsch Einführung Sprachwissenschaft I +II, Einführung in die Literaturwissenschaft und ein Seminar; in Englisch Introduction to Linguistics und Introduction to Literary Studies (+Sprachpraxis). Sprachwissenschaften sind quasi identisch, die Literatureinführungen von Umfang, Anspruch und Inhalt her vergleichbar. Was genau soll da lehramtsfreundlicher gewesen sein?



    Zitat von Lehramtsstudent

    Wenn ich bei Seminaren die Auswahl zwischen britischer KJL und Jane Austen habe, würde ich mich eher für ersteres entscheiden

    Jane Austen ist verdammt unterhaltsam und kann auch in der Schule gelesen/bearbeitet werden. Was du in deinem einzigen fachwissenschaftlichem Seminar im Studium gewählt hast, ist volkommen unerheblich. Du musst dich so oder so in alles einlesen.

  • Ich setze mich nächste Woche spaßenshalber mal in die Anglistik Seminare. Zur Wahl stehen noch Philosophie oder Sozialkunde, aber das sind Fächer, die nicht wirklich gebraucht werden.

    Philosophie solltest du lassen. Das ist noch abstrakter und du musst noch mehr lesen, als in einer literaturwissenschaftlichen Einführung.

  • Bitte Sozialkunde auch. Soziologische Theoriebildung ist berüchtigt. Zudem müsste da fast immer einen größeren Statistikschein machen, da hatten wir Durchfallquoten von über fünfzig Prozent im Erstversuch.

  • Setz dich doch "spaßeshalber" einfach erstmal in Ruhe mit Germanistik auseinander, gib dem Fach eine Chance in dem Bewusstsein, dass ein Unistudium Immer einen völlig anderen Fachanspruch mit sich bringt, als ein Schulfach aus Schülerperspektive abbildet. Schau dir parallel andere Vorlesungen an, aber mach dir bewusst, dass 2 Wochen zu wenig sind, um ein Studienfach beurteilen zu können und forder dir selbst etwas mehr "Sitzfleisch" ab, statt direkt zum nächsten Fach springen zu wollen, wenn es mehr Arbeit macht, als es Spaß macht. Vielleicht ist es das falsche Fach, vielleicht landest du mit deiner hier artikulierten Haltung am Ende aber nur bei "falschen" Fächern und musst deshalb an einer anderen Baustelle nachjustieren, als der Fachwahl.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Setz dich doch "spaßeshalber" einfach erstmal in Ruhe mit Germanistik auseinander, gib dem Fach eine Chance in dem Bewusstsein, dass ein Unistudium Immer einen völlig anderen Fachanspruch mit sich bringt, als ein Schulfach aus Schülerperspektive abbildet. Schau dir parallel andere Vorlesungen an, aber mach dir bewusst, dass 2 Wochen zu wenig sind, um ein Studienfach beurteilen zu können und forder dir selbst etwas mehr "Sitzfleisch" ab, statt direkt zum nächsten Fach springen zu wollen, wenn es mehr Arbeit macht, als es Spaß macht. Vielleicht ist es das falsche Fach, vielleicht landest du mit deiner hier artikulierten Haltung am Ende aber nur bei "falschen" Fächern und musst deshalb an einer anderen Baustelle nachjustieren, als der Fachwahl.

    Du meinst ganz abbrechen, oder? Ja, ich sollte der Sache nochmal eine Chance geben. Auf jeden Fall werde ich nicht wechseln ohne mir andere Fächer angesehen zu haben und parallel dazu versuchen mich rein zu denken.


    Es ist ja nur das Nebenstudienfach und ich brauche nur das eine, dann kann ich in den Master.

  • Ist die letzte Frage (Religionswissenschaft) ernst gemeint? Denn wenn ja, sind wir in der Beliebigkeit angekommen, was bedeutet, dass du dir am besten einen Würfel mit potentiellen Fächern beschriftest und auswürfelst, welches Fach es für die nächsten 14 Tage werden könnte. Ernsthaft: Geh zur Studienberatung und lass dir mehr Zeit ein gewähltes Fach beurteilen zu wollen. Den Rest kann dir niemand hier ernsthaft raten, denn keiner kennt dich persönlich gut genug dafür.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Schmidt: Lehramtsfreundlicher war, dass die fachwissenschaftlichen Kurse in Deutsch mehr Zusammenhang zu den Schulinhalten erkennen ließen und dass die Didaktikkurse sich stärker an der Zielschulform orientiert waren. Beides war in Englisch nicht in dem Ausmaß der Fall. Welche Kurse ich belegte, weiß ich noch, aber danke für die Erinnerung ;) .

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