Ausbildungslehrer korrigieren?

  • Hallo an alle,
    ich bin jetzt seit dem 1.2. im Referendariat und hospitiere zur Zeit bei den verschiedenen Fachlehrern. Einer dieser Lehrer unterrichtet fachfremd. Diesem sind schon mehrere Fehler unterlaufen. Und nun weiss ich nicht, ob ich ihn im Interesse der SuS darauf hinweisen soll und ihn korrigieren soll, oder ob ich das besser sein lassen soll, da sich das vielleicht in seiner Beurteilung negativ niederschlägt.
    Schönen Dank schon mal und nen schönen Abend,
    *sodejo*

  • hallo,


    also wir hatten an unsere schule auch gerade so einen fall, da hat der ref während des unterrichts den lehrer darauf hingewiesen, dass es falsch sei, was er da erkläre...das kam nicht so gut an...und der vorfall hat sich mittlerweile im kollegium rumgesprochen...ich denke, es kommt ein wenig auf das verhältnis an, dass du mit dem entsprechenden lehrer hast und auf den richtigen moment bzw. ort...grundsätzlich kann es nicht angehen,dass die sus darunter leiden müssen, dass sie fachfremden unterricht bekommen...


    schnuppe

  • Hallo,


    das ist sicherlich ein großes Problem! Man möchte sich als Refi nicht in die Nesseln setzen. Ich würde den Lehrer auch nur darauf ansprechen, wenn ich sicher wäre, dass er mit fachlicher Kritik umgehen kann. Was auf keinen Fall geht: Während der Stunde den Lehrer auf Fehler hinweisen!!! Das kann man in Ruhe in einer Nachbesprechung klären oder es auch sein lassen.


    Gruß, Sonne :)

  • Ich kann mich nur anschließen:


    Auf keinen Fall während der Stunde und vor den Schülern korrigieren - das will man ja selbst auch nicht so haben.


    Ansonsten kommt es schwer darauf an, wie schwerwiegend die Fehler sind und in welchem Verhältnis man zum Ausbildungslehrer steht und wie dieser mit Kritik umgehen kann. Und dann kommt es natürlich darauf an, wie du dein "Besserwissen" anbringst und wie du dabei "rüberkommst". Vielleicht ist es nicht schlecht, die Fehler nicht gleich als Fehler zu entlarven, sondern vorsichtig nachzufragen, ob "das" wirklich so ist. Man hätte da schon mal was anderes gelesen.... Also dem Ausbilder die Chance einräumen, entweder von sich aus weiter nachzufragen oder zumindest ein "Überdenken" anzuregen.
    Ich selbst würde da auf meinen Bauch hören....
    LG
    RR

    Jeder Tag, an dem du nicht lächelst, ist ein verlorener Tag.

  • Hallo,
    es kommt ganz auf den Lehrer/ die Lehrerin an. Meine Mathe-Fachlehrerin hat es immer mit viel Humor getragen, wenn sie von den Kindern oder von mir auf Fehler hingewiesen wurde. Natürlich kommt es aber auch darauf an, wie man hinweist. Ich habe immer gewartet, ob eins der Kinder etwas merkt und verbessern kann. Wenn es kein grober Schnitzer von ihr war und die Kinder es trotzdem richtig gemacht haben, habe ich gar nichts gesagt. War es aber doch schwerwiegender, habe ich "dezent" drauf hingewiesen. Sie war immer recht dankbar für Hinweise, aber ich habe ja auch nie durch die Klasse gebrüllt und versucht sie bloß zu stellen -ob mir das bei ihrer "Autorität" und Persönlichkeit überhaupt gelungen wäre ?
    Man muss da wohl -wie so oft im Ref- den richtigen Mittelweg finden,
    ohlin

    • Offizieller Beitrag

    Also ich würde auch erstmal so "vortasten" und mal schaun, wie das Verhältnis ist... Eventuell dann nichts sagen oder nach der Stunde.
    (Und ja, ich weiß, wie schwer das ist, ich war mal zu einer Fortbildung (!!!), bei der die Fortbildende uns Rhythmusspiele für Grundschulkinder beibringen wollte und den Rhythmus selber nicht klatschen konnte. Es war hammerhart, da weder dumm zu gucken, noch was zu sagen noch wegzurennen! Das gab mindestens 10 graue Haare! :D )


    Und jetzt mal eine Ausnahme: Ich saß während meines Praktikums bei meinem Fachseminarleiter hinten im Raum zum Hospitieren. Er schrieb ein Musikinstrument falsch an, so dass die Schüler es nicht im Wörterbuch fanden bei ihrer Stillarbeit. Zwei nahe sitzende Schülerinnen fragten mich dann, ob ich helfen könnte. Ich sagte ihnen die richtige Schreibung und meinte, sie sollen so tun, als ob sie es zufällig selber rausgefunden hätten. ;) Taten sie auch. Seminarleiter bekam nichts mit. Nach der Stunde fragte er: "Warum haben Sie denn nichts gesagt?" Ich: "Naja, ich wollte Sie nicht vor den Schülern verbessern." Er: "Aber das hätten Sie ruhig tun können, dann hätten wir nicht lange suchen müssen." :O

    SCHOKOEIS!


    Ich lese und schreibe nach dem Paretoprinzip.

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