Ein Versuch der Problemklärung

  • Damit es nicht zu Vermischung mit anderen Themen kommt, nun dieses Thema gesondert.


    Es geht um die Diskussion hier im Forum an sich und per PM tauschten Leppy und ich uns darüber aus.


    Leppy schrieb mir diesen Satz per PM und ich darf ihn veröffentlichen: "Muss es immer ein (Diskussions-) Ergebnis sein, mit dem alle zufrieden sind?" Ich habe das Wort "Diskussions-" eingefügt.


    Darauf antwortete ich: 'Ich las mal diesen Satz: "Man redet miteinander, um zu einer höheren Erkenntnis zu gelangen." (mir unbekannter Verfasser) Erkenntnis bedeutet für mich auch "Ergebnis".


    Vielleicht ist es das, was die Gemüter hier im Forum so hochkochen lässt. Ein Teil der User denkt wie ich, ein ander denkt wie du (sieh es bitte OHNE (AB-)WERTUNG!!!).


    Darüber sollten wir öffentlich diskutieren; vielleicht verstehen wir uns alle danach wirklich besser.'


    Nun also die Frage. Muss immer ein allseits zufriedenstellendes Ergebnis am Ende einer Diskussion herauskommen? Ich denke schon. Wie seht Ihr das?

  • Hallo, row-k , das ist eine sehr interessante Frage. ganz klar muss es kein gemeinsames Ergebis geben.


    Jedoch diskutiere ich in persönlichen Gesprächen nur so lange, wie ich das Gefühl habe, dass beide Seiten etwas dazulernen möchten bzw. bereit sind, sich durch das Gespräch anrühren oder verändern zu lassen.


    Im Extremfall fiel mir mal jemand ins Wort und sagte: ich brauche dich nicht ausreden zu lassen, ich weiß sowieso schon alles, was du sagen willst. Mit diesem Menschen habe ich seitdem nur noch smalltalks geführt.


    Auch in Foren halte ich mich meistens aus threads heraus, in denen Menschen mitreden, die anscheinend ohnehin schon alles (besser) zu wissen glauben.


    Manchmal habe ich aber auch den Eindruck, wenn aus meiner Sicht einseitige, sehr naive oder falsche Ansichten unwidersprochen stehen bleiben, mache ich mich als Mitglied dieses Forums sozusagen mitschuldig an der Verbreitung dieser Ansichten. Dann bleibt mir nur die Wahl, nun doch mitzumischen - oder mich ganz zurückzuziehen.


    Ich sehe es also so, dass man das Verhalten in persönlich geführten Diskussionen und in einem öffentlichen Forum unterschiedlich betrachten muss.


    Bablin

    Wer hohe Türme bauen will,
    muss lange beim Fundament verweilen.
    Anton Bruckner

    Einmal editiert, zuletzt von Bablin ()

  • Zitat

    Muss immer ein allseits zufriedenstellendes Ergebnis am Ende einer Diskussion herauskommen?


    das ist kaum möglich.
    allerdings ist es möglich, unterschiedliche standpunkte zu finden und zu vertreten.
    außerdem können wichtige informationen zusammengetragen werden.
    wer auf ein vorher angepeiltes ergebnis zusteuern will und dabei andere mitzunehmen versucht (wie lehrer bei vorbereiteten lehrabläufen), der ist unzufrieden, wenn sein ergebnis nicht kommt.
    und fühlt sich gestört, wenn unerwartete informationen oder behauptungen oder berichte auftauchen.
    was ist spannender?

  • "Nun also die Frage. Muss immer ein allseits zufriedenstellendes Ergebnis am Ende einer Diskussion herauskommen?"


    Auf gar keinen Fall, finde ich. Aber das hängt vielleicht davon ab, was man unter Ergebnis versteht. Wenn man den Begriff sehr weit fasst, dann muss jeder möglichst oft etwas von der Diskussion haben, weil man sonstfrüher oder später Diskussionen als nicht gewinnbringend sieht und sie aufgibt. Dieses "etwas haben" heißt aber nicht, dass ein gemeinsames Ergebnis am Schluss da sein muss.


    Ich diskutiere, wenn ich diskutiere, meist, weil mir etwas unklar ist. Durch das Gespräch und mit dem Gespräch komme ich möglicherweise auf neue Gedanken oder überprüfe meine alten Gedanken.
    Dem Gesprächspartner geht das hoffentlich auch so, aber das ist von meiner Warte aus eine Nebenerscheinung, zumindest jedenfalls nicht mein Ziel. Wenn er oder sie auch auf neue Gedanken kommt und alte überprüft, dann hat er oder sie auch etwas davon. Am Schluss müssen wir dabei aber immer noch nicht die gleiche Meinung haben.


    Etwas anderes ist, wenn man durch eine Diskussion eine gemeinsame Antwort finden, eine gemeinsame Entscheidung treffen muss. In manchen Situationen müssen einfach gemeinsame Entscheidungen gefällt werden. Da wird es dann komplizierter.

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.

  • Zitat

    Herr Rau schrieb:...Ich diskutiere, wenn ich diskutiere, meist, weil mir etwas unklar ist. Durch das Gespräch und mit dem Gespräch komme ich möglicherweise auf neue Gedanken oder überprüfe meine alten Gedanken.
    Dem Gesprächspartner geht das hoffentlich auch so, aber das ist von meiner Warte aus eine Nebenerscheinung, zumindest jedenfalls nicht mein Ziel. Wenn er oder sie auch auf neue Gedanken kommt und alte überprüft, dann hat er oder sie auch etwas davon. Am Schluss müssen wir dabei aber immer noch nicht die gleiche Meinung haben...


    ... und Ihr beide reißt Euch darum nicht den Kopf ab oder verwünscht Euch - schön. Und Ihr beide habt neue Erkenntnisse gewonnen - schön.


    Zitat

    robischon schrieb:...wer auf ein vorher angepeiltes ergebnis zusteuern will und dabei andere mitzunehmen versucht (wie lehrer bei vorbereiteten lehrabläufen), der ist unzufrieden, wenn sein ergebnis nicht kommt.
    und fühlt sich gestört, wenn unerwartete informationen oder behauptungen oder berichte auftauchen. ...


    Kann ich bestätigen. Geht mir auch so.


    @alle: Bitte weiter, vielleicht finden wir eine Lösung, wie es hier besser weitergeht!

  • Es gibt vermutlich Dinge, die eine Antwort haben, welche weitestgehend unabhängig vom Betrachter ist. (Zum Beispiel misst jeder die gleiche Lichtgeschwindigkeit )



    Und es gibt Dinge, deren Betrachtung nicht ohne Wertesystem möglich ist. Da wir uns kaum auf ein universelles, einheitliches Wertesystem einigen können, werden unsere Ansichten in solchen Fragen auch nicht konvergieren. Eine Diskussion kann dann nur den Horizont des einzelnen erweitern und möglicherweise innerhalb seines Bezugsystems zu einer anderen Einschätzung einer Situation führen - aber nicht unbedingt zu der des Gesprächspartners.


    Den Wandel eines Wertesystems in einem Internetforum zu erreichen, erscheint mir nahezu unmöglich.


    Gruß,
    Remus

    Die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen - HEnRy vAn dyKe

    Einmal editiert, zuletzt von Remus Lupin ()

    • Offizieller Beitrag

    Remus


    Danke, besser hätte man es nicht sagen können.


    Abgesehen davon stellt sich die Frage, ob ein Diskussionsergebnis bei diametral konträren Meinungen ein Kompromiss sein soll oder ob es darum geht, die jeweils andere Seite von "seiner" Meinung zu überzeugen und entsprechend zu "bekehren".


    Beides ist aufgrund der Erklärung von Remus nicht notwendigerweise das Ende einer Diskussion und es ist auch nicht zwingend notwendig, dass es dazu kommt.


    Gruß
    Bolzbold

  • Zitat

    Bolzbold schrieb am 07.05.2006 19:05:...Abgesehen davon stellt sich die Frage, ob ein Diskussionsergebnis bei diametral konträren Meinungen ein Kompromiss sein soll oder ob es darum geht, die jeweils andere Seite von "seiner" Meinung zu überzeugen und entsprechend zu "bekehren"....


    Nehmen wir es als Erweiterung der Ausgangsfrage!

  • Zitat

    Abgesehen davon stellt sich die Frage, ob ein Diskussionsergebnis bei diametral konträren Meinungen ein Kompromiss sein soll oder ob es darum geht, die jeweils andere Seite von "seiner" Meinung zu überzeugen und entsprechend zu "bekehren".


    Das finde ich hochspannend, denn dabei geht`s meiner Meinung nach, um reine Psychologie.


    parents

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde die Diskussion sehr interessant und möchte auf letzteres eingehen:


    Ich glaube schon, dass man manchmal die Meinung hat: So ist es richtig oder so muss es sein und wenn jemand gegenteiliger Meinung ist, dann MUSS ich alles versuchen, ihn zu "bekehren".
    Ein extremes Beispiel, bei dem nur mE kranke Menschen anderer Meinung sind, wäre "Kinder müssen selbst über ihre Sexualität bestimmen können, es sollten vom Staat her keine Grenzen gesetzt werden". So eine Meinung könnte ich in einem Forum weder aktzeptieren noch stehen lassen.


    Ich denke, im Bereich der Pädagogik mag es ähnlich sein, man ist von einer Sache überzeugt und möchte nicht aktzeptieren bzw. unkommentiert stehen lassen, dass jemand anderer Meinung ist, z.B. in Sachen Gewalt (ob nun physischer, psychischer oder verbaler Gewalt kann man sich aussuchen).


    Auch bei weitaus weniger extremen Beispielen kann es sein, dass Reaktionen auf dieser Grundlage erfolgen.


    Ich denke, es gibt sehr viele Bereiche, bei denen man gegensätzlicher Meinung sein kann, ohne sich zu zerfleischen und gegenseitig zu beleidigen. Das setzt aber voraus, dass man seine eigene Meinung bzw. seine eigenen Erfahrungen als solche beschreibt und sie niemanden aufzwängen oder als alleinig richtig verkaufen darf, denn daraus kann sich keine konstruktive Diskussion entwickeln.


    Gruß leppy

  • Ich freue mich, weil wir wahrscheinlich der Problemlösung GEMEINSAM immer näher kommen.


    Leppy's Beispiel noch ausgebaut: Können beispielsweise Eltern mit Kindern darüber diskutieren, ob ein Jugendlicher mit 14 schon Alkohol trinken darf oder nicht?
    Ist das eine Diskussion, obschon sie von außen so aussieht? Wohl nicht, denke ich, weil der Jugendliche noch gar nicht die Weitsicht hat, die Gefahren des Alkohols im Jugendalter richtig einzuschätzen.


    Also kann Diskussion nur auf "gleichberechtigter Ebene" wirklich stattfinden?

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    row-k schrieb am 07.05.2006 20:18:
    Ich freue mich, weil wir wahrscheinlich der Problemlösung GEMEINSAM immer näher kommen.


    Leppy's Beispiel noch ausgebaut: Können beispielsweise Eltern mit Kindern darüber diskutieren, ob ein Jugendlicher mit 14 schon Alkohol trinken darf oder nicht?
    Ist das eine Diskussion, obschon sie von außen so aussieht? Wohl nicht, denke ich, weil der Jugendliche noch gar nicht die Weitsicht hat, die Gefahren des Alkohols im Jugendalter richtig einzuschätzen.


    Also kann Diskussion nur auf "gleichberechtigter Ebene" wirklich stattfinden?


    Ganz pragmatisch:


    DISKUTIEREN können sie immer und jederzeit - unabhängig von der Ebene. Die Gesetzeslage bestimmt aber hier den Rahmen.
    Zum einen haben die Eltern das Sorgerecht für den 14jährigen - gleichzeitig aber auch die SorgePFLICHT - also Schaden von ihm abzuwenden und auch das Jugendschutzgesetz zu beachten.
    Ferner DARF ein Jugendlicher unter 16 keinen Alkohol trinken.


    Man kann den Sinn und Unsinn eines solchen Gesetzes diskutieren - die Gefahr des Alkohols spielt dabei keine Rolle, zumal das Alter und die geistige Reife eines Menschen angesichts zahlreicher Gelegenheitstrinker und Alkoholiker wohl zu oft keine Garantie für diese Einsicht ist.


    Gruß
    Bolzbold

  • Pardon, das verstehe ich nicht.
    Das Gesetz regelt das - klar. Aber wie ist es mit der Diskussion selbst? Ist es im Beispiel der Eltern mit dem 14jährigen überhaupt eine solche? EDIT: Die Eltern kommen wohl zu keiner höheren Erkenntnis dabei...

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    row-k schrieb am 07.05.2006 20:27:
    Pardon, das verstehe ich nicht.
    Das Gesetz regelt das - klar. Aber wie ist es mit der Diskussion selbst? Ist es im Beispiel der Eltern mit dem 14jährigen überhaupt eine solche?


    Wieso sollte das keine Diskussion sein? Wenn beide Seiten Argumente anbringen und ihre Sicht der Dinge darstellen und gegenseitig hinterfragen, würde ich das als Diskussion bezeichnen.
    Das Ergebnis ist dabei unerheblich. In diesem Fall steht es von Anfang an fest - die Antwort auf die Frage nach dem Alkohol MUSS nein lauten - sonst würden die Eltern gegen das Gesetz verstoßen.


    Die "Erkenntnis" muss ja keine wissenschaftliche sein. Es reicht doch schon, wenn die Eltern etwas über die Sichtweise und Denkweise ihres Sohnes erfahren bzw. seine Argumente kennenlernen.
    Ist das keine Erkenntnis? Und ist es keine Erkenntnis, wenn man trotz der Argumente des Sohnes immer noch "nein" sagt?


    Gruß
    Bolzbold

  • Das Beispiel hinkt, weil ein Jugendlicher mit 14 natürlich Alkohol trinken darf - wenn es die Eltern erlauben. Und das kann auch sinnvoll sein. Hattet ihr mit 14 noch keinen Schluck Sekt zu Silvester?
    Also besser: "Darf ich als Vierzehnjähriger mit meinen Freunden eine Flasche Sekt auf meiner Geburtstagsfeier aufmachen?"


    Ergänzung: "[Keine Diskussion, weil] der Jugendliche noch gar nicht die Weitsicht hat, die Gefahren des Alkohols im Jugendalter richtig einzuschätzen."
    Das ist für mich kein Kriterium. Mit manchen Leuten habe ich in konkreten Situationen keine Lust zu diskutieren, wenn die zu wenig von einem Thema wissen. Aber das ist kein allgemein gültiges Kriterium.
    Wenn man diskutiert, um sich zu erweitern, sollte man sich, ähnlich wie beim Sport, passende Partner aussuchen. Teenager sind da wohl immer passend und stets zu einem Spiel bereit.

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.

    Einmal editiert, zuletzt von Herr Rau ()

  • Pardon, aber lasst uns beim Thema selbst bleiben!


    Ist es noch eine Dikussion, wenn eine Partei eh keinen Erkenntnisgewinn daraus ziehen kann?


    EDIT: Ich hatte Deine Ergänzung nicht gesehen, Herr Rau.

  • Zitat

    Bolzbold schrieb am 07.05.2006 20:29:...Die "Erkenntnis" muss ja keine wissenschaftliche sein. Es reicht doch schon, wenn die Eltern etwas über die Sichtweise und Denkweise ihres Sohnes erfahren bzw. seine Argumente kennenlernen.
    Ist das keine Erkenntnis? Und ist es keine Erkenntnis, wenn man trotz der Argumente des Sohnes immer noch "nein" sagt?


    Schade, auch diese Ergänzung sah ich erst jetzt. Die gefällt mir sehr. Lasst uns jetzt doch mal das Ganze übertragen, ... vielleicht hierher.

  • Vor jeder Diskussion sollte der gegenseitige Respekt stehen, gehört unbedingt dazu, denke ich.
    Ansonsten kann man jede Diskussion in die "Tonne kloppen".


    Das beste Beispiel sind Partnerschaften/Ehen/Freundschaften.
    Ohne Respekt und Achtung voreinander, funktioniert`s nicht.


    parents

  • Respekt und Achtung... ich schätze diese Züge sehr, vielleicht gehören sie aber nur mittelbar zu dem, was ich unter Diskussion verstehe. Für mindestens so wichtig halte ich, dass man sich an die Spielregeln der Diskussion hält. Aber vielleicht sehe ich das zu kopflastig.


    Vor zehn Jahren habe ich mal in einer Nachmittags-Talkshow ein paar Punker als Gäste gesehen, die das Format gesprengt haben, indem sie sich an die elementarsten Regeln nicht gehalten haben. Sie haben sich widersprochen, ihre Aussagen von eben geleugnet, auf Fragen nicht reagiert, absurde Antworten gegeben, alles mit unschuldiger Miene. Hat mich sehr beeindruckt damals und die Moderatorin völlig verwirrt.


    Solche Regeln sind: Sich nicht kommentarlos selbst widersprechen, nicht bewusst missverstehen, auf andere reagieren, richtig zitieren. Dann wird eine Diskussion daraus.


    "Lasst uns jetzt doch mal das Ganze übertragen, ... vielleicht hierher."


    Ich mag solche Aufträge nicht... Ich vermute immer, dass der andere da schon eine Antwort hat und mich nur sanft dorthin bringen will. Schon bei Platon, den ich gern lese, würde ich dem Sokrates seine Fragen am liebsten um die Ohren hauen. Aber das bin nur ich.


    Dieses Forum ist ja nicht nur zur Diskussion da, sondern auch zum Erfahrungsaustausch, für Nachfragen, Kommentare und dergleichen.


    Vielleicht ist die Frage nicht, was eine Diskussion ist (eine nicht sehr wichtige Definitionsfrage), sondern unter welchen Umständen man gern diskutiert.

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.

  • Nach meinem Verständnis geht es in einer Diskussion vorrangig darum, möglicherweise neue Einsichten zu gewinnen - wie im Beispiel von Bolzbold aufgeführt Einsichten in die Denkweise des eigenen Kindes - oder vielleicht aufs Forum übertragen, welche Ansichten gibt es zum Thema Frontalarbeit vs. Freiarbeit, da gibt es sehr wahrscheinlich kontroverse Ansichten drüber.
    Ich persönlich mag es allerdings überhaupt nicht, wenn ein Diskussionspartner mit der Haltung auftritt, "meine Meinung ist die einzig richtige" (am besten noch kombiniert mit dem impliziten oder auch expliziten Druck "du musst die gefälligst übernehmen).
    Und ich wage jetzt mal eine Pauschaliserung: ich denke, so geht es vielen.


    Eine Diskussion ist m.M. kontraproduktiv, wenn eine (oder beide) Seiten mit der Haltung rangehen, dass ihre jeweilige Seite die einzig wahre ist und man nicht bereit ist, sie wirklich in Frage zu stellen - wozu dann diskutieren, wenn man eh nicht bereit ist, über den eigenen Tellerrand zu schauen.


    Eine solche Haltung ist natürlich nicht immer leicht umzusetzen, denn jeder hat ja erst mal seinen persönlichen Erfahrungsschatz und Wissen, auf dem man aufbaut.
    Dann gibt es natürlich noch Fälle, wie die von leppy aufgeführten, wo die Haltung eigentlich auch nicht funktioniert, denn wie sie sagt, fällt es bei "extremen" Ansichten, die dem allgemeinen Wertekanon widersprechen (oder meinethalben den Gesetzen), dann natürlich sehr schwer, eine quasi unvoreingenommene Haltung einzunehmen.


    Schwierige Situation - wobei ich eigentlich der Meinung bin, dass ein Forum ein Gedanken- und Meinungsaustausch sein sollte, d.h. keiner hat "die richtige Meinung", die immer und auf jede Situation übertragen anwendbar ist. Ich habe das Forum eben immer als Ort der Anregung verstanden; nicht jede Meinung möchte ich übernehmen - aber es versucht auch niemand, mich dazu zu zwingen/ überreden o.ä. (durch z.B. unterschwelliges- oder auch offenes - Vorwerfen von Versagen, wenn ich dieses oder jenes Problem habe).


    (Ich habe das jetzt einfach mal auf das Forum übertragen, denn - so schien mir - das ist ja row-ks eigentliches Anliegen.)


    Entspannte Grüße
    Katta

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

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