Das Fach Deutsch in BaWü wird kaputtreformiert

  • 1. Im Schuljahr 2020/21 kam "Der Verlorene" von Treichel als Lesestoff dazu und wird im Folgejahr gleich wieder abgesetzt. Bisher waren die jeweiligen Sternchenthemen meist um die 4 Jahre lang gültig.

    2. Neu war auch das "materialgestützte Argumentieren". Es soll jetzt Fortbildungen geben, wie diese Aufsatzart von Klasse 5-10 vorbereitet werden soll. Warum ging man das nicht anders herum an: Erst in diesen Klassen vorbereiten, dann Abituraufgabe?

    3. Übernächstes Jahr wird diese Aufgabenstellung dann schon wieder verändert, indem sie auf "materialgestütztes Informieren" ausgeweitet wird. Diese Aufgabenart lässt dann wohl kaum sprachliche Gestaltungsspielräume zu.

    4. Dieser ganze Neuerungswahn wird gleichzeitig begleitet durch das neue Kurssystem: Es gibt jetzt Grund- und Leistungskurse, die eine völlig neue Organisation des Unterrichts und der Prüfungen verlangen. Dadurch ergibt sich

    5. Ein völlig neues Abiaufgabenprofil, das eher einer Lotterie gleicht und dem Schüler vor Augen führt, dass eine gezielte Vorbereitung auf das Deutschabi leider nicht mehr geht.


    Ich hetze nun diesem Neuerungswahn hinterher. Das ist ein immenser Zeitaufwand, den ich investiere, von dem meine Schüler letztendlich gar nichts haben.

    Immer mehr fühle ich mich als Befehlsempfänger einer ungreifbaren gesichtslosen Obrigkeit, die meiner Meinung nach kafkaeske Züge annimmt. Gründe für die Reformen werden nicht genannt. Das alles macht mich mürbe.

    Ich musste mir das mal von der Seele schreiben.

  • Ist das in anderen Fächern anders? In Englisch ist es doch ähnlich. Ich bin seit gut 10 Jahren im Schuldienst. Seither gab es glaube ih fünf unterschiedliche Abschlussprüfungen... Selbst in Mathe jetzt die zweite "Reform" innerhalb von 10 Jahren. Ist halt so. Mir würde auch langweilig wenn ich immer dasselbe unterrichten müsste.

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