Ausbildung vor Studium

  • Ich kenne den Umfang und Nutzen von Didaktik an den Hochschulen nicht, aber einige Mitreferendare meinte es sei für sie wenig hilfreich gewesen. Das meisten haben sie während des Unterrichtens gelernt. Sicher ist es hilfreich davon an der Hochschule schon etwas gehört zu haben, aber ich habe am Seminar in der Hinsicht einiges lernen können und komme damit ganz gut zurecht.

  • Danke nochmal für die vielen Antworten!


    Ich finde es toll, dass ihr es hier mit mir zusammen erörtert habt.


    Für mich ist die Ausbildung eine "Qual" in dem Sinne, dass mir die praktische Arbeit einfach keinen Spaß macht und ich von vorneherein weiß, dass ich Lehrerin werden möchte.

    Es ist etwas anderes, wenn man weiß, "Ich will Lehrer werden", als dies erst in der Ausbildung zu entdecken.


    Dann ist das was anderes.


    Aber bewusst hinzugehen, eine Ausbildung zu machen, in der man eh nicht arbeiten will, nur um Lehrer zu werden, erscheint mich nicht ganz plausibel.



    Liebe Grüße


    Eva.

  • Wie sieht es bei dir mit Biologie/Chemie Lehramt an Gymnasien aus? Damit kannst du danach auch an der FOS/BOS arbeiten :aufgepasst:

  • Das Alter für den Ref-Eintritt war mir so etwas von egal.

    Heute ist es in NRW ja auch nicht mehr so wild mit dem Alter, da in NRW Lehrer bis zum Alter von 42 verbeamtet werden. Als ich angefangen habe, war die Schwelle bei 35 und da wurde es dann mitunter schon richtig eng.


    • Abitur mit 19 (13 Schuljahre)
    • Ein Jahr Wehrpflicht (Ende mit 20)
    • 3,5 Jahre Ausbildung (Ok, mit Abitus kann man üblicherweise auf 3 Jahre verkürzen), dann ist man fast 24
    • Studium beginnt immer nur zum Wintersemester, durchschnittliche Studiendauer: 14 Semester = 7 Jahre, da ist man dann 31
    • 2 Jahre Referendariat, da ist man dann am Ende 33

    Und erst im Alter von 33 kommt dann die Verbeamtung auf Probe. Da darf dann aber auch nicht mehr viel dazwischen kommen, daß man die Altersgrenze von 35 noch gepackt hat.

  • Und, hat die Altersgrenzen-Keule damals sonderlich viele Kandidaten erwischt? Falls ja, müsste ja der Anteil angestellter Lehrkräfte in NRW höher sein als im Bundesdurchschnitt.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Aber bewusst hinzugehen, eine Ausbildung zu machen, in der man eh nicht arbeiten will, nur um Lehrer zu werden, erscheint mich nicht ganz plausibel.

    Ich habe auch keine Ausbildunggemacht. Ich habe so studiert, daß ich am Ende ein Diplom-Zeugnis in der Tasche hatte und mir die Lehrveranstaltungen an der Uni 1:1 für das 1. Staatsexamen anerkennen lassen konnte. Damals gab es bei uns an der Uni einen Leitfaden welche Wahlpflicht-Veranstaltungen aus dem Diplom-Studium anrechenbar waren und welche EW-Scheine man noch zusätzlich machen mußte, um zusätzlich zum Dipl. auch das 1. StaEx zu bekommen. Das Examen war bei mir dann auch ein reiner Verwaltungsakt von ca. 45 Minuten Dauer ohne weitere Prüfung.


    Ich habe also vor dem Studium auch keine Lehre gemacht sondern den Weg über die 52 Wochen Praktikum gewählt. Ich war halt nach dem Studium für eine Unternehmensberatung tätig und bin dann bei einem der Kunden, den wir beraten hatten, hängen geblieben. Ohne das Geld aus der Tätigkeit hätte ich das Referendariat anschließend auch nicht finanzieren können.

  • Ohne das Geld aus der Tätigkeit hätte ich das Referendariat anschließend auch nicht finanzieren können.

    Heißt im Klartext wohl: "Ohne das Geld aus der Tätigkeit hätte ich meine Luusflausen während des Referendariats ruhen lassen und ein bisschen kleinere Brötchen backen müssen", oder?

  • Und, hat die Altersgrenzen-Keule damals sonderlich viele Kandidaten erwischt?

    Also ich kenne 5 Kandidaten, die es erwischt hat. Ein Fall davon war besonders makaber, weil der Kandidat gerade noch unter der Altersgrenze war, der Amtsarzt aber aufgrund des Body-Mass-Indexes die Verbeamtung zurückgestellt hat. Als er dann ein halbes Jahr später wieder beim Amtsarzt war, paßte zwar das Gewicht, aber jetzt war er zu alt.

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  • Heißt im Klartext wohl: [...], oder?

    Heißt im Klartext: Ohne das Geld hätte ich mir den Zweitwohnsitz samt Zweitwohnsitzsteuer am anderen Ende des Bundeslandes und den eigenen PKW nicht leisten können. Mit 850€ netto nach Krankenkasse wird das nichts.

  • Ach stimmt, Du warst ja der mit der Immobilie und den drei passenden Schulen in ganz NRW. Sorry, aber "Referendariat leisten können" klingt immer so nach "Luxuslaura braucht schon ihre 2.000 € im Monat, sonst geht sie jämmerlich zugrunde".

  • fossi74

    Inzw. hat wohl auch mein Brötchengeber erkannt, daß die Anwärterbezüge zu gering waren. Jedenfalls sind die Anwärterbezüge (Besoldungsgruppe a13) in den letzten 11 Jahren in NRW von 1110€ auf 1533€ (brutto) gestiegen, das sind 38%. Im gleichen Zeitraum hat die normale a13 Besoldung "nur" um 31% angezogen. Glaubt man dem Inflationsrechner, hatten wir in der gleichen Zeit eine Inflation von 15% (inkl. Zinseszinseffekt).

  • Ich hatte im Ref (2003-05) schon 1100 € netto (ohne die in Bayern übliche Mehrvergütung für zusätzliche Unterrichtsverpflichtung). Hätte nicht gedacht, dass es da so krasse Unterschiede zwischen den Ländern gibt.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Ach stimmt, Du warst ja der mit der Immobilie und den drei passenden Schulen in ganz NRW. Sorry, aber "Referendariat leisten können" klingt immer so nach "Luxuslaura braucht schon ihre 2.000 € im Monat, sonst geht sie jämmerlich zugrunde".

    Naja, ich habe auch gespart um mir das Refereandariat leisten zu können. Mit Eintritt in den Vorbereitungsdienst fehlten mir 2000€ Netto im Monat. Das war schon unschön mit vierköpfiger Familie. Daher brauchte ich Rücklagen.

  • Mit Eintritt in den Vorbereitungsdienst fehlten mir 2000€ Netto im Monat. Das war schon unschön mit vierköpfiger Familie.

    Dass letzteres nun nicht Plattys Problem war, ist ja hierzuforum bekannt. Und ja, zugegeben, Referendare mit Berufserfahrung hatte ich nicht auf dem Schirm.

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  • Oh, ganz grosses Mitleid. Ich habe während meiner pädagogischen Ausbildung genau gar nichts verdient und insgesamt ca 2000 CHF an Studiengebühren gelatzt. Da hatte ich übrigens schon eine abgeschlossene Promotion vorzuweisen.

  • Oh, ganz grosses Mitleid. Ich habe während meiner pädagogischen Ausbildung genau gar nichts verdient und insgesamt ca 2000 CHF an Studiengebühren gelatzt. Da hatte ich übrigens schon eine abgeschlossene Promotion vorzuweisen.

    Muss nicht sein oder? Ich habe nur geschrieben wie es mir erging, mehr nicht. Ich wusste das ja vorher und habe mich eben entsprechend drauf vorbereitet.

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