Euer Beitrag in der PKV

  • Hallo leppy,


    ich habe mit der privaten Krankenversicherung auch so meine Erfahrungen machen müssen.


    Die DEBEKA ist in Lehrerkreisen sehr verbreitet und wird eifrig von Kollegen genannt - hat aber vor ein paar Jahren in einem Vergleichstest ganz schlecht abgeschlossen.


    Bis Mitte 40 meines Alters war mein Versicherungstarif beim Deutschen Ring recht günstig, explodierte dann aber manchmal von Halbjahr zu Halbjahr in wenigen Jahren auf das Vierfache. Erklärung: Wir haben Ihre Tarifgruppe vor einigen Jahren geschlossen, nehmen also darin keine neuen Kunden mehr auf. Die Tarifgruppe hat jetzt einen hohen Altersdurchschnitt und nimmt viele Arztleistungen in Anspruch, die nur innnerhalb dieser alten Tarifgruppe umgelegt werden. Für junge Neukunden haben wir eine neue günstige Tarifgruppe aufgemacht.


    Meine Schlussfolgerungen:
    1. Lass Dich nicht von günstigen Referendarstarifen ködern, die zum Locken gedacht sind. Ein Wechseln wird immer teurer, weil das Einstiegsalter Berechnungsgrundlage ist.


    2. Erkundige Dich und lass Dir schriftlich geben, wie lange die angebotene Tarifgruppe besteht. Nimm nur eine ziemlich neue.


    3. Zähle alle Tarife zusammen: ambulante Behandlung, stationäre Behandlung, Zahnbehandlung, private Pflicht-Pflegeversicherung.
    Überleg Dir gut, ob Du z.B. jährliche Maximalbeträge in der Zahnbehandlung akzeptierst, die schnell weit überschritten werden können.


    4. Wähle zunächst die 50 %-Variante, auf die Du stufenweise bei Familienbildung nur vorübergehend verzichten kannst, denn die Kinder gehen irgendwann aus dem Haus und Du kannst wieder bei 50 % landen. Würdest Du dann erst erhöhen, müsstest Du wieder eine Gesundheitsprüfung machen, die mit 50 einige chronische Krankheiten aufzählen kann. Diese müsstest Du dann für den Rest des Lebens selbst bezahlen.


    5. Schau Dir auch die Kindertarife an, denn privat musst Du jedes Köpfchen separat versichern.


    Die jetzt billigste Versicherung kann Dich später teuer zu stehen kommen.


    Viele Grüße, Georg Mohr

    Glückliche Kinderaugen machen glücklich !
    "Lehren" = beim Lernen unterstützen + "Erziehen" ist noch wichtiger als "Stoff" vermitteln.

    • Offizieller Beitrag

    Die Tarife, die z.Zt. in Frage kommen, gelten wenn ich es richtig verstanden habe eh nur bis Ende der Ausbildung. Nach meinem (zugegeben sehr unerfahrenem) Leistungsvergleich schneidet ein Tarif der DBV (79EUR) in den Leistungen besser ab, als die Debeka (74EUR). Wechseln kann ich ja prinzipiell nach dem Ref immer noch, da bin ich auch noch recht jung. Lieber hätt ich allerdings jetzt ne PKV, bei der ich auch bleiben kann. Allerdings möchte ich bei den heutigen Spritpreisen auch nicht allzu viel mehr zahlen, was nützt mir ne gute Krankenversicherung, wenn ich nicht mehr zur Schule komme. :D


    Was mich bei dem DBV Tarif allerdings stutzig machte ist, dass dort steht, es werde bis zum "Regelhöchstsatz" der GOÄ erstattet. Bei der Debeka steht bis zum "Höchstsatz". Bevor ich jetzt das Netz auf den Kopf stelle - vielleicht weiß ja jemand was das bedeutet bzw. welche Nachteile es eventuell geben würde.


    Die Zahnbehandlungen sind bei den bisherigen Tarifen entweder nicht oder nur in den ersten Jahren begrenzt (unwahrscheinlich, dass sich an meinen bisher sehr guten Zähnen in den nächsten 1,5 Jahren Ausbildung etwas ändert).


    juna: Danke für den Tipp, werde meine Versicherungsfritzen mal danach fragen. Verrätst Du mir auch noch, in welcher PKV Du bist?


    gemo: Danke für die Tipps. Aber: Punkt 4 verstehe ich gar nicht. Worauf beziehst Du Dich? Ich glaub den musst Du mir nochmal ausführlicher erklären. ;)


    Wie ist das eigentlich mit Kindern? Wo werden die mit versichert, bei dem der mehr verdient oder frei wählbar? Und ist es entscheidend, ob man verheiratet ist/ war oder nur zusammen lebt.


    Gruß leppy

  • Aus gegebenem Anlass (das Ref ist beendet) hatte ich gestern auch mal wieder den Versicherungsmenschen zu Gast. Er redet übrigens auch nur schlecht über die debeka (sie wollen aus irgendwelchen Jubiläumsgründen im nächsten Jahr angeblich noch besonders viele Versicherte an Land ziehen ... ?) ?(


    Jedenfalls hat er mir jetzt für die Zeit nach dem Ref die Landeskrankenhilfe empfohlen (übrigens gibt es da wohl auch interessante Anwärter- und vor allem Übergangstarife!), die in vielen Tests auch sehr gut abgeschnitten hat, wohl aber auch viele potentiell zu Versichernde mit Minimalstrisiken bereits ablehnt. Hm. Gibt es hier im Forum Erfahrungen damit?

  • Hi leppy,


    zu Punkt 4: als ledige Beamtin erhälst Du 50 % Beihilfe (aber auch nur auf die in der jeweiligen Beihilfeverordnung festgesetzten Höchstbeträge, z. B. für Brillengestelle gar nichts mehr in Hessen). Für die anderen 50% musst Du Dich privat versichern. Das gleiche gilt, wenn Dein Partner selbst verdient.
    Bist Du aber mit einem Nicht-Verdiener verheiratet, bekommst Du 55 oder 60 % Beihilfe, und für jedes Kind weitere 5 % bis (glaube ich ) 70 % staatliche Beihilfe auf jede Rechnung egal welcher Person.
    Nehmen wir mal das Extrembeispiel an, Du hättest jetzt schon Anspruch auf 70 % Beihilfe. Dann bräuchtest Du nur noch 30 % privat zu versichern, was billiger ist. Du könntest also von vornherein einen günstigen 30%-Tarif wählen.
    Irgendwann sind keine Kinder mehr in Deinem Haushalt und Du verlierst auch Deinen Parter (Scheidung, Tod ...) und zählst wieder alleine... dann bekommst Du nur noch 50 % Beihilfe und musst die 20% Differenz selbst tragen. 20 % einer Herzoperation sind ca. 10.000,- Euro.
    Oder Du versicherst Dicht von dem Moment des Alleinseins höher auf 50 %. Für die 20% neues Risiko schaut die Privatkasse auf alle bei ihr gespeicherten bisherigen Krankheiten und verlangt sogar evtl. einen Gesundheitscheck - und schnell erzählen sie Dir was von erhöhtem Risiko mit den Hüften und dem Herzen und ... . Entweder verlangen sie dafür einen Zuschlag für erhöhtes Risiko oder schließen die zukünftigen Behandlungen für diese Bereiche ganz au der Erhöhung aus.


    Um dem zu entgehen, kann man auf jeden Fall die 50%-Versicherung abschließen und bei wachsender Familie OHNE den Vertrag aufzuheben für etliche Jahre auf einen bestimmten Prozentsatz Leistung verzichten und dann auch weniger Beitrag zahlen - aber mehr als nur bei 30 %. Ein Teil Deines Versicherungsanspruchs ruht. Du braucht die Wieder-Erhöhung dann später nur mitzuteilen. Bedenke, dass Du später leicht 20, 30 Jahre wieder allein beihilfeberechtigt sein kannst und dann nur 50 % Beihilfe bekommst.


    Nach meinem Wissen erhöht sich die Anfangs-Prämie nach Deinem Einstiegsalter alle 2 Lebensjahre. Diese höhere Prämie zahlst Du dann Dein ganzes Leben lang mehr. Also lohnt es sich, jetzt gleich die richtige Versicherung auszuwählen, die Dir zwar während der Ausbildung einen geringeren Beitrag abverlangt (oft auch mit geringeren Leistungen), die Dich dann später aber von Deinem ersten Eintritt an berechnet in den Normaltarif übernimmt - ohne neuen Gesundheitscheck.


    Bei mir ist die Zahnersatzleistung auch nach 35 Jahren noch auf 2.500 Euro begrenzt. Solte ich mal die Dritten brauchen, stehe ich dumm da.


    Kinder sind bei demjenigen mit zu versichern, der am meisten verdient. Bei Privatversicherten jedes Kind mit einer Extra-Prämie.


    Wenn Du noch Fragen hast - nur zu.


    Liebe Grüße, Georg Mohr

    Glückliche Kinderaugen machen glücklich !
    "Lehren" = beim Lernen unterstützen + "Erziehen" ist noch wichtiger als "Stoff" vermitteln.

  • bin bei der Versicherungskammer Bayern und alle meine Lehrerkollegen, die auch dort sind (und über 50) sind sehr zufrieden damit. Nur wird die wahrscheinlich für dich nicht in Frage kommen ...

    • Offizieller Beitrag

    gemo: danke, aber da ich weder verheiratet bin noch Kinder hab, spielt das für mich jetzt noch keine Rolle. Ist es egal, ob man mit dem Vater seiner Kinder verheiratet ist? Will heißen: Kann er trotzdem die Kinder mit versichern?


    Die Versicherungskammer Bayern ist übrigens auch bei meinen Angeboten dabei. Mein Berater meint, es wäre Blödsinn, jetzt schon einen Tarif zu nehmen, den ich später behalten kann, da man immer das nehmen muss, was z.Zt. für die finanzielle Situation am besten ist und richtige Vorhersagen für die Zukunft zu machen sei eh kaum möglich.


    Jetzt guck ich mir am WE noch die Leistungen der Signal Iduna an. Die Debeka scheidet in jedem Fall mal aus, denn die wollten mir ein rundum-Paket andrehen, bei dem laut meinem Berater sowohl die Unfallversicherung als auch die Renten- und die Dienstunfähigkeitsversicherung "Müll" sind. Außerdem sind die Leistungen der DBV-Winterthur bei nur 5EUR mehr um einiges besser. Nächste Woche entscheide ich mich, dann meld ich mich nochmal. ;)


    Gruß leppy

  • Also, die Behauptung, die Kinder sind bei dem versichert, der mehr verdient, stimmt so nicht. Sie wird zwar immer wieder gerne besonders von den gesetzlichen genannt, wird dadurch aber nicht wahrer. Meine Kinder waren und sind seit ihrer Geburt bei mir versichert und ich habe zeitweise weniger, dann aber auch mehr als mein Mann verdient und bin auch zwischendurch von der gesetzlichen in die private gewechselt.


    LG, Silja

  • Zitat

    leppy schrieb am 06.07.2005 16:42:
    Mein einer Versicherungsfritze redet nur über die DBV Winterthur, für die sich zur Zeit angeblich fast alle Beamte entscheiden würden (die debeka erwähnte er erst, als ich das Gespräch drauf brachte).


    Das liegt wahrscheinlich daran, dass die Debeka
    nur sehr geringe Provisionen für allgemeine Versicherungsmakler bietet. Die haben nämlich ihre eigenen Versicherungsvertreter (nur Debeka)! Deshalb sind die in ihren Tarifen auch so günstig!
    Ich bin da seit meiner Geburt und immer sehr zufrieden gewesen!
    Aber ich will ja jetzt hier keine Schleichwerbung machen :D

  • Hallo,


    habe heute ein Angebot von der Debeka bekommen (bin Referendarin):
    30 (bald 31)
    Verheiratet
    keine Kinder
    Aufschlag (30%) (Puls etwas hoch)
    92,40 EUR bzw. 112,70 bei der naechsten Alterstufe


    Was denkt ihr? Koennte ich etwas Guenstigeres trotz meines Pulsproblems anderswo bekommen? Was waere mit der Versicherungskammer Bayern?


    Liebe Gruesse von Laura

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