Wie sehr leg ich mich fest? Fragen über Fragen :-) NRW

  • Hallo zusammen und vielen Dank für die Aufnahme in das Forum!


    Ich werde ab kommendem Wintersemester in Wuppertal meinen Bachelor in Sonderpädagogik beginnen. Meine Wunschfächerkombi ist Deutsch (Pflicht) und Biologie. Könnte jemand aus der Praxis vielleicht einschätzen, ob ich (an inklusiven Schulen) mit dieser Kombination sowohl an der Grundschule als auch in der Sek I/ Sek II arbeiten könnte, oder bestünde für die GS die Notwendigkeit Sachunterricht statt Bio zu nehmen?


    Wenn ich das richtig verstanden habe, erwerbe ich mit dem 2. Staatsexamen die theoretische Möglichkeit an jeglichen Schulformen zu unterrichten. Wie stellt sich das mit einer potentiellen Anstellung als Schulleiter dar. (Ich weiß, ist noch lange hin) Steht hier ausschließlich die Förderschule als Option im Raum, oder gäbs die Möglichkeit auch an einer Regelschule?


    Natürlich hat niemand eine Glaskugel, aber gefühlt gewinnt das Thema Inklusion neben der Nachhaltigkeit immer mehr an Bedeutung. Abhängig von der NRW-Wahl scheinen hier unterschiedliche Ansätze verfolgt zu werden. (CDU pro Förderschule, SPD pro Inklusion) Denkt ihr wir sind in 10 Jahren noch da, wo wir heute sind?


    Abschließend würde mich noch interessieren, wie relevant die Fächerkombi überhaupt für eine Anstellung ist. Bei Leo.de sind häufig nur Förderschwerpunkte ausgeschrieben.


    Danke und LG


    Sopi

  • Schon mal willkommen in Wuppertal ^^


    Mit Sonderpädagogik kenne ich mich nicht aus, aber das Thema Inklusion und deren Umsetzung ist sicherlich ein spannendes. Und wie du schon schreibst - hier werden die Wahlen andeuten, in welche Richtung es gehen kann. Momentan habe ich persönlich den Eindruck, dass die Politik sich auf dem status quo ausruht. Weiterbildenden Schulen wurde die Aufgabe zugewiesen, Unterricht inklusiv zu gestalten, im Referendariat fällt das entsprechende Wort paarmal und es gibt hier und da noch Inklusionsbegleitung. Bei diesen Voraussetzungen darf man sich doch sicherlich auf die Fahnen schreiben, man habe sich um Inklusion gekümmert, nicht wahr?


    Nach meiner Empfindung wird es sehr lange dauern, bis bei Inklusion ein gutes, funktionierendes System etabliert ist. Die Erfahrungen an meiner alten Schule waren weitestgehend, dass die Inklusionskinder (unschöner Begriff, ich weiß) letztendlich doch separat unterrichtet worden sind. Zum Teil wurden sie durch zusätzliche Lehrkräfte oder Inklusionshelfer/innen innerhalb der Regelklasse betreut. Daraus kann man aber folgern, dass die Belastung fürs Kollegium höher wird bzw. der Bedarf an Fachpersonal steigt. Bestrebungen, der Lehrerberuf attraktiv zu machen, halten sich wiederum meiner Ansicht nach in Grenzen - irgendwann wird es also wohl zum "großen Knall" kommen.


    Davon abgesehen: Im Studium für Gym/Ge und im Referendariat fehlen in meinen Augen wichtige Bausteine, um Herr/Frau der Lage im Falle der Inklusion werden zu können. Hinzu kommt, dass die Bandbreite an Förderungsanlässen riesengroß ist. Es gibt schon gute Gründe dafür, warum Sonderpädagogik ein eigener Studiengang ist. Aber seitens der Politik wird es auf die leichte Schulter genommen - so zumindest meine Wahrnehmung.

  • Ich gehe davon aus, dass es den meisten Grundschulen vollkommen egal sein wird, ob du Bio oder Sachunterricht studiert hast. Momentan sind sie froh, überhaupt einen Sonderpädagogen zu bekommen und mit Deutsch als Fach bist du da zusätzlich sehr hilfreich.

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