Bachelorarbeit: Suizdialität bei Schüler:innen

  • Ich habe jetzt ausgefüllt, frage mich aber, was meine Ansicht bringt.


    Ich habe bereits 2 Schüler durch erfolgreichen Suizid verloren (einer 3 Wochen nach Beginn meines Referendariats, da konnte ich viel vom Fachlehrer lernen, beim 2. Mal war ich gefordert). Beide Male für alle überraschend. Im privaten Umfeld waren es 3 (besonders betroffen hat mich der Verlobte einer Studienfreundin).


    Es sind jetzt mindestens 18 Jahre her (und die Gedanken und Hilflosigkeit kommen gerade wieder hoch).

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Möglich, dann gäbe es aber noch 100 andere Adjektive, die Menschen dazu einfallen könnten und die in der Aufzählung fehlen. Keine Ahnung, was die TE herausfinden will, vielleicht weiß sie es selbst nicht, ich finde den ganzen Fragebogen in jedem Falle würdelos. Ganz egal, was sachlich herauszufinden die Absicht ist.

    Wobei die Auswahl der Adjektive jetzt nicht mehr einseitig pejorativ ist, auch Nichtwissen kann jetzt deutlich deklariert werden, statt raten zu müssen. Mindestens extrem schlampig und nachlässig erstellt war die erste Fassung der Umfrage aber auf jeden Fall. Das hätte die TE auch direkt ordentlicher machen können, statt erst auf Hinweise hin, man bearbeite das derart nicht. Auf der Habenseite hat sie nachgebessert, was ich als Lehrerin durchaus würdigen kann.


    Ich sehe immer noch gewisse Unschärfen, stelle mir anhand der Quellen auf die die Fragen zurückgehen und deren Alter auch die Frage, ob am Ende aktuelle Forschung zum Thema, die manchen Teilaspekt in der Forschung etwas anders beleuchtet (wie der Prävalenz psychischer Erkrankungen für Suizid, die in der neueren Forschung weniger einseitig als Gründe für Suizid betrachtet werden, auch wenn sie die Wahrscheinlichkeit für eben diese signifikant erhöhen), adäquat eingebunden wird in die Bewertung der Umfrageergebnisse. Vielleicht erwarte ich an der Stelle aber auch schon zu viel von einer Bachelorarbeit..

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich habe jetzt ausgefüllt, frage mich aber, was meine Ansicht bringt.


    Ich habe bereits 2 Schüler durch erfolgreichen Suizid verloren (einer 3 Wochen nach Beginn meines Referendariats, da konnte ich viel vom Fachlehrer lernen, beim 2. Mal war ich gefordert). Beide Male für alle überraschend. Im privaten Umfeld waren es 3 (besonders betroffen hat mich der Verlobte einer Studienfreundin).


    Es sind jetzt mindestens 18 Jahre her (und die Gedanken und Hilflosigkeit kommen gerade wieder hoch).

    :troest:


    Leider haben wir zu wenig Zeit für bestimmte Gespräche mit SuS im Schulalltag, die uns helfen würden mehr SuS, die Suizidgedanken hegen zu identifizieren, auch wenn das vielfach bereits geschieht und uns erlaubt rechtzeitig erforderliche Hilfen in die Wege zu leiten.

    Wir hatten nach dem Suizidversuch im vorletzten Schuljahr einige Wochen Trauerbegleiter und den schulpsychologischen Dienst als Unterstützung punktuell an der Schule, das hat bei der Bewältigung geholfen. Darüber hinaus gibt es einmal im Jahr über die Schulsozialarbeit eine Doppelstunde zum Thema Suizidprävention in Ethik/ Religion ab der Mittelstufe aktuell. Auch das hilft dabei, SuS herauszufiltern, die suizidale Gedanken hegen, um diesen helfen zu können. Als Lehrkraft hilft mir das, um mich etwas weniger hilflos zu fühlen. Dennoch ist dieses Gefühl der Hilflosigkeit auch bei mir direkt wieder zum Greifen nahe, wenn ich mich z.B. an die Mitschülerin und Freundin erinnere, die sich mit 15 mit Benzin übergossen und angezündet hat (sie hat mit schwersten Brandwunden letztlich gerade so überlebt). Da kommen auch bei mir direkt wieder die Tränen, weil es entsetzlich ist wenn man eben in der einen oder anderen Weise miterlebt einen Suizid(-versuch) nicht verhindern zu können.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Hier scheint es, als sei "weiterführende Schule" i. S. v. Schule ab Klasse 5 (in manchen Ländern 7) gemeint.

    Dazu gehören meiner Meinung nach auch die beruflichen Schulen. Denn ansonsten müsste man sich fragen, warum bspw. die Oberstufe von allgemeinbildenden Gymnasien in die Umfrage einbezogen, berufliche Gymnasien aber ausgeklammert werden. Das macht in meinen Augen wenig Sinn.

    Aber ich denke, die TE wird sich vermutlich irgendwas dabei gedacht haben, als sie ihre Zielgruppe ausgewählt hat. Daher würde ich mich über eine Antwort ihrerseits freuen.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Wobei die Auswahl der Adjektive jetzt nicht mehr einseitig pejorativ ist,...

    Was die Frage aufwirft, was das Ziel der Umfrage ist, wenn Begriffe beliebig austauschbar sind.


    ... Vielleicht erwarte ich an der Stelle aber auch schon zu viel von einer Bachelorarbeit..

    Eine Bachelorarbeit ist eine Abschlussarbeit eines Studierenden, damit beendet man ein Hochschulstudium und keine Ausbildung. Damit kann man inzwischen in manchen Bundesländern Lehrer*in werden.

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