Erweiterungsfach Studium Bayern

  • Hey,

    ich studiere derzeit Realschullehramt für die Fächer Deutsch & Geographie, werde jedoch nächstes Wintersemester zu Gymnasiallehramt für die Fächer Deutsch & Politik wechseln.

    Mein ursprünglicher Wunsch war es immer, Deutsch & Politik auf Lehramt zu studieren. Da mich die Einstellungschancen für das Lehramt an Gymnasien anfangs jedoch etwas abgeschreckt haben, habe ich mich für das Realschullehramt entschieden und die Kombi Deutsch & Geo gewählt, weil Politik an meiner Uni auf „Realschulniveau“ nicht studierbar ist bzw einfach nicht angeboten wird.

    Im Zuge der G9-Erweiterung und der rückläufigen Studierendenzahlen in Bayern, habe ich mich jetzt dazu entschieden, meinem Wunsch nachzugehen und meinen Studiengang zu wechseln. Ich spiele dennoch mit dem Gedanken, Geographie nicht komplett aufzugeben, weil es mir doch recht viel Spaß macht und ich es ja theoretisch als Erweiterungsfach wählen könnte.

    Jetzt meine Frage; wie läuft das mit einem Drittfach in Bayern ab? Ich weiß, dass ich es gerne als grundständige Erweiterung studieren würde, keine Modulprüfungen ablegen müsste und eigentlich dann am Ende „nur“ das Staatsexamen relevant wäre. Inwieweit ist es aber möglich, in einem Fach geprüft zu werden, auf das man sich größtenteils eigenständig vorbereitet hat? Hat jemand Erfahrungen damit bzw Ratschläge, wie man ein Drittfachstudium am besten planen sollte? Veranstaltungen besuchen oder Selbststudium? Und woher weiß ich, welche Inhalt überhaupt sicher examensrelevant sind? Ich habe im Internet leider nur recht wenig zum Thema gefunden, vielleicht kann mir hier ja eventuell jemand weiterhelfen. Falls das eine Rolle spielt, ich studiere übrigens an der Uni in Würzburg. :aufgepasst:

  • Hast du das schon die Studienberater oder einen Dozenten gefragt? (cih weiß leider auch nix ;) )

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Ich habe Sozialkunde/Politik und Gesellschaft als grundständiges Erweiterungsfach studiert. Ich bin dazu in einzelne Veranstaltungen aus den Bereichen Politikwissenschaften und Soziologie an unserer Uni gegangen, ansonsten habe ich mich selbst eingelesen. Für das Staatsexamen habe ich mich vorher über die Themen(-gebiete) informiert (Alte Staatsexamina bekommst du in der Regel gesammelt bei deinem Prüfungsamt oder bei den großen Lehrerverbänden), um mich anschließend mit entsprechender Fachliteratur weitgehend selbst vorzubereiten. Mindestens genau so wichtig wie die Inhalte ist ohnehin die Herangehensweise an das Examen und die Aufgabenstellung, gerade in den Geistes- und Sozialwissenschaften. Da ist der Unterschied zu anderen Fächern nicht so groß (z. B. klare Gliederung, klare Fragestellung und These, logische und stringente Argumentation mit Einleitung und Fazit, angemessenes Sprachniveau und sprachliche Richtigkeit etc.). Ob man möglichst viele Veranstaltungen besuchen sollte, oder ob man mehr Selbststudium betreibt, hängt von den persönlichen Präferenzen und auch vom Fach ab (in Mathe oder Französisch stelle ich mir ein Selbststudium viel schwieriger vor als in Sozialkunde oder Deutsch). Ich war aber froh, in eine Auswahl an Veranstaltungen gegangen zu sein; man hat dann einfach mehr das Gefühl, das Fach auch wirklich studiert zu haben. Trotzdem habe ich mir am Ende vieles selbst erarbeitet - was aber ehrlicherweise auch sonst im Studium der Fall war und ja auch sein sollte/muss. Ich bin damit auf jeden Fall sehr gut gefahren, in Politikwissenschaften hatte ich eine 2, in Soziologie und Didaktik eine 1, obwohl ich in Didaktik keine einzige Veranstaltung besucht habe, sondern mich ausschließlich auf grundlegende Literatur (insb. Handbuch Politische Bildung) und meine bisherige Unterrichtserfahrung gestützt habe.

    Examensrelevant ist eine ganze Menge. Einen Überblick zu den einzelnen Fächern findest du hier: https://www.gesetze-bayern.de/…ocument/BayVwV159082-NN30. Da musst du dir eben Schwerpunktbereiche aussuchen. Prinzipiell ist bei der Kombination D/PuG ein Erweiterungsfach schon sinnvoll, da PuG nur relativ wenig und teilweise auch nur einstündig unterrichtet wird mit Ausnahme der sozialwissenschaftlichen Gymnasien, deren es wiederum nur wenige gibt. Damit ist deine Einsetzbarkeit stark eingeschränkt, sodass du, wenn es blöd läuft, regelmäßig drei oder vier Deutschklassen bekommst - und dann wirst du deines Lebens vermutlich nicht mehr froh.

    Viel Erfolg für dein weiteres Studium und Gratulation: Politik und Gesellschaft ist ein tolles Fach zum Unterrichten!

  • Wenn PuG, dann unbedingt im Verbund mit Geschichte, weil am GY in der Oberstufe die Klausuren gekoppelt und der Stundenpool geteilt sind und an der FOS/BOS beide Fächer in der 13 in einem Fach zusammengefasst sind.


    Ich hab nur D/G und bereue es, nicht PuG im Studium mitgenommen zu haben. Ich überlege wegen der erhöhten Einsetzbarkeit, nachträglich über die ALP zu erweitern.

  • Wenn PuG, dann unbedingt im Verbund mit Geschichte, weil am GY in der Oberstufe die Klausuren gekoppelt und der Stundenpool geteilt sind und an der FOS/BOS beide Fächer in der 13 in einem Fach zusammengefasst sind.


    Ich hab nur D/G und bereue es, nicht PuG im Studium mitgenommen zu haben. Ich überlege wegen der erhöhten Einsetzbarkeit, nachträglich über die ALP zu erweitern.

    Aber wird infolge der G9-Offensive in Bayern PuG nicht von Geschichte entkoppelt?

  • Normal findest da im Laufe des Studiums ne Lerngruppe, laufen ja dann immer einige rum. Bei uns hingen da am Lehrstuhl bzw in der Fakultät bzw online sogar Anfragen nach Lernpartnern... Da es ein normales erstes Examen ist, weißt du gar nicht, was dran kommt außer eben auszuzählen und zu hoffen. 3 oder 4 gewinnt machen da die meisten...

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