Digitale Förderplanung

  • Moin, nutzt jemand von euch Splint, die App zur Förderplanung? Niedersachsen hat offenbar für alle Schulen Zugänge gekauft. In NRW kann man die Förderplanung irgendwie über Moodle machen.


    Wie läuft das in anderen Bundesländern und hat jemand eine Idee, wie wir es NDS gleichtun könnten?

  • Ich habe einen Zugang, habe es mir bisher nur kurz angesehen … und finde es unübersichtlich, oder eher sehr komplex, die eine FöS-Kollegin sieht es ähnlich.


    Bisher kann ich meine FöPläne schneller selbst schreiben, habe aber auch Bausteine über Jahre zusammengesammelt, kenne meine eigenen Fördermöglichkeiten, die ein externes Programm nicht kennen kann … dann muss man das ja wieder übertragen oder ergänzen.

    Die Kolleginnen, die gerade beginnen, sehen das womöglich anders, sind digital euphorisch und nehmen die zusätzliche Arbeit nicht wahr, vielleicht ist es für sie auch keine oder sie sind dankbar für die Vorschläge.


    Von den FöS-Kolleginnen kommt immer der Hinweis, man solle nur 3 Ziele in den Plan schreiben, das ist schon eine starke Begrenzung.

    Wozu brauche ich dann ein Programm, das mir zig weitere Sachen aufzeigt?


    Aber vielleicht habe ich mich auch nicht gut genug mit dem Programm beschäftigt.


    Gut fand ich, dass es auch sehr niederschwellige Ziele gibt, die ich für ein Kind gesucht habe, vielleicht bekommt man dann über ein Programm eher noch mal Vorschläge, wie man die Förderung auch angehen könnte. Andererseits läuft man aber auch Gefahr, dass der Plan toll klingt, durch die fehlende Konkretisierung aber nur das Papier bedient.

    Bei mir ist es eher so, dass im Plan steht, was im Unterricht bereits umgesetzt wird oder als nächster Schritt umgesetzt werden soll, nachsteuern muss man ohnehin.


    Ein weiterer Vorteil wäre sicher, dass die Verbreitung des Programms dazu führen kann, dass an allen Schulen auf gleiche Weise FöPlä geschrieben werden. Gerade weil die FöS-KollegInnen an mehreren Schulen eingesetzt sind.

    So fängt das Ministerium vielleicht ein, dass sie zu Beginn der Inklusion „macht mal“ gesagt haben und jede Schule eigene Vorgehensweisen entwickeln musste, Jahre später erst gab es zumindest Muster.

  • Danke für deine ausführliche Rückmeldung, das klingt in der Tat nur mäßig hilfreich. Ich dachte, der Sinn liegt vor allem darin, dass man den Plan gemeinsam als Unterrichtende in der Klasse erstellen kann.


    Meinst du damit,

    … dann muss man das ja wieder übertragen oder ergänzen.

    ...dass man am Ende keinen Förderplanung für die Akte ausdrucken kann?

  • ChatGPT?


    Diese Förderpläne sind doch sowieso nur geduldiges Papier.

    Naja, nicht ganz. Wir müssen ja für jedes Kind wissen, was es kann und wo es als nächstes hin soll und was wir dafür zu tun gedenken. Die Förderpläne werden alle halbe Jahr mit den Eltern besprochen und dann sollte man schon individuelle Lernstandsanalysen für die Hauptfächer und ggf. weitere Entwicklungsbereiche machen, damit man was Vernünftiges zu dem Kind sagen kann. Außerdem hilft es einem selbst bei der Einschätzung, regelmäßig die Pläne durchzugehen.

  • Vielleicht habe ich die Anfrage falsch verstanden, ich dachte es geht vor allem um Formulierungshilfen. Ich kenne Kollegen an Regelgymnasien, die dazu ChatGPT nutzen. Aber die Förderempfehlungen haben dort auch vermutlich weniger Stellenwert, sie werden nur zum Halbjahr bei nicht ausreichender Leistung angefertigt.

  • Meinst du damit,

    ...dass man am Ende keinen Förderplanung für die Akte ausdrucken kann?

    Nein.

    Wir müssen ja für jedes Kind wissen, was es kann und wo es als nächstes hin soll und was wir dafür zu tun gedenken.

    Ich meinte damit, dass der Plan abbildet, was es kann und wo es hin soll, aber nur sehr allgemein, was man zu tun gedenkt.

    Ich kann ja "Leseförderung" schreiben, aber in meinen bisherigen Plänen stehen dann meist sehr konkrete Schritte oder Materialien, die ich einsetze oder einsetzen werde.

    Wenn als Ziel "Leseförderung" reicht, und ich dann von Hand nachtragen muss, was genau ich machen will, dann ist der Plan doch schnell geschrieben.

    Die Förderpläne werden alle halbe Jahr mit den Eltern besprochen und dann sollte man schon individuelle Lernstandsanalysen für die Hauptfächer und ggf. weitere Entwicklungsbereiche machen, damit man was Vernünftiges zu dem Kind sagen kann.

    Vielleicht ist auch ein Unterschied, wie umfangreich man die Lernstandsanalysen dokumentieren muss.

    Ich gehe davon aus, dass man es bei Splint ausdrucken kann, aber das müsste ich nachgucken.


    Und es ist sicher auch ein Unterschied, welche Kinder man beschult. Ich habe fast immer mehrere mit FöS-Bedarf, für die ein Plan erstellt werden muss, aber immer auch Kinder, für die ich selbst entscheiden kann, ob ein Plan sinnvoll ist. Da sind die Vorgaben nicht strikt. Ich kann ein Kind, das irgendwo schwach ist - aber im Rahmen des Möglichen - fördern, ohne einen Plan zu schreiben.

    Wirklich vorlegen können muss man Pläne, wenn das Kind ein Gutachten bekommen soll. Nun kann man als Lehrkraft entscheiden, ob man nur die schreibt, bei denen man ahnt, dass es dazu kommt, oder ob man auch welche schreibt, sobald man Fördermaßnahmen oder Herausforderungen ergreift.

    Das ist viel Arbeit, vielleicht auch unnötig, aber für Elterngespräche kann es eine sinnvolle Strukturierung sein.

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