Thema Fachleiter

  • Hallo,
    Ich bin bestimmt nicht die Erste mit diesem Problem, deshalb könnt Ihr mir hoffentlich Ratschläge geben. Was kann man tun, wie kann man als Referendarin, sich über einen Fachleiter beschweren? Ich weiss, dass ich nicht einfach zur Seminarleitung gehen kann und dies und das erzählen, weil ich Prüfungen in ein paar Wochen habe und benotet werde. Auf der anderen Seite sind wir ALLE in meiner Gruppe sehr unzufrieden. Es sind viele Aspekte in der Haltung unseres Fachleiters, die einfach nicht in Ordnung sind und dem Seminar garantiert nicht gefallen würden.
    Also habt ihr Tipps? Was kann man tun und was sollte man auf keinen Fall tun?


    Danke und Grüße
    Laura

  • Habt ihr keine Seminarsprecher oder Ansprechpartner von der Gewerkschaft?

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Hallo,


    Wir haben in der Theorie Vertreter, in der Praxis habe ich nicht diesen Eindruck.

  • Zitat

    laura schrieb am 16.01.2007 15:41:
    Hallo,


    Wir haben in der Theorie Vertreter, in der Praxis habe ich nicht diesen Eindruck.


    Die haben "in der Praxis" meist deshalb nichts zu tun, weil sich kaum jemand mit einem Anliegen an ihn / sie wendet. Wie wär's, wenn Euer Seminar einen Brief verfasst (bzw. einer verfasst den Brief, alle Seminaristen unterschreiben) und Ihr adressiert und sendet diesen an den Ref-Vertreter?


    LG, das_kaddl.

  • An unserem Seminar (NRW) hat sich mal ein Kurs beim Seminarleiter über einen Fachleiter beschwert. Man wand sich hin und her und riet dem Fachseminar dann dringend, diese Beschwerde nicht weiter zu verfolgen, da der entsprechende Mensch über gute Kontakte zur Bezirksregierung verfüge und den Beteiligten irgendwann auch "von oben" schaden könne.
    Leider war hier angesagt. Alternativ hätte man auch gegen Windmühlen kämpfen können. Klar könnte man den Leuten jetzt vorwerfen, sie wären egoistisch und würden nicht "für die Sache" kämpfen und damit anderen den Weg frei machen, aber faktisch war die Drohung, später womöglich ohne Stelle dazustehen, dann doch entscheidend.
    Wie so vieles im Ref...


    Wenn ihr's doch macht und schafft, viel Erfolg!
    volare

    Eine Lösung kommt fast immer aus der Richtung, aus der man sie am wenigsten erwartet, was bedeutet, dass es keinen Sinn hat, in diese Richtung zu gucken, weil sie nicht von dort kommen wird.


    (Douglas Adams)

    • Offizieller Beitrag

    Wenn man sich als einzelner nicht outen will besteht die Möglichkeit
    - als Seminargruppe einen Brief zu verfassen, der dann auch nicht von Individuen unterschrieben wird, sondern mit "Seminargruppe Soundso", möglichst in konstruktiver Form - also nicht als Beschwerdeanhäufung, sondern als Aneinanderreihung von Wünschen (der sensible FL liest die Beschwerde eh heraus, der unsensible fühlt sich nicht so sehr auf den Schlips getreten und kann das Gesicht wahren, wenn er die Wünsche zu berücksichtigen versucht)
    Basis dieser wohl konstruktivesten Vorgehensweise ist absolute Einigkeit unter den Referendaren - wenn hinterher einer die Hand hebt und sagt "Ich hab da aber nicht mitgemacht, gell, Herr FL!" dann geht der Schuss nach hinten los.


    Den Seminarrat in die Pflicht nehmen: es gibt genügend Seminarräte, die sich eher als Ausflugs- und Examenspartyorganisationvereine verstehen: das sind sie aber nicht. Die Vermittlung / Mediation ist eine der zentralen, wenn auch unbequemen Aufgaben. Daran darf man ruhig erinnern.
    Vorgehensmöglichkeiten mit dem Seminarrat absprechen und durchplanen:
    a) mediierendes Gespräch ohne Seminarleitung (Kritikpunkte/Zielvereinbarungen?)
    b) mit Seminarleitung, Inhalt wie oben
    c) Einzelgespräche mit FL dann mit Seminargruppe dann zusammen, s.o.
    d) Unterstützung der Gruppe bei Beschwerde an höherer Stelle (Schulaufsichtsbehörde / Schuljuristen). Dies aber nur als allerletzte Möglichkeit (siehe unten)


    - Es gibt auch professionelle Mediationsangebote von außen, Bereitschaft des FL vorausgesetzt


    - Als Seminargruppe eine offizielle Beschwerde an den Seminarleiter verfassen, ebenfalls wieder ohne Einzelunterschriften, als Gruppe. Gefahr: der womöglich bis dato noch einlenkwillige FL fühlt sich hintergangen. Evtl nicht zu Unrecht. Ich würde das erst tun, wenn alle Möglichkeiten konstruktiver Verhandlung ausgeschöpft sind.


    - Wenn gar nix mehr geht oder sich keiner was traut: Innerhalb der geplagten Referendarengruppe eine funktionierende "Supervsionsgruppe" gründen, also eine Struktur, die bei Problemen mit den Anforderungen/ den Angeboten des FL das Schlimmste abfängt: dann werden eben Inhalte selbst erarbeitet / Rat und Unterstützung gegenseitig gegeben / beeinander hospitiert und korrekturgelesen etc. etc. Hohe Eigeninitiative und Aktivität der Referendare ist hier Voraussetzung. Solche Strukturen hat es auch schon gegeben, durchaus erfolgreich. Das sollte aber nur eine absolute Notlösung sein, denn bezahlt wird für diese Arbeit eigentlich der FL. Folglich sollte er sie auch tun.

    - bei individuellen Problemen, die nichts mit Inhalten/Anforderungen zu tun haben (z.B. bei übergriffigesm Verhalten): Meldung an den Seminarrat, gleichzeitig Meldung an den Seminarleiter. Gespräch auch mit den jeweiligen Schulleitungen und zur Not auch Meldung an die Schulaufsichtsbehörde, Unterstützung beim Personalrat der Schule suchen, Rechtsberatung bei den Gewerkschaften einholen, sowie persönliche Stärkung durch Mentoren/Kollegen. Möglichst geschlossen auftreten, klare Grenzen ziehen.

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

    Einmal editiert, zuletzt von Meike. ()

  • Wir hatten bei uns auch Beschwerden von Reffis und seit letztem Jahr regelmäßig eine komplette Evaluation durchgeführt, bei der alle Seminare und auch die schulische Ausbildung unter die Lupe genommen werden. Mit ausdrücklicher Unterstützung des Seminarleiters.
    Zu begutachten ist das (es findet gerade zum zweiten Mal statt und soll jedes Jahr wiederholt werden) auf der website des Studienseminars Dortmund II.

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