Vokabeltests - wie läuft das bei euch?

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Auch sie werden überlegen, wo sie effektiv Zeit einsparen können und bei der von dir beschriebenen Punktevergabe kommen sie relativ schnell drauf, dass nicht lernen und gelernt, aber nicht vollkommen fehlerfrei geschrieben, auf einer Stufe angesehen wird.


    Also, ich weiß nicht, ob das in Englisch genauso frappierend ist, aber in Französisch ist es nun mal so, dass ein Buchstabe falsch geschrieben, das ganze Wort verändert- und es somit schlicht und ergreifend falsch ist.
    Und tut mir Leid, auch wenn es für das Kind furchtbar demotivierend sein könnte, wenn sowas öfter vorkommt, dann hat es die Vokabeln zwar mal durchgelesen- aber nicht gelernt! Lernen= sich einprägen, sonst hat man die Vokabeln am nächsten Tag eh gleich wieder vergessen (Notenschnitte von 5,0 in der sechsten Klasse waren bei mir keinen Seltenheit- und die Schüler hat es gar nicht gejuckt, weil "die ja eh nicht soviel zählen" *grr*)
    /leicht OT an/: Wohin das mit "ein kleiner Rechtschreibfehler ist doch nicht so schlimm" führt sieht man ja immer wieder an der Rechtschreibung unserer Unterstufler/leicht OT aus/
    Liebe Grüße,
    Hermine

  • Zitat

    Also, ich weiß nicht, ob man das in Englisch genauso frappierend ist, aber in Französisch ist es nun mal so, dass ein Buchstabe falsch geschrieben, das ganze Wort verändert- und es somit schlicht und ergreifend falsch ist.


    Vergleiche dazu
    a) sting, stung, stung (stechen, beißen)
    b) stink, stank, stunk (self-explicative :) )

  • Gebt ihr in einem Vokabeltest zu einer bestimmten Lektion allen Schülern die gleichen Vokabeln? Ich hatte das letzte Mal allen die gleichen Vokabeln gegeben, aber in unterschiedlicher Reihenfolge, was das Abgucken etwas erschwert - aber nicht das zuzischen. Eigentlich müssten die Schüler die Vokabeln ja alle gleich parat haben, so dass man unterschiedliche aus der Lektion herausgreifen kann. Andererseits könnte ein Schüler ja auch sagen, dass er die Vokabeln seines Nachbarn gekonnt hätte. Wie haltet ihr das?

    • Offizieller Beitrag

    Das kommt bei mir sehr stark auf die Klassensituation an. Oft bekommen alle Schüler die selben Vokabeln; ich habe aber auch eine Klasse, in der grundsätzlich so viel "gepfuscht" wird, dass ich immer A- und B-Gruppen mache, da ich ja die Leistung des einzelnen Schülers und nicht die seines Nachbarn abprüfen möchte.


    Ich versuche dabei immer, die beiden Gruppen ungefähr gleich schwer zu machen: Wenn ich der Gruppe A also z.B. das Wort "blau" gebe, gibt es analog für die Gruppe B das Wort "grün" zu übersetzen.

  • Hallo!


    Ich wärme diesen Thread mal auf, weil der ganz interessant ist und schon viele Tips und Überlegungen zu Vokabeltests enthält.


    Also, ich habe eine Idee, die schon ein bisschen in die Richtung von snoopy64 geht:
    Auf einem Din-A-5-Zettel sind 9 Wortgleichungen, die von den Schülern ausgefüllt werden müssen (traditionelle Abfrageform).
    Dadrunter kommt die Aufgabe: Bilde mit sieben der neun Vokabeln von oben sinnvolle Sätze. Das hat den Hintergrund, dass die gelernten Wörter eben auch verwendet werden sollen, und nicht nur stumpf auswendig gelernt. Dabei sollen entweder wenige Sätze mit mehreren der Wörter gebildet werden, oder pro Wort ein Satz, das ist egal.
    Dass nur mit sieben der neun Vokabeln Sätze gebildet werden sollen hat den Hintergrund, dass ein Kind nicht zweimal bestraft werden soll, wenn es ein Wort nicht kann; allerdings: Wenn es nicht gelernt hat und alle Wörter nicht kann, ja gut, dann hat es extrem wenig Punkte, aber die hätte es ebenfalls, wenn ausschließlich Wortgleichungen abgefragt würden.
    Bei diesem zweiten Teil, in dem Sätze gebildet werden, werden Wiederholungsfehler nicht angestrichen; vielmehr kommt es hier auf die korrekte Integrierung der abgefragten Wörter in den Satz an, dass also Verben korrekt konjugiert sind, Adjektive angeglichen und Substantive auch richtig sind (passend zum Verb, und so). Wenn in den Sätzen ein anderes Wort falsch geschrieben ist, wird es natürlich angestrichen, aber nicht als Fehler gezählt.
    Halbe Punkte gibt es auf nicht hörbare Fehler.
    Die Fehlergrenzen sind dann: 16 Punkte = 1, 15+14 Punkte = 2, 13+12 Punkte = 3, usw.


    Dies hört sich alles recht aufwendig an, aber das ist es nicht. Die Korrekturen gehen ganz fix. Falls jemand meinen Test mal sehen möchte: Einfach PN schicken.


    Und mit dem Ankündigen von den Vok-Tests ist das auch immer eine Sache. Mittlerweile sage ich: In der nächsten Woche kommt irgendwann ein Vok-Test. Das gibt den Schülern mehr Sicherheit, und mein Ziel ist erreicht: Sie wiederholen die Voks mehrmals, bis sie sie sich eingeprägt haben.


    Hamilkar

  • Vorbemerkung: Ich bin nicht vom Fach, kein Fremdsprachenlehrer, vielleicht also ganz doofe Anmerkung.


    Wie verhinderst du, dass die Sätze nach einfachstem Strickmuster aus wenigen Worten bestehen?
    "I like X".
    "We want X."


    Gibst du bestimmte Vorgaben, wie eine Mindestlänge des Satzes?


    Schüler sind ja oft recht clever, Aufgabenstellungen "auszutricksen" ;)

  • Habe ich auch schon gemacht. Dabei kommt aber das Problem auf, dass ich mit einem Wort einen einfachen oder einen komplexen Satz bilden kann.


    Bsp. für "maison"


    1. C'est une maison.


    2. Voilà la maison où j'ai passé toute ma jeunesse.


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass Du Sätze wie in 1 lesen möchtest, obwohl dieser vollkommen richtig ist.

  • ... es ist erstaunlicherweise so, dass das kaum vorkommt, Ummon und Paulchen. Sollte sich das "rumsprechen", kann man ja ganz einfach die Vorgabe machen, dass pro Satz mindestens zwei der abgefragten Wörter vorkommen müssen, dann müssen die Schüler länger überlegen und drehen die Wörter im Kopf hin und her - noch ein Lerneffekt!


    Und, Paulchen: Du weißt doch selbst, dass die Schüler sogar in einfachere Sätze lauter Fehler reinknallen, z.B. Cet une maison, oder sowas.


    Übrigens kann man den Schülern sagen, dass sie die Wörter, auf die es in den Sätzen ankommt, farblich markieren sollen. Das ist dann eine gute Lesehilfe für den Lehrer. Spart pro Test geschätzte 30 Sekunden... ;)


    Aber nochmal eine Rückfrage, Paulchen: Wenn du mit dieser Methode nicht so gut fährst, dass du von ihr abgekommen bist: Hast du was Besseres? Bin ständig auf der Suche nach neuen Ideen, und das, was in den Fachzeitschriften vorgeschlagen wird, ist immer so aufwendig und kostet viel Zeit. Also, ich für meinen Teil bin bis jetzt damit jedenfalls gut gefahren; die Schüler empfinden das schon als schwierig genug und sagen immer, dass die Englischlehrer immer nur Wortgleichungen abfragen.


    Hamilkar

  • Meine Vokabeltests sind meistens eine Mischung aus einzelnen Wörtern und Sätzen, die sich an den Beispielsätzen im Buch anlehnen. Damit vermeide ich leichte Sätze und die Schüler haben nicht den Stress, selbst noch etwas passendes zu finden.
    Trotzdem höre ich natürlich jedes Mal wieder, dass die Tests bei anderen Lehrern leichter (Wortgleichungen) wären. " ... ich bin aber nicht andere Lehrer" :)

  • Ich unterrichte jetzt ganz frisch (seit 2 Wochen) Englisch fachfremd in einer 5. Klasse, die ich wegen langfristiger Krankheit des Fachlehrers übernommen habe.
    Mit Vokabeltests hatte ich auch nur die Erfahrungen, die ich als Schülerin gemacht habe. Zum Glück konnte ich mir im Referendariat bei einer Kollegin ein bisschen was abschauen.


    Es gibt jetzt jede Woche zu einem festen Termin einen Vokabeltest, bestehend aus 10 Vokabeln (oder kurzen Sätzen), die vorher bekannt sind ("Lernt für nächste Woche die Vokabeln auf S. 157."). Ich teile auch in Gruppe A und B, weil es einfacher ist, schnell zwei Tests aufzustellen als jedesmal im Unterricht Mäppchen und Bücher aufstellen zu lassen, damit nicht abgeguckt werden kann. (Von den Diskussionen, weshalb das aufgeschlagene Englischbuch als Trennwand ungeeignet ist mal ganz abgesehen :rolleyes:).
    Für keine oder eine falsche Übersetzung (sprich: falsches Wort) gibt es einen ganzen Fehler. Für Rechtschreibfehler (ein sehr dehnbarer Begriff - das Wort sollte phonetisch erkennbar sein) gibt es einen halben Fehler. Wobei ich heute gerade im Vokabeltest "oder" habe übersetzen lassen und dann "our" nicht als Rechtschreibfehler, sondern als falsches Wort gezählt habe. Obwohl das noch recht harmlos ist im Gegensatz zu anderen Grausamkeiten, die ich schon lesen musste.
    Die Korrektur geht recht schnell, ich brauche für den ganzen Klassensatz (30 Schüler) eine halbe Stunde.

    "I propose we leave math to the machines and go play outside."
    (Calvin and Hobbes, Bill Waterson)

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