96 Matheaufgaben, 3.SJ

  • An die GS-Lehrer:


    Eines meiner privaten Förderkinder bekam von Do. auf Frei. in Mathe eine ganze Seite im Mathebuch auf. Insgesamt nachgezählte 96 Matheaufgaben + und - mit Zehnerüberschreitung. Anfang 3.Klasse.


    Dazu noch eine umfangreiche Deutschhausaufgabe. Das Kind hat sich nicht verhört, die Mutter fragte tel. bei der KL nach, ob es seine Richtigkeit hätte.
    Das Kind hat von 14:00 bis nach 18:00 an der HA gesessen, hatte gerade die GS gewechselt, zwei Jahre nicht erkannte Rechenschwäche, seit Juni privat bei mir und im ZR bis 10 wieder angefangen. Leider haben wir den Stoff (speziell - mit Zehnerüberschr. ) noch nicht komplett aufarbeiten können.


    Kind wird 10, kann auf Grund des Alters (zurückgestellt und ein Jahr später eingeschult) nicht "mal eben" die Klasse wiederholen. Neue KL will es schon nach 1 Woche aus der Klasse haben...- wg. des Rückstands in Mathe...


    Eure Meinung: Sind 96 Matheaufgaben zum nächsten Tag normal???
    Ich habe selbst 2 Kinder durch die GS durch, 2 versch. Schulen und habe so etwas NIE erlebt!


    Wie wehrt man sich da am geschicktesten??? BL Niedersachsen.


    LG Cecilia

  • hallo Cecilia!


    Meine Tochter ist auch gerade in die 3. Klasse gekommen und im Vergleich zur 2. haben die Hausaufgaben enorm zugenommen. Wir haben uns mit einigen Eltern ausgetauscht, ob sie die Hausaufgaben auch als zuviel empfänden und dann die Klassenlehrerin angesprochen. Sie zeigte sich gesprächsbereit und meinte, sie hätte die Kinder wohl überschätzt und würde das Hausaufgabenniveau anpassen, allerdings meinte sie, dass eine halbe Stunde für Deutsch und eine halbe Stunde für Mathe, also insgesamt eine Stunde Hausaufgaben durchaus angemessen wären. Dazu könnten dann noch eine Viertelstunde Hausaufgaben der anderen Fächer kommen.


    LG
    Dana

  • Bei uns gibt es einen HA-Erlass:


    "Hausaufgaben an allgemeinbildenden Schulen
    Erl.d. MK v. 27.1.1997- 306-82 100 (SVBl. 3/1997 S.66)- VORIS 22410 00 00 00 061 -
    Bezug: Erlass "Hausaufgaben an allgemeinbildenden Schulen" v. 31.10.1977 (SVBl. S.317)
    1. Hausaufgaben ergänzen den Unterricht und unterstützen den Lernprozess der Schülerinnen und Schüler. Je nach Altersstufe, Schulform, Fach und Unterrichtskonzeption kann die Hausaufgabenstellung insbesondere auf


    die Übung, Anwendung und Sicherung im Unterricht erworbener Kenntnisse, Fertigkeiten und fachspezifischer Techniken,
    die Vorbereitung bestimmter Unterrichtsschritte und -abschnitte oder
    die Förderung der selbständigen Auseinandersetzung mit Unterrichtsgegenständen und frei gewählten Themen
    ausgerichtet sein.
    Art und Umfang von Hausaufgaben im pädagogischen Konzept der Schule gehören zu den wesentlichen Angelegenheiten (§34 Abs.1 NSchG), über die die Gesamtkonferenz zu beschließen hat. Die Verpflichtung der Lehrkräfte, Inhalt, Planung und Gestaltung des Unterrichtes mit den Klassenelternschaften zu erörtern (§96 Abs.4 NSchG), schließt auch die Erörterung der Hausaufgabenpraxis mit den Klassenelternschaften ein.


    2. Hausaufgaben müssen aus dem Unterricht erwachsen und in den Unterricht eingebunden sein. Es dürfen nur solche Hausaufgaben gestellt werden, deren selbständige Erledigung den Schülerinnen und Schülern möglich ist. Für die Vorbereitung und Besprechung von Hausaufgaben ist eine angemessene Zeit im Unterricht vorzusehen. Die Motivation der Schülerinnen und Schüler wird gefördert, wenn ihre bei den Hausaufgaben gezeigten Leistungen angemessen gewürdigt werden. Hausaufgaben sind jedoch nicht mit Noten zu bewerten.


    3. Bei der Stellung von Hausaufgaben ist die Belastbarkeit der Schülerinnen und Schüler zu berücksichtigen. Richtwerte für den maximalen Zeitaufwand am Nachmittag sind


    in den Schuljahrgängen 1 - 2: 30 Minuten,
    in den Schuljahrgängen 3 - 4: 45 Minuten,
    in den Schuljahrgängen 5 - 6: 1 Stünde,
    in den Schuljahrgängen 7 - 10: 2 Stunden,
    in den Schuljahrgängen 11 - 13: 3 Stunden.


    Auch durch eine differenzierte Aufgabenstellung wird der Belastbarkeit der Schülerinnen und Schüler Rechnung getragen. Für die Koordinierung ist die Klassenkonferenz zuständig (§35 Abs.3 Nr.2 NSchG).


    4. An Tagen mit Unterricht, der nach 14 Uhr beginnt, ist im Sekundarbereich I bei der Stellung von Hausaufgaben für den folgenden Tag auf die besondere Belastung der Schülerinnen und Schüler durch Nachmittagsunterricht Rücksicht zu nehmen. Im Primarbereich dürfen keine Hausaufgaben zum Montag, im Sekundarbereich I nicht vom Sonnabend zum folgenden Montag gestellt werden. Hausaufgabenstellung über Ferienzeiten ist unzulässig.


    5. Der Bezugserlass wird aufgehoben. "


    Das ist ja wohl eindeutig. Ein flottes Kind benötigte allein für Mathe 45 min. (ohne Deutsch). Die weiteren Erlasse lassen binnendiff. HA`s zu!
    Die KL meinte, das Kind könne ja nach 45 min. aufhören, müsse das Versäumte dann aber am Wochenende nachholen. Das aber gibt auch dieser Erlass nicht her!
    Entweder kennt sie ihn nicht (kann ich mir kaum vorstellen, ist Konrektorin), oder sie rechnet nicht damit, dass jemand nachliest.


    LG Cecilia

  • hallo cecilia :)


    weiß die klassenlehrerin über die schwierigkeiten des kindes? bzw wusste sie das, als sie die hausaufgaben vergab? es war doch sicher keine absicht, dass kind zu überfordern?


    ich kenne das so, dass man grade mit den eltern schwächerer schüler verabredet, dass das kind nicht länger als xy minuten an den aufgaben zu hause sitzen soll. schafft es in der zeit nicht alles, hinterlässt die mutter einfach eine notiz im heft. nachholen sollte man mit seinem kind dann freiwillig vor allem den neuen stoff. altbekannte und gekonnte aufgaben am wochenende nachzuholen muss ja nicht unbedingt sinnvoll sein..


    96 aufgaben klingt wirklich viel. um was für augaben handelte es sich denn? wenn es beispielsweise analogieaufgaben oder verwandte aufgaben sind (sprich: 35 - 8 = und 35 - 18 = ...), dann sind es ja nur noch halb so viele. drittklässler sollten aber durchaus sicher mündlich addieren und subtrahieren können, auch mit zehnerübergang, denn in der dritten klasse kommen ja nun auch schon schriftliche rechenverfahren hinzu. (ich kenne mehrere kollegen die ohne schlechtes gewissen eine ganze seite im buch oder arbeitsheft aufgeben.)


    wehren würde ich mich nicht, ich finde das wort auch nicht passend. es ist ja schließlich nicht so, dass lehrer einem was wollen.. ich würde vielmehr mit der lehrerin nochmal über das kind und seine schwierigkieten sprechen, vielleicht waren sie ihr bis dahin gar nicht bewusst.


    grüße, sabi

  • ...sie weiß... !!! Stand (Kind rechnete noch im Juni Einer weiterzählend, -> kein Zehnerübergang, Strategie bei Aufgaben: 35 - 27 =... 3-2= 1 ...5-7 gedreht-> 7-5= 2--> Ergebnis von 35-27 = 12 ) wurde ihr mitgeteilt, häusliche Aufarbeitung läuft, 1x Woche Recheneinzeltherapie.
    Ein anderes meiner Schüler, ähnlicher Stand, wiederholt das 2.Schuljahr, jedoch ist das Kind erst 8 geworden (über ein Jahr jünger).


    Das geht in diesem Fall (auch auf Grund einer bes. Familiensituation mit einem hochbegabten Stiefgeschwister, jünger aber weiter) nicht!


    Gespräch ist dringendst von uns angestrebt!!! Zeit bei der KL aber frühestens in 2 Wochen vorhanden.


    96 gemischte Aufgaben + und - mit Zehnerüberschrt./Zahlenmauern/Tabellenform.


    O-Ton KL: Das ist zu schaffen!
    Ja, für ein Spitzenkind direkt am Zeitlimit - nicht für eines, dass derzeit noch alle Aufgaben mit Material legen muss!


    Da das Kind das Rechenmat. auch im Unterricht benutzt (benutzen darf), sind die Schwierigkeiten bekannt. Es benutzt das Material jetzt, weil es ihm in den ersten beiden Schuljahren (andere Schule, andere KL) vorenthalten wurde.


    Das Kind hat dort nicht rechnen gelernt, sondern nur ZÄHLEN.
    Kein Bündeln, kein Zerlegen, kein ZÜ.
    Aus DER (Ex)-Schule von DER KL ist es das 3.Kind binnen 2 Jahren......... Wir haben das Kind dort weggeholt, weil mir nach dem Erstgespräch mit der KL klar geworden war, dass es dort keine Hilfe zu erwarten hatte. Schließlich hatte die KL 2 Jahre der Dyskalkulie tatenlos zugesehen trotz wöchentlicher Intervention der Eltern.
    Nun scheint es fast so, dass wir auch mit dem Schulwechsel nicht viel weiter wären.


    Sie schrieb gleich am Mo. ein ungeübtes und unangekündigtes Diktat: (Namen abgekürzt der Anonym. wg.)


    Kostprobe:


    Wie die Zeit vergeht

    Nun sind wir schon im dritten Schuljahr. Die Sommerferien sind vorbei. Y., Y. und S. sind neu in unserer Klasse. Bei Frau L. haben wir jetzt Englisch und Sachunterricht. Wir haben Arbeitsgemeinschaften gewählt und heute haben wir das erste Mal Werken. Am Mittwoch gehen wir zum Schwimmen und wir können jetzt jede Woche in den Computerraum. Alles ganz schön spannend!


    (64 Wörter)


    ..........................................Kind hat in diesem ungeübten unbekannten Text 11 Fehler! Spitzenleistung! Früher machte sie in geübten Texten mehr Fehler - aber wir haben eben auch in RS (Reuter-Liehr und GUT 1-CD ) ordentlich gearbeitet. In den Ferien. Viel Zeit und Anstrengung. Noch ein Grund, es im Klassenverband zu belassen und dort zu fördern und zu stärken. Pädagogisches Ermessen.


    LG Cecilia

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Cecilia,


    so kurz nach dem Schuljahresanfang muss sich einiges erst einspielen. Gerade wenn man vom zweiten ins dritte Schuljahr kommt, das ist schon ein deutlicher Leistungssprung. Bei uns steigt die HA-Zeit von 30 auf 60 min. Ich habe mich im vergangenen Jahr auch anfangs verschätzt. Meine neue Mathe-Klasse wurde mir als leistungsstark angekündigt und die KL gab immer schon mehr auf als ich. Das muss sich einpendeln, neue Kinder muss man erst kennen und einschätzen lernen. Da erwarte ich einfach auch, dass die Eltern nicht direkt an die Decke gehen. Eine Notiz im HA-Heft, eine kurze Mitteilung oder ein Anruf, dass das Kind dieses Pensum noch nicht schafft ist doch o.k. Sollte sich das dann über Wochen hinaus nicht ändern, passe ich meine HA an: schwächere oder langsamere Rechner bekommen weniger HA.


    Berate die Eltern wie sie ein möglichst ruhiges Gespräch mit der KL führen können. Ich denke, sie werden aufgrund ihrer Erfahrungen nicht gerade geduldig sein! Gebt der neuen Lehrerin eine Chance!


    In NRW werden angekündigte Rechtschreibüberprüfungen mit fremden Texten geschrieben. Die schwierigen Wörter werden vorher als Lernwörter geübt. Das ist schwierig, wenn im zweiten Schuljahr nur bekannte Texte genommen wurden!


    strucki

    • Offizieller Beitrag

    Hi Cecilia,
    ich würde erstmal struckis Rat befolgen. Und ein möglichst ruhiges Gespräch mit der Lehrerin suchen.
    Weißt du, wenn ich ein Elterngespräch habe und da kommt gleich "Sie müssen aber und Sie sollen aber und Sie machen das und das falsch..." dann fällt es mir - wie andern Menschen sicher auch - schwer, da dann noch sehr gelassen und sachlich zu reagieren (dazu brauche ich dann einige Tage Zeit zum Nachdenken). Wenn aber Eltern sagen "Wir haben das und das Problem... was können wir tun?" oder "Mein Kind hat letzte Woche jeden Tag zwei Stunden an den Matheaufgaben gesessen, es hat kaum noch Zeit zum Spielen." Dann bin ich viel eher gesprächsbereit, weil es eine Gesprächs- und Problemlösungsbereitschaft ohne den vermeintlichen Angriff und den Anspruch "Sie sollen aber jetzt und sofort alles und überhaupt..." darstellt.


    Und jetzt mal zur Sache.
    Ich habe im letzten Frühjahr Vertretung in einer 2. Klasse gemacht. Die Lehrerin gab mir 100 Aufgaben (Addition und Subtraktion im Zahlenraum bis 100 mit und ohne Zehnerübergang) und sagte, das müssen die Kinder in 10 Minuten als tägliche Übung schaffen. Ich schaute etwa so: 8o?( Und habe es dann ausprobiert und eingesammelt, um nachzuschauen. Fazit: ca. 10 Kinder im Bereich 80 bis 100 richtig gelöste Aufgaben, davon 3 früher fertig, ca. 5 Kinder im Bereich 60 bis 80 richtig gelöste Aufgaben und ca. 5 Kinder zwischen 8 und 60 richtig gelöste Aufgaben. Ich war wirklich erstaunt. Vielleicht war es eine besonders leistungsstarke Klasse? Vielleicht hatte die Lehrerin des Kindes vorher auch eine sehr leistungsstarke Klasse und geht davon aus, dass die nächste Klasse auch so ist und muss die Kinder erstmal testen?


    Es gibt durchaus LehrerInnen, die derart rangehen "Das muss Anfang Klasse 3 zu schaffen sein." und sich weiter nicht drum kümmern. Wenn dann aber das schnellste Kind 45 Minuten dafür braucht und die anderen weit mehr, müsste doch ein großer Teil der Eltern sie darauf ansprechen?
    Es gibt LehrerInnen, die eine bestimmte Vorstellung vom Arbeitstempo haben und sich dabei auf das Mittelfeld stützen. Dann würde bei der oben erwähnten 2. Klasse z.B. eine Hausaufgabe für 15 Minuten 60 derartige Aufgaben enthalten. Die schnellen haben Glück (oder Pech, wenn sie mal gefordert werden wollen) und die langsamen haben großes Pech, denn bei 8 oder 15 Aufgaben in 10 Minuten dauern 60 dann eine Weile.
    Dann gibt es noch die Möglichkeit, die Aufgaben differenziert zu stellen, was ich auch gut finde. Problem Nr. 1: Es können dann Eltern kommen und sagen: "Mein Kind hat weniger / leichter geübt als die anderen, das bringt ihm Nachteile in der Benotung!" (D.h. das muss ich erst auf einer Elternversammlung erläutern wie und warum ich das mache und wie ich dann mit ruhigem Gewissen mit den schriftlichen Klassenarbeiten umgehe, in denen hier zumindest nicht differenziert werden darf, weiß ich selber nicht.)
    Problem Nr. 2: Wo ein fleißiges, aber langsames Kind durchaus das Erfolgserlebnis "Ich habe alle Aufgaben in der vorgegebenen Zeit geschafft und konnte hinterher spielen!" haben kann, kann ein anderes Kind zu dem Schluss kommen: "Wenn ich langsam arbeite, bekomme ich weniger Hausaufgaben." und dann langsamer arbeiten. Aus diesen 2 Gründen kann ich Bedenken meiner KollegInnen bzgl. dieses Verfahrens durchaus nachvollziehen.
    Wir haben z.b. mit der Nachmittagsbetreuung folgende Absprache: Den Kindern wird eine bestimmte Zeit für das Lösen der Hausaufgabe gegeben, für langsame Kinder max. 15 Minuten mehr als vorgesehen ist, d.h. für 1./2. Klasse 45 min. Ist das Kind nicht fertig geworden oder wurde eine Aufgabe nicht verstanden, gibt es eine Mitteilung unter der Hausaufgabe durch die Horterzieherin. Außerdem gibt es regelmäßige Treffen zwischen KL und Horterzieherin, in der diese Probleme auch angesprochen werden. Die Hausaufgaben werden dann angepasst.



    Was ich bei uns z.B. sehr schade finde ist, dass es für Kinder mit diagnostizierter Teilleistungsschwäche keine Fördermaßnahmen gibt, obwohl es sehr sinnvoll kann, zumindest stundenweise noch einen 2. Lehrer in der Klasse zu haben, um die Gruppe teilen zu können, um differenziert zu arbeiten.


    Gruß, Conni
    PS: Im Seminar sprach unsere Seminarleiterin mal davon, dass Kinder mit Förderbedarf oder Teilleistungsschwächen unter Einbezug der schulischen Voraussetzungen gefördert werden sollen. Wurde das Kind einfach umgeschult, Hauptsache weg von der alten Lehrerin? Oder wurde sich vorher aktiv darüber informiert, wo es hinkommt, neue Schule und KL bereits vorbereitet und sich gemeinsam Gedanken zur Förderung gemacht?

  • Ich bin in NRW und schreibe keine angekündigten ungeübten Diktate - und gerade nicht zu Beginn des 3. Schuljahres. Ich bin aber in einer Schule, wo wir ein Umfeld mit vielen ausländischen SchülerInnen und sozial schwachen Schülern haben - so hätten wir mit dieser Vorgehensweise überhaupt keine Chanen. Allerdings haben wir den Ruf, nur mit nette Lehrer zu sein, die sich um die Schüler Gedanken machen, nicht aber starken SchülerInnen gerecht zu werden.


    Ich mache es differenziert:
    Es gibt einen geübten Teil (Grundtext), dann einen Erweiterungstext (geübt, aber Wörter umgestellt), und dann einen unbekannten Text, aber im Grunde geübten Text, der sich aus den Lernwörter zusammensetzt. Im weiteren Verlauf des dritten Schuljahres oder bei starken Schülern schreibe ich auch mal im letzteren Teil ungeübte, phonem-getreue Wörter und zum vierten hin, wenn sich die Schulwahl abzeichnet auch für Gymnasiasten ungeübte Texte. Auch Abschreibdiktate, und die Rechtschreibleistung bei freien Texten fließt mit ein. Am Ende des Schuljahres sichere ich meine Beobachtungen mit der HSP ab.
    Wir haben doch die Möglichkeit der Differenzierung.
    Was wohl leider nicht geht (ich im letzten Durchgang aber gemacht habe) , Kindern keine Diktatnote zu geben - das ausnahmsweise bezieht sich nur auf einzelne Diktate, nicht aber auf die Gesamtrechtschreibnote. Leider , denn es ist sehr frustrierend für Kinder, die sich so stark verbessert haben, so schlechte Noten zu bekommen.
    Habt ihr nicht so eine Schule im Umfeld, die aufgrund des Einzugsgebietes differenzieren muss?
    flip

  • Zitat

    Was wohl leider nicht geht (ich im letzten Durchgang aber gemacht habe) , Kindern keine Diktatnote zu geben - das ausnahmsweise bezieht sich nur auf einzelne Diktate, nicht aber auf die Gesamtrechtschreibnote.


    Ich bin auch in NRW. Warum soll denn das nicht gehen, sagt nicht eigentlich der neue Lehrplan explizit, dass die Rechtschreibung nicht auf Grund von Diktaten bewertet werden soll?

    Zitat

    Fachbezogene Bewertungskriterien sind ... beim Rechtschreiben die Feststellung, an welcher Stelle auf dem Weg zur normgerechten Schreibung die Schülerin/ der Schüler steht; Grundlage sind die eigenen Texte der Schülerinnen und Schüler.

    (siehe LP S. 50)


    Gruß
    Britta

  • Entschuldigt bitte,...
    dass ich erst jetzt antworten kann..... Totalrechnerabsturz.... mal wieder komplett C: weg...... :-(((


    Also: Umschulung des Kindes erfolgte, weil der Mutter und mir nach einem gemeinsam geführten (ruhigen) Gespräch mit der Ex-KL klar wurde, dass wir auf keine Zusammenarbeit im Sinne des Kindes hoffen durften. Der Mutter und mir wurde auch noch zum Vorwurf gemacht, dass Mutter auf meine Bitte, damit ich mir einen Überblick über den Stand verschaffen konnte, die Klassenarbeiten der 2.Klasse kopiert hatte.
    Die Mutter war ZWEI Jahre immer wieder geduldig bei der KL um Hilfe für das Kind bemüht - es kam NICHTS -außer permanenter Entmutigungen unter den Arbeiten (Das reicht nicht. Du hast nicht genug geübt, Nicht ausreichend! Fehlerhaft! usw. , usw.) Das Material, mit dem das Kind nun "von der Pieke auf" Rechnen lernt (Rechenstäbe) war der Lehrerin BEKANNT,...sagte sie der Mutter im Juni....!


    "Aber damit brauchen Sie jetzt nicht mehr anfangen, dass hätte Ihr Kind in der 1.Klasse haben müssen!" So war ihr Kommentar!
    Andere Vorschläge??? Keine!!!
    (Sie hatte Mutter und Kind allerdings 6 Monate, Nov. `03, zuvor an ein sehr teures Nachhilfeinstitut vermittelt, in welchem sie selbst eine Fortbildung gemacht hatte.......- der Erfolg war: NULL ! Weiterhin 15 Fehler in geübten Diktaten. Rechnen wurde dort nicht bearbeitet.
    Das Kind hatte dann bei mir in 3 Stunden mit Silbenschwingen nach Reuter-Liehr angefangen und damit seine Fehlerzahl in geübten Diktaten HALBIERT!)
    In dem Gespräch im Juni hatten Mutter und ich sehr deutlich den Eindruck, dass sie das Kind gerne loswerden wollte.
    "Sie kann ja die Schule wechseln oder wiederholen!"
    Die Schule, die das Kind nun besucht, ist die eigentlich zuständige wohnortnahe Grundschule, die vorherige war 30 min. Anfahrtzeit.
    Wir versprachen uns eine zeitliche Entlastung, Freunde in Wohnortnähe und vor allem eine gute Zusammenarbeit.


    In Rechtschreibung hat Kind nun annähernd Klassenstand - in Mathe brauchen wir Zeit zum Aufarbeiten - das ist aber bei einer solchen Hausaufgabenmenge nicht zu schaffen. Nicht von der Mutter zuhause (wo das Kind eh blockiert und bockt), nicht von mir am Nachmittag (6 private Förderkinder zzgl. 2 eigene Kinder am Gym.) , nicht von dem Kind selbst von der zeitlichen Belastung her.


    Ich möchte das Kind -gern auch als Kleingruppe- nun intensiv in der Schule fördern während des laufenden Matheunterrichts. Dann hätten wir wohl bis zu den Herbstferien den Klassenstand. Das erscheint mir vernünftig, denn man kann ein so körperlich reifes Kind nicht zu den Kleinen setzen, die gerade aus der 1.Klasse kommen. Dass ich dieses kostenlos tue, ist wohl klar.


    Wir haben der Schule schrftl. diesen Vorschlag unterbreitet und hoffen, dass sie eine Lösung im Sinne des Kindes finden.
    Schließlich kann es nichts dafür, dass seine Schwierigkeiten schulischerseits 2 Jahre weder erkannt noch bearbeitet wurden - obwohl auch hierzulande das Erkennen und Beheben solcher Probleme in den Rahmenrichtlinien verankert ist.


    Wenn die Schule nicht einwilligt, wird Phantasie gefragt sein. Wir preferieren dann eine "individuelle Krankschreibung" durch einen Kinderarzt, mit der Folge von Hausunterricht tgl. daheim, bis der Rückstand aufgeholt ist. U.U. würde dann allerdings ein weiterer Schulwechsel nötig sein, da ich in einer anderen GS (wohnortfern) eine Lehrkraft hätte, die ich für fähig zur guten Zusammenarbeit halte, denn wir haben schon in der Vergangenheit ganz gut kooperiert.


    LG Cecilia

  • @caecilia: Es ist schon ein Wahnsinn, wie du dich einsetzt. Nicht auszudenken, was Kindern ohne diese Begleitung passiert. Ich wünsche euch viel Glück.


    Das ich die Dikate benoten musste, war nach den alten Lehrplänen, mit den neuen muss ich mich diese Woche noch auseinandersetzen.
    flip

  • Danke ...können wir brauchen.
    ...........................................................................
    @ Flip:
    Nicht auszudenken, was Kindern ohne diese Begleitung passiert...


    Kann ich dir sagen, was dann passiert... Vor etwas mehr als 2 Jahren äußerte eine KL mir gegenüber:"Dieses Kind wird nie rechnen lernen. Das hat viel zu große Defizite!" Ende Klasse 2, Kind rechnete zählend und hatte auch nicht den ZR bis 10 erfasst.
    Es ist wohl klar, was "lernt nie rechnen" bedeutet ? Die So.-Päd. hatte das Kind zu diesem Zeitpunkt schon "inoffiziell" in der Schule angeschaut...
    Das Kind lernte rechnen, tgl. eine Stunde Einzelarbeit (handelnd und bei 0 beginnend mit dem Rechenkasten) bei ihm zuhause in den So.-ferien... - es strahlte, als es nach den Ferien zurück an die Schule kam.
    Die KL hat danach mit mir nie wieder gesprochen, da sie auch die KL meines Kindes war, hat mein Sohn, damals 7 und am Anfang Klasse 3, die Schule verlassen. Purer Hass bis heute von ihrer Seite. Warum? Frag` mich das nicht. Sie beantwortet mir diese Frage nicht.
    ...................................................................................
    Ein anderes meiner Förderkinder (gleicher Stand in Mathe) wiederholt die 2.Klasse - den ZR bis 20 zu bearbeiten haben wir in den Ferien geschafft (2x wöch. Unterricht). Aber das Kind ist erst 8 Jahre alt geworden und die Wdh. vom Alter her damit kein Problem.
    Lt. Mutter rechnet es jetzt in der Schule und zuhause mit dem Rechenkasten - problemlos und mit Freude, recht flott außerdem.
    Zwei Jahre durch die Schule gelaufen, ...und trotz intensiver Zuwendung und Einzelarbeit nix kapiert. Das steht auch so im Zeugnis...so etwa: "braucht ständige und intensive Zuwendung des Lehrers und versteht dennoch die math. Zusammenhänge nicht"
    Eindeutig, oder?
    Die Methode der Rechenstäbe stellte ich der Schulleiterin schon vor 2 Jahren vor, - sie tat es ab: "Es gibt ja auch noch anderes Material!"
    Ja, alle diese Dinge haben meine Förderkinder gehabt... Steckwürfel, Rechenketten, Abacus, Hundertertafel, Eierpappen, Streichholzschachteln, Wendeplättchen, Rechenschiffchen..... - und die 10 Finger.
    Gelernt haben sie es damit nicht... "schnell Zählen" lernten sie.
    Nun hoffe ich, dass man in der Schule bereit ist zu akzeptieren aus dem Erfolg der Kinder, dass Kinder mit den Rechenstäben leicht und schnell rechnen lernen, wenn sie konsequent und richtig eingesetzt werden.


    LG Cecilia

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