Unpünktlicher Schüler

  • Hallo
    habe in meiner Klasse zwei Schüler, die es nie schaffen pünktlich zum Unterricht zu erscheinen.
    Wollte nun eine Anregung aus dem Buch "Bei Stopp ist Schluss!" anwenden d.h. einen Pünktlichkeitsgutschein (bekommt man, wenn man 3 Wochen lang immer pünktlich ist und befreit einen von 2 Hausaufgaben).
    Die Idee hat mir ganz gut gefallen,
    ABER:
    ich mach mir jetzt Gedanken über meine anderen Schüler und deren Fragen: "Ich komm immer pünktlich, warum krieg ich keinen Gutschein?" Eigentlich haben sie ja recht, oder ? ?(


    Was sagt ihr?


    mg
    shopgirl

    • Offizieller Beitrag

    Hi Shopgirl,


    mir fallen 3 Möglichkeiten ein:


    1.) Der Klassenzusammenhalt ist groß, die anderen Kinder nervt die Zuspätkommerei auch. Ihr redet im Klassenverband darüber und denkt euch eine Lösung aus. Eventuell kommt von den Kindern selber so eine Belohnungs-Idee oder du wirfst sie als Möglichkeit ein.
    2.) Klassen-Belohnung: Wenn die beiden Jungen 3 Wochen nicht zu spät kommen (Ist das angemessen? Wenn sie wirklich NIE pünktlich sind halte ich das in ner 3. Klasse schon für ne sehr hohe Anforderung, also je nachdem wie oft du die Klasse siehst in der Woche), dann bekommt die ganze Klasse einmal keine Hausaufgabe auf.
    3.) Du findest für jedes Kind was zum Besser-Machen, so dass sich jedes Kind einen Gutschein verdienen kann. Vielleicht können die Kinder ja auch selber aufschreiben, was sie besser machen wollen?


    Grüße,
    Conni

  • Hausaufgaben sind doch keine Strafe?! Ist ein bischen so, als würdest du einen Diabetiker von zwei Insulin-Injektionen befreien. Auf den ersten Blick praktisch, aber etwas später nicht mehr so gut. Dieser Anreiz ist m.E. kein guter!


    Wer bei mir zu spät kommt, landet sofort an der Tafel. Aber ich bin nicht im Primarbereich tätig....

    Die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen - HEnRy vAn dyKe

  • Hallo,


    ich finde es nicht ok, wenn Schüler für so etwas selbstverständliches wie Pünktlichkeit belohnt werden.


    Wenn es eine Belohnung gibt, dann müssten alle Kinder diese Gutscheine erhalten.


    Ein ähnliches Problem hatte die Klassenlehrerin meiner Tochter im letzten Schuljahr. Sehr viele Kinder der Klasse hatten gewisse Probleme mit den Hausaufgaben bzw. die wurden einfach nicht gemacht.


    Selbst als Nichtlehrer ist mir klar, dass so nicht gearbeitet werden kann, denn Hausaufgaben haben ja ihren Sinn.


    Da das Modell mit der Note 6 für 3 mal nicht gemachte Aufgaben und nach 5 mal einen Brief nach Hause selbst nach einem halben Jahr keinen Erfolg brachte, versuchten es die Lehrer (Problem bei allen Fächern) mit den Tipps aus dem Buch.


    Es gab, was ich ok finde, Listen, in denen wurde notiert, wer die Hausaufgaben hat. Waren in einem Fach einen Monat alle Hausaufgaben gemacht worden, gab es einen Gutschein zum Erlass einer Hausaufgabe im Fach der Wahl.


    Nach 6 Wochen wurde das Experiment eingestellt. Die Haupthausaufgabenverweigerer hatten sich keinen Deut verbessert und nur die üblich Fleißigen, Sorgfältigen bekamen die Gutscheine.


    Es handelte sich in unserem Fall übrigens um eine 5.Klasse.


    Für Unpünktlichkeit gibt es auch in dem Alter der Klasse 3 keine Entschuldigung, schließlich gibt es da doch Eltern, die die Pflicht haben, die Kinder rechtzeitig zur Schule zu schicken.


    Was sagen denn die Eltern dazu?


    Sollte sich die Unpünktlichkeit auf die Zeit nach den Pausen beziehen (gibt es ja, das Spiel ist spannender), dann könnten doch nette Kameraden an den Unterrichtsbeginn erinnern.


    Doris

  • Ich finde das Verstärken sehr, sehr anstrengend und greife zu diesem System nur im Notfall.
    Zunächst würde ich die Gründe für das Zuspätkommen versuchen herauszubekommen, über das Kind, ggf. über die Eltern...., und dann mit dem Kind (und ggf. mit den Eltern) zusammen überlegen, wie es die Sache in den Griff zu bekommen sind. Muss das Kind vielleicht vorher noch andere Aufgaben erledigen (evt. die kleine Schwester in den Kiga bringen?), trödelt es, wird es nicht rechtzeitig losgeschickt, muss es selbst losgehen (Wecker stellen), ....


    Wenn es so ist, dass der Grund trödeln ist, könnte sich das Kind mit einem anderen Kind verabreden oder wenn das nicht möglich ist, könntest du dem Kind einen Stempel ins Heft setzen bei Pünktlichkeit _ quasi als Mitteilung an die Eltern (denn ich gebe Doris recht, es ist Aufgabe der Eltern, das Unpünktlichsein in den Griff zu bekommen, du kannst evt. Hilfestellung geben). Die Eltern müssten verstärken - und somit hätte das Kind von dir keine Sonderstellung - und von den anderen Kinder wäre dadurch auch kein Problem zu erwarten.
    flip

  • ich sehe das genauso wie elefantenflip und würde auch mal die Eltern ansprechen


    Ich habe eine Schülerin, die regelmäßig eine halbe Stunde zu spät erscheint, und dann auch noch jedesmal einen unheimlichen Wirbel um ihr Erscheinen macht; seit ich mit ihrer Mutter geredet habe (DIE verschläft nämlich regelmäßig), ist es zumindest ein bisschen besser X( .

  • Wenn es um Stunden nach der Pause geht, finde ich es als logische Konsequenz, dass die Zeit, die fehlt, nachgearbeitet wird. Ist zwar blöd, weil man selbst länger bleiben muss, aber bei mir hat diese Maßnahme bislang gefruchtet.
    flip

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