Elternsprechtag mit dem Kind

  • Hallo,


    schreibe gerade meine 2. Examensarbeit.
    Es geht um Elternsprechtag mit dem Schüler gemeinsam.
    Hat jemand schon Erfahrung damit gemacht?
    Würde mich über Infos freuen.


    Schöne Grüße


    Nutenstein

  • Also ich habe auch oft Kinder, die mit zum Elternsprechtag kommen.
    Bei vielen Kindern ist das auch gar kein Problem, manchmal sogar wirklich praktisch, wenn man die direkt ansprechen kann.
    Das klappt hauptsächlich bei Kindern, bei denen eh alles gut läuft und man nicht viel zu kritisieren hat.
    Schwieriger finde ich es bei Schülern, deren Sozialverhalten problematisch ist. Solche Dinge bespreche ich dann lieber alleine mit den Eltern und bitte das Kind dann draußen zu waren. Letztens ging es um zwei Kinder, die aufgrund ihres Verhaltens mehr und mehr zu Außenseitern in der Klasse werden, das hab ich dann erst mit den Eltern alleine und im Klartext besprochen und dann erst später das Kind dazugeholt.
    Ich habe aber auch die Erfahrung gemacht, dass die Eltern mehr vom Verhalten des Kindes zu Hause erzählen ( und dass kann sehr interessant sein) wenn das Kind nicht daneben sitzt.


    Aber bei uns in der Grundschule ist das Ganze bestimmt anders als in den weiterführenden Schulen...

  • Vielen Dank für deine schnelle Antwort.


    Ich finde es auch echt schwierig meine Themenwahl war vielleicht auch nicht ganz so glücklich.
    Das kann ich gut verstehen, dass die Eltern dann mehr erzählen.
    Jetzt ist der Schwerpunkt der Arbeit aber Herauszufinden welche positiven Aspekte dieser Tag dann hat.
    Ich habe erstmal einen Gesprächablauf überlegt mit Selbstreflexion des Schülers.
    Das muss ich auch erst noch üben mit den Kids.
    Mal sehen, ob das was wird.
    Leider habe ich keine andere Schule gefunden, die das konsequent macht.


    Grüße


    Nutenstein

  • Hallo,


    beides, Gespräch mit und ohne Kind macht sicher Sinn.


    Wobei meine Kinder keine Lust haben, an einer so langweiligen Veranstaltung wie einem Elternsprechtag teilzunehmen.


    Es kommt auch sehr drauf an, ob das an der Schule üblich ist oder nicht und wie das dann gehandhabt wird.


    Grüße Enja

  • Hallo,
    es ist manchmal total interessant, den Umgang zwischen Eltern und Kind zu beobachten. Z.B. frage ich das Kind etwas, und die Mutter geht sofort dazwischen und antwortet an seiner Stelle, oder sie meckert dauernd an ihm rum - da wundert einen manches nicht mehr.
    Aber inhaltlich bringt so ein Gespräch mit Eltern und einem Grundschulkind selten etwas. Normalerweise ist das Kind doch von der Situation etwas eingeschüchtert, und einen Grund nennen, WARUM es so oder so gehandelt hat, kann es normalerweise nicht. Da ist es besser, mit dem Kind mal in der Pause zu reden. Da kommt mehr raus.
    Gruß venti :)

  • Das kann ich mir wirklich gut vorstellen.
    Ich habe mir überlegt, dass die Kinder sich selbst vorbereiten und anhand von kleinen Karten z.B. Wie bin ich zu meinen Mitschülern? oder Wie gut kann ich mich organisieren? Welche Wünsche habe ich? zu Hause kurze Notizen machen. Diese werden dann am Sprechtag vom Kind vorgestellt, ebenso die Eltern und Lehrer zur Ergänzung.


    Was meint ihr dazu - was ist zu erwarten - ihr habt wahrscheinlich mehr Erfahrung als ich (bin ja noch nicht ganz fertig)
    Gruß


    Nutenstein

  • Meine Kids haben zu Beginn des Schuljahres kleine "Ziele" aufgeschrieben, die sie umsetzen wollen. Alle paar Wochen sind die Ziele dann wieder mal Thema. Die Kinder können sich recht gut selbst einschätzen und auch in der Klasse drüber sprechen; das ist ihre vertraute Lerngruppe. Aber ich denke nicht, dass sie das bei einem Elterngespräch so machen würden. Da sind sie in der erdrückenden Minderheit zwei (oder drei) Erwachsenen gegenüber, und dann sollen sie noch was sagen??
    Ich bin sehr skeptisch, aber ich lasse mich gern überzeugen!
    Gruß venti :)

    • Offizieller Beitrag

    Puh! Da hast du dir aber ein Thema vorgenommen.
    Zu mir kommen auch immer einige Kinder mit ihren Eltern zum Sprechtag. Es ist wirklich interessant die Kommunikation zwischen beiden zu erleben. Oft spricht die Mimik des Kindes schon Bände. Für diese Gespräche bleiben ja nur 10-15 Minuten Zeit, in denen ich meine Notizen durchgehe, meist nur informiere, einige Fragen stelle usw. Zeitsprengend und oft unangebracht sind dann Gespräche über längst zurückliegende/geklärte Streitigkeiten und Leistungsvergleiche mit anderen Kindern. Bei ähnlich heiklen und wichtigen Themen spreche ich auch zuerst mit den Eltern alleine bzw. vereinbare einen neuen Termin, um Zeit und Ruhe zu haben.


    Während meiner Vorbereitungen auf den Elternsprechtag nehme ich mir auch öfter mal ein Kind zur Seite und führe so eine Art Vorgespräch. Das hilft oft bei Kindern, die ihre Leistungen falsch einschätzen oder Regeln nicht einhalten. Einige Kinder kommen auch schon vorher und kündigen mir an, worüber die Eltern sprechen möchten. Dann handelt es sich oft um Probleme mit den Sitznachbarn u.ä.
    Dafür ein vorstrukturiertes 'Formular' zu haben und mit (älteren) Schülern vor dem Elterngespräch durchzugehen, fände ich eine gute Idee. Das nimmt auch dieses ungewisse Gefühl für manche Kinder, liefert Transparenz und Offenheit.


    Talida

  • Hi Talida, das ist vielleicht wirklich eine gute Idee. Man könnte ja tatsächlich im Unterricht die Kinder ihre Selbstreflektion machen lassen. Ganz bewertungsfrei! Allerdings sehe ich auch den Nachteil, dass sie nicht dieselbe Ruhe hätten wie zu Hause. Was denkst du denn über eine Reflexion von einer erfundenen Person, an der sie "üben" könnten?
    Außerdem muss ich glaube ich auch noch ein paar Gesprächstechniken üben. Habt ihr so etwas schon gemacht?


    Gruß
    Nutenstein

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