Dass der Schüler die Schule wieder verlassen muss, kann m. W. erst am Ende eines langen mit pädagogischen Maßnahmen gepflasterten Weges stehen.
Zunächst kommen schriftliche Missbilligungen, Elterngespräche und päd. Maßnahmen, wie Besinnungsaufsätze, Nachsitzen, Gespräche usw.
Dann folgt eine Klassenkonferenz, in der ein Lernplan zur emotional-sozialen Entwicklung beschlossen wird und gleichzeitig auch mögliche Ordnungsmaßnahmen festgehalten werden. Z. B. Ausschluss von außerunterrichtlichen Aktivitäten, Abholung durch ein Elternteil, Ausschluss vom Unterricht auf Zeit. Den Eltern wird empfohlen, einen Kinder- und Jugenpsychiater oder eine Erziehungsberatung aufzusuchen. Der Lernplan muss von Eltern und Schüler unterschrieben werden.
Spätestens wenn der Lernplan nicht erfolgreich ist, sollte man die zuständige Förderschule hinzuziehen, evtl. kann jetzt auch das Jugendamt eingeschaltet werden.
Als Sofortmaßnahme hat sich bei uns an der Schule ein "Notaufnahmeplan" etabliert. Dieser Plan hängt im Lehrerzimmer. Für jede Stunde des Tages haben sich mehrere Kollegen/-innen eingetragen, die bereit sind auffällige Schüler in ihrem Unterricht zu beaufsichtigen. Meist sind das Stunden in höheren Klassen und im Klassenlehrerunterricht. Der auffällige Schüler wird mit einem Laufzettel, auf dem die Uhrzeit und die Aufgabe stehen einfach in die jeweilige Klasse geschickt. Er muss sich diesen Zettel abzeichnen lassen und still in der fremden Klasse arbeiten. Ist gerade bei jüngeren Schülern oft recht wirksam, zeigt den anderen, dass etwas passiert und entlastet dich erstmal. Frag doch mal in deinem Kollegium, ob die sich so etwas vorstellen können. Sie werden ja möglicherweise auch mal davon profitieren.
Viel Erfolg und gute Nerven!
Hat sich mit alias' Beitrag überschnitten, deshalb vieles doppelt, aber auch bei uns gilt immer alles dokumentieren!