Beiträge von Anna Lisa

    Ich denke das kommt auf das Alter an. Bei einem 12-jährigen Kind, das vom Thema Sexualit bisher weitgehend abgeschirmt wurde, kann ich mir durchaus vorstellen, dass ein Aufklärungsunterricht da plötzlich Neugier und ein Interesse wecken könnte, das bis dahin bei dem Kind noch nicht vorhanden war. Zumindest kann ich da die Bedenken der Eltern absolut verstehen.
    Was ist denn, wenn so ein Kind auf die Idee kommt diese Dinge aus dem Aufklärungsunterricht mit einem Mitschüler mal auszuprobieren? Wer übernimmt dann dafür die Verantwortung?

    Nee, da kann ich dich beruhigen. Meine Kinder sind 11. Wir klären sie seit mehreren Jahren immer wieder auf. Aber bis auf Augenrollen und "Wissen wir schon" und "Wann bist du endlich fertig" passiert da nichts. Keinerlei Interesse. Null. Nix. Nada. Mädchen sind immer noch bäh.

    Kinder entwickeln dann ein Interesse an Sexualität wenn sie von ihrem Reifeprozess her soweit sind. Das passiert mit und ohne Aufklärung. Einfach so. Aber eben besser mit.

    Die Anwendung eines Tampons wurde mir damals von meiner Mutter in einem vertraulichen Gespräch unter vier Augen erklärt. Wenn ich mir vorstelle, mein damaliger Bio-Lehrer hätte ein solches Gespräch mit mir führen wollen oder das wäre Gesprächsthema im Unterricht geworden, kommt mir heute noch das Grauen.

    Meine Mutter hat mir damals (1989) vehement davon abgeraten, denn davon bekäme man schlimme Infektionen und könnte man sogar sterben. Das stand damals in der Tat auf den Packungen, irendwas von toxic Syndrom oder so. Meine Mutter hat übrigens einen Hochschulabschluss und ist durchaus aufgeklärt und weltoffen. Sie hat aber in ihrem ganzen Leben keinen einzigen Tampon benutzt. Was hätte sie mir also beibringen sollen?

    Pssst: Es soll auch heute noch Mütter geben, die aus verschiedenen Gründen keine Tampons benutzen.

    Ist doch gut, wenn man so sicherstellt, dass alle Schülerinnen das gleiche Wissen erlangen.

    Die Fahrten zur Arbeit kann man nicht vom Gehalt abziehen, nur für die Steuer. Denn das hat ja jeder Arbeitnehmer, das ist nichts Lehrer-spezifisches. Und es ging ja gerade darum, dass Lehrer mehr Abzüge haben als andere Arbeitnehmer, obwohl sie keine 13. Gehalt etc. bekommen.
    Ein Arbeitszimmer hingegen schon. Also aus den 4000 € würde ich die Fahrten zur Arbeit rausstreichen, wenn es darum geht, zu beweisen, dass Lehrer einen erhöhten Aufwand haben.

    Ich teile mir in der Schule mit 2 (!) weiteren Personen einen Tisch, der halb so groß ist, wie mein heimischer Schreibtisch.
    Platz für einen (privaten) Laptop ist da nicht, es sei denn, man braucht kein einziges weiteres Blatt, Klausur, Heft etc. etc.... Man muss dann auch Zeiten abpassen, wo maximal eine der beiden anderen anwesend ist, wenn man arbeiten möchte.
    Außerdem muss man Zeiten abpassen, wo maximal 10 -20 % der 120 Kollegen anwesend ist, sonst kann man das mit der Konzentration vergessen. Platz für Order / Bücher anderes Material habe ich 0 - ich wiederhole 0 - zur Verfügung.
    Computer gibt es 5 für die besagten 120 Kollegen. Drucker gibt es einen, der aber nicht immer funktioniert.

    Noch Fragen, warum ich zu Hause ein Arbeitszimmer brauche?

    Apropos Esstisch: Dann räumt ihr also zu jeder Mahlzeit euer komplettes Material wieder weg? Sehr effektiv, denn oft habe ich gerade mal eine halbe Stunde zwischendurch.
    Auch gibt es ja andere Familienmitglieder, die sich tagsüber und abends in dem Raum aufhalten und nicht zum leise sein verpflichtet werden können. Z.B. 2 Kinder, die auch mal Freunde mitbringen, oder einen Mann, der abends schon mal fernsieht. Unser Esstisch steht im kombinierten Wohn-/Esszimmer.

    Kind hat den Mutti-Zettel, siehe oben: Ab zur Schule... Wir trainieren doch sogar die Grundschüler, auf das sie den Schulweg alleine schaffen, dann sollte das in der Sek 1 erst recht möglich sein.

    Und wenn das Kind dann aber gar nicht zur Schule geht, sondern stattdessen in den Park und mit den Junkies abhängt? Oder es einen Unfall hat? Dann hast du aber ein arges Problem. Deine Aufsichtspflicht beginnt ja am vereinbarten Treffpunkt zur vereinbarten Zeit.

    Hallo,

    meine Klasse steht kurz vor dem 10er Abschluss und hat übernächste Woche ihre letzte Woche.

    Die Planung steht soweit: Freitag Abschlussfeier und Zeugnisvergabe, Donnerstag Generalprobe und Vorbereitung Aula, Mittwoch Freizeitpark, Dienstag verplant - bleibt noch der Montag. 5 Klassenlehrerstunden sind zu füllen..

    Was habt ihr denn so gemacht bzw. macht noch? Bin für Anregungen dankbar.

    Dann nehme ich tatsächlich lieber die Präsenzstunde. Denn fertig sein muss ich ja sowieso.

    Wenn ich sonst zur zweiten habe, fahre ich erst um 8.00 Uhr los, d.h. ich muss erst um 7.00 aufstehen.

    Um in der ersten Stunde Vertretung machen zu können, müsste man mich spätestens um 7.00 Uhr anrufen, denn um 7.10 Uhr muss ich dann losfahren. D.h. ich kann nicht um 7.00 aufstehen, sondern müsste um 7.00 geschniegelt und gebügelt, fertig gefrühstückt etc. parat stehen. Und das 5x die Woche.

    Nein danke, dann lieber die Präsenzstunde. Bei uns haben VZ Lehrer 2, TZ Lehrer 1 Präsenzstunde und da ist es mir schnuppe, wo die liegt, Hauptsache, es entstehen keine Springstunden. Aber das ist dann wenigstens planbar und man muss nicht so auf dem Sprung sein, sondern kann, wenn man später hat auch um 8 noch im Nachthemd mit der Kaffeetasse in der Hand rumhängen.

    • Hinter den 58 Tagen steht ein Fragezeichen. Ich möchte nochmal darauf hinweisen, dass Leute aus der Industrie auch Mal bis 19 Uhr im Büro sitzen und in der Regel täglich bis 16 oder 17 Uhr. Wie sieht das bei euch aus? Und dann nehmt bitte den

    - Ich arbeite regelmäßig bis 22 Uhr
    - Ich habe schon vieeeeeele Nächste bis 3 Uhr oder so korrigiert.
    - Ich arbeite im Schnitt jedes zweite Wochenende unterschiedlich viele Stunden
    - Ich arbeite ständig an Feiertagen

    => Ich bekomme dafür keinen Nacht- oder Feiertagszuschlag

    Wie sieht das bei den Industrie Leuten aus?

    Der Schulleiter kann nicht erwarten, dass ich vor 17 Uhr den Mailaccount abfrage. Falls etwas Dringendes anliegt, kann er mich anrufen. Da ich per Prepaid-Handy ohne Flatrate unterwegs bin, kann er nicht erwarten, dass ich meine Mails auf dem Handy empfange.
    Er könnte mir selbstverständlich ein Handy mit Datenflatrate spendieren, dann sähe das vielleicht anders aus. Falls mein Akku nicht mal wieder platt ist.

    Das sehe ich auch so. Mindestens 1x am Tag vor 17 Uhr kann er definitiv erwarten. Allerdings finde ich nicht, dass er erwarten kann, dass ich das genau um 17 Uhr oder um 16.55 Uhr tue. Ich könnte ja auch meinen Arzttermin dann gerade wahrnehmen oder im Garten den Rasen mähen, weil ich das um 20 Uhr nicht mehr kann, sehr wohl aber um 17 Uhr. Oder mit meinen Kindern beim Kinderturnen sein etc etc. etc.
    Ich glaube kaum, dass der Arbeitgeber mir vorschreiben kann, genau um 17 Uhr zu arbeiten. Vor allem, wenn es denn Teilzeitkräfte betrifft.

    Ich würde ja zu gerne wissen, wer hier 58 Urlaubstage hat?!?

    Also ich schon mal nicht. Ich habe 30 Urlaubstage. Die nehme ich immer in den Sommerferien. Komplett. In ALLEN anderen Ferien, auch bewegliche Ferientage etc. korrigiere ich oder baue vorher aufgebaute Überstunden ab. Dafür benötige ich wirklich die kompletten Herbst-, Weihnachts-, Oster- und Pfingstferien + alle beweglichen Ferientage.

    Zur Wiederholung: ich bin ein starker Befürworter der Messung.

    Ich frage mich aber gerade, wie Freistunden dann zu erfassen wären?

    Na, das ist natürlich Arbeitszeit: In dieser Zeit kopiere ich, korrigiere ich Vokabeltests, treffe Absprachen mit Kollegen, räume meinen Arbeitsplatz auf, bereite mich auf die nächste Stunde vor, fülle Listen aus, erledige sonstigen Orgakram etc....

    Wenn ich jetzt explizit mich in den Ruheraum setzen würde um eine private Lektüre zu lesen (was noch nie vorgekommen ist) oder einkaufen fahren würde oder spazieren gehen würde etc. würde ich das als Freizeit abziehen, genau wie ich das mit dem Mittagessen in der Mensa mache. Alles andere ist selbstverständlich Arbeitszeit.

    Was ist eigentlich, wenn die Sekretärin gerade nichts zu tippen hat? Zählt das dann nicht als Arbeitszeit? Oder wenn ein Feuerwehrmann gerade kein Feuer zu löschen hat? Oder die Eisverkäuferin gerade keine Kundschaft hat?

    Du hast meinen Post (im Zusammenhang mit den anderen) entweder falsch gelesen oder nicht verstanden.Die 30 mal 5 Minuten sind als Beschäftigung mit meiner Lohnarbeit und im Dienste des Arbeitgebers gemeint. Dazu gehört auch das Packen und Kopieren der Arbeitsmaterialien, das Telefongespräch mit dem Kollegen oder der Mutter, das Checken der dienstlichen Mails usw.
    Die Zeit beim Korrigieren oder im Unterricht zu erfassen ist nicht das Problem. Es sind die zahllosen kleinschrittigen Tätigkeiten, die wir im Dienste des Landes und der Schüler über den Tag verteilt ausüben - besonders, wenn der Schwerpunkt der Tätigkeit eben nicht im Korrigieren und Benoten, sondern im pädagogischen Handeln liegt.

    Und ja - jede Tätigkeit für meinen Arbeitgeber ist Arbeitszeit, die von meiner Freizeit abgeht.

    Ach so. Klar, gehört das dazu. Aber man muss das ja nicht so verteilt machen.
    Ich kann ja nach Hause kommen, erst mal Mittagspause machen. Dann setzte ich mich an meinen Schreibtisch, bereite vor, checke meine Mails, packe die Tasche, führe alle Telefongespräche, die ich mir vorgenommen habe zu führen etc. Und wenn dann eine bestimmte, selbst gesetzte Zeit vorbei ist, höre ich auf und dann gibt es auch kein Telefongespräch mehr. Auch nicht, wenn die Mutter nur ab 19 Uhr kann. Pech. Ein Arzt oder Anwalt oder Steuerberater arbeitet ja auch nicht mehr um 19 Uhr. Dann soll sie mir eine Nummer geben, unter der ich sie tagsüber erreichen kann.
    Also ich kann das sehr gut tracken.

    Kopfrechnen 6. Setzen30 mal 5 Minuten täglich sind 2,5 Zeitstunden pro Tag, mal 7 Tage = 17,5 Zeitstunden. Umgerechnet auf UE sind das 23 UE. Das Wochendeputat eines Oberstudienrates.

    Gerade dieses "Kleinvieh" verursacht die eigentliche Belastung.

    Und Mikael. Die Arbeitsbelastung zu senken, ist der richtige Ansatz.
    Beginnen wir mit der seltsamen Arbeitszeitdokumentation. Dass wir als Lehrer am Limit und darüber arbeiten, haben genug Studien festgestellt. Das muss nicht mehr bewiesen werden, indem 120.000 Lehrer zusätzlich zum normalen Dienst nun auch noch Zeitzettel ausfüllen.

    Nö. Keine 6. Ich bin sehr gut im Kopfrechnen.
    Aber 1. mache ich das bestimmt nicht 30 mal am Tag, sondern vielleicht 30 mal in der Woche. Wenn es hoch kommt.
    Und nein, es belastet mich keinesfalls, wenn ich sowieso im Auto sitze und nichts anderes machen kann, über eine Unterrichtsstunde nachzudenken. Denn in dieser Zeit könnte ich sowieso nicht auf der Couch liegen, mit meinen Kindern spielen, die Spülmaschine ausräumen etc. Also keine vergeudete Zeit. Nachts um 4 denke ich nicht über Unterrichtsstunden nach.
    Aber die 2 Stunden Korrektur am Schreibtisch, die belasten mich.

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