Ist in NRW derzeit ausnahmsweise möglich, wie schon einige schrieben.
Ich habe während meines Studiums an einer Grundschule gearbeitet und muss sagen, dass mir die Arbeit dort viel mehr Spaß gemacht hat. Wie steht ihr zu der Problematik?
Spaß alleine reicht nicht.
Wieso glaubst du, dass du dafür qualifiziert bist?
Dir sollte klar sein, dass du in einer Schulform ausgebildet wurdest, die pädagogisch, methodisch und didaktisch sehr weit von der Grundschule entfernt ist, um das einmal vorsichtig auszudrücken.
Du bist mit ziemlicher Sicherheit mit Gymnasiallehramt weder in Deutsch noch in Mathe auch nur ansatzweise fachdidaktisch und fachmethodisch für den Anfangsunterricht qualifiziert, weil das in deinem Studiengang überhaupt nicht vorkam, falls du denn überhaupt Mathe oder Germanistik studiert hast. Vermutlich sind dir alle Fehlvorstellungen und Bruchstellen unbekannt, die im Anfangsunterricht die Schullaufbahn der Kinder völlig scheitern lassen können. (Was hinterher bei den Schülern fast nicht mehr korrigierbar ist...).
Ist dir darüber hinaus bewusst, dass du vermutlich außer Sport nahezu alle Fächer unterrichten wirst, in denen dir dann neben den Fachinhalten ebenfalls die Grundschulfachdidaktik und Fachmethodik fehlt?
Das Potential für katastrophale Auswirkungen auf die Schüler ist ziemlich groß und du solltest dir bewusst sein, dass du richtig viel nachzulernen hast, wenn du diesen Weg gehst. Insbesondere solltest du nach dem Ref nicht der Illusion erliegen, du wärst nun ein fertiger Lehrer. Das wäre schon im ursprünglichen Lehramt ein Irrtum, beim Seiteneinstieg allerdings erst recht.
Formal lassen einige Bundesländer aus Personalnot derzeit leider den Seiteneinstieg in fremde Lehrämter zu. Gut ist das überhaupt nicht.
Mein Post soll dich da jetzt auch nicht frustrieren oder abwerten, sondern dazu dienen, dass du dir selbst ehrlich Rechenschaft über das ablegst, was dann auf dich zukäme.