Beiträge von Thamiel

    [..]aber wir haben Leute (Politiker, Mediziner, Virologen) die das große Ganze im Blick haben[..]

    Was ich denen bestenfalls zugestehe ist, dass sie ihr eigenes Spezialgebiet und ihre eigene Klientel im Blick haben. Jenseits der eigenen Verantwortungsgrenze hab ich noch keinen Vertreter Zugeständnisse machen hören. Da wird nur gefordert.

    Ähm nein. Du kannst mich gerne kontextfrei zitieren, aber darauf en detail zu reagieren ist mir zu doof. Nur soviel: In dem Posting mit "Myxomatose ist der natürliche Regulator bei Hasenartigen" habe ich über beide Krankheiten geschrieben. Hintereinander. Am Ende noch den Satz beigefügt, dass man beides nicht verwechseln sollte. Aber gut.:autsch:

    Thamiel Weder schrieb ich, dass Myxo selten auftritt (das ist regional sehr unterschiedlich, in der Schweiz tritt sie in der Tat äusserst selten auf) noch handelt es sich dabei um den Erreger der Tularämie. Mit genau DIESER Art von Tieren hatte ich mehr als 20 Jahre lang sehr intensiv zu tun.

    Siehst du, und ich sprach von "Hasenpest" und nicht von Myxomatose. Ich weiß nicht, was euer Trivialname in der Schweiz für Tularämie ist aber Myxomatose war nicht mein Thema, sondern von dir hier eingebracht. Warum weiß ich auch nicht.

    Nö insofern, als das Myxo nur selten bei Hasen vorkommt (war mir bis eben auch nicht klar, aber mich musste es in der Vergangenheit auch nur bezüglich meiner Kaninchen interessieren) und natürlich auch kein Pesterreger ist. Es wird aber häufig "Kaninchenpest" genannt, tatsächlich ist es ein Pockenvirus. Für den gesunden Menschen ist es ungefährlich.

    Aha, wo hast du das denn her?

    Myxomatose ist der natürliche Regulator bei Hasenartigen (nicht der Fuchs oder anderes Raubwild, wie gerne behauptet wird). Von daher ist das Auftreten alles andere als selten. Nur weil den Karnickeln die Bruthöhle zur Gruft wird, heißt das nicht, dass sie nur selten auftritt.

    Nach der letzten Niederwildjagd auf Hasen in RLP waren ein Drittel der Jäger mit Tularämie infiziert und selbst erkannt und behandelt liegt die Lethalität beim Menschen immer noch bei ~5%, soweit ich weiß.

    Wenn es um Zoonosen geht, frag Leute, die mit Tieren umgehen. Im Falle von Wildtieren frag bei der örtlichen Kreisjagdgruppe nach. Wir haben da ein natürliches Interesse an dem Thema. Nicht, dass die beiden verwechselt werden.

    Dass das Essen von Kaninchen dafür verantwortlich ist, halte ich aber dann doch für eher unwahrscheinlich, Kaninchen essen wir schon seit ein paar tausend Jahren.

    Hasenpest?

    [..] Eine davon ist seit zwei Tagen mit Grippesymptomen zuhause. Sie war über Fasching in der Lombardei. Und danach im Dienst. Das sind die Fakten, nicht mehr und nicht weniger.

    Update: Kollegin ist wieder da, die Testung war zum Glück negativ. Interessantes Detail: Ihr Mann ist Fachleiter. Das Seminar hat für die Dauer des Verdachts die Veranstaltungen abgesagt. Unsere Schule spielte dagegen keine Rolle.:pinch:

    Anstand und Rücksichtnahme kennt nur die Minderheit meiner Klientel. Und einige meiner KuK sind auf dem Standpunkt von Valerianus. Eine davon ist seit zwei Tagen mit Grippesymptomen zuhause. Sie war über Fasching in der Lombardei. Und danach im Dienst. Das sind die Fakten, nicht mehr und nicht weniger.

    Nur diejenigen mit Vorerkrankungen sind eher gefährdet. Jemand, der absolut gesund ist, hat gar nichts zu befürchten.

    Das ist nicht wahr. Oder ist das eine Hexenargumentation der Art, wenn er jung war und dran gestorben ist, muss er eine Vorerkrankung gehabt haben? Lass mich raten, der Arzt aus Wuhan, der die Krankheit gegen sein Regime publik gemacht hat, ist dran gestorben, weil er sich in einem hochinfektiösen Arbeitsumfeld aufhalten musste. Das ist dann sicher auch eine "Vorerkrankung", oder?

    Mein aktueller Bekanntenkreis ist größer als 100 (klar, ich bin Lehrer). Bei dem Grad der Durchseuchung, der für Deutschland angenommen wird, werden ausgehend von der jetzigen Lethalitätsrate wohl 1-2 wegen Corona dran glauben müssen: Es ist nicht weit weg.

    Ich glaub auch, der Begriff Vorerkrankung wird nicht immer trennscharf verstanden. Vorerkrankungen in Bezug auf die Lunge sind vielseitig. Ich bin 46, sportlich, rauche nicht und trinke selten, athletischer Grundbau und habe im Jahr vielleicht zweimal nen Schnupfen. Aber ich habe aufgrund eines Verkehrsunfalls keine Milz mehr. Auch das ist ein Risikofaktor in Bezug auf Lungenentzündung. Stoffwechselerkrankungen, Diabetes usw?

    "Nur diejenigen mit Vorerkrankungen sind eher gefährdet." Kannst du dir vorstellen, wie groß diese Gruppe ist?

    Faktisch tut man doch genau das, indem man sie impft.

    Die saisonale Grippeimpfung bietet nur einen Schutz von 20-40% (Aussage einer Betriebsärztin aus dem Bekanntenkreis). Es gibt einen kumulativen Schutzeffekt, der sich über Jahre fortlaufender Impfung aufbauen kann. Aber letztlich ist die Influenza zu vielseitig, als dass der Impfschutz vollständig sein kann.

    Es mag ja einen Zusammenhang geben zwischen Leuten, die, vielleicht auch aus Veranlagung und weil sie es gewohnt sind, während der Grippesaison einschlägig anfällig zu sein, erst spät bei entsprechenden Beschwerden einen Arzt aufsuchen und solchen, die, auch weil sie zwischenzeitlich durch die Thematik sensibilisiert worden sind, bereits frühzeitiger abklären lassen, was die Ursache ihrer altbekannten Beschwerden sein könnte.

    Es ist alles Empirie, basierend auf 2 Monaten Beobachtungszeitraum. Es ist nicht hilfreich, dass sich hier die Symptome verschiedener Infektionen gleichen, soviel kann man sich denken. Inbesondere, da man ja auch nicht ausschließen kann und mMn auch nicht darf, dass es zu Mehrfachinfektionen kommt. Wenn dein Immunsystem zB. gerade mit einer Schwadron Influenza HxNy beschäftigt ist, dann eine Horde Covid-19, die sich gerade breitmachen will uU. den Organismus überfordert.

    Also, langer Rede, kurzer Sinn: kann man als Laie einen Unterschied zwischen "Kraftlos wegen Erkältung" und "Kraftlos wegen Corona" finden oder sollte man auch bei einer wahrscheinlich nur leichten Erkältung gleich reagiert. Wisst ihr das?

    Die Symptome sind die einer schweren, tiefen Lungenentzündung. Die Leute sterben auch nicht unmittelbar an Corona, sondern letztlich an Sauerstoffmangel.

    Ja, geht noch. Das ist etwa so, als wenn ich einer Grundschullehrerin erklären wollte, wie sie Erstklässlern das ABC beibringt. Wir sind beide Lehrer, aber ich habe keine Ahnung. Ein Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie schlägt aktuell jeden Feld-Wald und Wiesen-Onkel Doktor.

    Ok, dann mit dir: Jeder Lehrer hat Ahnung von Lernpsychologie. Jeder Lehrer kann einem Erstklässler das ABC beibringen. Das der Grundschullehrer dass effizienter kann aufgrund seiner Erfahrung heißt nicht, dass du das nicht auch kannst. Ich kann auch einem Matheleistungskurs Kurvendiskussion, Vektorrechnung und mathematisches Beweisen beibringen. Vielleicht nicht so effizient wie ein Mathe-OStR, der das im 4. Durchgang macht, aber genauso effektiv.

    Wir reden hier über Infektionswege. Das ist das kleine Einmaleins jedes Medizinstudenten im ersten Semester. Mit Verlaub, das was die Virologen des RKI die Woche abgelassen haben, ist in der Arztpraxis meines Hausarztes seit Jahren Standard. Mit einem Unterschied: Mein Hausarzt kennt mich und seine restliche Klientel auch. Von dem kommen keine utopischen Vorschläge, im Falle der Infektion im Familienkreis die betroffenen Familienmitglieder in eigenen Zimmern zu isolieren und auf ein zufällig vorhandenes zweites Bad zu separieren.

Werbung