Beiträge von Maylin85

    Der einzige Kommentar, der tatsächlich elaboriert-reflektierter pro ausschl.(!) Verwendung geschlechtsneutraler Pronomen argumentierte, war derjenige von Maylin85, wobei auch dort (noch) keine Antwort auf meine Replik (dass dies m.E. nicht verfängt) erfolgt ist.

    Dazu ist auch alles gesagt. Du stellst die Alternativlosigkeit in Frage, ich halte sie im gegebenen Kontext für absolut geboten und eine bewusst gesetzte Anrede, die die Identität des Angsprochenen missachtet, für unangenessen.

    Wir werden an der Stelle nicht zusammen kommen und die Argumentationslinie des jeweils anderen nicht überzeugend finden.

    Womit der "furchtbare Korintenkacker" aber auch einfach Recht hatte. Die Lösung kann nicht sein, die rechtlichen Bedingungen zu ignorieren, sondern die Aktionen, die man so plant, den rechtlichen Bedingungen anzupassen. Also entweder man führt den Tag mit allen Schülern durch, oder man reduziert den Aufwand des Tages deutlich,

    Oh ja, natürlich hatte er zweifellos Recht.

    Dieser Tag war dermaßen aufwändig, es hätten gar nicht alle Schüler beschult werden können, weil quasi alle Kollegen in irgendwelchen Aktionen gebunden waren.

    Also eigentlich muss das möglich sein, denn an meiner Schule wird dieser Ausgleichstag gewährt. Die Lehrerkonferenz stimmt darüber ab, welcher es sein soll.

    Wenn das nicht möglich ist, scheint meine Schulleitung ja illegal zu handeln. Kann ich mir kaum vorstellen. Schon gar nicht, dass sie das seit Jahren tut, ohne dass es jemals Konsequenzen gibt.

    Bei uns lief es vorher jahrelang auch so. Kräht vermutlich auch kein Hahn nach.

    Der Nachfolger war ein furchtbarer Korinthenkacker und hat so vieles abgeschafft, was "schon immer" problemlos lief. Argument war hier, dass am Tagbder offenen Tür nicht alle Schüler anwesend seien und man den Nichtbetroffenen keinen Tag Beschulung nehmen dürfe.

    Ich finde es etwas bizarr, wie von einschlägiger Seite regelmäßig in entsprechenden Diskursen z.T. recht vehement dementiert wird, dass es bspw. seitens einiger Lehrer einen Zwang zum (i.w.S.) Gendern (auch z.B. mittels Punkteabzug) gebe (k.A. ob das hier auch der Fall ist, dafür beobachte ich die Diskussionen noch nicht lang genug), man sich bspw. über entsprechende Erlasse u.ä. in manchen Bundesländern echauffieren, weil diese das Gendern in der in- und externen öffentlichen Kommunikation im ÖD, an Schulen etc. auch mit präemptiven Begründungen verboten haben, wo das doch ein Phantomproblem beheben würde, aber hier quasi unisono Lehrer (OK, bei genauerer Betrachtung auch nur eine Hand voll, die in keiner Weise repräsentativ ist) einem genau solchen vorgehen laudieren und es trotz der offensichtlichen Problematik (s.o.) als uproblematisch, nein sogar geboten erachten.

    Verstörend... und gefundenes Fressen für die, denen man das vielleicht nicht auf dem Silbertablett servieren möchte. :angst: Rechtlich sowieso nicht haltbar.

    Es geht hier nicht ums Gendern. Es geht lediglich darum, eine spezifische non-binäre Person mit den für sie angemessenen Pronomen anzusprechen.

    Ich gender nicht, würde es aber als sehr unpassend empfinden, jemanden bewusst mit Pronomen anzusprechen, mit denen er oder sie sich nicht identifiziert. Das hat nichts mit Gendersprache zu tun, sondern mit Respekt vor Mitmenschen.

    Warum nicht? Warum sind objektives sex u./o. intersubjektivierbare gender attribution keine legitimen Orientierungspunkte für Pronomen, sondern vermeintl. nur subjektive gender identity? Sorry, aber die Verwendung von gender identity-basierten Pronomina sind einerseits bereits deskriptiv-linguistisch nicht die Norm (es ist unerheblich, ob dies in Teilen der Gesellschaft, der Belletristik o.ä. gelebte Praxis ist), andererseits ein weltanschaulich-performativer Akt, den wir den Schülern nicht abverlangen können - Sie müssen diese Eigenheiten anderer Personen vielleicht tolerieren (das ist tatsächlich ein Wert, der sich aus usnerer fdGO ergibt), nicht aber akzeptieren oder gar respektieren (d.h. bestätigen, wertschätzen etc., was aber performativ mit Nutzung entsprechender Pronomina einhergeht). Das könnte auch der Grund sein, warum die Tochter hier (legitimerweise) keine geschlechtsneutralen Pronomina nutzt.

    Pronomen orientieren sich am referierten Subjekt, nicht an der subjektiven Meinung des Klausurschreibers über dessen Geschlecht. Wenn jemand eine bestimmte Zuordnung für sich wünscht, ist das zu respektieren - insbesondere in Zeiten, in denen dieser Wunsch mit dem Selbstnestimmungsgesetz auch rechtliche Formen annehmen kann. Aus dem Kontext ergibt sich, dass es hier nicht um das biologische Geschlecht geht, sondern um das soziale Geschlecht, daher ist eine bewusste Missansprache weder plausibel noch angemessen. Daher: ein Satz mit rein auf das biologische Geschlecht abzielenden Pronomen mag zwar grammatikalisch richtig sein, hat im Kontext des Ausgangstexts aber eben einen Bezugsfehler, wenn es um eine non-binäre Person geht.

    Sprache und sprachliche Konventionen verändern sich im Zuge gesellschaftlichen Wandels. Das hier ist ein Beispiel und ein zentrales Lernziel der Sequenz ist nunmal die Heranführung an einen zeitgemäßen sprachlichen Umgang mit der Thematik der Geschlechtervielfalt. They/them ist in den style guides führender anglophoner Medienhäuser mittlerweile definierter Standard und absolut weitverbreitet gebräuchlich, daher ist es auch angemessen, Schüler damit vertraut zu machen und ihnen in geeigneten Kontexten die eigene Verwendung abzuverlangen.

    Und nein – niemand verlangt, dass Lernende diese "Eigenheit" (ich würde es ja eher Identität nennen, aber okay) non-binärer Personen „wertschätzen“ müssen. Aber sie müssen - wie du richtig sagst - tolerieren ud angemessen schreiben. Respekt ist in der Schule keine Frage der eigenen Weltanschauung, sondern der professionellen Haltung.

    Natürlich kann man eine non-binäre Person nicht mit "he" betiteln, das hätte der Tochter auch selbst einleuchten können. Es ist außerdem davon auszugehen, dass vor einer Klausur mit dieser Thematik über Pronomen gesprochen wurde - warum also nutzt deine Tochter sie nicht?

    "Massiv" Punkte wird sie vermutlich dennoch nicht verloren haben, denn das ist in den Englisch-EWHs bei falscher Sprachanwendung ja gar nicht vorgesehen - egal, ob aus Unvermögen oder Unwille^^

    Gender & Identity ist übrigens in allen Bundesländern abiturrelevantes Thema, auch in Bayern oder Sachsen-Anhalt, das hätte also keinen Unterschied gemacht.

    (Unabhängig davon kann man natürlich diskutieren, ob das Thema generell "sein muss". Mich persönlich nervt es tierisch und ich finde die Lehrplanänderungen in Englisch superätzend.)

    Ich denke generell, man sollte sich im Krankenstand mit öffentlichkeitswirksamen Dingen etwas zurückhalten. Damit meine ich nicht, dass man nicht zum Stadtfest, zum Konzert, zum Sport etc. gehen soll, aber ob das Ganze direkt im TV stattfinden muss, ist halt eine andere Frage.

    Ich hatte eine Kollegin, die (aus gutem Grund) lange krank geschrieben war, aber derweil ihren Hausbau, die Anlage des Gartens, das Dekorieren usw. ausführlich bei Insta dokumentiert hat. Insbesondere ihr kurz vorm Abitur stehender und monatelang von Unterrichtsausfall betroffener Oberstufenkurs fand das nicht so witzig und ich persönlich weiß auch nicht so recht, ob sowas sein muss. Befeuert letztlich auch gewisse Vorurteile.

    Man könnte auch einfach selbst ein wenig Fingerspitzengefühl walten lassen und auf öffentlichkeitswirksame Aktivitäten wie eine Kochshow verzichten. Ich finde das zumindest mal sehr unglücklich und dass man damit in die Schusslinie gerät, wundert mich überhaupt nicht.


    Bei Burnout und Ironman sehe ich das noch etwas anders, denn Sport und ein sportliches Ziel können ja durchaus zur Genesung beitragen und helfen, ein mentales Tief zu überwinden. Eine Kochshow ist halt wirklich nur Spaßgedöns.

    I know... ich finde es aber immer wieder bizarr, dass alles Mögliche an Arbeitsschutz bei uns nicht gilt, aber Hauptsache man kann sich 'ne Stulle für 60 Minuten in der Mittagspause reinrendern. Zumal es die Erholungsfunktion bei vielen wohl nicht erfüllt (s.o.)

    Es geht ja nicht um uns, sondern um die Schüler, die eine Pause haben müssen.

    Mich hat die Pause im Büro weniger "rausgekegelt", aber ehrlicherweise konnte man sein Mittagstief da auch entspannt hinterm Bildschirm verdröseln und musste nicht den Animateur geben.

    Die Mittagspause ist das Allerschlimmste am Ganztag. Mein Körper schaltet da auf Mittagsschlafmodus und kommt auch nicht mehr raus.

    Ich hatte bis zur Oberstufe meist 6 Stunden, später einmal wöchtentlich 7. Nachmittagsunterricht gabs erst in der Oberstufe und beschränkte sich auf Sport und den SoWi Zusatzkurs, wenn ich mich richtig erinnere.


    AGs sind ja freiwillig.

    Das Problem sind unentschuldigte Fehlzeiten bei Klassenarbeiten und die Behauptung der Schüler, sie abgegeben zu haben, der Lehrer hätte sie aber gleich vernichtet.

    Wenn ich 2 volle Leitzordner nach Daten sortiert vorweisen kann, kann ich glaubwürdig behaupten, sie nicht bekommen zu haben.

    Okay, das kann ich evtl. nachvollziehen.

    Wird höchste Zeit, dass alles nur noch digital läuft.

    Spannendes Ansinnen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das durchgeht, weil leider völlig gegen den Zeitgeist, aber wäre dennoch interessant, es mal zu probieren. Ich empfinde Nachmittagsunterricht insgesamt auch - für beide Seiten - als wenig gewinnbringend. Insbesondere dann, wenn dort Förderstunden oder "Nebenfächer" liegen, die eh nicht so richtig ernst genommen werden.


    Ich stelle mir eine Schule, die sich einmal für Ganztag entschieden hat, ja ein wenig wie eine Fliege vor, die in eine fleischfressende Pflanze gerät. Einmal drin, game over 😄

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