Rückabwicklung (teil-)gebundener Ganztagsschule (NRW)?

  • Hi,

    wir sind seit bereits seit etlichen Jahren, einige Jahre bevor ich meine Stelle angenommen habe, ein Gymnasium als (teil-)gebundene Ganztagsschule, haben also zwei Tage pro Woche verpflichtenden Nachmittagsunterricht für die Sek I. Wer das eigtl. auf den Weg gebracht und mitgetragen hat, ist irgendwie im Nebel der Vergangenheit verloren gegangen...

    Jedenfalls mehren sich in den letzten Jahren bei uns die Stimmen, die das gerne Rückabwickeln wollen.

    Was müsste man dabei beachten? Wie wäre das Prozedere? Etc.

    Hat da vielleicht sogar schon jemand Erfahrung gemacht?

    Oder ist das ein Ding der Unmöglichkeit? Spätestens wenn unsere Boomer in pensioniert werden bzw. in Rente gehen (und es kommt auch neimand wirklich nach), müssen wir usner Modell ohenhin überdenken, weil wir nicht genügend Personal haben, um ein entsprechendes Angebot zu machen..........

    "Ich mag Kuchen!" (Johnny Bravo)

    "The fact that an opinion has been widely held is no evidence whatever that it is not utterly absurd; indeed in view of the silliness of the majority of mankind, a widespread belief is more likely to be foolish than sensible" (Bertrand Russell).

    "Pourquoi suit-on la pluralité? Est-ce qu'elle a plus de raison? Non, mais plus de force" (Blaise Pascal).

  • Ihr müsstet eigentlich entsprechende Stundenanrechnungen für den Ganztag erhalten, insofern fehlen diese nach Rückabwicklung auch wieder im Topf. Wenn also generell Personal fehlt, um alle Stunden an der Schule abzudecken, dann wird es genauso auch ohne Ganztag fehlen. Für den Umgang damit gibt es durchaus einige Stellschrauben, gerade an Schulen mit gymnasialer Oberstufe, in der ggf. das Kursangebot entsprechend angepasst werden kann.

  • Nun, aktuell sind wir bei 109 % Personalabdeckung auf dem Papier... aber man kennt ja die Milchmädchenrechnungen der Bezirksregierungen: Es fehlen uns sicherlich ein halbes Dutzend Leute, um überhaupt die 'auf Kante genähten' übervollen Klassen/Kurse bei viel zu vielen Klassen/Kursen pro Kollege zu beschulen (mit angemessener Lehrer-Schüler-Relation natürlich viel, viel mehr...).

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  • PaPo 22. Oktober 2025 22:50

    Hat den Titel des Themas von „Rückabwicklung (teil-)gebundener Ganztagsschule (NRW)“ zu „Rückabwicklung (teil-)gebundener Ganztagsschule (NRW)?“ geändert.
  • Nun, aktuell sind wir bei 109 % Personalabdeckung auf dem Papier... aber man kennt ja die Milchmädchenrechnungen der Bezirksregierungen: Es fehlen uns sicherlich ein halbes Dutzend Leute, um überhaupt die 'auf Kante genähten' übervollen Klassen/Kurse bei viel zu vielen Klassen/Kursen pro Kollege zu beschulen (mit angemessener Lehrer-Schüler-Relation natürlich viel, viel mehr...).

    Mal abgesehen davon, dass das natürlich wirklich eine Milchmädchenrechnung ist, sind 109% wirklich viel. Wenn es dann wie beschrieben nicht ausreicht, dann liegt das eher nicht am Ganztag, sondern an der ungünstigen Kursstruktur oder hohen Ausfällen. Wie gesagt: ihr habt bei Streichen des Ganztags nicht auf einmal die frei werdenden Stunden zur Verfügung, auch wenn das im ersten Moment ein nachvollziehbarer Gedanke ist. Diese werden euch auch in der Unterrichtsversorgung abgezogen, sodass das Problem weiterbesteht.


    PS: Bist du in der Schulleitung? Diese könnte mal genau drauf schauen, wieviele SOLL-Stunden aus welchen Bereichen kommen und das mit den IST-Stunden abgleichen. Dann sieht man eigentlich recht schnell, wo zu viele Stunden "verbraten" werden.

  • Mal abgesehen davon, dass das natürlich wirklich eine Milchmädchenrechnung ist, sind 109% wirklich viel. Wenn es dann wie beschrieben nicht ausreicht, dann liegt das eher nicht am Ganztag, sondern an der ungünstigen Kursstruktur oder hohen Ausfällen. Wie gesagt: ihr habt bei Streichen des Ganztags nicht auf einmal die frei werdenden Stunden zur Verfügung, auch wenn das im ersten Moment ein nachvollziehbarer Gedanke ist. Diese werden euch auch in der Unterrichtsversorgung abgezogen, sodass das Problem weiterbesteht.


    PS: Bist du in der Schulleitung? Diese könnte mal genau drauf schauen, wieviele SOLL-Stunden aus welchen Bereichen kommen und das mit den IST-Stunden abgleichen. Dann sieht man eigentlich recht schnell, wo zu viele Stunden "verbraten" werden.

    Wir haben die 109 % ja nicht zur Verfügung, es werden uns dort Kollegen veranschlagt, die seit Jahren krank sind, Schwanger, zu 100 % an andere Schulen abgeordnet etc. etc. etc., gleichzeitig hat NRW die höchsten Klassen-/Kursteiler - die typische Schönrechnerei der Bezirksregierungen und Ministerien. DIe Abgleichung der SOLL- vs. IST-Stunden haben wir als Lehrerrat mit der SL schon vorgenommen - keine Spielräume.

    Es geht uns aber auch weniger darum, dass wir das nicht abdecken können (auch wenn wir bei den Unterrichtsausfällen ein Spitzenreiter sind, die Zahlen waren ja vor Kurzem öffentlich einsehbar, insb. beim Nachmittagsunterricht), das Gros des Kollegiums ist vom Nahcmittagsunterricht nicht überzeugt und realisiert diesen als kontraproduktiv:

    Wir haben Unterrichtsstunden, die weit über die Norm von 45 Minuten hinausgehen. Was damals zur Entschleunigung eingeführt wurde (und damit wir weniger Einzelstunden vorbereiten müssen), hat tatsächlich zu einer massiven Entschleunigung geführt; unsere Schüler 'können' eine normal phasierte Unterrichtsstunde von 45 Minuten gar nicht mehr, wir schaffen in zweien unserer überlangen Stunden nicht das, was wir in drei Mal 45 Minuten schaffen könnten (es sit deutlich bemerkbar, wie die Konzentration der Schüler nach den 45 Minuten nachlässt... und dann müssen die noch weitere 25 Minuten aushalten, ein paar Minuten Pause und weiter geht's). Die Stunden ziehen sich bis zum Mittag, dann gibt es 'ne Stunde Mittagspause, die Schüler und kollegen nochmal mehr schröpft, demotiviert, auslaugt etc., um dann noch 'ne Unterrichtsstunde bis in den Nachmitag dranzuhängen, in der das Leistungsniveau vor und hinter dem Pult erheblich reduziert ist. Besonders schlimm auch, wenn es draußen warm (nichtmal heiß) ist, dann sind unsere Unterrichtsräume bereits am Morgen Saunen, vom Nachmittag ganz zu schweigen. Viele Nachmittagsstunden sind reine Verwahrung, was für eine weiterführende Schule auch nicht angemessen scheint - die Schüler könnten am Schultagesende bereits über zwei Stunden zu Hause sein und ihre Zeit sinnvoller verbacht haben.

    Die meisten wollen einfach weg von dem Modell. Stolpersteine sind Teile der Elternschaft, der Träger und evtl., gilt es noch zu eruieren, Teile der SL.

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  • Wir haben die 109 % ja nicht zur Verfügung,

    Ja, schon klar, dass die 109% nicht vollumfänglich zur Verfügung stehen, viele Schulen haben aber spürbar weniger Versorgungsgrad. Bist du dir im Übrigen wirklich sicher, dass auch

    es werden uns dort Kollegen veranschlagt, die seit Jahren krank sind, Schwanger, zu 100 % an andere Schulen abgeordnet etc. etc. etc.,

    veranschlagt werden? Das dürfte nämlich nicht der Fall sein und wäre dann vlt. doch mal eine Stellschraube für die SL, das genauer zu prüfen. Bei kurzfristigen Erkrankungen mag das anders aussehen. Aber wie gesagt: den Ganztag zu streichen, löst euer Problem der Unterrichtsversorgung nicht. Euer Problem scheint an anderer Stelle zu liegen:

    das Gros des Kollegiums ist vom Nahcmittagsunterricht nicht überzeugt und realisiert diesen als kontraproduktiv: (...)

    Gegen einen solchen subjektiven Eindruck kann und mag ich nicht argumentieren, möchte nur darauf hinweisen, dass ich da deutlich andere Erfahrungen habe. Ein Ansatz kann hier auch ein Blick auf euren Stundentakt sein. Der ist vergleichsweise einfach intern zu ändern.

  • Euer Problem scheint an anderer Stelle zu liegen:

    Gegen einen solchen subjektiven Eindruck kann und mag ich nicht argumentieren, möchte nur darauf hinweisen, dass ich da deutlich andere Erfahrungen habe. Ein Ansatz kann hier auch ein Blick auf euren Stundentakt sein. Der ist vergleichsweise einfach intern zu ändern.

    Nun, wir haben das irgendwann Anfang der 2010er eingeführt, also schon unsere Erfahrungen mit diesem Modell und sehen, parallel zur allg. Erosion der Leistungsfähigkeit unserer Schülerschaft, dass es auch seitdem Jahr für Jahr stärker erodiert, auf allen Seiten. Kollegen, die hälftig an andere Schulen abgeordnet sind, haben den direkten Vergleich, neue Kollegen, die zu uns versetzt wurden, gerade aus dem Ref kommen etc. auch (und man tauscht sich natürlich mit anderen Schulen aus): Der Nachmitagsunterricht, der große Demotivator, muss weg. ;)

    Aber ja, wie beschrieben ist eine neue Stundentaktung so oder so auch ein kollegiumsinterner Wunsch.

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  • Das Vorgehen sieht in NRW wie folgt aus:

    1. Ihr beschließt in der Schulkonferenz beim Schulträger die Aufhebung des Ganzstags zu beantragen.
    2. Entscheiden tut das euer Schulträger. Falls ihr eine Stadt seid, der Schulausschuss des Stadtrats. Dabei wird der Schulentwicklungsplan des Schulträgers zu Grunde gelegt.
    3. Danach muss das die Schulaufsicht genehmigen, also die Bezirksregierung. Entsprechend wäre es klug, vorher mit eurem Dezernenten zu sprechen.

    Generell ist es klug, das Vorhaben auf allen Ebenen mit informellen Gesprächen vorzubereiten, wenn es Aussicht auf Erfolg haben soll.
    Persönlich bin ich skeptisch, ob dem Wunsch nach Aufhebung des Ganzstag in den heutigen Zeiten nachgegeben wird.

    Falls ihr das OK bekommt, verliert ihr für die entsprechenden Jahrgangsstufen den Ganztagsstellenzuschlag von 20%. Es werden also auf die eine oder andere Weise bei euch Leute gehen müssen.

  • Falls ihr das OK bekommt, verliert ihr für die entsprechenden Jahrgangsstufen den Ganztagsstellenzuschlag von 20%. Es werden also auf die eine oder andere Weise bei euch Leute gehen müssen.

    Danke für die Antwort.

    Ja, genau mit diesem einen Punkt habe ich ja gerrechnet, dass ist das große 'Nein' zur Rückabwicklung, ohne jetzt an dieser Stelle darüber philosophieren zu wollen, dass das Land mal auf den Trichter kommen müsste, die Klassen-/Kursteiler entsprechend zu senken, was zu mehr Klassen/Kursen führen würde, für die man das Mehr an personal dann ja auch braucht (weil deren Klassen-/Kursanzahl ja auch sinken müsste), damit das System wenigstens an dieser Stelle mal wieder funktioniert.

    "Ich mag Kuchen!" (Johnny Bravo)

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    "Pourquoi suit-on la pluralité? Est-ce qu'elle a plus de raison? Non, mais plus de force" (Blaise Pascal).

  • Nun, aktuell sind wir bei 109 % Personalabdeckung auf dem Papier... aber man kennt ja die Milchmädchenrechnungen der Bezirksregierungen: Es fehlen uns sicherlich ein halbes Dutzend Leute, um überhaupt die 'auf Kante genähten' übervollen Klassen/Kurse bei viel zu vielen Klassen/Kursen pro Kollege zu beschulen (mit angemessener Lehrer-Schüler-Relation natürlich viel, viel mehr...).

    Dann müsst ihr halt mal das machen, was viele nicht-gymnasiale Schulformen seit Jahren machen müssen: Unterricht kürzen.



    Ansonsten macht es auch Sinn, dass ihr den Nachmittagsunterricht insofern auf den Prüfstand stellt, als dass dort interessante Angebote für die Schüler liefen und keine Doppelstunde Mathe.

    Dass die Kollegen keine Lust auf Nachmittagsunterricht haben, wundert mich nicht, weil dann ist man ja nicht um 13 Uhr zuhause.

  • Spannendes Ansinnen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das durchgeht, weil leider völlig gegen den Zeitgeist, aber wäre dennoch interessant, es mal zu probieren. Ich empfinde Nachmittagsunterricht insgesamt auch - für beide Seiten - als wenig gewinnbringend. Insbesondere dann, wenn dort Förderstunden oder "Nebenfächer" liegen, die eh nicht so richtig ernst genommen werden.


    Ich stelle mir eine Schule, die sich einmal für Ganztag entschieden hat, ja ein wenig wie eine Fliege vor, die in eine fleischfressende Pflanze gerät. Einmal drin, game over 😄

  • Hi Papo,

    ich kann Dein Anliegen und die damit verbundenen Gründe, die bei manchen Kolleg:innen dahinterstecken,

    nachvollziehen und auch verstehen (wie schön ist es z. B., um 13h heimzuradeln und dann in Ruhe am Schreibtisch

    noch die 3 Stunden bis Dienstschluss zu arbeiten - 1 von wirklich 1000 Aspekten).

    Da das Thema aber sehr komplex ist und es zum dem Thema 1000 verschiedene Pros und Kontras gibt,

    würde ich hier vorschlagen, gemeinsam mit Schulentwickler*innen in einen Prozess einzusteigen, der alle

    mitnimmt (Lehrer*innen, Schüler*innen, Eltern) und gemeinsam

    - den Status Quo und

    - die Zukunft

    zu entwickeln. Die größte Schwierigkeit in der Schulentwicklung ist meistens, dass eben viele Leute viele

    verschiedene Ansichten zum Thema haben und jede*r ihren/seinen Standpunkt durchboxen möchte.

    Wenn man da Tempo herausnimmt und sich auf den Weg der Schulentwicklung macht (mit Offenheit für

    alle Vor- und Nachteile und dann einer gemeinsamen ruhigen Zielfindung), dann kann das immens helfen.

    Bei Doppelstunden geht es z. B. gar nciht darum, 2 Einzelstunden "durchzupressen", auch hier müssen die Fachschaften

    Doppelstundenkonzepte kennenlernen. Und für die Nachmittage kann die Schule sich Konzepte überlegen, z. b. Leseförderung,

    Konzepte für die Motivation, Konzepte für eine angenehme Mittagspause, Möglichkeiten für die Arbeit in der Schule usw.

    Doppelstunden am Nachmittag können schon funktionieren (und unsere Dienstzeit ist auch am Nachmittag). Wenn man aber tiefer bohrt und mal sammelt, was Kolleg*innen brauchen, um den Ganztag realisieren zu können, dann kommt man schon ein Stück weiter.

    Das alles - alle zu befragen, alle Bedürfnisse zu sammeln, daraus ein Konzept mit Kompromissen zu entwickeln oder mit komplett neuen Ideen, das kann echt was bringen.

    Alternativ kann man, wenn man merkt, dass Schulentwicklung an der Schule überhaupt nicht funktioniert und alles "festgefahren" scheint, auch erstmal mit externem Coaching beginnen.

    Übrigens alles schon erlebt...

    an dem Gymnasium, an dem ich arbeite, ist auch nachmittags Unterricht - klappt aber gut, da eben einige Baustellen, die dafür nötig waren, längerfristig bearbeitet wurden (dazu gehört z.B. auch der Stundenplan der Kolleg*innen - entweder gibt es dann Räumlichkeiten für die stille Unterrichtsvorbereitung oder aber der Stupla ist so gestaltet, dass man, wenn man freitags bis 16.15h Unterricht hat, eben an anderer Stelle frei hat, mir passt das gut). Zum Thema Konzentration: hier am Gymi in BaWü gibt es das Konzept "Achtsamkeit an Schulen" und es kommen regelmäßig Achtsamkeitstrainer*innen an die Schule, um mit den Schüler*innen Entspannung und Konzentration zu üben. Das ist z. B. einer der Ansätze.

    Aber wie gesagt, das Thema ist komplex.... so komplex, dass ich denke, dass eine einfache Rückabwicklung nicht die einfache Lösung ist.

    Wie sieht es in NRW mit der Rückkehr zu G9 aus?

    Viele Grüße,

  • Habt ihr viele Anmeldungen für den gebunden Ganztag?

    In Bayern gibt es mehrere Schulen, die das angeboten haben, aber aufgrund geringer Anmeldung nicht mehr anbieten.

  • Dann müsst ihr halt mal das machen, was viele nicht-gymnasiale Schulformen seit Jahren machen müssen: Unterricht kürzen.

    Wir kürzen... seit Jahren. Und jetzt?

    Zitat

    Ansonsten macht es auch Sinn, dass ihr den Nachmittagsunterricht insofern auf den Prüfstand stellt, als dass dort interessante Angebote für die Schüler liefen und keine Doppelstunde Mathe.

    Welchers "interessante[re] Angebo[t]" als Fachunterricht soll das denn sein?

    Zitat

    Dass die Kollegen keine Lust auf Nachmittagsunterricht haben, wundert mich nicht, weil dann ist man ja nicht um 13 Uhr zuhause.

    Sind wir auch so nicht.

    Die Gründe sind exakt so, wie beschrieben: Der Nachmittagsunterricht ist ineffizient bis kontrapoduktiv, vergeudet Ressourcen (Zeit; Motivation; Resilienz; Körperenergie etc.) seitens aller Betroffener. Die Kollegen

    "Ich mag Kuchen!" (Johnny Bravo)

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  • Spannendes Ansinnen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das durchgeht, weil leider völlig gegen den Zeitgeist, aber wäre dennoch interessant, es mal zu probieren. Ich empfinde Nachmittagsunterricht insgesamt auch - für beide Seiten - als wenig gewinnbringend. Insbesondere dann, wenn dort Förderstunden oder "Nebenfächer" liegen, die eh nicht so richtig ernst genommen werden.

    Der Zeitgeist ist halt objektiv falsch. :)

    Ist nicht Theme hier (sondern eher genug Stoff für 'ne eigene Diskussion), aber m.E. müsst eman sich entscheiden zwischen ganz oder gar nicht: Entweder kein Ganztag oder so ein Modell wie in bpsw. Japan.

    Die Förderstunden liegen bei uns nochmal an zwei weiteren Nachmittagen - wenn Schüler oder Kollegen entsprechend Pech haben, sind das also vier Nachmittage (oder für kollegen mit Oberstufenkursen auch theoretisch fünf, wurde bislang aber m.W.n. immer vermieden) der Lebenszeitvergeudung.

    Zitat

    Ich stelle mir eine Schule, die sich einmal für Ganztag entschieden hat, ja ein wenig wie eine Fliege vor, die in eine fleischfressende Pflanze gerät. Einmal drin, game over 😄

    Das befürchten wir leider auch. :(

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  • Wie sieht es in NRW mit der Rückkehr zu G9 aus?

    Vielen Dank für den Input.

    Wir sind (endlich) zu G9 zurückgekehrt, unser erster neuer G9-Jahrgang ist dieses Jahr gerade in die Qualifikationsphase übergewechselt.

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  • Ich bin ehrlich froh, dass uns das als Schüler noch erspart blieb. Ich finde die heutigen ellenlangen Schultage ganz furchtbar für Jugendliche.

    Ich hatte 1985 in Klasse 11 38 Pflichstunden und 3 Stunden AG, insgesamt 41 Schulstunden. Am Donnerstag waren es 11 Schulstunden plus eine Stunde Mittagspause.

    Erklärung, Gymnasium mit 3 Fremdsprachen, 3. Fremdsprache wurde damals noch mit 6 Wochenstunden unterrichtet und da es genug Lehrer gab und wir ggü. naturwissenschaftlichen Gymnasien keinen Nachteil haben sollten je eine Stunde Mathe und Physik zusätzlich (wie an naturwissenschaftlichen Gymnasien). Die 3 AG-Stunden waren eine weitere Fremdsprache.

    Es war also Ganztagsunterricht ohne Mensa oder Aufenthaltsräume. Da ist mir die heutige Zeit lieber.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

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