Beiträge von Maylin85

    Ich finde Argumente wie "wer soll den dann unterrichten?" schwer nachvollziehbar, weil es ausschließlich die Sicht der Schule und des Schülers einnimmt und das Anrecht des Lehrers auf ein vernünftiges Arbeitsumfeld nicht beachtet.

    Sehe ich absolut genauso. Wer den unterrichtet, wäre mir persönlich auch ziemlich egal und ist nicht mein Problem.

    Ich halte ohnehin für problematisch, dass jemand, der solche Drohungen ausspricht, noch weiterhin die Schule betreten darf.

    Wenn man eine Therapie braucht, um seinen Beruf ausüben zu können, arbeitet man meines Erachtens im falschen Setting. Ich würde mir sehr gut überlegen, ob und wie lange ich mich diesen Zuständen weiter aussetzen möchte. Aus der Ferne klingt es nicht so, als seist du dort glücklich - was genau hält dich?

    Rein basierend auf den Schilderungen würde ich persönlich mich darauf fokussieren, möglichst zügig dort wegzukommen.

    Also wenn eine Lehrkraft eine AU vorlegen muss, dann ist doch nur so ein Klickie buntie ich fülle mal einen Fragebogen aus und spreche 2 Minuten mit einem Menschen, der mich gar nicht kennt, überhaput nicht zu gebrauchen. Wenn schon jemand ein Attest vorlegen muss, dann hat das ja einen Grund und den sollte der Arzt kennen. Da ist das einzig sinnvolle zu seinem lokalen Arzt zu gehen, der einen richtig kennt und nicht bei einem Arzt eben nur etwas abzuhaken, der nur Geld verdienen will und sich eigentlich für seine "Kunden" gar nicht richtig interessiert. Also gerade in dem Fall halte ich es sogar für gefährlich so einen Dienst nutzen zu wollen. Das macht für den betreffenden die Situation nur schlimmer, weil es ihm gar nicht hilft.

    Sehe ich völlig anders. Bei nem grippigen Infekt bringt der Arztbesuch exakt gar nichts, außer dass man sich krank aus dem Haus schleppen muss und der Arzt am Ende einmal Abhorchen abrechnen kann. Ich brauche aber das Attest, da das Ganze fürgewöhnlich länger als 3 Tage dauert. Für solche Fälle würde ich Teleärzte ja extrem sinnvoll finden.

    Bei uns (privater Träger) werden Atteste von reinen Onlineärzten nicht akzeptiert (meine ich - kann mich dunkel an eine Info erinnern).

    Ich schreibe nach jeder Stunde im Schnellverfahren Noten auf, teilweise mit kurzem Kommentar. Wüsste auch gar nicht, wie ich sonst auf Endnoten kommen sollte. Selbst am Ende einer Woche weiß ich doch nicht mehr, wie jemand am Dienstag in der 2. Stunde mitgearbeitet hat.

    Wenn jemand nie da war, ist der Fall doch klar. Mich nerven eher Fälle, die ich 3x im Semester gesehen habe und die nichtmals Klausuren schreiben.

    Das Kultusministerium in NRW ist doch aktuell sogar in CDU-Hand. Ich kann mir kaum vorstellen, dass ihnen das egal ist. Wobei... Die Bildungspolitik ist in diesem Staat parteiübergreifend jahrelang stark vernachlässigt werden.

    Es krankt schon daran, dass man nirgends hin abschulen kann, weil es an anderen Schulformen schlicht keine Schulplätze gibt.

    Die haben dir 140 Bäume gefällt? 😳

    Ich denke, die Behauptung, sie seien kaputt gewesen, kann im Zweifelsfall ein Sachverständiger schnell anhand des Holzes entkräften. Meines Erachtens müsste man dir Schadensersatz für die zu Unrecht gefällten Bäume zahlen (mindestens den Holzpreis) plus ggf. neue Bäume zur Wiederaufforstung. Aber das klärt dann sicher der Anwalt.

    Mein erster Weg wäre auch der zur Polizei, damit der Status Quo schonmal offiziell aufgenommen wird.

    Wie traurig für deine Eltern, wenn man mitansehen muss, wenn der selbst gepflanze Wald zerstört wird 🥹

    In NRW heißen die top Brennpunktschulen jetzt "Talentschulen" und unter den 60 ausgewiesenen Schulen sind immerhin 8 Gymnasien und 15 Berufskollegs (zum Vergleich: 7 Hauptschulen und 7 Realschulen). Es ist in so manchem Nordstadtteil auch wirklich egal, ob auf dem Schild Gymnasium oder Gesamtschule oder sonstwas steht, es sind das gleiche Klientel und die gleichen Herausforderungen.

    Ich glaube auch nicht, dass der TE ein uninformierter Schüler ist, sondern vielleicht hat er einfach mal mit den Lehrkräften gesprochen. Die Zahl derer, die sich aus dem Dienst entlassen lassen haben, ist hier in den letzten Jahren konstant gestiegen und ich würde vermuten, dass diejenigen, die diese Entscheidung treffen, sie tendenziell dort treffen, wo die Arbeitsbedingungen halt wenig spaßig sind. Vom Gymnasium hier um die Ecke (Standorttyp 4, kein offizieller Brennpunkt, aber wohl auch nicht toll) höre ich von den Nachbarn, dass viele Lehrkräfte nur kurz da sind und der Durchlauf hoch ist - vermute, das ist eine Mischung aus Vertretungskräften und schnell schwanger und weg. Auf jeden Fall haben sämtliche Schulen hier Lehrkräftemangel und wer sich bewusst für diese Ecke und dann auch noch Brennpunkt entscheidet, kann sich die Schule quasi aussuchen.

    Von einer praktisch/ rechtlichen Frage, wurde es zu einer religiösen Frage. Das ist doch nicht das richtige Forum dafür, oder nicht?

    Die Thematik finde ich im Forum zumindest nicht falsch, denn es ist ja richtig, dass der Anteil an muslimischen Lehrkräften vermutlich weiter steigen wird und solche Sachverhalte ggf. relevanter werden.

    Hier die Statistik zu Rechtsextremismus:

    https://www.verfassungsschutz.de/DE/themen/rech…akten_node.html

    hier die Liste des islamistisch motivierten Terrorismus/ Extremismus:

    https://www.bka.de/DE/DasBKA/Orga…Januar%202024).

    Islamistischen Extremismus gibt es und es gilt in zu bekämpfen. Aber das viel größere Problem ist tatsächlich der Rechtsextremismus.

    Ich finde die Fokussierung auf Anschläge etwas zu kurz gegriffen. Wenn die Hamburger Bildungssenatorin Fälle von Schikane durch muslimische Schüler einräumt (gerade gelesen), dann ist das ein Problem, das in solchen Statistiken nicht auftaucht, aber halt dennoch besteht. Und nicht nur in Hamburg. Von anderen Religionsgruppierungen habe ich so etwas bisher nicht gehört, also interessieren mich die persönliche Haltung zu Glaube und freiheitlichem Demokratieverständnis von Angehörigen dieser Religionen eher weniger, als es bei einem praktizierenden Moslem ggf. der Fall ist. Ist das vorurteilsbehaftet? Sicherlich. Aber die Skepsis hat ja nunmal Gründe.

    Ich glaube übrigens, dass ich mich noch vor 5 Jahren über mein eigenes Posting ziemlich empört hätte. Inzwischen nehme ich im näheren Umfeld aber ausreichend problematische Entwicklungen wahr, dass ich eine größere Aufmerksamkeit - und dazu gehört dann vielleicht auch mal ein Nachfragen - für durchaus angebracht halte. Dass der Einzelne, der jede extremistische Gesinnung weit von sich weist, sich davon ungerecht angegangen fühlt, verstehe ich allerdings auch.

    Berufskolleg kommt wahrscheinlich sehr auf die Fachkombination an. Ich musste ja leider nochmal auf Stellensuche gehen und das gestaltete sich am BK sehr sehr schwierig mit quasi nur einem Fach, was man dort gebrauchen kann. Kollegen mit anderen Fächern haben quasi freie Auswahl. Der TE steht ja noch ganz am Anfang und könnte seine Fächer ja taktisch klug wählen, wenn das Ziel das Berufskolleg ist.

    Berufskolleg und Gymnasium wird der Kollege sich wegen Angebot und Nachfrage allerdings abschminken können. Und die von ihm begehrte Klientel findet er auch am ehesten bei uns.🤷

    Och, naja. Duisburg Nord, 13 unbesetzte Stellen am Gymnasium sagte mir eine dort arbeitende Kollegin beim Gassigehen. Bewerber keine oder sehr wenige, die später dann doch nicht unterschreiben. Würde das gerade in Ecken mit schwierigem Klientel nicht so pauschal ausschließen.

    Alle Beamten leisten einen Diensteid, der uns verpflichtet, alle in Deutschland geltenden Gesetze und das Grundgesetz zu wahren. Das gilt für Menschen aller Religionen, wenn sie in den Staatsdienst treten wollen gleichermaßen.

    Das ist richtig, allerdings hat ein Bewerber den ja noch nicht abgelegt. Gerade deswegen ist es doch legitim, wenn eine Schulleitung vor der Einstellung mal nachfragt, bevor sie diese Tür öffnet.

    Nebenbei bemerkt hat auch jemand wie Herr Höcke wohl mal einen Diensteid geleistet. Ein solcher Eid schützt nicht vor sehr fragwürdigen Denkweisen und ihrer öffentlichen Verbreitung.

    Das hat der Islam mit dem Christentum gemein.

    Wobei ich nicht per se jedem Christen Radikalismus unterstelle.

    Stimmt absolut. Nur höre ich (hierzulande) eher selten von radikalen Christen. Ich höre in meiner Ecke aber durchaus von Schülern, die geschlechtergetrennte Abifeiern vorschlagen und selbsternannte Scharia-Polizei spielen und dergleichen. Wenn diese jungen Menschen ein Abitur ablegen, steht ihnen der Weg ins Lehramt offen - wissend um diese Strömungen, kann man ruhig mal nachhaken, meine ich.

    Dass hier von einigen direkt die Rassismus-Keule geschwungen wird, finde ich sehr problematisch. Denn dass gerade in einigen Brennpunkten in Teilen der muslimischen Jugend etwas kippt, muss man - ganz ähnlich der Radikalisierung am rechten Rand - thematisieren dürfen. Und natürlich erzeugen solche Entwicklungen das Bedürfnis, bei einem offen religiös lebenden Bewerber ggf. die eine oder andere Frage zur eigenen Haltung zu stellen.


    Ich bin pedantisch, weil ich Freitags zur Moschee will. Ich bin nicht extrem, weil ich es möchte. lauft durch die Fußgängerzone und fragt den Muslim nach dem Freitagsgebet und wie wichtig es ist.

    Ich unterstelle dir keinen Extremismus. Wenn jemand seinen Glauben aber derart prioritär lebt, finde ich ein genaueres Nachfragen legitim. Im Gespräch kann man seine Haltung dann ja entsprechend darlegen und dann ists ja auch okay.

    Ich finde die Fragen nicht übergriffig, sondern bei jemandem, der seine Religiösität so pedantisch lebt, dass er sie über dienstliche Belange stellt, schon durchaus relevant. Die eine oder andere Auslegung des Islam ist nunmal ganz sachlich betrachtet problematisch und nicht mit freiheitlich-demokratischen Grundwerten zu vereinen, daher würde ich persönlich es auch als wichtig erachten vor einer Einstellung bestmöglich abzuklopfen, dass der Bewerber sie nicht teilt.

    CDL

    Naja, schon. Mindestens in gesprochener Sprache würde ich das Wort "Klientel" auch weglassen. Ich würde auch nicht die Hand dafür ins Feuer legen, dass ich es nicht auch bereits schriftlich schonmal so formuliert habe.

    Ich finde die Empörung auch kleinlich, sorry. Es ging ja nicht um spezifische Menschen, sondern generalisiert um die Masse, die man so vor sich sitzen hat. Ich habe in allgemein gehaltenen Gesprächen ganz sicher auch schon von "das Schülermaterial" gesprochen und es ändert überhaupt nichts daran , dass ich zum einzelnen individuellen Schüler überwiegend sehr gute zwischenmenschliche Beziehungen pflege. Scheint mir etwas hypersprachsensibel an der Stelle...

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