Beiträge von lera1

    ich persönlich wäre gern nach Meißen und Freiberg gefahren (von Österreich aus) - und zur Verwandtschaft aufs Land - aufgrund der derzeitigen Situation spielt es das halt leider nicht. Ich kann nur hoffen, daß meine Sommerplanung nicht ins Wasser fällt...

    da bin ich ja heilfroh, daß ich in Österreich bin! Da gibt es solche Überlegungen nicht (zumal das Vertragsbedienstetengesetz und das Beamtengesetz weitgehend ident sind) - aber ich weiß von Freunden, die in der freien Wirtschaft tätig sind, daß Entlassungen, Kurzarbeit, und dementsprechend geringere Entlohnung leider nichts seltenes sind. Wir (und damit meine ich auch die werte Kollegenschaft in Deutschland) sind da ohnedies noch einigermaßen privilegiert (auch wenn -auch das ist mir bekannt - der durchschnittliche akademisch gebildete Arbeitnehmer in der freien Wirtschaft normalerweise meist weit mehr verdient). Daß unser Arbeitsplatz sicher ist, ist in Zeiten wie diesen absolut nicht zu unterschätzen oder geringzuachten!

    Gebe aber gerne in diesem Zusammenhang zu, dass es uns an einem Spezialisten fehlt. Dass irgendwie zusammengewürfelte und mitgebrachte Geräte zu Problemen und Mehrarbeit ohne Ende führen würden, ist mittlerweile allen klar. Auch dass Billiglösungen keine Lösungen sind, hoffentlich.

    entschuldige bitte, aber das klingt so nach: "wir müssen das jetzt machen, wissen aber nicht recht, wie - aber irgendwie wird es schon gehen" - Sollte man vielleicht nicht zuerst überlegen: Was wollen wir? Wie kann man das erreichen? Ist diese Lösung auch über mehrere Jahre brauchbar? Ist sie sozial verträglich? Kann man das nicht auch anders machen (z.Bsp. indem man Synergien nutzt, Kooperationen zu Firmen, Universitäten, o.ä sucht) - und vor allem: Was bringt es? Was bringt es meinem Unterricht? Was ist vielleicht schon vorhanden? Was kostet es mich (an Zeitaufwand, Nerven, Kraft, und eventuell auch finanziellem Einsatz) - Vielleicht wäre es unter diesen Umständen sogar besser, zunächst gar nichts zu machen (ich weiß - das klingt ein bißchen subversiv, gg) und dann "Nägel mit Köpfen" zu machen...

    Also: Ich selbst bin nur bedingt computeraffin, unterrichte Fächer, die jetzt auf den ersten Blick eher nicht so viel mit Rechnern, etc. zu tun haben (Alte Sprachen) und bin an einer Schule mit nur mäßiger technischer Ausstattung tätig. Dennoch verwende ich öfters auch "Computer" im Unterricht - also die Dinger, die die Schüler ohnedies haben (sprich: internetfähiges Mobiltelephon). (Von Eltern zu verlangen, sie sollten für ihre Sprößlinge noch einen - wie auch immer gearteten - tragbaren Rechner für die Schule anschaffen, halte ich persönlich schon aus sozialen Erwägungen heraus nicht viel). Durch das Mobiltelephon kann ich auf Texte zugreifen, die nicht im Buche stehen (gleichzeitig sehen die Schüler, was für eine Fülle an Texten es gibt und lernen - ansatzweise - eine Datenbank zu benutzen), kann auf Rezeptions- und Vergleichsmaterialien zugreifen und rasch etwas recherchieren (und auch noch lernen, die Seriosität meiner Rechercheergebnisse zu hinterfragen, resp. zu beurteilen). - All das ist natürlich kein EDV-Unterricht, aber es ging ja auch darum, digitale Medien in den Unterrichstalltag zu integrieren. Was ich beschrieben habe, wäre zumindest ein Schritt dazu...

    Hallo Lucy!
    Ich selbst halte mich für einen mittlerweile routinierten Lehrer - immerhin bin ich schon 20 Jahre dabei. Meistens unterrichte ich allerdings die klassischen Sprachen - Geschichte unterrichte ich nur ausnahmsweise (zum Beispiel heuer). Die Vorbereitung für Geschichte kostet mich weit mehr Zeit, als die Vorbereitung für Latein und Griechisch, zumal das vorhandene Buch auch eher zu vergessen ist und Farbkopien (für Kartenmaterial, o.ä.) bei uns an der Schule nicht durchführbar sind (nur SW-Kopierer vorhanden). Das Finden von Quellen, die Erstellung von Karten, etc. und vor allem didaktische Überlegungen (also wie und was sag ich meinem Kinde) kosten doch recht viel Zeit - also mindestens 20 - 30 min. pro Stunde. Da das Fach sehr weit gefaßt ist, wird es wohl auch kaum mit weniger Aufwand gehen - außer, man hat ein wirklich tolles Buch - aber wer hat das schon? - gg
    Wie gesagt, ich bin schon länger "im Geschäft" und habe natürlich auch schon so manches Material gesammelt, aber man kann ja auch nicht alles immer für jede Klasse genau so verwenden, und auch Prüfungsanforderungen, didaktische Überlegungen, und nicht zuletzt auch die Interessen und voraussetzbaren Kenntnisse der Schüler ändern sich von Jahr zu Jahr - ich kann also mein "altes" Material kaum so einsetzen wie einige Jahre zuvor.
    Trotzdem soll dich das jetzt nicht abschrecken - Geschichte (von Chemie hab ich leider keine Ahnung) kann ein sehr tolles Fach sein! Jedenfalls wünsche ich dir alles Gute für deine weitere berufliche Zukunft!

    Wir verwenden webuntis. Vorteil: Früher sind öfters mal die papierenen Klassenbücher verschwunden - vor allem dann, wenn es in der betroffenen Klasse viele (unentschuldigte) Absenzen gab. Jetzt ist das nicht mehr möglich (die Elektronik kann man nicht so einfach verschwinden lassen, ggg.) Nachteile: Besonders die mobile App stürzt sehr oft ab; die Ladezeit ist oft recht lang; oft funzt es einfach nicht, bzw, das Ding reagiert einfach nicht (am Mobiltelephon kann es wohl kaum liegen: Samsung S10+). Insgesamt dauert alles viel länger als beim papierenen Klassenbuch. Insbesondere die Klassenvorstände haben viel mehr Arbeit mit dem elektronischen System: Früher habe ich die Entschuldigung für die Absenz erhalten und die entsprechenden Fehlstunden einfach ausgestrichen; jetzt muß ich in das System einsteigen, Schüler und Datum auswählen, eventuell den Grund angeben, speichern und schließen - viel mehr Arbeit, um zum selben Ergebnis (nämlich: entschuldigte Fehlzeit) zu gelangen....

    Welches Lehrwerk benutzt ihr denn?

    Medias in res aus dem Veritas - Verlag. Finde ich ganz gut, auch wenn die Neubearbeitung für das vierjährige Latein sehr viel Stoff in sehr kurzer Zeit bringt - dies ist allerdings auch dem neuen Lehrplan geschuldet. Wir mußten in Griechisch außer dem Graecum noch 3 Lektürekurse (Prosa und Dichtung), griechische Literaturgeschichte, und 6 griechische Bücher (1 Tragödie, 1 platonischen Dialog, 3 Homerbücher und den Menoikosbrief) zur Prüfung können; und "Antike Religionskunde" war auch sehr griechisch - lastig. Aber mir hat das sehr gut gefallen: es hat meinen Horizont erweitert und außerdem hatte ich auch immer sehr gute Noten, gg.

    Je nach Lernjahr finde ich es auch nicht zwingend erforderlich, dass es strenges "Cicero&Caesar"-Latein sein muss.
    Allerdings würde ich nicht zu stark davon abweichen, sonst wird die Umstellung zu den Latina später eventuell zu groß sein.

    Natürlich muß es nicht zwingend "klassisches" Latein sein, zumal (zumindest bei uns) auch viele spätere Texte bis zur recens latinitas gelesen werden (sollen). Dennoch finde ich es problematisch, wenn in manchen Lehrwerken krampfhaft Vokabel eingeführt werden, die es so entweder gar nicht oder nur sehr selten gibt (meiner Erfahrung nach betrifft dies leider hauptsächlich deutsche Lehrbücher), zumal die lieben Kinderchen ohnedies nicht freiwillig Vokabel lernen. Wenn sie Vokabel können, dann solche, die sehr häufig vorkommen (vocare, petere - beim Perfektstamm von mittere wird es schon schwierig, gg) - aber "operam offerre" kann nach drei Wochen keiner mehr...
    Allen, die meine Frage bzgl. des Griechischen beantwortet haben, möchte ich recht herzlich danken! Weiß vielleicht noch jemand etwas über die gegenwärtige Situation (also Griechisch für Lateiner- in welchem Ausmaß)? Danke!

    ...Es muss heißen "egregio ingenio"
    Nö, muß es nicht zwangsläufig: "egregium ingenio" geht auch, ist aber definitiv nicht mehr "klassisches" Latein (das ist aber die ganze Arbeit nicht, gg). Am 4. Satz stört mich eher die Lexik: Wer bitte sagt tatsächlich "blandis laudibus efferre"? - ich kenne das nur mit "tantis" und dann ut-Satz (und auch das ist wohl eher Menge, als realer Sprachgebrauch, gg); und "operam offerre" klingt irgendwie auch seltsam...(sollte ich mich diesbezüglich irren, bitte ich um Belegstellen - man lernt ja nie aus, gg). Die Verwendung der Tempora, die mitunter - naja, zumindest umstritten ist, gg - wurde ja schon ausgiebig diskutiert; in Satz 1 müßte doch wohl eher ein Plusquamperfekt stehen - auch wenn natürlich irgendwo und irgendwann alles belegt ist.
    Aber wenn hier schon so viele Kundige der alten Sprachen unterwegs sind: Wie ist das in Deutschland - müßt ihr im Rahmen des Lateinstudiums auch griechische Lehrveranstaltungen besuchen? Bei uns in Wien war das früher (also zu meiner Studienzeit) schon so - heutzutage hat man das geändert (außer das Graecum als Studieneingangsvoraussetzung - aber wir hatten noch griechische Lektürekurse noch und nöcher). Ich persönlich finde es schade, daß das geändert wurde, denn gerade das Griechische erweitert den Horizont eines Altphilologen schon sehr...

    gegen Kreidestaub hilft vielleicht ein Kreidenhalter (also so eine Art "Plastikverhüterli"). Ich persönlich bin froh, daß wir an unserer Schule noch sehr viele Kreidetafeln haben: Die Tafel wird ganz leicht sauber, ich habe viele Farben zur Auswahl, mit deren Hilfe ich eine komplexe Periode analysieren und einfach darstellen kann, und das Ding funktioniert immer! (was Rechner, Beamer, etc. bei uns eher selten tun - deshalb sind die auch keine echte Alternative. Außerdem finde ich es spannendender, und auch oft didaktisch geschickter, ein Tafelbild, bzw. eine Satzanalyse zu entwickeln, und nicht einfach das fertige Ergebnis zu projizieren.) Interaktive Whiteboards haben wir nicht; die nicht interaktiven, die wir haben, sind sehr schlecht lesbar (weil sie keiner - auch nicht vor den Ferien -putzt. Wenn das mal eingetrocknet ist, hilft eigentlich nur noch die Flex, gg). Außerdem halte ich diese weißen Dinger vom ökologischen und ökonomischen Standpunkt für untragbar - alleine der Müll, der durch die ausgeschriebenen/ausgetrockneten/in der Gegend herumgeschossenen Marker entsteht! Für den Klassenordnungsdienst (also u.a. das Löschen der Tafel) fühlt sich irgendwie kein Schüler zuständig, da wir sehr viele "Wanderklassen" haben ("Klassenordner? Haben wir nicht"; "ist nicht unsre Klasse"; "das macht eh keiner"; "interessiert uns nicht"; "die anderen haben alles angeschmiert" - das nur einige Schülermeldungen, wenn man meint, die Klasse solle aufgeräumt oder die Tafel geputzt werden). Wenn ich eine saubere Tafel will, muß ich sie selber putzen... Und der Zustand des Schwammes ist mir eigentlich recht egal - soll mein Immunsystem ruhig etwas zu tun bekommen, gg.

    Habt ihr als Lehrer denn keine verpflichtenden Erste Hilfekurse?

    kommt wahrscheinlich auf das Bundesland und die Schulform an. Prinzipiell hat zwar bei uns (Gymnasium) jeder einen Erste -Hilfe - Kurs verpflichtend gemacht, aber es besteht keine Verpflichtung, den auch wieder aufzufrischen (außer für Sportlehrer) - dafür gibt es aber eigene Erste-Hilfe - Beauftragte, ältere Schüler mit Erste-Hilfe - Kurs, etc. Im Gymnasium ist - schon allein aufgrund des Alters der Schüler - die Verletzungsgefahr außer im Turnunterricht ohnedies nicht so hoch...
    Aber vom eigentlichen Thema haben wir uns schon recht weit entfernt...

    Kommt jetzt darauf an, was man unter Ankündigen bei Kindern versteht. Ich habe es schon mit ~1 Woche Ankündigung erlebt. (Es war keine Klassenfahrt, aber ich habe innerhalb ~1-2 Woche fachfremd WP Informatik für 1 Jahr komplett übernommen, da kein anderer Info Lehrer an unserer Schule war.)

    so meinte ich das nicht. Ich meinte, man kann jemanden, der keine Kinder hat, eher bitten, für eine Klassenfahrt zur Verfügung zu stehen, als jemanden mit kleinen Kindern. Innerhalb von 11 Monaten kann natürlich auch ein zuvor "Kinderloser" ein Kind bekommen - dieser Umstand sollte aber länger als nur eine Woche im vorhinein bekannt sein, ggg

    Bei einer Bereitschaft sehe ich das Problem, dass man ja bis zum Schluss nicht weiß, ob man doch fahren muss. Soll ich also die Kinderbetreuung organisieren, die Katze im Heim anmelden, Sachen packen und Vertretung vorbereiten, obwohl ich nicht weiß, ob ich fahre?

    Also wenn ich (persönlich) der Lehrveranstaltungsleiter bei einer Studienfahrt bin, benenne ich nur Kollegen als ggf. einspringende "Ersatzlehrer", die keine kleinen Kinder haben ("benennen" trifft es nicht ganz - ich frage sie und sie müssen schon mittels Unterschrift zustimmen) - innerhalb eines Jahres (resp. 11 Monaten) kann sich das natürlich auch ändern (Kinder kündigen sich an - aber plötzliche Erkrankung oder Pflegebedürftigkeit eines Angehörigen oft nicht)... Aber wie auch schon gesagt wurde: Kluge Schulleiter (und Lehrveranstaltungsleiter, gg) wissen auch, wen sie im Falle des Falles fragen können...

    bei uns ist es so: damit eine Reise überhaupt genehmigt werden kann, müssen im Vorneherein "Ersatzlehrer" benannt werden, die im Falle des Falles dann auch einspringen; ich persönlich benenne i.d.R zwei "Ersatzlehrer" - die Reise wird im Oktober für den nächstjährigen September von den Schulpartnern genehmigt. Auch wenn also jemand ausfallen sollte, ist innerhalb von 11 Monaten immer noch Zeit genug, gegebenenfalls jemanden Dritten einzuteilen (war aber die letzten 15 Jahre bei uns noch nicht erforderlich - glücklicherweise erfreue ich mich einer starken Konstitution, gg).

    was ist mit Carl Orff? z. Bsp. seine Jugendarbeit, sein Leben und Wirken im Nationalsozialismus, sein Nachwirken....
    oder Tschaikowski? Verdrängte Homosexualität in einer an sich prüden Gesellschaft....
    Dallapiccola? Leben und Wirken im Faschismus - einerseits gezwungen sein, sich anzupassen, andererseits mehr oder minder offener Widerstand mit "il prigionero" oder "canti dei prigoni"...
    Luigi Nono - einer der wichtigsten Komponisten des 20. Jhdts.; gesellschaftliches Engagement und soziales Verantwortungsgefühl ließen ihn zum Kommunisten werden, bevor er am Ende seines Lebens katholisch wurde; heute ist er fast vergessen - seine Witwe schafft es kaum, das Haus finanziell zu erhalten (auch der italienische Staat fühlt sich da nicht verantwortlich)...

    a, genau darin liegt doch der Witz: Der Zuhörer ("Leser" waren in der Antike ja eher selten.) hört "magnanimi" und erwartet automatisch "Aeneae". Und dann kommt aber "Remi nepotes". Ein klassisches Aprosdoketon. Auch die Römer kannten schon Ironie.

    Das ist an sich schon klar - nur steht davor schon "glubit". Und warum sollte Clodia/Lesbia dem Aeneas oder seinen Nachkommen einen abwichsen? Der "Handjob" war ja auch der billigste Dienst einer Prostituierten - paßt also auch nicht so ganz in den Dunstkreis des Aeneas....

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