Beiträge von Stille Mitleserin

    Hallo CDL,

    das mag alles sein, wie du sagst.

    Und die Threaderstellerin wird das auch sicher so handhaben, was gut ist.

    Ich aber wäre stocksauer, wenn mein Partner nicht nur knapp vor der Prüfung mit mir streitet ( was wir täglich tun), sondern mich auch noch mit Schweigen straft, was meine Gesamtlaune ziemlich beeinträchtigen würde.

    Und ja, kurz vor der Prüfung würde ich bei mir Zuhause massiv auf Unterstützung pochen. Die paar Tage kann er doch bitte noch durchhalten.

    Und ich bin wenig harmonisch veranlagt und würde meinem Ärger Luft machen und Rückendeckung einfordern. Bin aber auch schon älter und sehr streitfreudig. Und ich weiß nach 22 Jahren Ehe, dass es auch Gelegenheiten gibt, in denen mein Mann meine volle Unterstützung braucht, obwohl mir gerade alles über den Kopf wächst. Die bekommt er dann natürlich auch!

    Ich habe damals mein Ref mit zwei kleinen Kindern (3 und 6) absolviert, mein Mann in Vollzeit. Da hat es auch öfter gekracht, weil er sich nicht vorstellen könnte, dass man als Lehrer wirklich so viel arbeiten muss. Aber: die Familie hat mir auch geholfen, irgendwann aufzuhören mit der Vorbereitung.

    Was auch geholfen hat, war, meinen Mann mit einzubeziehen in einigen Fragen.

    Das hilft dir momentan natürlich nicht, du hast am Montag deine Prüfung. Ich rate dir: bereite die Stunde fertig vor und mach dann nichts mehr daran. Vielleicht lenkt dich a bissle Zeug sortieren für den Umzug auch ab.

    Ihr werdet reden müssen. Er fühlt sich offenbar übersehen. Oder ihm ist alles zu viel?

    Ich würde da eine Ansprache halten zum Thema, dass jeder zum Prosperieren der Familie beiträgt und alle zusammenstehen müssen, wenn es eng wird. Ob dein Mann das verträgt, weiß ich aber nicht.

    Übrigens: es gibt auch als fertiger Lehrer Zeiten, in denen alles liegen bleibt, weil man zB in Korrekturen versinkt. Bis heute witzeln meine Männer "Lehrer tun ja nichts".

    Du schaffst das!

    Liebe Lilly,

    die, die echte Schwierigkeiten haben, ins Leben einzutreten, wird man eher selten am Gymnasium finden.

    Die sind eher im BVJ oder in der Berufsfachschule anzutreffen.

    Gerade Schüler ohne Schulabschluss, und ich wähle hier bewusst die männliche Form, tun sich, auch beim dritten Anlauf, schwer, morgens aufzustehen und den Bildungstempel aufzusuchen.

    Hier fühlen sich oft die Eltern gar nicht mehr in der Pflicht, da zu unterstützen.

    Wer von der Familie vorgelebt bekommt, dass einfach Dinge erledigt werden müssen, bekommt meist noch die Kurve, wenn die Pubertät mit 25 dann mal vorbei ist. (Sorry, Jungs)

    Aber auch die "hoffnungslosen" Fälle machen mir immer wieder Mut: ein junger Mann mit 27 hat nach diversen Anläufen nun seinen Abschluss als Automobilkaufmann ergattert und sein ihn sehr unterstützender Chef übernimmt ihn auch.

    Wer ist in der Pubertät nicht faul?

    Das ist nicht das Problem, wenn man umswitchen kann auf produktives Lernen. Ich stelle aber fest, dass ich eine recht große Menge Sus unterrichte, die das Fachabitur oder Abitur ablegen wollen und total überfordert sind. Sie verstehen die Texte nicht und können nicht abschätzen, wo ihre Lücken sind.

    Viele SuS beschreiben, dass sie auf eine Klausur 2 Stunden "lernen", sie lesen die Aufschriebe durch . Es wird aber nicht kontrolliert, ob die überhaupt vollständig sind, das zu Lernende wird auch nicht ver - oder bearbeitet. Gar nicht aus Faulheit, sondern weil die Abstraktionsfähigkeit nicht so weit reicht.

    Und so scheitern sie schon an Taxonomiestufe 2, dem Transfer. In der Oberstufe bleiben wir damit aber unterhalb der 5 Punkte.

    Ich höre oft, dass in der Realschule 2 Stunden Lernen doch gereicht hätten. Diese Sus verstehen gar nicht, dass der Erfolg nichts mit der investierten Zeit zu tun hat.

    Das meine ich mit "im falschen Bildungsgang".

    Ich hatte vor 15 Jahren gehofft, dass SOL in den zuführenden Schulen für mehr Selbstständigkeit sorgt, aber das Gegenteil ist der Fall. Immer mehr Schüler sind hilflos.

    Das Hauptproblem scheint mir, dass viele SuS sich im falschen Bildungsgang befinden. Sie schaffen es nicht, die Anforderungen zu bewältigen. Aus Angst vor schlechten Noten wird dann in der Klausur betrogen, mit allen Mitteln.

    Da auch bei mir die Überwachungsmöglichkeiten versagen, probiere ich es anders: Wir üben massiv im Unterricht. Die Schüler dürfen sich Spickzettel schreiben, die ich natürlich vorher kontrolliere. Wir erstellen Listen mit hilfreichen Formulierungen, die sie nutzen dürfen.

    Damit erreiche ich nicht die Hardcore- Fälle, aber ein paar verzweifelte Seelen, die so an Sicherheit gewinnen. Eine echte Lösung ist das aber auch nicht.

    In einer Sitzung zur Prüfungsvorbereitung saß vor kurzem ein (!) Schüler, ein erwachsener Mann von 35 Jahren, ein junger Familienvater in Umschulung, der sehr fleißig war und mit natürlichen Mitteln 2er geschrieben hat. Er hat ein bisschen aus dem Nähkästchen geplaudert und war stinkig, dass viele aus seiner Klasse durch Betrug zu hervorragenden Noten gekommen sind.

    So, wie es läuft, ist es nicht gerecht für die, die sich wirklich Mühe geben.

    Lieber Schokozwerg,

    sogar in unserer Wirtschaftsschule ( auf dem Weg zum Realschulabschluss, eigentlich Fachschulreife) erwarte ich, dass die zum Thema gelernten Fachbegriffe korrekt geschrieben werden.

    In deinem Beispiel ist kein einziger Fachbegriff korrekt, darum würde ich darauf die Note 6 geben.

    Übrigens ist das in der Realschule auch so, in einem Musiktest zu Mozart in Klasse 8 wird ein Mosat oder Mozat nicht bepunktet.

    Liebe Miss Marple,

    die BS (Beruflichen Schulen) suchen eben noch Kuk, auch mit D, E, G. , also mit deiner Fachkombination.

    Den Fachunterricht in den Berufen vermitteln die Fachkollegen. Die Klassen haben jeweils eine Stunde D, E, G ( in der Kombi GGK mit Gemeinschaftskunde) pro Woche. Das ist eher selten beruflich gebunden, etwa Geschäftsbriefe oder Business Telefonate, ansonsten klassisch.

    Die BS gibt es als kaufmännische, gewerbliche oder hauswirtschaftliche Schulen. Auf dem Land gibt es auch Mischschulen, die von allem etwas haben, in den Städten sind die Bereiche meist getrennt.

    Wir bereiten z.B. Hauptschüler in 2 Jahren auf den Realschulabschluss vor, Realschüler auf das Fachabitur (2 Jahre) oder auf das Abitur (3 Jahre). Es gibt in Bw eine riesige Zahl von Schulformen und Schulversuchen in Vollzeit. Diese Schüler haben dann natürlich 3-4 h Englisch und Deutsch die Woche und 2 Stunden GGK.

    Die Schulen sind teilweise sehr groß, bis 3000 Sus und 170 Kuk. Schau einfach nach der nächstgelegenen Berufsschule und sieh dir mal an, was die so haben.

    Ich empfehle dir ein Praktikum, idR freuen sich die Schulen über Interessenten, uns kennt nämlich kaum jemand.

    Der große Unterschied zum Gym ist, dass wir jährlich in allen Schularten Prüfungen haben. Wir fangen im April an und sind bis Mitte Juli durchgängig beschäftigt.

    Wir an der BS verdienen genauso viel wie die Kuk am Gym, vielleicht sind bei uns die Beförderungsmöglichkeiten etwas besser.

    Attraktiv ist meist die technische Ausstattung, da wir den aktuellen Stand bedienen müssen ( der in der Ausbildung verlangt wird), sind die BS meist deutlich besser ausgestattet als die Gym.

    Das Ref kannst du auch am Gym machen und danach wechseln, du kannst dein Ref aber auch an der BS machen. Wir sind vielleicht einen Ticken bodenständiger als die Gym, weil viele Kuk bei uns vor dem Studium eine Ausbildung absolviert haben.

    Hilft dir das so etwas weiter?

    LG

    Liebe Miss Marple,

    einen Gedanken würde ich gerne noch hinzufügen: hier in BW steht dir nach dem Studium auch das Lehramt an den Beruflichen Schulen offen. Neben den normalen Ausbildungsberufen haben wir auch Vollzeitklassen, in denen junge Leute ab 15 Jahren alle Schulabschlüsse machen können, bis zum Fachabitur, Abitur und dem Bachelor.

    Unsere Arbeit ist sehr abwechslungsreich, wir haben schwache Sus, die viel Hilfe brauchen, wir bieten Pubertierende in allen Facetten, wir haben auch begabte junge Leute mit Lust auf Bildung.

    Wir haben viele Kuk vom gymnasialen Zweig, die sich bei uns wohl fühlen, wir unterrichten Jugendliche und junge Erwachsene.

    Da kann man auch mal in einem Praktikum reinschnuppern, wie gesagt, wir sind a bissle anders als die anderen...

    Vielleicht wäre das eine Option für dich, denn die Arbeit ist eine andere, als das, was du gerade ganz unvorbereitet machen musst.

    LG

    Stille Mitleserin

    Hallo kgFrosch und Karl-Dieter,

    auf einem Elternabend wurden Erkrankungen abgefragt, laut einem Mitforisten soll Emilys Vater dort gewesen sein, aber nichts gesagt haben.

    Selbst wenn man während der Veranstaltung nichts äußern mag, kann man danach noch auf eine Lehrkraft zugehen und das Gespräch suchen. Oder einen Brief schreiben, eine Mail, etc.

    Nach so einer Aufforderung wäre mir als Elternteil zumindest klar, dass ich die schwere chronische Erkrankung meines Kindes melden muss. Irgendwie. Aber das hat nicht stattgefunden.

    Hallo platty,

    in der Schülerakte gab es wohl einen eintrag. Die Lehrer, die Emily unterrichtet haben, wussten auch von der Erkrankung, haben aber auch nichts gesagt, als sie eine Teilnehmerliste von den begleitendne Lehrer erhielten.

    Ich finde, dass die verschiedenen Berichterstattungen in den Medien die Fakten doch etwas verzerrt haben - zuungunsten der Kolleginnen.

    - Die Eltern sind getrennt, der Vater ist gar nicht mehr sorgeberechtigt. Im Vorfeld der Fahrt war er nicht beteiligt.

    - Die Fahrt nach London war eine freiwillige Fahrt gemischter Klassen ohne die angestammten Lehrer, die verurteilten Lehrkräfte kannten Emily vorher nicht.

    - Es fand ein Elternabend statt, auf dem die Vorerkrankungen abgefragt wurden. Ob Emilys Mutter anwesend war, ist mir nicht bekannt. Eine schriftliche Abfrage hat nicht stattgefunden. Die angestammten Lehrkräfte wurden von den begleitenden Lehrkräften über die Teilnehmer informiert, eine Rückinfo fand nicht statt.

    - Die Gruppe war wohl am Donnerstag schon in London unterwegs und abends chinesisch essen. Daraufhin hat nicht nur Emily sich übergeben, sondern mindestens noch ein weiteres Mädchen.

    - Am Freitagmorgen sollten Freundinnen bei Emily bleiben (und auch dem anderen Mädchen), die 4 Lehrkräfte waren mit den knapp 60 Kindern den Tag über unterwegs. Wussten die Freundinnen von dem Diabetes? Warum hat keines der Mädchen etwas gesagt, auch Emily nicht?

    - Laut den 4 Lehrkräften wurden abends alle Zimmer besucht, aber mehr Info habe ich dazu nicht.

    - Nach der Nacht zum Samstag wurde der Rettungsdienst verständigt, Emily kam ins KH. Am Samstagmorgen hat Emilys Mutter den ersten Kontakt zu ihrer Tochter aufgenommen.

    Wir reden faktisch von einem Tag, nicht von drei - den ganzen Donnerstag war Emily mit dabei, am Freitag blieb sie im Hostel, am Samstagmorgen wurde der RTW verständigt.

    Ehrlich gesagt: Ich unterrichte ältere Schüler, aber das hätte mir durchaus auch passieren können. Ich wüsste nicht einmal, wo meine Schule die Schülerakten aufbewahrt, ich habe in 20 Jahren noch nie eine gesehen.

    Für mich bleiben noch einige Fragen ungeklärt, die vielleicht in der Prozessakte stehen. Gerade die Rolle der Mutter wundert mich sehr.

    Die Kolleginnen hätten sicherlich genauer hinschauen können, aber das können wir immer und jederzeit. Ob das für eine Verurteilung ausreicht, daran habe ich echte Zweifel.

    Einerseits habe ich die Maske wirklich satt - meine Leisen höre ich nicht gut, sie beteiligen sich kaum noch, meine Migranten haben Probleme bei den (vorgeschriebenen) Diktaten, weil sie die Endungen nicht hören, wir lachen mit Maske viel weniger, weil der Witz schon rum ums Eck ist, bis wir checken, dass alle unter der Maske grinsen.

    Andererseits ist der Zeitpunkt nicht wirklich gut - viele sind noch erkrankt, die Ferien stehen vor der Tür, danach starten die Prüfungen. Ich hätte dringend nötig, vor dem Prüfungsreigen noch mal Luft zu schöpfen und bräuchte in den Ferien Erholung, keine Quarantäne.

    In der Prüfungszeit möchten weder die Schüler noch ich krank sein.

    Wer es schon hatte ist gerade fein und maskenlos raus, ich habe gerade jetzt wenig Lust auf Corona und trage deswegen weiter Maske, auch wenn ich ständig einen trockenen Hals habe und meine Stimme leidet. Nach 8 Stunden begebe ich mich dann mit Kopfschmerzen nach Hause und denke über eine Frühpension nach.

    Hallo zusammen,

    liebe/r Antimon, vielen Dank für die Nennung der Quelle.

    Mein Satz ist wirklich kein Zitat aus dem Bericht, der recht sprerrig verfasst ist, sondern der Versuch einer Zusammenfassung in einem Satz. Theoretisch kann es sein, dass eine Thrombose auch beim Arzt behandelt wird, die meisten akuten Fälle der genannten Erkrankungen wird man aber sicher im Spital wiederfinden.

    Im übrigen häufen sich die Fälle, seitdem Jüngere geimpft werden können, im Julibericht war es im Schnitt noch jeder 7000. Impfling. Das könnte daran liegen, dass junge Menschen heftigere Nebenwirkungen erleiden, da das Immunsystem intakt ist (das deuten kanadische Studien über die Impfung an Jugendlichen an), es könnte aber auch daran liegen, dass es bei einem jüngeren Menschen eher auffällt, wenn es zu Erkrankungen kommt als bei einem alten und diese deswegen gemeldet werden.

    Übrigens gibt es bei den Impfkomplikationen keine Bestätigung der Fälle, das gibt es nur bei Verstorbenen. Da die Meldungen sehr aufwändig sind (und viele Leute nicht wissen, dass man als Privatperson melden kann), kann man davon ausgehen, dass nur ein kleiner Teil der Nebenwirkungen und Komplikationen gemeldet wird. In den Niederlanden etwa sind die Zahlen wesentlich höher, da ist aber auf jedem Formular die Bitte, Probleme zu melden.

    Hallo Herr Autenrieth,

    ich finde den Vergleich zwischen der Impfung und dem Führerschein ziemlich unpassend.

    Fakt ist, dass die Covid-Impfungen nicht harmlos sind, etwa jeder 5000. Impfling erleidet eine massive Impfkomplikation (siehe aktueller Bericht des PEI). Ich spreche nicht von a bissle Fieber und einem schweren Arm, sondern von im KH behandlungsbedürftigen Komplikationen.

    Die Zahl ist für eine Impfung denn doch ungewöhnlich hoch, bei der Masernimpfung kommt es im Schnitt bei

    100.000 Kindern zu 5,7 schweren Impfkomplikationen. Ergo sind bei den Covidimpfungen die massiven Impfkomplikationen 4 Mal so häufig wie beim MMR-Impfstoff.

    Ich würde mir wünschen, dass wir mit den Impfnebenwirkungen- und Komplikationen viel transparenter umgehen, die Niederlande und Dänemark bekommen das viel besser hin, dort wird offener kommuniziert, die Probleme gemeldet, im Fall der Fälle wird der Impfstoff (z.B. bei astra) recht schnell nicht mehr verabreicht. Und wenn es zu Impfschäden kommen sollte, dann kann man in diesen Ländern davon ausgehen, dass man recht unbürokratisch Hilfe bekommt.

    Das erhöht fdas Vertrauen in die Impfstoffe/den Staat, was man ja an den Zahlen ganz gut ablesen kann.

    Hierzulande werden Impfschäden negiert, es darf sie einfach nicht geben, und man muss als Betroffener damit rechnen, sich auf mehrjährige Prozesse einlassen zu müssen - falls man mit einem Impfschaden die Kraft dazu haben sollte. Das tut der Diskussion nicht gut.

    Upps, ich wollte das jetzt gar nicht so negativ verstanden wissen. Sorry.

    Ich würde die Belastung gern aufteilen -

    das eine ist der normale Unterricht. 25 Stunden zu unterrichten ist machbar, aber anstrengend. Das geht ganz gut, wenn man gut vorbereiteten Unterricht in Petto hat und auch (nach Jahren) in der Lage ist, einfach nur mit einer Kurzgeschichte in der Hand eine Unterrichtsstunde zu gestalten, ohne diese vorher minutiös vorbereitet zu haben. Dieses Jahr ist für mich heftig, weil ich zwei neue Fächer unterrichte (zwar mit viel tollem Material der Kollegen, aber ich muss es ja vorher trotzdem durcharbeiten) und zwei Klassenleitungen habe. Auch in den angestammten Fächern und Schularten gibt es neue Bildungspläne, ich musste also fast alles neu machen, konnte aber ein paar gut laufende Standardstunden übernehmen. Zeitaufwand ca. 40 h pro Woche für mich inklusive Korrekturen.

    Für dich als Neuling bedeutet das normale Unterrichten also schon eine Belastung von ca. 40 Stunden. Das kommt auch auf die Schule an, bei uns werden Direkteinsteiger auch Klassenlehrer, das bedeutet zusätzlichen Verwaltungsaufwand.

    Dann kommt der Seminartag auf dich zu, an dem du nichts für die Schule tun kannst. Dafür musst du aber auch lernen/vorbereiten, das kommt also auf die Seminarleiter an. Aber ich würde mit mindestens 4 Stunden Zusatzaufwand pro Woche rechnen.

    Dann kommt der Teil der eigentlichen Ausbildung - Gespräche mit Mentoren, Unterrichtsbesuche, Zulassungsarbeit planen und schreiben. Das würde ich auch noch mal mit 4-5 Zeitstunden pro Woche verbuchen, das ist aber konservativ gerechnet. Vor einem Besuch hängt man schon mal ein Wochenende in die Vorbereitung.

    Insofern bin ich bei über 50 Zeitstunden im Schnitt in der Woche.

    Zum Thema Schülerverhalten: In den Kursen im BTG wirst du sicher viel Freude haben, aber du unterrichtest auch in anderen Schularten. Und da muss man mit Verhaltenskreativität rechnen. Beispiel bei meiner Referendarin: Schülerin spielt im Unterricht auf dem Handy, Ref fordert sie auf, das Handy auszuschalten. Schülerin reagiert nicht. Erneute Aufforderung, Schülerin meint, sie könne nicht mittendrin ihr Spiel beenden, das müsse sie jetzt fertigspielen. Erneute Aufforderung, Schülerin wendet sich der hinter ihr sitzenden Gruppe zu, die inzwischen quatscht und redet mit, ignoriert Lehrkraft vollständig.

    Jetzt zu reagieren (viel zu spät, aber das passiert Anfängern) kostet einfach Kraft, auch den ganzen Aufwand mit §90 muss man in Bewegung setzen, das kostet Zeit. Getoppt wird das u.U. noch, wenn der Klassenlehrer erklärt, dass es so etwas bei ihm nicht gäbe. Eventuell kommen auch noch die Eltern dazu, die der festen Überzeugung sind, ihr kleines Mädchen sei eine Prinzessin, die kein Wässerlein trüben könne und sich bei der SL über dich beschweren. Wenn du dir das nun zu Herzen nimmst, dann leidet auch noch die Seele. Dir muss klar sein - als Lehrer bist du sehr fremdbestimmt.

    Ich bleibe dabei: mach ein Praktikum in einer Schule und schau dir den Laden aus Lehrersicht an.

    Übrigens: Ich liebe meinen Beruf sehr, aber er ist anstrengender als jede Tätigkeit, die ich vorher in der freien Wirtschaft ausgeübt habe.

    Der Direkteinstieg ist heftig, die Stundenzahl hoch. Du unterrichtest, bist am Seminar (musst dafür lernen und vorbereiten) und bekommst Besuche. Wie ein Referendariat eben nicht mit 12 Unterrichtsstunden, sondern in Vollzeit. Also Ref Mal zwei.

    Machbar ist das, wenn du ein Arbeitstier bist, viel Unterstützung von deinen Mentoren bekommst (und Unterrichtsmaterial) und so gefestigt im Lehren bist, dass du keine Probleme mit der Durchsetzungskraft hast. Wir reden hier auch von unwilligen Schülern, die keine Lust haben.

    Mit der Uni ist Schule nicht vergleichbar, in manchen Klassen fühle ich mich eher beim Militär und bestehe eisern auf Disziplin bei Teenagern, die testen wollen, wie weit man bei mir gehen kann. In der Regel hört das nach wenigen Wochen auf, aber so lange muss ich durchhalten. Wenn du das kannst und dir das Verhalten der Schüler auch nicht zu Herzen nimmst, dann ist das eine gute Voraussetzung.

    Von Work-Life-Balance kann hier keine Rede sein.

    Hast du schon an Schulen hospitiert? Ich rate dir, dir den Betrieb an Schulen anzusehen. Dann kannst du beurteilen, was auf dich zukommt. Schulen mit BTG haben häufig einen Frauenüberschuss, aber unterchätze nicht, wie schwierig Mädels in der Pubertät sein können, gerade in der Berufsfachschule.

    Ich nutze Outdoorunterricht auch mit der Oberstufe - ich plane immer eine Einheit Theaterpädagogik, da lesen wir dann auch in das anstehende Drama hinein, auch zum Thema Naturlyrik haben wir Unterricht im nahegelegenen Park gemacht, was auch gut geklappt hat.

    Aber: das kommt nur im Sommer in Frage, Naturlyrik im Frühjahr, Theaterpädgogik nach Pfingsten.

    Im Moment wäre es mir viel zu kalt.

    Hallo Nymphe,

    das ist allerdings eine sehr interessante Statistik, vielen Dank dafür.

    Ich hoffe sehr, dass wir die Schule nicht schließen müssen, zu viele Schüler haben im Frühjahr nicht arbeiten wollen oder arbeiten können. Für mich bedeutet Fernunterricht viel mehr Arbeit bei einer schlechteren Betreuung.

    Das betrifft nicht zuletzt meine Berufsschulklassen in Einzelhandel und Lager, die im Frühjahr schon nicht von den Betrieben für den Fernunterricht freigestellt worden sind und sich nun mit massiven Lücken in den Prüfungsklassen befinden.

    Ich fühle mich in der Schule nicht mehr so wohl - natürlich muss ich bei 8 h Schule irgendwann mal was essen oder trinken, dazu entferne ich die Maske, was manche Kollegen nervös macht. Auf der Toilette mag ich nicht vespern. Ich trinke kaum noch im Schulalltag und habe irgendwie den Eindruck, dass die Maske mich zusätzlich austrocknet. Und dann fange ich an zu husten und mich ständig zu räuspern. Recht häufig werfe ich nachmittags eine Schmerztablette ein.

    Ein Dauerzustand sollte das so nicht werden.

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