Beiträge von Stille Mitleserin

    Dann möchte ich noch ein wenig Öl aufs Feuer gießen -
    was meint ihr denn, ihr auf der Insel der Seligen Lebenden, wie die Lage für Menschen mit Behinderungen in Kriegsgebieten ist? Auf der Flucht?


    Da muss man nicht in den NS zurückschauen.


    Passiert gerade vor deiner und meiner Haustür... Oder wie viele behinderte Flüchtlinge kennt ihr?


    Eine Gesellschaft muss es wollen und es sich leisten können, Rücksicht auf Menschen mit Behinderung zu nehmen.
    Morale hat deutlich gesagt, dass er/sie froh ist, in so einer Gesellschaft zu leben.


    Statement meinerseits: Auch ich bin froh, dass ich in so einer Gesellschaft großgeworden bin.
    (Und doch habe ich immer noch die Worte meiner Schwiegermutter ("Kriegsveteranin") im Ohr: "Na Gott sei Dank isch der Bub nicht behindert, bei so ana alten Mutta, da müsst man ja glei Schluss machen, lieber glei weg damit." )

    Ich habe Mathemaus so verstanden, dass sie nicht noch einmal ein ganzes Studium absolvieren will. Die Frage ist, ob ein Teilstudium in Frage kommt, bei dem man scih Scheine (heißt das noch so?) anerkennen lassen kann.


    Natürlich gibt es einige Lehrer ohne Studium - die Fachpraktiker, oft Meister, an BS. Haken: Die Kollegen werden für die gleiche Arbeit schlechter bezahlt, aber das gilt ja ebenso für Grund/Haupt/Realschulen.


    Der Weg wäre eine ausbildung, meisterschule, dann Ref - das dauert genauso lange wie ein Studium.


    Ich glaube, der Weg ins Lehramt an öffentlichen Schulen ist versperrt.


    Wie sieht es mit Privatschulen aus? Waldorf? Nehmen die auch Leute ohne StexI? Ich kenne nur Leute ohne STEXII, wird nicht gern gemacht, da dann u.U. die Zuschüsse auf dem Spiel stehen.
    Gibt es so etwas wie "russische Schulen"? ich kenne z.B. griechische.
    Sonst fallen mir noch die VHS ein, Erwachsenenbildung, das sind aber nur Tätigkeiten auf Honorarbasis.

    Eigentlich das andere Thema - warum lässt du deine Oberstufenklasse ihr Studienfahrt nicht selbser planen? Das gibt dann noch eine schöne Note in projektmanagement und du entlastest dich zumindest in dieser Beziehung.


    In der Sache SL kommt es darauf an, was du dir zutraust. Ich habe schon gute Erfahrungen damit gemacht, mal ganz direkt nachzufragen.
    Offenbar nagen die Entscheidungen an dir, warum also nicht die verfahrene Situation klären und offen legen, wie es dir geht und dass du dich ungerecht behandelt fühlst.
    Ganz sachlich, kein Jaulen und sehr offen mit Ich-Botschaften.
    Die meisten Menschen (und besonders gern Choleriker!) weichen in solchen Fällen zurück "Aber das war doch nie so gemeint", "da haben wir uns missverstanden" etc. und neigen dazu, mit derjenigen Person in Zukunft wesentlich vorsichtiger umzugehen.
    Man darf da auch fragen: Soll ich um Versetzung bitten?"
    Das kann nach hinten losgehen, dann musst du eh die Versetzung beantragen, aber es kann auch positive Folgen haben. Zumindest kommt Bewegung in die Sache.
    Besser als der Status Quo?

    Liebe MatheMaus,



    eine Möglichkeit wurde noch gar nicht angesprochen: Warum machst du dich nicht selbstständig? Mach ein Nachhilfeinstitut auf, such dir Studenten, die auf Stundenbasis bei dir arbeiten wollen. So kannst du auch deine Arbeitszeiten selbst bestimmen, wenn du noch kleinere Kinder hast und zumindest Mathematik wird im Nachhilfebereich immer gesucht - außerdem hast du ja schon Erfahrung.
    Ich rate dir, den Bereich Hausaufgabenbetreuung hinzuzunehmen, d.h. Kinder kommen täglich in der Mittagszeit, um bei dir ihre Hausi zu erledigen. Ich bin überzeugt, dass hier Nachfrage besteht.


    Liebe Grüße


    Stille Mitleserin

    Ich bin immer noch die Planungstante - allerdings plane ich erst einmal keine Einzelstunden, sondern die ganze Reihe auf einmal. Da das etwas dauert, mache ich das immer in den Ferien vor der Einheit, heißt, ich plane die Stunden zwischen den Herbst- und Weihnachtsferien in den Herbstferien. Das heißt aber auch, dass ich in den Wochen keinen Unterricht vorbereite, da kümmer ich mich um Verwaltung und KAs.


    Aus den Entscheidungen für die ganze Reihe (Ziel, welche Methoden kommen dazu, welche Aufsatzform steht am schluss, welche Makromethode wäre passend) entsteht eine komplette Reihe mit den Einzelstunden - in einer Mappe über eine Stunde/Doppelstunde sind dann jeweils die ausgedruckten Arbeitsblätter resp. Buchseiten und ein handschriftlicher Mini-Verlaufsplan:


    Stunde: Reichsgründung 1871 - von oben?


    Bildvergleich von Werner 1877/1885


    (Die Fragen sind auf dem AB, wenn ich fertige Lösungen brauche (selten), mache ich ein zweites AB mit Lösungen)


    These: Reichsgründung von oben, Volk ausgeschlossen


    Überprüfung: Verfassungsvergleich 48 +71
    Wieder AB und Buchseitenangabe


    usw.
    Ich fahre ganz gut damit, meine Ferien sind halt recht arbeitsreich, dafür bin ich in den Schulwochen viel flexibler (brauch ich auch, habe Familie, da passieren ständig unvorhergesehene Dinge, Kind mit Platzwunde und ich verbringe den Nachmittag beim Arzt) und habe nicht im Nacken, dass die Stunden für morgen noch nicht stehen. ich ziehe sie aus dem Ordner und orientiere mich kurz, was ich unterrichten will.


    LG


    Stille Mitleserin

    Dear Kapa,


    du hast mich falsch verstanden:


    "Ist super, dass du jeden, der nicht ins Bild passt als Lügner oder Mamikind bezeichnest. Schon mal dran gedacht, dass manch eine Person einfach einen anderen Geschmack hat als die Altersgenossen? "


    Nein, es ging mir um die Personen, die eben ins (Erwachsenen)-Bild passen. Mitten in der Pubertät.


    Das hat nichts mit Geschmack zu tun - entweder, der Geschmack ist angepasst ans Elternbild (Mamikind) oder man probiert sich aus, testet, provoziert (normales pubertäres Verhalten).
    In dem Fall gibt es wirklich kaum Zwischentöne!
    Du musst selber wissen, wo du hingehörst ..../hingehört hast. (Oder ist das Präsens gar die richtige Variante?)

    Ich habe den Eindruck, Kapa, du redest von Erwachsenen.
    Ich dachte, es geht um Schüler.
    Die mitten in der Pubertät sind. Die auch aus Familien mit wenig Geld kommen. Bei denen man auch Schieflagen (aus Erwachsenensicht!) im Äußeren erleben kann.


    Ich habe das auch gemacht! Ich erinnere mich noch mit Spaß an eine Haarfärbaktion, nach der meine Kopf recht grün aussah. Am nächsten Tag gings auf Klassenfahrt - meine Mum hat mich gerettet und spät am Abend eine Tönung besorgt .... Ich habe alle 2 Wochen die Haarfarbe gewechselt!


    Ich erinnere mich auch mit Spaß an die 80er-Klamotten, echt poppig so als Popper. Mit dem Haarvorhang vorm Gesicht und dem gerüschten Stehkragen.


    Bitte sag mir nicht, du wärest auch mit 15 stets geschmackvoll unterwegs gewesen! Dann lügst du oder bist ein Mamikind.
    Igitt!

    Lieber Primarlehrer,


    Quellen habe ich keine, sondern Erfahrungen. Beispiel Schmerzmittel - es gibt welche, die eher Magenbeschwerden verursachen als andere, z.B. Diclofenac vs. Etoricoxibe. Die zweiteren sind teurer, aber oft (nicht immer) etwas besser verträglich. Die ersteren bekommt mein Mann verschrieben(GKV), die zweiteren ich (PKV). Auf Nachfrage meines Mannes meinte sein Arzt, wenn er denn Magenprobleme bekommen würde, könne man nochmal reden, vorher nicht.


    Das ist nicht das einzige Besispiel.


    Beim Tema Ärzte gibt es Unterschiede: Beim Hausarzt kommen Kinder und alte Menschen schneller dran, PKV und GKV-patienten warten gleich lang. Beim Orthopäden wurde ich mit Junior 1 (PKV) durchgewunken, Mann und Junior2 (GKV) mussten (lange warten). Beim Zahnarzt: ohne Wartezeit, beim Chirugen: ohne Wartezeit, beim HNO: gleiche wartezeit.


    Mein Gynäkologe hat sogar in der Telefonanlage eine Schaltung (bitte drücken sie die 1, wenn sie PKV sind, die 2, wenn sie GKV sind), ebenso der Kieferorthopäde...

    Vorteil GKV: Weniger problematisch, wenn die K krank sind und von den Eltern betreut werden müssen außerhalb d. öffentlichen Dienstes)


    Vorteil PKV: Schneller Arzttermine, geringere warteuzeiten in der Praxis, aufwändige Leistungen (Zahnspange, OPs, Therapien) werden für Kinder mit PKV eher verschrieben, Medikamentenmitsprache mgl (mit GKV das Günstigste, egal, ob mit mehr Nebenwirkungen), Arzt nimmt sich mehr Zeit bei PKV


    Das merkt man aber erst, wenn das Kind mal richtig Probleme hat. Bei einer Erkältung im jahr wird der Unterschied nicht ins Gewicht fallen.



    (hatte eine Weile ein Kind in PKV, eins in GKV, daher Vergleich möglich)
    habe mich für beide Kinder in PKV entscheiden.


    LG


    Stille Mitleserin

    Ich bin eine Verfechterin der Leserführung.


    In einem 10-seitigen Oberstufenaufsatz wird ein guter Schüler dies nicht brauchen, da er/sie in der Lage ist, inhaltlich zu strukturieren, ohne dies anzukündigen.


    Meine schwächeren Schüler tun sich aber oft schwer damit, so zu formulieren, dass sie selbst wissen, wo sie gerade sind (und ich oft auch nicht). Und bevor sie alles durcheinanderschmeißen (Ein wenig Inhaltsangabe, ein Satz Charakterisierung, dann weitererzählen...) und das gern auch, ohne irgendwelche Absätze zu machen, ist es leichter, die Schüler konzentrieren sich auf eines: "Nun komme ich zum Inhalt der Szene." Wenn sich hier dann auch eine Inhaltsangabe anschließt, finde ich das in Ordnung.


    An manchen Stellen finde ich das "ich" zwingend - z.B. bei der Deutungsthese "Meiner Meinung nach ringt Faber in dieser Szene mit seiner Schuld - an Hanna, am Inzest mit seiner Tochter Sabeth und an ihrem Tod."
    Mit "man" möchte ich das nicht lesen.


    LG


    Stille Mitleserin

    Sorry, mein Studium ist lange her, darum kann ich dir hier wenig Rat anbieten.


    Welche Quali/Punkte du fürs LA BS bekommen würdest, kann ich dir nicht sagen. Ich rate dir zu einem Gang zum Studienberater, der dir das alles auseinanderpfriemeln kann. Und wenn du das LA in Betracht ziehst, würde ich dir empfehlen, dir mal zwei in Frage kommende Schularten anzuschauen, als Praktikant während der Semesterferien. Schüler sein ist nämlich etwas anderes als Lehrer sein.
    Dann kannst du entscheiden, wo und mit welchen Fächern du dich wohlfühlst. Dann kannst du auch die Entscheidung treffen, ob Physik oder BWL stehen bleiben.


    Viel Erfolg

    Mir ist nicht ganz klar, warum du dir nicht BWL anerkennen lässt - an den beruflichen Schulen ergibt sich daraus ein breites Aufgabenspektrum, das spannend ist und Leute werden händeringend gesucht.An den allgemeinbildenden Schulen steigt der Bedarf im Bereich Wirtschaft, spätestens mit denm neuen Bildungsplan, so dass sich auch Kombifächer unterrichten lassen. Wenn du dir E und BWL anerkennen lässt (musst dich halt für ein Lehramt entscheiden), dann würde sich doch auch der Studienzeitraum deutlich verkürzen lassen, oder?


    Ja, was willsch nachhat mit dera Physik, so a Glump!


    LG

    Viele Kinder haben das Theoriewissen drauf, wenn man gezielt danach fragt. Sie wenden es, wie Pausenbrot richtig schreibt, nur nicht während des Schreibens an. Das kann verschiedene Gründe haben: Die Kinder müssen sich noch so darauf konzentrieren, zusammenhängende Sätze zu konstruieren oder sie sind auf Tempo getrimmt, aber nicht auf Qualität oder sie sind nicht motiviert, die Regeln anzuwenden, weil sie nicht wissen, für was/wen sie produzieren.


    An den drei Punkten würde ich ansetzen - in dem Alter wäre es wichtig, dass die Texte so oft es nur geht für einen bestimmten Zweck produziert werden, z.B. für die Parallelklasse, für die Eltern, für eine Veröffentlichung. Das geht nicht bei jeder Hausaufgabe, logisch, und bei Klassenarbeiten auch nicht. Interessanterweise ist den meisten Kindern klar: Wer schlecht schreibt ist doof. Probiers mal aus (anonymer Text aus dem Internet). Doof will keiner sein.


    Wenn das Tempo das Problem ist, dann sollte es in Übungen noch einmal gedrosselt werden, damit die kids Zeit bekommen, sich auf Textproduktion und Rechtschreibung zu konzentrieren. Wenn das regelmäßig geübt wird, kommt das Tempo von ganz allein.


    Ich halte wenig davon, für Groß-und Kleinschreibung eine Unterrichtseinheit zu konstruieren .- die Regeln sind hier sehr einfach und in 5 Minuten erklärt. Das kann man machen. Grammatik ohne Bezug zur Realität bringt meiner Erfahrung nach gar nichts.


    LG

    Liebe Aktenklammer,


    meine Schüler sind zwar schon groß, meine Kinder sind aber in eben jenem Alter, darum hier meine Erfahrungen aus Elternsicht.


    Thema Hausi:
    Hausaufgaben müssen m.E. nach sein - für die Übung (M, D), fürs Vokabular (Sprachen). Und das wissen die kids auch. Viele Möglichkeiten sind dir schon angeboten worden, meine Kinder reagieren auf das klassische Strichlistensystem - bei 2 Strichen für nicht gemachte Hausi (Ausnahmen: Krankheit) gibt es eine Nachricht an die Eltern, bei 4 nicht gemachten Nachsitzen, ect.
    Das setzt meine kids ganz nett unter Druck und so erscheint keiner mit nicht gemachten Aufgaben. Natürlich können die auch fehlerhaft sein, aber dafür ist die Kontrolle in der Klasse da.


    Selbstorganisation:
    Ich denke, dass ist für viele Kinder (auch die fachlich fitten) das Hauptproblem. Hier gibt es mehrere Ansätze - entweder du lässt die Kinder selber draufkommen und ab sofort gibt es für Zu-spät-kommen Klassenbucheinträge und wieder ein entsprechendes Konsequenzregister (2 Einträge Nachsitzen, 3 Einträge Elterngespräch etc.) oder du kannst noch einmal Zeit erübrigen und übst eine ganze Stunde Sachen räumen - in Gruppen, gegeneinander und leise, in dem Alter ist eine Tüte Gummibären noch ein echter Anreiz. In 45 Minuten wird die Spitzengruppe es bestimmt 7-8 mal schaffen, das ganze Zeug hin- und herzuräumen und auch die Schwächeren müssten dann Übung haben.
    Ich denke, dass bei so jungen SekI-SuS die Mischung aus gemeinsam Üben und Konsequenzen meine Wahl wäre. Also klassisch Zuckerbrot und Peitsche. Und natürlich Lob, Lob, Lob wenn es denn endlich klappt.



    Ich wünsch dir gute Nerven.

    Da sich im Halbjahr der Stundenplan sowieso massiv ändert (z.B. kommen Referendare), ist das abhängig davon, ob die SL das für machbar hält. Wenn z.B. eine Überbelastung vorliegt oder sich Veränderungen in der Betreuung von Kindern/zu pflegenden Angehörigen ergeben, würde sich die SL mit einem nein ins eigene Fleisch schneiden, da absehbar ist, dass die Lehrperson über kurz oder lang ausfällt.


    In den Fällen, von denen ich weiß, wurde bisher immer eine gemeinsame Lösung gefunden, teilweise Kürzung, teilweise Änderungen im Stundenplan. Wenn du einen triftigen Grund hast würde ich einfach mit der SL sprechen.

    Lieber Physicist,


    dann hast du meinen Beitrag offenbar nicht verstanden.
    Mir ging es darum, festzustellen, dass in der Lehrerausbildung oft Kritikpunkte angesprochen werden müssen, die in den persönlichen Bereich eingreifen und die weh tun können.


    Nun kommt es natürlich auf die zwei Personen an, die miteinander sprechen: Wie verpackt der Seminarleiter die Kritik und wie geht der Referendar damit um. An Geprächsführung und Feedback kann man arbeiten/muss man arbeiten und das wird an den Schulen und Seminaren auch getan. Hier kann mehr getan werden und der eine ist geschickter als der andere. Aber leider schützt nichts den Referendar davor, dass er die Kritikpunkte als schmerzhaft empfindet. Denn es ist ja eben nicht nur eine Kritik an der Arbeit, wie in den meisten Jobs (nicht in allen), sondern eben oft eine Kritik an der eigenen Persönlichkeit, von der man sich schlecht distanzieren kann.


    Machen wir uns nichts vor: Das Referendariat ist eine Form des Aussiebens. Und auch das tut mit Mitte 20 weh, zumal die Alternativen nach dem 1. Staatsexamen nicht immer auf der Hand liegen. Hier setzt meine Kritik am Referendariat an - die jungen Leute müssen viel früher in den Schulbetrieb, um sich rechtzeitig umentscheiden zu können, um nicht mit Nichts dastehen zu müssen. Ohne diese Einbahnstraße würde der Druck auch geringer.
    Ich wehre mich explizit gegen ein Fachleiterbashing - viele Fachleiter investieren viel Zeit und Mühe in die Ausbildung der Junglehrer.

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