Beiträge von Stille Mitleserin

    Referendare sind in der Regel mindestens Mitte 20, wenn sie starten. Sie haben ein Studium hinter sich, sind erwachsen, hatten eventuell bisher wenig mit Schule zu tun und stehen nun wieder als Azubis da.


    Unterricht kann an vielen Stellen haken - eben auch an der Lehrerpersönlichkeit, am fehlenden roten Faden, an zu wenig Struktur, schlechter Gesprächsführung, unklaren Aufgaben oder gar an zu wenig Fachwissen (stelle ich in Geschichte öfter fest!). Sich Kritik zu diesen Punkten anhören zu müssen geht meist tief in den persönlichen Bereich hinein, quasi unter die Gürtellinie. Das tut weh, besonders, wenn man dachte, man sei schon ganz toll ausgebildet. Wenn man zur Ich bin o.k. du bist nicht o.k Fraktion gehört,ist dann natürlich der Seminarleiter schuld.


    Aber wie soll man diese Themen vermeiden? Sie müssen angesprochen werden. Übrigens gibt es das auch in der freien Wirtschaft - ich erinnere mich noch mit Schrecken an ein Korrekturgespräch mit einem Kollegen, der regelmäßig nach Alkohol und ungewaschenem Körper roch. Kollegen und Kunden hatten sich beklagt. Das ist mir damals nicht leichtgefallen und auch dem Kollegen nicht.


    Ich ertappe mich heute dabei, dass ich viele Methoden aus meiner Refzeit benutze, mir aber selten die Mühe mache, mal nachzusehen, was es Neues gibt. Insofern halte ich es für sinnvoll, neue Methoden einzuführen, denn Unterricht hat sich nun einmal verändert. Zu meiner Praktikantenzeit habe ich Dinge wie Advanced organizer & Co nicht kenengelernt, im Ref sehr wohl.


    Die geforderten Unterrichtsentwürfe habe auch ich als aufwändig empfunden - aber es war sinnvoll, sich bei jedem Schritt zu überlegen, wie und warum man ihn geht. Die Qualitätsunterschiede erkennt man leider erst nach der Ausbildung, wenn man selbst Unterricht beobachtet. Mit Willkür hat das wenig zu tun.

    Ich stelle die Epochen gern anhand der Lyrik vor - wir nutzen dazu einen advanced organizer, den wir auch für Geschichte benutzen und in dem die
    Geschichtsepochen in anderer Farbe eingetragen werden als die Kunst/Literaturepochen.
    Für gewöhnlich stelle ich die Epoche kurz vor (unter einem Gesamtaspekt wie z.B. Verstand und Gefühl), dann darf der Kurs selber ran und entweder Auffälligkeiten finden, zwei Epochen vergleichen, anhand von Bildern die häufigen Themen benennen (geht gut beim Expressionismus), gedichte aus der Zeit recherchieren oder vortragen, ein Personenverzeichnis eines Dramas aus der Zeit analysieren (Realismus!) usw - jedes Mal etwas anderes. Damit sind wir in 10 Stunden durch, in 13 gibt es dann eine Mini-Wiederholung (2Stunden).

    Liebe Chilipaprika,


    ich fand meine Zeit als Nurhausfrau auf Dauer nicht beglückend. Ich hatte schon auch Spaß mit den Babys, aber die Gespräche waren etwas einseitig, die Themen begrenzt und ich hatte das Gefühl, mich für den Job rechtfertigen zu müssen.


    Die meisten Menschen halten es nicht aus, ohne Aufgabe zu sein. Nicht für ein paar Wochen, dauerhaft. Nicht ohne Grund leiden Senioren häufiger unter Depressionen als Berufstätige. Zumal in unserer Gesellschaft berufliche Anerkennung häufig die einzige Anerkennung ist.


    Ich bin zufriedener, wenn ich arbeite. Klar bin ich oft gestresst. Manchmal genervt. Übermüdet. Kraftlos (vor allem heute). Aber auch anerkannt. Nützlich. Ausgefüllt. Wertvoll.

    was´n das hier schräg .... ganz oder gar nicht .... Behinderte dürfen also nie arbeiten, weil Rücksicht gibts nicht ... willkommen in der freien Marktwirtschaft? Arbeiten wie im Frühkapitalismus.... survival of the fittest


    Sagt mal, wo kommt ihr denn her?


    In meinem Unterricht bring ich meinen SuS was anderes bei. Aber ich wohn ja auch in BAWÜ. Vielleicht ist es da anders

    Du stellst im Bewerbungsgespräch fest, wie jemand auf die SuS zugeht und unterrichtet? Oder verlangt ihr Probeunterricht?


    Vielleicht liegt das Problem ja darin, dass unsere Generation einfach nicht erwachsen werden will und denkt, sie gehöre mit Mitte 40 noch nicht zu den alten Säcken...
    Sach ma, wie alt bist de denn? Nicht gefühlt, sondern in echt.

    ach Trantor,


    du bist (soweit ich das weiß)
    1. Mitglied der SL
    2. keine 25 mehr
    3. männlich.


    Hast du oft Kontakt mit den Betrieben? Ziehst du dich da anders an? SL-Konferenzen? KUMI-Einladungen? Kreistagssitzungen? Etc... Und wie ziehst du dich da an?


    Was mich interessieren würde: Wenn dir im Vorstellungsgespräch jemand gegenübersitzt, der wie du angezogen ist - wie denkst du über die Person und wie der Rest deiner SL?
    Bin neugierig.

    Liebe (vielleicht)baldLehrerin,


    das kommt auch ein wenig auf die Schule an. Viele meiner Kollegen kommen mit Jackett/Sakko, viele Kolleginnen mit Blazer/Kostüm. Warum?
    Die Berufsschüler nehmen in den (kaufmännischen) Betrieben oft wahr, dass Status auch mit Kleidung zusammenhängt. Im Prinzip ist die Schule lediglich ein weiterer Arbeitsort, schließlich ist Schulzeit bezahlte Arbeitszeit für sie. Insofern bin ich der Meinung, dass wir Lehrkräfte Professionalität ausstrahlen sollten - auch durch die Kleidung. Zudem kommen viele Lehrkräfte an den beruflichen Schulen aus dem regulären Arbeitsleben, so dass viele sich eher büromäßig anziehen.


    Hinzu kommt, dass wir uns selbst ganz anders bewegen/wahrnehmen, je nach Kleidung. Und wir werden, je nach Kleidung, auch anders wahrgenommen. Für mich heißt das auch, dass ich in schwierigeren Klassen eher nach Politesse/Stewardess aussehe als in Klassen, mit denen der Laden läuft. Und ich komme nicht jeden Tag im Kostüm, aber auch so gut wie nie im Freizeitlook.


    Wenn du noch jung bist und dich von den SuS unterscheiden willst kann auch die Kleidung helfen. Für mich hört sich die Variante Jeans/Blazer/Bluse also nicht spießig, sondern professionell an.


    Auf jeden Fall wünsche ich dir einen tollen Start.

    Lieber Trantor,


    das ist unser Ziel - Schule für Schüler gestalten. Aber ohne Lehrer geht das eben nicht.
    Ich will mich nicht mal selbst verwirklichen, sondern meinen Dienst tun.
    Ich verweise auf das Chancengleichheitsgesetz.


    Arbeitszeit und Vereinbarkeit
    von Beruf und Familie
    §13
    Familiengerechte Arbeitszeit
    Die Dienststellen können auf Antrag über die gleitende
    Arbeitszeit hinaus eine familiengerechte Gestaltung der
    täglichen und wöchentlichen Arbeitszeit einräumen,
    wenn dies nachweislich zur Betreuung von mindestens
    einem Kind unter 18 Jahren oder einer nach ärztlichem
    Zeugnis pflegebedürftigen angehörigen Person erforder-
    lich ist und dienstliche Belange nicht entgegenstehen.


    Viele unserer SL wünschen sich, dass die Lehrerinnen möglichst schnell wieder arbeiten - dann muss man das auch ermöglichen (und darf natürlich auch Flexibilität erwarten.)

    Mal von den kleinen Bösartigkeiten abgesehen wird sehr deutlich, dass es keinen gesellschaftlichen Wertekonsens (mehr) gibt.
    Das kommt sicher durch unsere überindividualisierte Gesellschaft, in der jeder sich selbst der Nächste ist und in der wir ausblenden, dass jeder in eine Situation kommen kann, in der er/sie Rücksichtnahme nötig hat.


    Ich bin mir aber sicher, dass sich so ein Konsens innerhalb eines Kollegiums herstellen lässt.


    So kann man mit den Härtefällen anfangen - da wäre zum Beispiel der noch recht junge Kollege, dessen Frau an Krebs erkrankt ist und die daher nicht mehr auf die gemeinsamen Grundschul- und Kindergartenkinder aufpassen kann, weil sie selber Betreuung braucht. Ich denke, die meisten wären daccord, dem Kollegen für das Jahr der Chemo den Nachmittagsunterricht zu erlassen.


    Und so geht es weiter - die Kollegin, deren Partner der Betreuung bedarf, die Kollegin, die ein behindertes Kind hat, der alleinerziehende Kollege ...


    Natürlich meine ich nicht, dass die Fälle vor allen Kollegen ausgebreitet werden, das ist der Job von SL/ÖPR/BFC.
    Aber es müsste möglich sein, eine Abstufung vorzunehmen, nach der sich Stundenplaner etc. richten.


    Und ich gebe zu bedenken - meist sind diese Zeiten, in denen man der Rücksichtnahme bedarf, endlich. Ich finde es legitim, danach ein Stück der Rücksichtnahme zurückzugeben an Kollegen, die es dann brauchen.


    So eine Art Sozialpunktesystem.
    Praktiziert eine eurer Schulen so etwas?

    Lieber Bolzbold,


    nicht nur Haus und Auto sind für berufliche Entscheidungen maßgebend, sondern vielleicht auch die zukünftigen Versorgungsansprüche.
    Teilzeit wirkt sich recht massiv auf den Pensionsanspruch aus.


    Und da nach wie vor jede zweite Ehe geschieden wird, können wir Frauen eben nicht mehr auf den Versorgungsanspruch durch den (Ex)Partner pochen (was ich auch in Ordnung finde).
    So gehen wir früher wieder mehr arbeiten.

    Liebe/r Elternschreck,


    ich mag Tiere, ich mag es aber nicht, wenn man den Hund mit der Verpflichtung gegenüber pflegebedürftigen Eltern oder versorgungsbedürftigen Kindern vergleicht.
    Dieses Land ist ein Sozialstaat - das bedeutet nicht nur, dass der Staat Geld gibt, wenn notwendig, sondern dass sich eine Solidargemeinschaft bildet, die Rücksicht aufeinander nimmt, wenn Bedarf besteht.


    Darüber hinaus gibt es auch noch Gesetze, die Rücksicht auf junge Eltern und pflegende Personen einfordern.


    Also: Du hängst da mit drin, es sei denn, du wanderst aus. Es geht dich etwas an, wenn du der Leistungsfähigere bist.


    Bei uns beginnt die Schule schon um 7.20 Uhr, der Kindergarten um 7.00 Uhr. In 20 Minuten habe ich es nicht in die Schule geschafft. Mein Mann arbeitet in Wechselschichten und ist viel auf Montage im Ausland, wenn er da ist, kümmert er sich um die Kinder, aber er ist nicht zuverlässig planbar da, Verwandte leben weit entfernt. Eine Tagesmutter war morgens um 6.30 nicht zu bekommen - für eine halbe Stunde, da diese meist selbst Mütter sind. Mein Kindergartenkind (damals, heute größer) um 6.45 vor dem Kindergarten abstellen und warten lassen war mit meiner Aufsichtspflicht nicht vereinbar.


    Arbeiten wollte ich trotzdem, also habe ich in meiner Schule darum gebeten, erst ab der zweiten Stunde unterrichten zu dürfen.


    Wo ist das Problem? Elternschaft ist ja keine chronische Krankheit, sondern ein Zeitraum, der sich beständig verändert. Natürlich übernehme ich heute wieder die erste Stunde, andererseits möchte ich maximal drei Nachmittage eingespannt werden, weil ich meine Kinder am Nachmittag betreuen muss - Hausaufgaben, für die Schule lernen, Instrument spielen, zum Sport gehen - den Tag gestalten. Natürlich gibt es eine Betreuung, für die ich (die ganze Woche) bezahle, aber dort spielen die Kinder lediglich. Lernen, lesen etc muss zu Hause gemacht werden.


    In ein paar Jahren brauchen mich meine Kinder nicht mehr am Nachmittag - dann stehe ich zur Verfügung, für Kollegen einzuspringen, die Kinder haben oder pflegebedürftige Eltern.
    Schließlich leben wir in einer Solidargemeinschaft, oder?

    Ich habe ja auch gar nichts gegen Förderung - das steht jedem Kind zu.
    Und natürlich kann mit 10 Jahren die Zukunft eines Kindes nicht in Stein gemeißelt sein.


    Andererseits: Mein Unterrichtsniveau gestalte ich der Schulart entsprechend. Ich wiederhole kurz die Grundlagen und dann steigern wir. Wer da nicht mitkommt, darf natürlich an seinen Schwächen arbeiten, bekommt von mir Aufgaben und Tipps und auch gern eine persönliche Beratung - aber all diese zusätzlichen Dinge (denn der Haken ist ja: Wer schwächer ist, muss mehr tun, nicht weniger!) müssen in der Freizeit zugearbeitet werden.
    Das schaffen eine ganze Menge schwache Schüler, die die Zähne zusammenbeißen und ackern. Darüber freue ich mich. Wer es nicht schafft, für den gibt es noch andere, vielleicht geeignetere Schularten. Da muss dann Beratung her.


    Übrigens: Auch in der BS differenziere ich, weil ich SuS aller Abschlussarten in den Klassen sitzen habe. Das mache ich recht einfach - ein und derselbe Text für alle, Stufe eins klärt unbekannte Wörter und beantwortet Fragen, stufe zwei fasst den Inhalt in eigenen Worten zusammen, Stufe 3 schreibt die Stellungnahme dazu.


    Bitte versteht mich nicht falsch: In der GS muss differenziert werden, da man ja allen Schülern gerecht werden muss, ebenso wie in der Haupt/Werkrealschule. In Realschule und Gymni erwarte ich ein Mindestunterrichtsniveau für alle und die Differenzierung nach oben - für die ganz Starken.

    Liebe/r Aktenklammer,


    jetzt muss ich mal ganz blöd fragen: Unterrichtest du am Gymnasium?


    Ganz ehrlich: Wenn die Kinder mit der falschen Empfehlung und Problemen aufs Gymnasium gehen kann man nur sagen: Selber schuld. Warum musst du dann separat fördern?


    In der 5. Klasse meines Sohnes wird normaler Unterricht in Deutsch betrieben, dazu gibt es aber eine Förderstunde pro Woche für Kinder mit RS- oder anderen Problemen, in denen darauf speziell eingegangen wird. Im eigentlichen Unterricht gibt es ein Einstiegsneveau für alle (das aber die Grundlagen der GS in großen Teilen wiederholt).


    Bin gerade etwas baff..... und drohe, vom Glauben abzufallen

    Ich bin kein Mathematiker, könnte mir aber vorstellen, dass es Dinge in der Mathematik gibt, die echten Alltagsbezug haben (grins).
    Ernsthaft: Checken die die Grundlagen von Wahrscheinlichkeitsrechnung? Dann würde ich mnein Klassenzimmer in eine Spielbank verwandeln - Roulette, Black Jack, Lotto...


    Oder praktische Übungen: Die kids sollen eine Sommerparty/Abschlussparty planen (die natürlich auch durchgeführt wird) und die Einkäufe/Preise für verschiedene Fruchtcocktails und
    Bewirtung kalkulieren.


    Warum nicht auch etwas Wirtschaftliches anbieten? Handyverträge abschließen, Nebenkosten berechnen, einen Kredit aufnehmen (und wissen, was die Bank zurück haben will), Angebote vergleichen, Auto kaufen - alles ganz praktisch aufgebaut. Vielleicht in einer art Portfolio/lernzirkel oder spielerisch a la Monopoly als Liverollenspiel. dazu gehören dann auch Schaubilder erstellen/auswerten und natürlich mit echtem Spielgeld einkaufen oder pleite gehen...


    Vielleicht kannst du mit einem Kollegen zusammenarbeiten und ihr teilt euch die Stunden/Erstellungsarbeit?

    besteht auch noch die Möglichkeit, den Fall an die Schulverwaltung weiterzugeben, da bei so geringer Beschulung durchaus zu überlegen ist, ob das
    Kind Hausunterricht bekommen soll.


    Hier in Bawü sitzt an jedem RP ein Fachmann für "chronische Erkrankungen", der recht weitreichende Möglichkeiten hat.
    Ich würde mit der Schulleitung durchsprechen, ob es bei euch so einen Ansprechpartner gibt.

    Warum muss es sich um eine witzige, geistreiche, pointierte Abhandlung handeln? Das passt gar nicht zum Thema und zur Situation.
    Wie sollst du das denn bewerkstelligen, wenn du noch keine Unterrichtserfahrungen gesammelt hast?


    Bin ich so doof oder hab ichs nicht kapiert?

    aber was tun, wenn kaum jemand ins Mündliche geht?


    Ich habe drei Varianten ausprobiert:
    - Bewerbungen schreiben (im PC-Raum mit persönlicher Beratung)
    hier sind durchaus noch Interessierte anwesend, aber nicht viele.
    - Filminterpretation
    kommt im Lehrplan bei uns vor, habe ich immer nur so nebenbei gemacht, das Ganze mit einem schmückendem Namen z.B. "Der erotische Blick im Kino"
    mit Film ansehen und wirklich interpretieren. Da kamen richtig viele.
    - Einen Bestseller lesen
    also was wirklich Aktuelles, um den SuS den Weg in die Erwachsenenliteratur zu ebnen. Das ganze gespickt mit unterhaltsamen Einsichten (kleine Filmszenen, Romanszenen nachspielen, Briefe schreiben ....) Ein paar waren da.


    Bei deiner Kombi fällt mir viel ein - Kino und Musik - Filmmusiken; Selber eine Filmmusik/Werbemusik komponieren/umsetzen; Singen, singen, singen (Klassenchor, evtl. a capella, war euer Abiball schon?), Musik in der Literatur, Kurs: Sich beim Karaoke nicht blamieren, ...

    es kommt darauf an, wie viele Stunden du zur Verfügung hast.


    Gute Erfahrungen habe ich mit dem Spielen von Szenen gemacht - ohne Umschreiben.


    Dazu müssten sich die Schüler erst einmal einen Gesamtüberblick verschaffen. Das könnte arbeitsteilig passieren - du gibst die wichtigsten Szenen an Gruppen aus und die schreiben eine Inhaltszusammenfassung der Szene. Dann erfolgt ein Gruppenpuzzle/Marketplace, bei dem jeder über alle Szenen und deren Inhalt informiert wird.
    Schließlich entsteht mit der ganzen Klasse eine Art Gesamtüberblick auf einer Dina4Seite, in der auch eure Hauptthese geklärt wird (die muss man nicht so nennen, aber am Schluss kann man fragen, was die Gesamtaussage für die Schüler ist).


    Danach üben die SuS in den vorherigen Gruppen ihre Szene ein- ausgehend vom Originaltext sollen sie das wichtigste der Szene in eigenen Worten spielen - und das natürlich üben.
    Falls deine Sus nicht so die wortstarken sind, geht das notfalls auch mit Standbild.
    Aber meist finden sich Schüler, die das wichtigste ganz gut erfassen können.


    Zu Beginn wäre es noch gut, ein paar Theaterübungen zu machen - was du für die Räuber eben brauchst. So sollte ein Kriecher (Franz) auch kriechen, schleimen, den Boden lecken/die Hand des Vaters, eine Amalia stolz sein 8und auch verzweifelt), vielleicht wäre eine Kampfszene schön (kämpfen mit Schwimmschlangen macht Spaß). Lass dich doch auch von der Aufführung inspirieren.


    Zu Beginn dieser Übungen lasse ich z.B. einen neutralen Gegenstand im Kreis herumgeben - zuerst neutral (einfach weitergeben), dann ist der Gegenstand etwas besonders Kostbares, dann etwas Geheimes, schließlich etwas sehr Ekliges.
    Ein paar Sprachübungen mache ich auch - summen, Kiefer lockern, Quatschworte schimpfend, einschmeichelnd, liebevoll, gemein ... Immer zwei aus dem Kreis kommen in der Mitte zusammen. Usw (2 Gruppen bekämpfen sich mit Obstwörtern - oder zwei Gruppen gegeneinander, einer geht spontan raus, um die anderen (mit Obstwort)anzugreifen, seine Gruppe muss ihn aufhalten)... Schön: Bei gutem Wetter im Schulhof.


    Großartig Requisiten braucht man dazu nicht. Ich würde so viele Sus wie möglich beteiligen. Kriegst du in 8 Stunden gebacken.


    Die Räuber habe ich noch nicht probiert, aber andere Dramen oder auch Romane.
    Berichte doch mal über das Ergebnis.

    und ich rate dir, die Flinte noch nicht ins Korn zu werfen.


    Ich unterrichte ältere Schüler, aber manche Dinge hören sich ähnlich an.
    Ein paar zusätzliche Rezepte:


    - Ein fest strukturierter Unterricht in kleinen Einheiten, die SuS müssen so viel zu tun haben, dass sie gar nicht unruhig werden können. Das Ganze beginnt mit einer klaren Begrüßung (alle stehen auf!) und dann herrscht Ruhe. Wenn die nicht von allein kommt, habe ich in schwierigen Klassen nicht nur meine Stimme, sondern etwas richtig Lautes dabei - ein lautes Klangholz, ein Becken, eine Sirene .... Sobald die Klasse zu laut wird ertönt das Zeichen.
    Dann wird in klare Phasen eingeteilt - 5 Minuten Lehrervortrag, Einstieg nur, wenn er direkt Bezug herstellt, 10 Minuten Arbeitsphase, danach kurzes Diktat ins Heft (Merksätze vorbereiten)das dauert ein paar Minuten, dabei wurde bisher jede Klasse ruhig. Und klar, es gibt Heftnoten. Ein Diktat kommt, sobald die Klasse lauter wird. Für schwierige Klassen habe ich pro Stunde 4-5 in petto.
    Jeder muss jederzeit wissen, was er zu tun hat.
    - Der Unterricht ist anspruchsvoll - an der Grenze dessen, was die Schüler können. dafür wird aber auch viel geübt und gefestigt. Unterforderte SuS langweilen sich, überforderte auch. Abschreiben in der 6. finde ich bescheuert, da macht schon mein Drittklässler nicht mehr gern mit. Deine Fächer schreibst du nicht, also kann ich keine Tipps geben. Gib ihnen das Gefühl, dass bei dir Wissen zu holen ist. Mach anspruchsvollen Unterricht, aber so, dass sie es schaffen. Und bitte nicht ständiges Wiederholen des Grundschulstoffes.


    - Wer stört, fliegt raus, sitzt auf dem Flur und arbeitet da und muss das Erarbeitete schriftlich abgeben. Das wird benotet, klar.
    - Zu Beginn des Jahres bin ich erst mal richtig streng, keine Zuckerln,
    wenn die Klasse (auch kleine) Fortschritte macht, lobe ich aber gern und direkt.
    - es gibt regelmäßig persönliche Gespräche. In einer Stillarbeitsphase hole ich mir nach und nach jeden nach vorne und sage, was mir gefällt, was nicht. Ich sage auch deutlich, wenn ich meine, er/sie könnte mehr. Meine Erwartungen mache ich ganz deutlich "Von dir erwarte ich, dass du in der nächsten Woche..., Diesen Aufsatz schreibst du mir zusätzlich bis Montag..."
    - Ich dikutiere grundsätzlich nur Sachfragen, wenn die SuS sinnlose Beschwerden vorbringen wollen(Beispiel Handy) werde ich sehr unwirsch.
    - Thema Handy: evtl. vorbeugen und Handys gleich zu beginn einsammeln (Kiste auf lehrertisch, jeder gibt seins ab, wenn nicht, Nachsitzen, bei mir persönlich, vorzugsweise an einem samstag morgens um 7 (wenn ich eh an der Schule bin). Auch möglich: Schulsachen auf den Tisch, Taschen mit Handy seitlich an die wand Abholung nachmittags ab 15.00 Uhr. bei Beschwerden direkt zum Chef (der da mitziehen muss)
    - Ich bin nicht freundlich. Ich versuche nicht, die SuS für mich zu gewinnen. Ich bin korrekt, ziehe meinen Unterricht durch, sage offen, was ich denke. Ich bin nicht der Freund meiner Schüler, ich bin ihr Lehrer. Und ich will gesund bleiben.
    - Einzelne Zwischenrufe ignoriere ich meist, wenn zwei schwätzen, gibt es eine Mahnung, dann fliegt einer raus.


    Vielleicht hilft dir das weiter.


    Stille Mitleserin

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