Mal von den kleinen Bösartigkeiten abgesehen wird sehr deutlich, dass es keinen gesellschaftlichen Wertekonsens (mehr) gibt.
Das kommt sicher durch unsere überindividualisierte Gesellschaft, in der jeder sich selbst der Nächste ist und in der wir ausblenden, dass jeder in eine Situation kommen kann, in der er/sie Rücksichtnahme nötig hat.
Ich bin mir aber sicher, dass sich so ein Konsens innerhalb eines Kollegiums herstellen lässt.
So kann man mit den Härtefällen anfangen - da wäre zum Beispiel der noch recht junge Kollege, dessen Frau an Krebs erkrankt ist und die daher nicht mehr auf die gemeinsamen Grundschul- und Kindergartenkinder aufpassen kann, weil sie selber Betreuung braucht. Ich denke, die meisten wären daccord, dem Kollegen für das Jahr der Chemo den Nachmittagsunterricht zu erlassen.
Und so geht es weiter - die Kollegin, deren Partner der Betreuung bedarf, die Kollegin, die ein behindertes Kind hat, der alleinerziehende Kollege ...
Natürlich meine ich nicht, dass die Fälle vor allen Kollegen ausgebreitet werden, das ist der Job von SL/ÖPR/BFC.
Aber es müsste möglich sein, eine Abstufung vorzunehmen, nach der sich Stundenplaner etc. richten.
Und ich gebe zu bedenken - meist sind diese Zeiten, in denen man der Rücksichtnahme bedarf, endlich. Ich finde es legitim, danach ein Stück der Rücksichtnahme zurückzugeben an Kollegen, die es dann brauchen.
So eine Art Sozialpunktesystem.
Praktiziert eine eurer Schulen so etwas?