Beiträge von Firelilly

    Mir ging gerade durch den Kopf, dass ich mich noch nie gegen Grippe habe impfen lassen, obwohl man ja könnte. Ich habe keine Angst davor, trotz dieser Zahlen (aus dem deutschen Ärtzeblatt).

    Ich bin extrem selten körperlich krank und wenn, dann reichen mir meist wenige Tage um einen grippalen Infekt zu überstehen. Ich treibe viel Sport, ernähre mich gesund, achte auf viel Ausgleich und wenig Streß (allein schon der Haut wegen). Ich schone mich bei Anzeichen einer Erkältung, dann ist das schnell überstanden.

    Ich würde mein Immunsystem als sehr stark bezeichnen und mich hat nie viel umgehauen.

    Vor zwei Jahren hatte ich zum ersten Mal die richtige Grippe, anstatt eines grippalen Infekts.

    Innerhalb von 10 Minuten ging mein Befinden von "okay" zu "fuck was ist da los, Kopf- und Gliederschmerzen, 39,8°C (!!) Fieber" über und ich erlebte in der Folge die erste Synkope meines Lebens. Ich erwachte später auf dem Flur mit Schmerzen beim Atmen und kroch irgendwie ins Bett.

    Das Fieber ging drei Tage lang und so krank mit dererlei Symptomen war ich, die sonst immer nur kurzzeitig ausgeknockt ist, noch nie.

    Kurz zuvor fühlte ich mich noch okay. Angesteckt habe ich mich mit hoher Sicherheit in der Schule, denn dort ging bei uns die echte Grippe um.

    Lange Zeit habe ich gedacht, dass Impfen gegen Grippe etwas für ältere Menschen ist.

    Ich habe gelernt.

    Auch habe ich gelernt, dass das, was ich früher immer für "ich habe die Grippe" hielt, grippale Infekte waren.

    Du kannst uns gerne Gegenbeispiele nennen, das wäre produktiver als deine "jeder der nicht meiner Meinung ist, ist doch offenkundig bescheuert"-Rhetorik.

    Ich werde dir keine medialen Gegenbeispiele nennen. Stattdessen habe ich an vielen Stellen schon deutlich dargestellt, warum grundlegende Erkenntnisse aus der (Infektions)biologie dafür sprechen, dass Schulen perfekte oder sagen wir mal sehr gute Bedingungen dafür bieten, dass sich ein solches Virus verbreitet.

    PS: Die reale Datenlage spricht zB ganz eindeutig gegen die Durchführung von Volksfesten. Sie spricht ganz eindeutig gegen die Eröffnung von Clubs und Bars.

    Bei Restaurants wird es schon dünn, beim Einzelhandel ebenso.

    Was sagt denn deine Datenlage zu Schulen mit 1000 Leuten? Oder war deine Datenlage das "in den Medien stand nichts davon, dass es in der Schule losgegangen ist, also sagt die Datenlage Schulen sind safe"?

    Ich stelle auch keine Theorien darüber auf, warum das so ist, ich stelle lediglich fest, dass es so ist.

    Du stellst fest, dass in den Medien keine Infektionsorte genannt wurden. Das heißt nicht, dass dem nicht so ist.

    Dass Schulen nicht Orte höchsten Infektionsrisikos seien, widerspricht zumindest jeglichen Grundlagen der Infektiologie. Deshalb wäre eine Theorie, warum Schulen ungefährlicher als andere Großveranstaltungen sein soll, schlichtweg sehr unkonventionell.


    Interessant finde ich, dass sich die Medien nicht darauf stürzen, dass die Schule ein Infektionsrisiko ist.

    Da kann man über sehr viele Gründe spekulieren, angefangen bei den meist jungen Redakteuren, die keine Lust mehr haben ihr Kinder zu hause zu betreuen.

    Die Schulen sind seit drei Wochen geschlossen, zu dem Zeitpunkt gab es etwa 10 000 entdeckte Infektionen. Und die angeblichen hochinfektiösen Kinder ohne Symptome hätte es damals auch schon geben müssen. Bis heute ist keine explosionsartige Verbreitung in einer Schulgemeinschaft bekannt, wenn du einen Fall kennst, wäre ich dir dankbar, wenn du das Beispiel verlinken könntest.

    Was ist das denn für eine krude Logik?! Denkst du man dröselt in den Medien genau auf, wann und wo welche Infektion stattgefunden hat? So nach Supermarktinfektionen, Fitnessstudioinfektionen und Schulinfektionen?

    Nenne mir bitte eine vernünftige Erklärung aus infektionsbiologischer Sicht, warum die Bedingungen in der Schule (extreme Nähe, extreme Menschenmassen, extremes Risiko von Tröpfcheninfektion wegen des Redens) kein erhöhtes Risiko darstellen sollten.

    Dein Argument mit der fehlenden Nennung der Startpunkte der Infektion in den Medien ist halt so schwach wie nur irgendmöglich.

    Ich sehe gerade, Plattenspieler argumentiert auch so verquer. Man merkt, dass ihr keine Naturwissenschaften studiert habt.

    Die Kausalität zwischen Medienpräsenz und tatsächlichen Faktoren, die zu einer Infektion führen, ist einfach..... keine Worte. :autsch:

    Ich hab noch so ein Ding für euch! In den Medien wurde gar nicht erwähnt, dass Leute mit einem Aluhut auf dem Kopf krank geworden sind. Es ist also noch nicht sicher, dass der Aluhut nicht vielleicht doch ein Schutz ist!

    Ich hatte, als es zu den Schulschließungen kam und einige große Panik hatten, hier im Thread gefragt, ob auch nur ein Fall einer Übertragung im normalen Schulbetrieb (also nicht Klassenfahrt) bekannt wäre. Man konnte mir damals nicht einmal einen einzigen Fall verlinken; mir ist auch nach wie vor keiner bekannt.

    Es ging um die Frage, dass man ja nie weiß, ob jemand symptomfrei krank ist.

    Tröpchen gibt es nicht nur beim Niesen.

    Das stimmt. Die große Gefahr ist das Sprechen, dabei entsteht auch automatisch ein feiner Tröpfchennebel. Und das ist leider etwas, was in unserem Beruf sehr exzessiv gemacht wird.

    Ich halte eine komplette Maskenpflicht für alle Schüler und Lehrer auch während des Unterrichts für unerlässlich. Gerade beim Sprechen.

    Aber konsequentes einhalten der Niesetiquette, des "Ich packe mir nicht ins Gesicht" und des "ich halte Abstand" es doch auch ohne Maske gehen. Oder habe ich da einen Denkfehler?

    Prinzipiell traue ich Erwachsenen zu sich an die Niesetiquette zu halten und auch im Alltag (abgesehen von der Schule, aber lassen wir das Thema) den Abstand zu halten. Was aber nahezu unmöglich ist, sich nicht ins Gesicht zu fassen in irgendeiner Form. Das schafft niemand sich abzutrainieren, außer vielleicht ein buddhistischer Mönch auf dem höchsten Level der Achtsamkeit.

    Weiß jmd was der Unterschied ist zwischen "high care" inklusive invasiver Beatmung und ECMO? Ist ECMO bei der Behandlung von Corona-Patienten erforderlich?

    Klar kann es in schwer verlaufenden Fällen dazu kommen, dass man eine ECMO-Therapie durchführen muss. Das ist aber ein wirklich krasses Verfahren und so gefährlich, dass man es eigentlich nur in speziellen Zentren ausführen sollte. Aber wenn es keine andere, lebensrettende Möglichkeit gibt?

    Man kann nur hoffen, dass die Würfel glücklich fallen und man zu denjenigen gehört, bei denen das Immunsystem das Virus erkennt und erfolgreich erkennt und nicht zu denjenigen, wo das Immunsystem sich schwer tut. Voraussehen kann man das ja nicht, ob das Immunsystem mit dem Virus klarkommt.

    Und hoffen, dass es, für den schlimmen Fall, dann noch genug Therapieplätze gibt.

    Hm, liegt vielleicht daran, dass ehrenamtliches Engagement und die Fähigkeit, sich gegen widrige Umstände etwas zu erarbeiten, viel mit positiven Charaktereigenschaften und Persönlichkeitsmerkmalen zu tun hat. Etwas, was die Person selbst beeinflussen kann.

    "Schönes Gesicht" und "Sportwagen" gehören da halt nicht dazu.

    Wenn jetzt jemand sagt "Bill Gates ist aber toll, hat sich aus einer Garage zum (ehemals) reichsten Mann der Welt hochgearbeitet und dann einen Großteil seines Vermögens gespendet. Und schau mal seinen geilen Sportwagen!", wird wohl keiner Anstoß nehmen.

    Ehrenamtliches Engagement kann eventuell auch eine (benigne) Form des Narzissmus sein. Menschen, die sich darüber darstellen, was sie für gute Menschen sind und es weniger aus dem Grund des Helfens an sich machen. Sie wollen, dass andere sehen, was sie nicht alles Gutes tun.

    Dass nicht jedes aufopfernde Engagement zurecht auf positive Eigenschaften zurückzuführen zeigt, dass es in Extremfällen gar pathologisch werden kann (Münchhausen by proxy und andere Phänomen).

    Ich beobachte diese (benigne) Form des Narzissmus übrigens bei ganz vielen Lehrkräften, die sich sehr darüber darstellen, wie toll sie sich für die Bekämpfung von ungleichen Chancen und so weiter einsetzen. Oft ginge das deutlich stiller, wenn es nur um die Sache ginge, aber es muss schon immer sehr deutlich nach außen gekehrt werden, damit der Narzissmus befriedigt wird. Gibt natürlich auch welche, bei denen man durchaus den Eindruck hat, dass es nicht aus Narzissmus heraus passiert. Achtet mal in eurem Kollegium darauf. ;)

    Tja, das mit dem "etwas was man beeinflussen kann" ist so eine Sache. Das setzt voraus, dass so Dinge wie Ehrgeiz oder der Wille etwas aus sich zu machen völlig freie Willensentscheidungen sind. Auch da kann man argumentieren, dass es manchen Menschen durch nicht von ihnen zu vertretenden Einflüssen (Erziehung, Gene, zufällige Erfahrungen) leichter fällt gegen Widerstände Ziele zu erreichen, während anderen dies nicht gegeben ist.

    Ist jeder, der nichts aus sich macht, wirklich voll selber schuld und jeder, der das beste aus sich rausholt, völlig selber verantwortlich für das, was er ist?

    Ich finde es schwierig danach zu beurteilen, was man jetzt selbst beeinflussen kann.

    Jeder bekommt Dinge mit in die Wiege gelegt für die er oder sie nichts kann. Das kann gutes Aussehen sein, das kann die physiologische Voraussetzung für hohe Intelligenz sein, das kann Veranlagung für die leichte Ausbildung von ehrgeizigem Verhalten sein. Oder eben in allem das Gegenteil.

    Sich Dinge "selber zu erarbeiten" muss kein Maßstab für meine Anerkennung sein.

    Wenn ein Mann ultra hübsch ist, dann hat er bestimmt auch an sich gearbeitet (Sport, Ernährung), aber ein Großteil ist genetisch bedingt (er hat sich ja nun nicht aktiv mit Arbeit gestreckt, dass er 1,85m statt 1,70m ist, kantige Gesichtszüge hat usw.)

    Woher es kommt, ist mir da relativ egal.

    Genauso kann jemand "strunzdumm" sein, sich aber mit ultra Fleiß einen Uni-Abschluss erarbeitet haben. Da fände ich den intelligenten (der dafür nichts kann, weil er so geboren wurde) Faulen unter gewissen Umständen sogar attraktiver, der den Abschluss so nebenher gemacht hat, weil er meist auf Parties war.

    Du kannst doch nur den Sportwagen toll finden und nicht die Person, weil sie sich ein bestimmtes Auto gekauft hat. Du verarschst uns, stimmt's? ;)

    Achso, man findet natürlich auch nur die Handlung toll, wenn jemand ehrenamtlich tätig ist, nicht aber die Person? Da darf man aber anscheinend davon sprechen, dass die Person toll ist. Da darf man dann von der Handlung auf die Person und deren möglichen Eigenschaften (gutherzig, hilfsbereit, whatever) zurückschließen.

    Wenn aber jemand bei einem Sportwagenkauf zurückschließt, dass diese Person einen tollen Geschmack hat was Autos angeht, anscheinend sehr zielstrebig und erfolgreich im Leben ist, jemand ist, der das Leben in vollen Zügen genießt... dann ist das natürlich eine Übertragung auf Charaktereigenschaften, die unzulässig ist. Da soll man dann bitte nur den Sportwagen toll finden, aber keine Rückschlüsse auf die Person ziehen.

    Das ist übrigens genau das, was ich meine.

    Wir sitzen ja nicht in der Kommission, die den "Exit" planen muss und natürlich können wir hier uns alles Mögliche wünschen. Ich fänd's aber zumindest fair, wenn wir bei der Vereinbarung blieben, nicht zu veröffentlichen, dass man sich aus Protest oder Sorge um den Ehegatten krankschreiben ließe.

    Die Vereinbarung ist quatsch. Das haben immer noch Ärzte zu entscheiden. Und wenn man sagt, dass man mit dem Ansinnen zum Arzt geht, weil man im Haushalt mit z.B. einem Hochrisikopatienten lebt und man als Lehrer demnächst eventuell zur Hochinfektionsrisikogruppe gehören wird, dann ist das völlig legitim. Der Arzt wird das nach seiner Kompetenz entscheiden.

    Soll ich den Unterschied erklären zwischen "die ist hübsch" in einem Diskussionsforum für Germanys Next Topmodel-Fans und "sie hat eine Doktorarbeit geschrieben, nur falls jemand sie aufgrund ihres guten Aussehens und weil sie eine Frau ist nicht ernst nehmen sollte."?

    Ich glaube das hat weniger mit dem Aussehen von Mai oder ihrem Geschlecht zutun hat als mit dem Fakt, dass sie sehr jung ist. Würde man bei einem jungen männlichen Wissenschaftler auf Youtube auch vielleicht erstmal skeptisch sehen.

    Der Großteil der jüngeren youtuber ist einfach fachlich inkompetent. Die wenigsten haben studiert und wenn, dann auch sicher nicht mit summa cum laude.

    Der Hinweis, dass Mai promoviert ist und was auf dem Kasten hat und eben keine Influencerin ist durchaus okay finde ich.

    Natürlich ist Mai eine hübsche Frau. Das macht sie nur nicht zu der schlauen Person, die sie zweifellos ist

    Ja, kann man doch aber gerne erwähnen, dass jemand hübsch und schlau ist. Ich finde es problematisch, dass man manche Dinge herausstellen darf und andere eher verpönt sind.

    Sagt man "Person X ist aber toll, ich habe mitbekommen, dass sie sich ehrenamtlich für XY einsetzt", dann wird das abgenickt oder gar bekräftigt.

    Sagt man "Person X ist aber toll, die hat sich ihr Abitur trotz widriger Umstände erarbeitet", dann wird das abgenickt oder gar bekräftigt.

    Sagt man "Person X ist aber toll, die hat einen Sportwagen vor der Tür", dann wird das mit Sicherheit negativ kommentiert.

    Sagt man "Person X ist aber toll, die hat so ein schönes Gesicht", dann wird das ebenfalls als oberflächlich oder sonstwie kommentiert.

    In allen vier Fällen sagt man einen Grund, warum man eine Person toll findet, manche der Gründe sind aber gesellschaftlich nicht anerkannt.

    Es musste auch unbedingt das hübsche Gesicht erwähnt werden. Hat schon mal jemand über Dr. Drostes Gesicht irgendwas geschrieben?

    Ja, dass er wie ein Hobbit aussieht habe ich mal irgendwo gelesen. :D

    Am meisten stören sich übrigens (oftmals) diejenigen Leute daran, denen selbst nie oder selten gesagt wird, dass sie sehr hübsch seien, wenn andere über andere sagen, dass die Person so hübsch sei. Ist glaube ich auch eine Form des Neids.

    Genauso wie besonders oft diejenigen Leute abfällig und mit erhobenem moralischen Zeigefinger sagen, dass Äußerlichkeiten oberflächlich seien, wenn sie selber eben nicht gerade überdurchschnittlich attraktiv sind. Trifft nicht auf jeden zu, aber ist durchaus ein verbreitetes Phänomen.

    Sie sitzen zu dritt im normalerweise 20-Mann-vollen Großraumbüro mit erforderlichem Abstand, die Mensa ist zu. Er radelt zur Arbeit und zurück. Die Berührungspunkte mit Infizierten sind in seinem Leben wahrscheinliche beim Einkaufen am stärksten.

    Im Vergleich sähe es bei mir In der Schule ganz anders aus. Da ist das 15-minütige Einkaufen nichts gegen einen Schultag...

    Ja, so kenne ich das auch von den Bekannten. Da, wo noch persönliche Kontakte sind, ist es auch in der Größenordnung wie bei deinem Mann.

    Absolut kein Vergleich zur Schulsituation.

    noch wird in diesen Unternehmen in kleineren Gruppen gearbeitet als sonst.

    Wenn die Gruppen nicht kleiner als "sonst" sind, wie klein sind sie denn überhaupt?

    Ich habe 12 Lerngruppen mit jeweils ungefähr 25+ SuS im Durschnitt, die ich pro Woche sehe. Im Lehrerzimmer treffe ich im Verlauf der Woche auf ca. 70 KuK, die ebenfalls diese Größenordnung von SuS in ihrem Unterricht sehen.

    Sind diese Gruppen in den Unternehmen vergleichbar?

    Für HIV gibt's bis heute keinen.

    Du weißt aber schon, dass das HI-Virus anders übertragen wird, oder? Ich muss nicht vor einer HIV-Infektion geschützt werden dadurch, dass man mich nicht mehr in die Schule schickt. Das ist nicht zielführend. Vor einer Infektion mit Coronaviren schützt es allerdings sehr wohl, wenn man den Unterricht als Fernunterricht durchführt.

    Und was eigentlich, wenn kein Impfstoff entwickelt werden kann?

    Dann führt man die Maßnahmen solange durch, bis die Gesamtbevölkerung hinreichend langsam (ganz wichtig!!!) durchseucht ist.

    Lockerungen der Maßnahmen dürfen, um die Geschwindigkeit zu wahren, nur Zusammenkünfte zwischen möglichst gleichen, kleinen Menschengruppen erlauben.

    Schulunterricht ist mit die schlimmste Form von Großveranstaltung (1000 Leute in einem geschlossenen Gebäude, am Gymnasium sogar ständig wechselnde Lerngruppen und Lehrer) und fällt nicht unter die Kategorie, die man erlauben kann. Ebensowenig Fußballspiele mit Zuschauern, Discotheken usw.

    Das müssen dann Mathematiker laufend berechnen, wie groß Arbeitsgruppen sein dürfen bei den Lockerungen nach und nach. Ob das 5 Leute sind oder vielleicht sogar 10, die Kontakt haben dürfen, keine Ahnung. Mit Sicherheit aber keine Schule mit 1000 Leuten in einem Gebäude und auch kein Unternehmen wird eine entsprechend große Belegschaft gleichzeitig aktivieren können. Wenn man nicht total verrückt ist.

    Es spricht allerdings nichts dagegen, dass mit mehr Zeit ein Impfstoff entwickelt werden kann. In Tübingen gibts ja schon Fortschritte. Und der Impfstoff ist die Lösung Nummer 1, darum sollte sollte es gehen.

    Ds ist ja alles richtig, aber es gibt kein verbrieftes Recht für Menschen über 60 und Vorerkrankte sowie mit Angehörigen mit Vorerkrankungen zu Hause zu arbeiten.

    Es gibt aber auch so etwas wie eine Fürsorgepflicht des Dienstherren. Die existiert anscheinend gar nicht. Wer hat denn diese Phantompflicht ins Beamtenrecht reingeschrieben? Was macht denn da so eine leere Worthülse?

    Firelilly, ich möchte dich etwas fragen: Siehst du dich in deinem Beruf gefährdeter als jemand, der eine pflegerische Tätigkeit ausübt?

    Nein, sehe ich nicht. Ich sehe uns etwa auf gleichem Niveau, vielleicht etwas darunter von der Gefährdung. Kommt auf die genaue pflegerische Tätigkeit an.

    Wenn jemand aktiv Coronakranke pflegt ist das Risiko sicher höher als bei uns. Wenn jemand aber z.B. alte Menschen pflegt und für wenige Menschen verantwortlich ist, kann es sein, dass man als Lehrer durch die Massen von Schülern (aber weniger nahen Kontakt) sogar gefährdeter ist.

    Edit: Sehr gut dargestellt auch in Beitrag #3.802 während ich getippt habe.

    Ganz wichtig ist aber dies:

    Wir arbeiten nunmal nicht in Pflegeberufen und haben ein Berufsfeld, in dem man mit einer derart erhöhten Selbstgefährdung schlichtweg nicht rechnen muss.

    Wir sind keine Krankenpfleger (besser ist aber der Vergleich mit Ärzten, Hochschulstudium mit Hochschulstudium vergleichen, weswegen auch der Einwand von Yestoerty unten nicht angemessen ist) und haben keine Ausbildung im Infektionsschutz genossen, noch irgendwelche Sicherheitsvorkehrungen, noch haben wir uns bewusst für so einen Beruf entschieden, in dem das Risiko besteht.

    Meine Schwiegermutter bekommt soweit ich weiß auch keine 8000€ als Pflegekraft

    Und nein, Maylin, der Vergleich ist überhaupt nicht absurd. Wir konnten uns in den letzten Wochen zurückziehen, während das in pflegerischen Berufen nicht möglich ist.

    Noch einmal: Ja, das Gesundheitswesen ist die einzige (!) Berufsgruppe, die man in diesen Zeiten wirklich als die Helden darstellen kann. Dies ist aber eine Gruppe, die sich bewusst dafür entschieden hat. Die muss auch mit anderen Infektionen rechnen und es gibt gute Gründe, warum viele Menschen nicht so einen Beruf ergreifen! Aber jetzt zwingt man eventuell (ja, es ist nicht sicher....) Lehrer dazu.

    Weder Einzelhandel, noch Industrie noch sonstwer setzt sich so einem Risiko aus. Dort wird Abstand gehalten, es gelten höchste Sicherheitsbedingungen und es wird, wo es geht, home office betrieben. Es wird niemand in einem Unternehmen gezwungen sich in enge Räume mit 30 Leuten zu stellen. Auch nicht hunderte Menschen auf engem Raum in engen Gängen während einer "Pause" zu beaufsichtigen.

    Dagegen sind, wie so oft geschrieben, die Arbeitsbedingungen bei allen anderen Berufen (ausgenommen das Gesundheitswesen, das ja nun eine Sonderstellung hat, weil man das da vorher weiß!) um Potenzen besser.

    Der Vergleich ist also absolut absurd.

    DANN kann man sich immer noch aufregen.

    Dann ist es halt nur zur spät. Deshalb sollte man vorher versuchen (Mails an die Verantwortlichen, Gewerkschaften usw.) aktiv zu werden.

    Wenn die merken würden, dass die Lehrer sich nicht unter solchen unwürdigen (infektionstechnisch hochriskanten) Bedingungen in die Arbeit begeben würden, führt das eher zu einem Widerstand, als wenn (wie viele hier im Forum) die Schule vermissen und allein deshalb schon gerne wieder die lieben Kleinen sehen wollen.

    Unfassbar, wie wir Lehrer mal wieder vor den Karren gespannt werden sollen. Die Kinder tragen kaum Risiko.

    Ich weiß, dass es noch nicht 100% feststeht, aber sollte es tatsächlich so kommen, hoffe ich, dass die Lehrer sich wehren.

    Du siehst an diesem Forum, dass sich nicht viele Lehrer wehren werden. Im Zweifel Dienst bis in den Tod.

    Heißt das dann, dass sich möglichst viele Kinder und Jugendliche anstecken sollen, damit die Herdenimmunität bald erreicht wird? Weil man davon ausgeht, dass die Krankheit bei den meisten von ihnen mild verläuft. Und was ist mit den anderen, die doch schwer erkranken oder sterben, die haben dann einfach "Pech gehabt"? Das fänd ich schon sehr bedenklich...

    Na klar heißt es das, und vor allem muss man in diese Rechnung einbeziehen, dass die Lehrer natürlich voll im Geschehen sind und als Kollateralschaden anfallen.


    Dass übrigens Fraggles menschenverachtender Beitrag #3.766 so viele Zustimmungen bekommt spricht Bände. Na dann spielt doch die "Helden" und lasst euch vor den Karren spannen, während in Unternehmen weiterhin Home Office angesagt sein wird und nur höchstens in Kleingruppen gearbeitet werden wird.

    Nach 3 Wochen shut down, 2 Wochen Ferien und dem Luxus des totalen Rückzuges kündigen hier Leute an, bei der schrittweisen Wiedereröffnung nicht mitzumachen - die irgendwann ansteht.

    Bei voller Besoldung und allem Luxus ... ist auf einmal ein großer Teil Risikopatient... seltsam bis beschämend.

    Was soll denn diese abstruse Argumentation? Mal abgesehen davon, dass es bei uns nur 2 Wochen shut down waren, habe ich in diesen zwei Wochen genausoviel gearbeitet wie sonst auch. Warum sollte man diese Wochen des shut downs irgendwie als Argument heranziehen oder implizieren, dass das ein Luxus sei, wenn man da ganz normal gearbeitet hat?!

    Das nächste Ding: 2 Wochen Ferien. Die stehen uns ja wohl zu und die haben wir uns hart erarbeitet! Warum sollten Ferien irgendwie ein Argument sein?

    Dieses "nach 3 Wochen shutdown, 2 Wochen Ferien" was soll das denn bitte implizieren? Dass man im Shutdown gechillt hätte und Ferien ein unverdienter Luxus seien? Völlig kruder Satz!

    Soll ich dir mal sagen, was Luxus ist?

    Mein Partner sitzt vollbezahlt (und das bei einem Gehalt höher als meines je sein wird) mit Firmenlaptop zuhause und arbeitet von dort. Sämtliche Treffen finden als Videokonferenz statt und das wird auch so noch einige Zeit weitergehen.

    Das Unternehmen hat deutlich gemacht, dass die Sicherheit der Mitarbeiter/innen an erster Stelle kommt.
    Selbst wenn die irgendwann wieder Präsenz zeigen müssen, dann mit Sicherheit in Kleingruppen und unter Bedingungen, von denen wir nur träumen können.

    Wir werden bei einer eventuellen Schulöffnung (und das sehe ich so kommen) absolut verheizt und sind die absolut einzige Berufsgruppe, die einen Beruf ergriffen hat, bei dem in keinster Weise vorher absehbar war sich unter Zwang (Dienstpflicht) in massivste Bedrohung für die eigene Gesundheit begeben zu müssen. Alle anderen Berufsgruppen setzen sich nicht annähernd so einem Infektionsrisiko aus (Massen von Menschen in einem Gebäude, eine wahre Großveranstaltung von 1000 Leuten unter einem Dach, ohne Sicherheitsvorkehrungen in der maroden Infrastruktur) oder haben bewusst einen Beruf im Gesundheitswesen gewählt.

    Ganz ehrlich, wenn ich wie ein Arzt meine potentielle Gesundheit hinhalten muss diese Tage, dann zahlt mir wenigstens auch 8000+ Euro monatlich.

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