Woche Nr. 3 und ich bin mehr als genervt. Nicht als Lehrer, sondern als Elternteil.
An der Schule meiner Kinder wird Homeschooling folgendermaßen interpretiert (Bayern, Gymnasium, Kinder in Unter- und Mittelstufe)
Jeden Montag ist ein unüberschaubarer Berg an Aufgaben auf der Homepage abrufbar. Das alles soll komplett selbsttätig bearbeitet werden. Die Lehrer betreuen die Schüler nicht, es gibt keinerlei Hilfestellung oder Unterstützung, denn Austausch zwischen Schülern und Lehrern ist nicht vorgesehen. Auch Lösungen werden größtenteils nicht zur Verfügung gestellt. Zwar haben alle Lehrer dienstliche E-Mailadressen, genauso sind alle Schüler-Mailadressen der Schule bekannt, genutzt wird es nicht. Ob alles gemacht wird, interessiert auch keinen. Auch mebis wird nicht genutzt.
Damit den über alle Maßen genervten Beteiligten in den kommenden 2 Wochen Ferien nicht langweilig wird, gab es diesen Montag für diese Zeit gleich noch viele Arbeitsaufträge mit.
Ich bin kurz davor, meinen Kindern zu sagen: "Lasst es bleiben, es interessiert sowieso keinen."
Da ich selbst Lehrer bin, kann ich diese Arbeitsweise überhaupt nicht verstehen, denn ich stehe im Dauer-Austausch mit meinen Schülern, unterstütze, motiviere. Dabei ist meine Schülerschaft viel schwieriger zu erreichen und trotzdem funktioniert es inzwischen. Selbst diejenigen, die sich gerne drücken, sind bei der Sache, engagieren sich teilweise sogar mehr als im regulären Schulalltag.