Beiträge von Sommertraum

    Wie gesagt, lässt sich das so pauschal nicht sagen. In Bayern, bei verbindlicher Regelung, sind an der Realschule die Hälfte der Schüler dort, obwohl sie auch an ein Gymnasium könnten.

    Das liegt sicherlich auch daran, dass die Erfahrung zeigt, dass man sich mit einem Schnitt von 2,33 (oder auch 2,0, je nachdem wie hart die Noten durch häusliches Lernen erarbeitet wurden bzw. wie großzügig die GS die Noten verteilt hat) auf dem Gymnasium relativ schwer tut. Die Eltern dieser Kinder wählen deshalb häufig lieber die RS.

    An die MS kommen selten Schüler, die 2,66 oder besser hatten, deshalb findest du wohl auch keine Zahlen dazu (s. dein nächster Beitrag). An die MS geht man, weil man muss und nicht, weil man will.

    Am Gymnasium meiner Kinder nehme ich das auch so wahr: viele Frauen arbeiten unfassbar wenige Stunden, oft unter 10, manche sogar nur 4 oder 6. Ein verschwindend geringer Teil des Kollegiums fährt mit auf Klassenfahrt, sodass ein paar wenige Lehrkräfte ständig fahren müssen und sogar mehrfach pro Jahr unterwegs sind.


    An den GS und MS in meinem Schulamtsbezirk ist das anders. Wir bekommen außerhalb der Elternzeit gar kein unterhälftiges Deputat genehmigt und Lehrermangel sei Dank hat man eigentlich immer auch eine Klassenleitung. Die macht so viel Arbeit, dass die meisten TZler recht schnell auf um die 20 Stunden oder sogar mehr erhöhen (meist zumindest so viel, dass der Unterricht in der eigenen Klasse abgedeckt ist). Je nach Schulleitung wird auch keiner freier Tag o.ä. gewährt und auch sonstiges Entgegenkommen ist kaum möglich. Bei uns muss auch jeder Klassenlehrer seine Klassen auf allen Fahrten begleiten und es kommt äußerst selten vor, dass mal jemand daheim bleibt.

    Denn wie oben geschrieben: solange man im rechtlichen Rahmen bleibt, ist die Antwort auf die Frage "Warum sollte man sein Privatgerät nutzen wollen?" Ganz einfach.


    Warum nicht.

    Weil es immer mehr Vorgesetzte gibt, die erwarten, dass man über die Smartphones immer und überall erreichbar ist und kurzfristig auf Anweisungen reagiert. Je mehr Kollegen mitspielen, desto ungemütlicher wird es mit der Zeit für alle. Mit Dienstgerät ist es wesentlich leichter, für Abstand zu sorgen, als mit dem Privatgerät.

    Über diese Zeugnis-Druck-Diskussion kann ich jedes Mal aufs Neue nur müde lächeln. Die Wochen rund um die Zeugnisse sind ja die, in denen ich meine Kollegen anderer Schularten sehr beneide. Bei mir lief es an jeder meiner bisherigen Schulen immer gleich aufwändig:

    Als KL sammle ich die Noten von allen in der Klasse umterrichtenden Lehrkräfte ein. Vom Sekretariat gibt's einen Stick mit Word-Dateien zu allen SuS der Klasse (über ASV generiert). Diese fülle ich mit Bemerkungen und trage händisch alle Noten ein. Wenn alles überprüft ist, drucke ich die (2seitigen!) Zeugnisse auf das offizielle Zeugnispapier. Im Anschluss muss ich sie noch kopieren und in den Schülerakten abheften. Außerdem fertige ich - wenn so gefordert - Kopien für getrennt lebende Elternteile mit Sorgerecht und lasse sie über das Sekretariat versenden. All das frisst verdammt viel Zeit und man macht es, egal ob man VZ oder TZ arbeitet.

    Vermutlich läuft es an den meisten bayerischen GS und MS so.

    Hm, ob ein Zusammenhang existiert zwischen dem Umstand, dass Bayern und Sachsen immer Bildungssieger sind und die Kinder dort jeweils noch etwas mehr tun müssen als Arbeitshefte auszufüllen? :flieh:

    Ich bin tatsächlich regelmäßig irritiert, wenn ich hier im Forum von dem (für mich) exzessiven Arbeiten in Arbeitsheften lese. Das kenne ich weder aus meinem Unterrichtsalltag, noch von Kollegen oder meinen Kindern. Ursache dafür kann jedoch auch sein, dass mir die AHs für meine Schulart in der Regel wenig zusagen.

    Mathe/ Deutsch ohne Arbeitsheft? Im ersten Schuljahr wohl eher nicht denkbar, da ist ja sogar das Mathebuch Verbrauchsmaterial.

    Ich kenne es hier aus Bayern nur so, dass Eltern alle Arbeitshefte selbst bezahlen müssen und entsprechend nur sehr wenige angeschafft werden. Deutsch und Mathe ohne Arbeitsheft ist hier durchaus üblich, auch in Klasse 1. Für das Mathebuch wurde bei meinen Kindern z. B. Folien angeschafft, die auf die Buchseite gelegt und beschrieben wurden (und daheim wieder gereinigt).

    Man könnte meinen, du beschreibst unsere Mittelschul-Referate bzw. das typische Verhalten vieler unserer Schüler!

    Wenn ich um 9:00 Uhr mit Migräne, die mich am Arbeiten hindert, aufwache, dann rufe ich um 9:05 Uhr an.

    Ein Traum, wenn man mit Migräne so lange schlafen kann. Bei mir ist da schon immer die Nacht die Hölle!


    Abgesehen davon hat an meiner Schulart der für den Vertretungsplan zuständige Konrektor 24 Stunden Unterrichtsverpflichtung und ist entsprechend den größten Teil des Vormittags im Unterricht. Für mich ist es selbstverständlich, dass er gerne bis 7 Uhr die Krankmeldungen hat um seinen Plan zu erstellen!

    ? Auf dem Papier oder generell? Ich habe bisher immer Klassenleitungen gehabt, in der Regel immer vier Jahre, dann gab es sofort eine neue erste Klasse. An meinen Schulen gab es keine Abordnungen von Vollzeit-Klassenlehrern.

    Nach deinem Zitat hätte ich in Bayern - sagen wir mal innerhalb der letzten 3 Jahrzehnte - auf jeden Fall mindestens zwei Jahre an einer anderen Schule eine Vertretungsstelle ausfüllen müssen? Wie wird so etwas denn organisiert?

    Du bist in dieser Zeit nicht fest an einer anderen Schule, sondern wirst vom Schulamt hingeschickt, wo in deinem Landkreis gerade jemand gebraucht wird. Das kann für 1 oder 2 Tage, mehrere Wochen oder auch länger sein. Auf deine Ausbildung wird wenig Rücksicht genommen, sodass du als GS-Lehrer auch in einer 9. oder 10. Klasse vertreten musst bzw. als MS-Lehrer in einer 1. oder 2. Klasse.

    Solltest du keinen Einsatz haben, hilfst du an deiner Stammschule aus.

    Blöde Frage, aber müsst ihr das machen?

    Ich meine nicht das mit der Mobilen Reserve, man wird ja wissen, ob man das machen möchte oder nicht, und wenn das jemand möchte, ist das auch völlig ok, ich stelle mir das auch noch spannend vor. Aber Klassenleitung übernehmen, wenn man nur so wenig Stunden hat und Material liefern für Quereinsteigende und Studenten?

    Ja. Auch Mobile Reserve macht man nicht freiwillig, die muss jeder im Laufe seiner Dienstzeit minimum 2 Jahre machen, wenn es dumm läuft auch länger. Gilt jedoch nur für GS- und MS-Lehrer

    Wie so oft ist dieser Faden mal wieder ein Beispiel dafür, wie sehr die Belastungen der Lehrkräfte von den SL abhängen. Ich werde nie verstehen, warum SL nicht als Ziel haben, ihren Lehrkräften gute Arbeitsbedingungen zu ermöglichen, damit diese ihr Hauptgeschäft - das Unterrichten - möglichst gut meistern können. Das dadurch entstehende gute Arbeitsklima würde sich positiv auf das ganze Schulleben auswirken. Wozu ständig unnötige und überflüssig Zeit fressende Konferenzen, DBs, Fortbildungen, Druck, kein Entgegenkommen bei berechtigten Anfragen, ...

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