Beiträge von Sommertraum

    Gerade weil ich Fächer habe in denen ich immer korrigieren muss, mache ich andere Aufgaben, wenn ich dafür Entlastung bekomme. Nachschreibeklausuren organisieren, Klausurplanung, Stundenplan, Vertretungsplan,... aktuell mache ich nur noch 2 davon, aber das entspricht einem Klausurstapel weniger.

    An meiner Schulart gibt es keinerlei Ermäßigungsstunden für Zusatzarbeiten, gemacht werden müssen sie trotzdem.

    ein kurzer Blick in den Lehrplan für die Mittelschule in Bayern:



    Sollte doch machbar sein.

    Nur weil der Lehrplan das fordert, können unsere Schüler das noch lange nicht. Lehrplan und Realität klaffen leider immer weiter auseinander, vor allem, seit der kompetenzorientierte LP eingeführt wurde.

    Oh je, welche das wohl sein könnten?


    OnT: Zumindest die Sommerferien stehen bundesweit für fünf Jahre im Voraus fest. Das wäre dann auch die Mindest-Vorlaufzeit.

    Die letztjährigen Faschingsferien standen auch schon jahrelang fest. Trotzdem wurden sie in Bayern kurzfristig gestrichen :daumenrunter:

    Problem Nr. 4: Ein Schüler wohnt bei den Großeltern, Jugendamt hat die Vormundschaft. Es wurde nun von den Großeltern gesagt, wenn noch einmal die Schule anruft, werfen wir ihn raus. Gestern hat er auf dem Schulhof mit Böllern auf andere geworfen. Resultat: er wird von der Schule für 3 Tage ausgeschlossen. Ich habe nur die Vormundschaft informiert, die es natürlich weitergegeben hat um es schonender beizubringen. Heute ruft mich der Junge aus einer Wohngruppe aus einer anderen Stadt an. Er hofft er kann bald wieder zur Schule und bei seiner Oma wohnen…. Er möchte doch nur lieb sein, aber das sei so schwierig meinte er… Ich könnte gerade es nur heulen…. Richtig gehandelt? Was hätte ich tun können, was kann ich tun?

    Aus meiner langjährigen Erfahrung mit problematischen Elternhäusern / Pflegekindern / betreutem Wohnen etc. muss ich sagen, dass es für das Kind kein Nachteil ist, wenn es aus den katastrophalen Familienverhätnissen rausgenommen wird. Du darfst nicht vergessen, dass das Jugendamt nur bei wirklich extremen Fällen einschreitet. Die Kinder werden in den Einrichtungen/Pflegefamilien viel besser betreut und kommen (nach einer gewissen Eingewöhnungszeit) meist wieder "in die Spur". Betrachte es also nicht als schlimm, dass das Kind jetzt vom Jugendamt betreut wird. Die Großeltern waren offensichtlich heillos überfordert, was der Entwicklung des Kindes sicherlich nicht gut getan hat.

    99% der Erwachsenen sind impffähig. Jeder von diesen 99%, der sich nicht impfen lässt, trifft für sich persönlich diese Entscheidung. Die möglichen Konsequenzen - Infektion oder Einsamkeit wegen fehlender Kontakte - nimmt er ebenfalls freiwillig in Kauf.

    Ich bin inzwischen nicht mehr bereit, auf diese Leute mehr als unbedingt nötig Rücksicht zu nehmen.

    Meine Meinung ist immer noch, dass eine Durchseuchung eingeplant ist oder wissentlich in Kauf genommen wird. so naiv können doch Politiker gar nicht sein

    Nicht nur Politiker sind naiv. Ein nicht geringer Teil der Bevölkerung nimmt wissentlich eine Infektion in Kauf, indem nicht nur die Impfung abgelehnt wird, sondern gleichzeitig kaum Schutzmaßnahmen (Maske, Abstand, Kontaktreduktion, ...) ergriffen werden. Ist ja "nur eine Grippe"!

    Ich glaube, manchen hier ist nicht bewusst, was es bedeutet, viele Fächer fachfremd zu unterrichten. Vom Fachwissen her ist es ok, denn wir unterrichten an der MS auf sehr niedrigem Niveau. Die Fachdidaktik fehlt in diesen Fächern jedoch sehr. Deshalb bin ICH sehr dankbar, wenn ich mit einem guten, selbst gekauften LHB meine Vorbereitung erleichtern und v.a. verkürzen kann.


    Natürlich gibt es viel Material im Netz, das ich auch intensiv nutze. Ein Anfänger wird sich allerdings schwer tun zu sondieren, was für das Niveau der MS geeignet ist (wenig) und was nicht (Vieles). Darüber hinaus müssen wir mit unseren Schülern sehr viel einüben und trainieren, brauchen also sehr viel Zusatzmaterial. Deshalb bin ich sehr dankbar für jede Erleichterung.


    Erschwerend kommt hinzu, dass der TE eine 9. Klasse hat. Hier gilt zum 1. Mal der neue LP, viele Verlage haben ihre Materialien noch nicht fertig, also können die Schulen noch nichts kaufen. Gleichzeitig steht am Ende des Schuljahres die Quali-Prüfung für die Schüler an. Da kann er sich nicht einfach leisten zu sagen "nicht mein Problem". Das heißt nicht, dass er jetzt Berge an Material kaufen soll, sondern gezielt brauchbares und notwendiges, am besten nach Rücksprache mit seinen Kollegen.


    Dendemeier

    Bei konkreten Fragen kannst du mich gerne per PN anschreiben.

    Dass man dich alles auf einmal unterrichten lässt, finde ich ein starkes Stück.

    Das ist Standard an bayerischen Mittelschulen. Als Klassenlehrer unterrichtet man so viele Fächer wie möglich in seiner Klasse, unabhängig davon, welche man studiert hat.


    Ähm, was sind GPG, WiB?

    NuT: Naturwissenschaften und Technik?

    GPG = Geschichte / Politik / Geographie

    WiB = Wirtschaft und Beruf

    NuT = Natur und Technik


    Zum Thema:

    Du hast das Pech, dass für die 9. Jahrgangsstufe viele Verlage noch nicht liefern können. Sei froh, dass du schon in jedem Fach ein Schulbuch hast. Wenn sich die Verantwortlichen deiner Schule nicht überzeugen lassen, dass du bestimmtes Lehrerbegleitmaterial brauchst, würde ich in den sauren Apfel beißen und zu den eingeführten Schulbüchern die digitalen Lehrermaterialien kaufen (sofern schon vorhanden). Das würde dir die Vorbereitung stark erleichtern, vor allem, weil sie oft editierbar zur Verfügung gestellt werden. Als Anfänger ist man an unserer Schulart sowieso schnell mit der Fülle an Fächern überfordert, v.a. mit denen, die man fachfremd (und evtl. unbegabt wie z.B oft in Kunst, Musik oder Informatik) unterrichten muss.


    Außerdem haben wir ja erst seit 4 Tagen Schule. Gib deinen Kollegen ein bisschen Zeit, denn die ersten Tage sind für alle stressig. Ich hätte die letzten Tage nicht den Nerv gehabt, auch noch einen Kollegen mit Material zu versorgen. Die Zusammenarbeit spielt sich in den nächsten Wochen bestimmt noch ein!

    Ich hatte ja auch geschrieben, dass es eine Typfrage ist. Wem die pädagogische Arbeit leichtfällt, der ist an der MS gut aufgehoben (und der braucht auch die faktisch ja nicht stattfindende Nachqualifikation nicht wirklich).

    Das typische Deutsch-Reli-Gym-Mäuschen wird an der MS untergehen, das habe ich gar nicht in Frage gestellt.

    Hast du da zufällig Zahlen?

    Ja gut, da braucht es dann halt einen Schulrat, der die cojones hat, dann eben auch mal ein "nicht geeignet" auszusprechen.

    Leider habe ich keine Zahlen (die würden mich auch interessieren), sondern nur Erfahrungswerte. Nachdem das Entgegenkommen für MS-Nachqualifikanten im Gegensatz zu denen für GS immer größer wird, vermute ich, dass tatsächlich zu wenige dauerhaft an der MS bleiben. Viele gehen auch lieber als Angestellte an Privatschulen oder nehmen Aushilfsverträge an ihrer ursprünglichen Schulart an statt als Beamte mit A12 an der MS zu bleiben.


    Da der Lehrkräftemangel an der MS so eklatant hoch ist, sagen Schulräte den Zweitqualifikanten zwar öfter mal sehr deutlich ihre Meinung, ein "nicht geeignet" sprechen sie aber nicht aus.

    Nachqualifikanten für die MS werden seit einem Jahr direkt bei der Einstellung verbeamtet und erhalten schon während der Weiterbildung A12. Warum sollten sie mehr verdienen als ausgebildete MS-Lehrer?


    Abgesehen davon machen viele diese Zusatzausbildung nur, um die Wartezeit zu überbrücken, bis sie an ihrer ursprünglichen Schulart eine Planstelle bekommen. Entsprechend gering ist die Zahl derer, die dauerhaft an der MS bleiben.


    Interessant finde ich auch immer Fossis Argument, dass die Nachqualifikanten die geringere Arbeitsbelastung schätzen würden. Bei den zahlreichen Leuten, die ich kenne, ist das Gegenteil der Fall. Am Anfang meinen das die meisten tatsächlich, bis zum Ende der Maßnahme, also nach dem 1. Jahr Klassleitung, sind sie schockiert, wie fordernd die Arbeit an der MS ist.


    Besonders problematisch finde ich, dass die Nachqualifikanten nahezu keine Ausbildung erhalten, das müssen die Kollegen nebenbei erledigen. MS unterscheidet sich aber deutlich von RS und noch viel mehr von Gy. Zusätzlich sind leider viele der Meinung, dass sie nach Studium und Ref ausreichend ausgebildet sind, lassen sich zu wenig auf die besondere Arbeitsweise dieser Schulart ein und zeigen sich nicht selten als recht beratungsresistent (besonders die Gy-Leute).


    Alles zusammen führt dazu, dass der dauerhafte Erfolg der Nachqualifikation für MS ausbleibt. Inzwischen empfinde ich wie viele meiner Kollegen auch die Sondermaßnahme nur noch als Belastung.


    Läuft es an den GS besser? Vielleicht mögen ja GS-Lehrkräfte von ihren Erfahrungen berichten.

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