Beiträge von Moebius

    Wann ist man als Lehrer eigentlich nicht geeignet? Meine sehr subjektive Beobachtung ist, dass Kinder immer weniger damit klar kommen, wenn Menschen „anders“ sind, dann fehlt es schnell an Respekt und nichts läuft mehr.

    Als Lehrer ist man nicht geeignet, wenn man es in weiten Phasen als Qual empfindet, vor der Klasse zu stehen.

    Hört sich absurd an, in diesem Fall den Berufsweg weiter zu verfolgen, aber viele tun es trotzdem ("Hauptsache, ich werde erst mal verbeamtet, dann sehen wir weiter"). Lehrerzimmer sind voll mit KuK, die in jeder großen Pause über die Stunden davor stöhnen und mit Bauchschmerzen an die kommenden Stunden denken.

    Wir werden uns noch wundern. Die neuesten Entwicklungen im Russland Ukraine Krieg lassen eine weitere Eskalation der Inflationsspirale befürchten. Wenn die den Getreidedeal nicht unter Dach und Fach kriegen, werden die Weizenpreise durch die Decke gehen.

    Nicht in Europa.

    Aktuell versuchen 5 Länder der EU die Ausfuhr von Agrarprodukten von der Ukraine in die EU zu unterbinden, weil sie ein Einbrechen der Preise und Nachteile für die eigene Landwirtschaft fürchten, zum Teil ist das im letzten Jahr bereits geschehen. Die Probleme wird es in Afrika geben, weil sich die großen Mengen ukrainischen Getreides nicht einfach auf anderen Wegen bis dahin transportieren lassen.

    Die Inflationsrate geht zurück. Damit die Inflation zurück gehen soll, muss die Inflationsrate negativ werden.

    Die Inflation ist bereits eine Änderungsgröße, der Begriff "Inflationsrate" ist redundant wie ein weißes Schimmel oder Stromfluss.

    Das mag ich so nicht stehen lassen, da es m.E. irreführend ist. Die Abschlüsse bedeuten gerade keine Anhebung der Besoldung um 10% bzw. 12%. Für 2023 erfolgt lediglich eine (man möchte sagen: natürlich) nicht pensionswirksame Zahlung eines "Inflationsausgleichgeldes", welches dadurch ja gerade keinen Inflationsausgleich liefert. Im Jahr 2024 soll es dann zur tatsächlichen Anhebung der Besoldung um 200€ zzgl. 5,5% bei einer Vertragslaufzeit von 2 Jahren kommen.

    200€ Sockel + 5,5% ergibt in etwa die von mir genannten Zahlen (natürlich auf zwei Jahre und für die Eingangsstufen). Du kannst dir die Tabellen auf diversen Seiten ansehen.

    https://oeffentlicher-dienst.info/beamte/bund/a/…und-2022.m.html

    Bei Bundesbeamten summieren sich die Abschlüsse auf ca. 12% im gehobenen Dienst und 10% im höheren, da wird es auf Landesebene sicher nicht zu 1,5% kommen, ich würde mit Abschlüssen knapp unter dieser Marke rechnen.

    Die Länder sind im übrigen auch nicht "klamm", die Steuereinnahmen der Länder sind auf einem Allzeithoch, was nicht zuletzt daran liegt, dass die durch die kalte Progression einen Großteil der Lohnerhöhungen abschöpfen. Eine Anpassung der Steuersätze wäre ebenfalls mehr als überfällig.

    Die Länder werden sich nicht vollständig vom Abschluss für Bund und Kommunen abkoppeln können, man kann gleiche Besoldungsgruppen bei unterschiedlichen Dienstherren nicht endlos weit auseinander laufen lassen. Aber die Tatsache, dass die Inflation doch deutlich zurück kommt, wird sicher nicht hilfreich im Bestreben sein, einen ähnlichen Abschluss für die Länder zu erzielen.

    Ich halte eine umfangreiche fachliche Ausbildung für sinnvoll und wichtig, aber letztlich kann man natürlich darüber diskutieren, welche Inhalte in welcher Tiefe im Studium gelehrt werden sollten. Mich stört an der Kritik am Studium viel mehr, bei der Kritik an Inhalten oft mitschwingt, das Studium sollte noch leichter sein, als es bereits ist. Und das sollte es definitiv nicht. Ich bleibe dabei, dass ein wesentliches Problem beim Berufseinstieg ist, dass viele Anfänger vorher nie gelernt haben, in einer Drucksituation - die der Beruf nun mal mit sich bringt - fokussiert zu arbeiten und sich und seine Aufgaben zu strukturieren.

    Man könnte von Studenten auch an zufällig ausgewählten Zeitpunkten im Studium verlangen innerhalb von drei Tagen eine 30seitige Ausarbeitung über französisches Gebäck zu schreiben und obwohl die thematischen Berührpunkte zum späteren Lehrerberuf überschaubar sind, hätte das Ergebnis unter Garantie eine Aussagekraft über die spätere Eignung für den Beruf. Diejenigen, die sich hin setzen, recherchieren und nach drei Tagen was brauchbares abliefern, werden vermutlich auch später in der Lage sein einen Stapel Abiturklausuren zu korrigieren, wären sie nebenbei noch ganz normal unterrichten. Und diejenigen, die keine brauchbare Ausarbeitung zu Stande bringen werden, sondern erst mal 2 der 3 Tage über die Ungerechtigkeit der Aufgabe jammern, weil sie sich eigentlich viel mehr für lateinamerikanische Nachtische als für französisches Gebäck interessieren, werden vermutlich diejenigen sein, die sich regelmäßig krank melden, wenn das Abitur ansteht.

    Der Praxisteil der Ausbildung an den Universitäten wird in vielen Fachbereichen auch so betreut, das die Bezeichnung "stiefmütterlich" noch geschmeichelt wäre (obwohl dort Personen Betreuungsstunden dafür enthalten, im Gegensatz zu den betreuenden Lehrern in der Schule).

    Mein letzter Praktikant war zumindest interessiert und zuverlässig, die vorletzte hat mich am Anfang des Praktikums gefragt, ob sie mich begleiten kann und nach der Zusage 4 Wochen kein einziges Wort mehr mit mir gewechselt. Sie stand mit den Schülern zum Stundenbeginn am Klassenraum, hat sich in die letzte Reihe gesetzt und ist mit dem Klingel als erste vor allen Schülern aus dem Raum. An der Uni hat das niemanden interessiert. Davor hatten wir ein Pärchen, bei denen wir mit juristischen Schritten drohen mussten, weil die geliehene Bücher für 200 € einfach behalten und nicht mehr auf Mails reagiert haben.

    Das Problem der meisten "Satire-Videos" ist kein juristisches, sondern dass sie niemand außer dem Ersteller lustig findet.

    Und das liegt meistens daran, dass die eigentliche Intention nicht darin besteht, Menschen zu unterhalten, sondern irgendwelche persönlichen Dinge auf zu arbeiten und mit irgendwelchen Personen oder Dingen ab zu rechnen. Den Pfad scheinst du mir auch eingeschlagen zu haben.

    PS: Wäre vielleicht auch etwas für unseren Neuzugang mit dem komischen Namen, der scheint mir da auch Bedarf zu haben.

    Die 10% sind Menschen, die teilweise 5 Jahre oder länger studiert haben, aber noch einmal komplett neu mit etwas anfangen müssen, weil die beruflichen Chancen alleine mit einem Lehramtsmaster und/oder einem 1. Staatsexamen begrenzt sind. So ein Zusammenhang ist mir in dem Ausmaß bei keinem anderen Beruf bekannt.

    In der verlinkten Studie geht es bei der genannten Zahl um Abbrüche im Bachelor. Es wäre auch erläuterungsbedürftig, wie diese Zahl methodisch ermittelt worden ist (wen es interessiert: https://www.dzhw.eu/pdf/pub_brief/dzhw_brief_05_2022.pdf). Aber mir ging es letztlich nur um die grundsätzliche Aussage, dass das Lehramtsstudium in vergleich zum jeweiligen Fachstudium - natürlich - einfacher ist, dass dieses in einigen Universitäten / Fachbereichen aber zum Teil so weit geht, dass Leute einfach durchgewinkt werden. Und dann sitzen ungeeignete Kandidaten im Seminar für die das auch völlig unverständlich ist, dass das Leben nicht so weiter geht.

    Ok, und bevor du dich darüber auch noch aufregst: mir ist auch bewusst, dass man keine Lehre als Baumschubser machen oder Pokemon studieren kann (obwohl das immer noch nützlicher wäre als Gender Studys oder Religion).

    Ich versuchte lediglich mit sprachlichen Mitteln ein Bild zu malen, aber du bist wohl farbenblind für Metaphern.

    Welche von diesen Lehramtsstudienabschlüssen soll man denn hinterhergeschmissen bekommen?

    Ich bin grundsätzlich höflich und respektvoll, darum antworte ich darauf nicht. Ich will niemandes Gefühle verletzen.

    *hust* *germanistik* *hust*

    Alle "Lehramtsstudiengänge" in einen Topf zu packen. ist schon sehr undifferenziert.

    Und wenn man bei einer undifferenzierten Betrachtung über alle Fächer eine Abbrecherquote von 10% raus kommt, ist klar, dass auf jedes Fach, bei dem diese höher ist, ein anderes kommen muss, bei dem sie noch niedriger ist. Genau das war meine Aussage.

    Natürlich sind nicht alle Lehrämter unqualifiziert, ich selbst bin ja das beste Beispiel für das absolute Gegenteil, einzelne andere in diesem Forum auch.

    Aber wir erleben doch oft genug hier auch Kandidaten, die in ihrem ersten Beitrag auflaufen mit "Hallo, ich bin in meiner Baumschubser-Lehre leidere durchgefallen, hab aber 3 Semester Pokemon studiert und habe mir überlegt jetzt Lehrer zu werden, wo kriege ich denn das höchste Gehalt?" und seien wir mal ehrlich - von denen landen einige anschließen tatsächlich in irgendeinem Studienseminar.

    Steile These. Dafür gibt es aber viele Studienabbrecher:innen.

    Sie ist wesentlich weniger steil, wenn man sich anschaut, wo die Quote der Studienabbrecher am höchsten ist (Spoiler: Mathematik mit +50%) und wo am niedrigsten (Lehramt, 10%, besonders bemerkenswert, weil dort viele landen, nachdem sie ein Fachstudium abgebrochen haben).

    https://www.spiegel.de/panorama/bildu…3b-47a175ed697c

    (Je nach Quelle findet man auch unterschiedliche Zahlen, die Tendenz ist aber überall die gleiche.)

    Spruch zum Sontag:

    Man kann auch mal überlegen, ob der "psychische Druck" im Referendariat nicht einfach in vielen Fällen der bis dahin völlig unbekannte Druck ist, eine gewisse Leistung zu erbringen.

    In der Schule ist Leistungsdruck weitgehend negativ besetzt, im Studium kann man sich in vielen Fachrichtungen selbst mit Vorsatz praktisch nicht so dumm anstellen, dass man nicht erfolgreich abschließt. Die Alternative zur Schlagzeile "Psychischer Druck im Referendariat" wären möglicherweise die Schlagzeile "Schüler leiden unter immer mehr ungeeigneten Lehrern".

    Gering qualifiziert ist eine Frage der Betrachtungsweise. Mit einer deutschen Ausbildung in vielen Handwerksbereichen (Installateur, Elektro, Fliesenleger) hat man in den USA sehr gute Karten. Allerdings braucht man ein Investorenvisum und muss dort eine Firma gründen.

    Nur um das klar zu stellen:

    Ich fühle mich nicht ausgebeutet, den Sozialstaat halte ich für richtig und die Steuerlast insgesamt ist für mich auch erträglich, auch wenn ich nicht alles gut finde. Ich bin mir aber bewusst, dass sie hoch ist und dass man verantwortungsvoll und selbstkritisch damit umgehen soll, wenn man fordert noch mehr Geld auszugeben und bestimmte Leute noch höher zu besteuern.

    Das "dann erhöhen wir halt Erbschafts- und Vermögenssteuer und besteuern die Reichen", das hier bei einigen durchscheint, ist mir schlicht zu platt und für mich die links-progressive Variante einer Stammtischparole.

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