Beiträge von Moebius

    Da würde mich jetzt mal die Meinung von Kennern interessieren:

    Wie teuer darf ein Whisky sein? Ab welchen Preis wird Whisky nur noch teurer aber nicht mehr besser?

    Gute Whiskys liegen meist im Bereich 30€-50€. Darüber geht es eher in den Bereich der Religion. Wobei ein wirklicher Fachmann da sicher auch Unterschiede schmecken kann, ob die einem dann dreistellige Flaschenpreise wert sind, muss jeder selbst wissen. Bei Autos ist der Qualitätszuwachs irgendwann auch nicht mehr proportional zum Preis.

    Mein persönlicher "Alltagswhisky" (der Balvenie 12), war lange mit 30€ in einem für mich guten Preis-Leistungs-Bereich, jetzt ist er in relativ kurzer Zeit auf 45€ geklettert. Das finde ich für das Gebotene dann so langsam etwas zu teuer.

    Doch. Herr Drosten vermutet, dass die Infektion durch Tröpfchen und durch Aerosole den gleichen Anteil am Infektionsgeschehen haben. Herr Drosten nennt explizit auch Atmen. Für dich spielen diese Faktoren nur eine untergeordnete Rolle.

    Ohne es böse zu meinen, scheint das einfach deine persönliche private Meinung zu sein. Die kannst du gerne haben. Aber wenn ein Experte dort eine Gefahr sieht, glaube ich eher dem Experten.

    Ich finde übrigens deine Argumentation sehr arrogant. Es wäre schön, wenn du mal ein paar Quellen zu deinen Aussagen nennen würdest. Ich nehme ja mal an, dass du selber kein Experte bist.

    Das Problem ist nicht, ob du Herrn Drohten glaubst oder mir. Ich "glaube" auch Herrn Drosten, das was er sagt, hat in der Regel Hand und Fuß (auch wenn ich finde, dass sein starker Drang in die Öffentlichkeit nicht immer gut ist), das Problem ist, dass viele, inclusive dir, in seine Aussagen Dinge hineininterpretieren, die er nicht gesagt hat. Und Quellen habe ich reichlich genannt, in meinem letzten Posting habe ich mich auf die von dir zitierte bezogen.

    Ich denke, hier liegt mal wieder ein Denkfehler auf Seiten der reinen Mathematiker vor: Die Infektiosität wird nicht allein durch R0 charakterisiert. Oder anders gesagt: Nur allein die Tatsache, dass Aerosole eine offenbar wichtige Rolle bei der Übertragung des Virus spielen ( Valerianus  Moebius das *ist* der aktuelle Kenntnisstand) macht noch kein R0 wie bei den Masern.

    Das ist ein Missverständnis, natürlich spielen Aerosole eine entscheidende Rolle, nämlich die, die beim Sprechen und Singen ausgestoßen werden, die sind vermutlich sogar der Haupt-Übertragungsweg. Hingegen gibt es keinen wissenschaftlichen Grund dafür, eine gesteigerte Angst vor atmenden Kindern zu haben. Alleine um diesen Punkt geht es mir.

    Und R0 charakterisiert schon die Infektiösität, nur versteht man aufgrund der Zahl alleine natürlich noch nicht die genauen Infektionswege.

    Wenn der Tag kommen sollte, an dem ein Impfstoff da ist und wir in Supermärkten wieder normal atmen und in statt vor der Metzgerei warten dürfen, schicke ich dir ne Flasche Single Malt für deine Geduld hier. Oder eine Rolle Klopapier, für Covid 21.

    Glenmorangie, Quinta Ruban Port Cask Finish, 12 Jahre

    oder für Alltags:

    Balvenie, DoubleWood, 12 Jahre

    Es ist eine Aussage aus dem Podcast vom 12.5.

    Hier ist die Quelle zum Transkript (S. 3)

    https://www.ndr.de/nachrichten/info/coronaskript194.pdf

    Der Text handelt davon, dass sich die Hinweise verdichten, dass es "Grundsätzlich eine Aerosolkomponente" gibt.

    Nichts davon steht im Widerspruch zu dem, was ich geschrieben habe. Natürlich gibt es die.

    Die Diskussion hier bestätigt mich höchstens darin, dass ich persönlich diese ganzen Drosten & co. Podcasts sehr kritisch sehe.

    Er redet über wissenschaftliche Arbeiten und Erkenntnisgewinnung, die sich unter Wissenschaftlern sehr langsam und im Diskurs daraus entwickelt. Es hören aber hunderttausende Laien zu, die davon überhaupt nichts verstehen und die mit der Einordnung völlig überfordert sind und die direkt versuchen, das auf ihren Alltag herunter zu brechen. Und die sehen dann direkt alle kleine ein- und ausatmende Virenschleudern um sich herum.

    (Ganz nebenbei: Das durchgängiges Lüften eine sinnvolle und unproblematische Maßnahme ist, habe ich schon vor sehr Wochen geschrieben, das ist nun wirklich keine neue Erkenntnis bei der Vermeidung von Virusinfektionen.)

    Noch mal:

    Tröpfcheninfektion und Aerosole sind keine zwei trennscharf unterschiedlichen Dinge. Aerosole sind kleine Tröpfchen und andere Schwebepartikel.

    Es gibt

    - Tröpfchen, die beim Niesen und Husten verteilt werden (größere Ansteckungsgefahr, aber nicht für lange, weil sie schnell absinken)

    - kleinere Tröpfchen bzw. größere Aerosole, die beim Singen oder lauten Sprechen verteilt werden (wohl gefährlich, vor allem beim direkten Gespräch wenn man sich gegenüber steht)

    - sehr kleine Aerosole, die beim Atmen emittiert werden (in denen sind Virenbestandteile im Labor nachweisbar, alles andere ist Spekulation, für die es allerdings keine belastbare Grundlage gibt, da die Ausbreitung sonst vergleichbar mit Masern sein müsste, was sie definitiv nicht ist)

    Natürlich sind die Grenzen fließend.

    Hier ist die Aussage von Drosten, die Tom oben schon zitiert hat.

    Christian Drosten

    Einfach durchs Ausatmen, aber auch durch Sprechen und Husten. Es ist ein Spektrum von Größen bei diesen Flüssigkeitströpfchen, die das ausmachen.

    Das ist keine Quelle sondern nicht mal ein ganzer Satz, in dem weder erkennbar ist, ob es sich um eine Aussage von Herrn Drosten handelt, noch was diese Aussage sein soll.

    Das ist die Position der RKI:

    Zitat

    Auch wenn eine abschließende Bewertung zum jetzigen Zeitpunkt schwierig ist, weisen die bisherigen Untersuchungen insgesamt darauf hin, dass SARS-CoV-2-Viren über Aerosole auch im gesellschaftlichen Umgang in besonderen Situationen (s. o.) übertragen werden können.

    Wie gesagt:

    Die Faktenlage ist sehr vage, die Annahme einer leichten Weiterverbreitung durch einfaches Ausatmen scheitert daran, dass es Krankheiten gibt, für die dieses gilt, die haben dann aber um Dimensionen höhere Werte für R0.

    Naja, warst du nicht immer der Meinung, dass die Infektionen durch Aerosole Panikmache sind? Gefühlt warst du derjenige, der alles als Panikmache abtat. Wir können ja mal vergleichen, wer von euch beiden die höhere Trefferrate hatte.

    Deine Gefühle lasse ich dir gerne.

    Ich habe es zurückgewiesen, als es hier so dargestellt wurde, als ob beim normalen Atmen bereits Viren als Aerosole verbreitet würden und zwar so massiv, dass die Luft in einem Raum nach kurzer Zeit hochansteckend wäre. Und dafür gibt es auch nach wie vor keine Grundlage.

    Das Problem sind die Aerosole, die beim Sprechen freigesetzt werden. Das ist eine Form von Tröpfcheninfektion, nur halt mit relativ kleinen Tröpfchen.

    Die Viren werden auch bei Abstand über Aerosole im Klassenzimmer verbreitet! Die Kapazitäten sind doch mittlerweile dafür da.

    Auch wenn einige hier mantra-artig anderes wiederholen: wissenschaftlicher Erkenntnisstand ist nach wie vor, dass das größte Übertragungsrisiko beim einem längeren Gespräch im Abstand kleiner 1,5 Meter besteht.

    Das teilweise hier vermittelte Bild, dass die "gesamte Luft voller ansteckender Viren ist und alle anderen Anwesenden eine hohe Ansteckungsgefahr haben", wenn nur ein Infizierter im Raum sitzt und vor sich hin atmet entspricht nicht der Realität und ist auch nicht mit dem realen Ansteckungsgeschehen der letzten 2 Monate vereinbar.

    Eine pauschale Schließung bei einem Einzelfall würde ich im Augenblick auch nicht für nötig halten. Die Verhältnisse in den Schulen sind im Augenblick doch weit von dem entfernt, was im Februar und März Alltag war und auch da gab es ja schon keine auffällige Verbreitung in Schulen. Intensiver zu testen, wäre da schon die sinnvollere Alternative.

    Das RKI gibt übrigens immer noch Nonsens-Werte für R0 aus, jetzt ist der Wert innerhalb von 4 Tagen von 1,13 auf 0,75 zusammen gefallen. Was natürlich auch nicht real ist, genau so wenig, wie der Anstieg vorher. Real gesehen bewegen wir uns jetzt langsam in eine Richtung um die 800 Neuinfektionen im Mittel, damit ist Corona noch nicht weg, aber es ist doch tendenziell besser, als ich vor drei oder vier Wochen erwartet hätte.

    (Und ganz nebenbei: immer noch nichts zu sehen von einem Wiederanstieg als Folge irgendwelcher Lockerungen.)

    Ich kann verstehen, dass es frustrierend für dich ist, dass dein Zusammenbruch der Zivilisation immer noch nicht eingetreten ist, aber sich in Traumwelten zu flüchten ist wirklich keine Lösung.

    Juristische Antwort: Die Erlasse zu den Risikogruppen regeln in den Bundesländern (jetzt müsste man in den für dein Bundesland gucken, die Angabe fehlt aber) die Freistellung vom Präsenzunterricht. Die Freistellung ist auch genau darauf beschränkt. Es gibt also keinen Anspruch darauf, grundsätzlich die Schule nicht betreten zu müssen und man kann dort auch für andere Tätigkeiten eingesetzt werden. Im Detail müsste man darauf schauen, wie diese Tätigkeiten aussehen, wenn sich eine Risikosituation ergibt, die dem Präsenzunterricht vergleichbar ist, wird ein Einsatz vermutlich nicht zumutbar sein. Einen Raum frei zu räumen wäre für mich grundsätzlich zumutbar, so fern es sich um Tätigkeit handelt, die üblicherweise auch von Lehrern ausgeführt wird (Sammlung räumen, Klassenraum einrichten). Es wäre nicht zumutbar, wenn dies mit Hilfe einer Schülergruppe geschehen soll oder wenn es sich um eine Tätigkeit ohne Bezug zu den normalen Aufgaben eines Lehrers handelt (Bsp: Der Heizungskeller soll aufgeräumt werden. Für so was ist der Hausmeister zuständig.).

    Natürlich hätte Merkel den Notstand ausrufen, die Straßen (zumindest ein paar) mit Panzern füllen und 8 Wochen absoluten Lockdown anordnen können.

    Hätte Sie nicht.

    Die Ausstattung der Bundeswehr ist auf ähnlichem Niveau, wie die der Schulen, den Großteil der Panzer hätte man mittels Sattelschlepper zum Einsatzort transportieren müssen.

    Zitat

    Given a median incubation of 5.2 days (Lauer et al. 2020, Linton et al. 2020) and a certain delay between feeling symptoms, contacting a doctor, and the case being reported (perhaps 2-3 days),

    Denke also schon, dass sie (auch wenn "nur" Ökonomen und keine Nat.wiss.schaftler ;)) kapiert haben, dass man die Inkubationszeit und den Verzögerungseffekt miteinrechnen muss, die sind ja nicht doof ;)

    Wir halten mal fest:

    1. Zwei Wirtschaftswissenschaftler (der Hauptautor ist Doktorand) fühlen sich berufen eine wissenschaftliche Studie über die Einflussfaktoren auf die Ausbreitung einer Infektionskrankheit zu veröffentlichen. Einem Themengebiet, auf dem sie nicht qualifizierter sind als jeder andere Akademiker in diesem Forum.

    2. Sie wählen (jetzt nach dem von dir zitierten Teil) eine Zeit zwischen Infektion und Sichtbarkeit in den gemeldeten Zahlen von 7 Tagen, was der Hälfte des Wertes entspricht, der Seit zwei Monaten vom RKI kommuniziert wird.

    3. Sie kommen zu Ergebnissen, die ziemlich exakt dem Wunschbild derjenigen entsprechen dürften, die sonst vermutlich im wesentlichen die Drittmittel ihres Institutes sponsoren.

    Muss man darüber noch ernsthaft diskutieren?

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