Beiträge von Veronica Mars

    Ich bin gelernte Bankkauffrau und hatte im Studium Bank und Börse als Svhwerpunktfach. Jetzt unterrichte ich an der Berufsschule. Leider geben die Lehrpläne nicht sehr viel her was finanzielle Bildung betrifft. Klar Zahlungsmittel und Kredite sind in vielen Ausbildungsberufen im Lehrplan, aber Geldanlage, Versicherungen, Haushaltsführung eher nicht. Und wenn sie irgendwo vorkommen, dann oft sehr langweilig, z.B. der Unterschied zwischen Vermögensschaden-Versicherung und Sachschaden-Versicherung.. Wenn man solche Themen laut Lehrplan unterrichtet ist es oft langweilig und trocken.

    Was ich mache ist, immer wenn die SuS auch nur ansatzweise Interesse an finanziellen Themen haben unterbreche ich meinen Unterricht und erkläre alles, was sie dazu interessiert. Ich finde nichts bleibt besser hängen, als wenn die SuS echtes Interesse haben. Das ist es mir dann Wert, wenn die Themen laut Lehrplan etwas liegen bleiben.

    Was ich auch mache ist dann vieles an Beispielen zu erklären und dann auch sehr offen darüber bin, welche Produkte ich habe, welche nicht und warum. Ich habe z.B. keine Berufsunfähigkeitsversicherung, weil die Angebote damals einfach zu teuer waren. Empfehle den SuS aber dazu sich zu informieren, denn ich war einfach schon zu alt, als ich das erste Mal ausreichende finanzielle Mittel hatte, um mich mit sowas zu beschäftigen.
    Und dann mache ich oft noch eine Art Crashkurs in der letzten Schulwoche, wenn die Abschlussprüfung schon rum ist. Dann werden die ganzen Themen nämlich plötzlich für die SuS relevant, wenn sie einen Job haben und eigenes Geld verdienen. Dazu habe ich mittlerweile ein 6 Seitiges Skript, in dem sie wichtige Sachen auch später nachlesen können.

    Also wäre es dann schlauer, einfach ein paar Monate/Jahre vorher um Entlassung aus dem Dienst zu bitten? Sonst bringt einem die Rente ja nichts, wenn sie woanders wieder abgezogen wird.

    Genau so ist es. Ich habe mit Ausbildung, Studijob und 6 Jahren nach der Uni etwa 14 Jahre lang in die Rente eingezahlt. Wenn ich bis 67 arbeite, dann wird mir ein Teil der Pension gestrichen, weil die Rente auf den Maximalwert angerechnet wird. Ich habe vor bis dahin mindestens 1x ein Sabbatical einzulegen und/oder früher in Rente zu gehen. Die Pension nimmt dann zwar dadurch ab, aber durch die Anrechnung der Rente bis zur Maximalpension erhalte ich dann den selben Betrag.


    P.S. Nicht Entlassen vorher, sondern einfach früher mit Abzügen in Pension gehen.

    Ich meine, dass Sonderpädagogen tatsächlich Sport unterrichten dürfen, allerdings gibt es dazu eine Fortbildung, die man machen muss.

    Für die grundsätzliche Diskussion möchte ich beitragen, dass Berufsschullehrer, die einen Trainerschein haben (ich glaube Trainer C), nach einem 2 wöchigen Kurs Sport an Berufsschulen unterrichten dürfen.

    Wir hatten, vor ein paar Jahren, mal einen Schüler, der regelmäßig Atteste der Teleklinik vorgelegt hat. Aus zuverlässiger Quelle wussten wir aber, dass er nur nachts zockt. Dem haben wie mit strenger Mine erklärt, dass wir diese Atteste nicht mehr akzeptieren und er sich zumindest die Mühe machen muss zum echten Arzt zu gehen. 100%ig rechtlich einwandfrei war das sicher nicht, hat aber funktioniert.

    Rechtlich sauber könnte man bei begründeten Zweifel wohl amtsärztliche Attestpflicht aufbrummen.

    Übrigens: die durchschnittliche Rente liegt deswegen so niedrig, weil viele Systemwechsler halt niedrige Ansprüche haben. Ich hab z.B. einen Rentenanspruch von ca. 250€.

    Andere machen sich nach Ausbildung und Meister selbstständig. Bis dahin haben sie eingezahlt und niedriger Ansprüche erworben.

    Und die Vollzeitmuttis haben sich eben auch gegen Erwerbsarbeit entschieden und über viele Jahre keine Ansprüche erworben.

    Ich will nichts sagen, aber als Angestellte ist der Teil den ich für die gesetzliche Krankenversicherung zu zahlen habe mit 17.4% deutlich höher, als das, was die meisten Lehrer mit Beihilfeanspruch zu zahlen haben. Wenn das auch Beamte müssten, wäre dem Gesundheitssystem auch geholfen!

    Die Beitragsbemessungsgrenze der GKV ist knapp 5.500 € ergibt einen maximalen Beitrag von ca 957 €. Diesen teilen sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer, dadurch zahlt man „nur“ knapp 480 €. Und das auch nur, wenn man über der BBG ist. Ich zahle bei der Debeka mittlerweile auch über 400€, also so viel Unterschied sehe ich da nicht.

    Es ist normal, dass die "Nachschrift" schwerer ist. Es wäre regelrecht unfair denen gegenüber, die regulär geschrieben haben, wenn dem nicht so wäre.

    Naja, also das finde ich dann unfair. Wenn ein Schüler einfach wegen 2 Wochen Grippe nicht mitschreiben konnte, dann ist er schon allein wegen dem verpassten Schulstoff gestraft genug. Da braucht er nicht auch noch einen schwereren Test zu Strafe.


    Disclaimer: ich habe auch schon schwierigere Nachschriften erstellt, wenn jemand gezielt immer nur am Prüfungstermin krank war.

    Bei meinen Recherchen im Internet bin ich leider auf keine eindeutigen Informationen gestoßen. Verwirrend ist unter anderem, dass es auch eine einjährige Ausbildung für Fachlehrer gibt, die gezielt für den Einsatz an Berufsschulen qualifiziert.

    Vielleicht hat jemand von euch bereits Erfahrungen in diesem Bereich gesammelt und kann mir weiterhelfen. Ich würde mich sehr über Rückmeldungen freuen!

    Vielen Dank und liebe Grüße!

    Fachlehrer am beruflichen Schulen sind völlig andere Lehrämter. Für die Ausbildung zum Fachlehrer wird eine Ausbildung und meist auch eine Meisterprüfung vorausgesetzt.


    Möglicherweise wäre der Fachlehrer für Berufsvorbereitung mit deinem Lehramt vergleichbar, der ist relativ neu, da musstest du mal nachfragen.

    Viel Spaß wenn deine Pension mit den Ansprüchen der gesetzlichen Rente verrechnet wird und dann entsprechend gekürzt, da du mit beiden Pflichtansprüchen aus öffentlichen Kassen nicht über den Höchstbetrag aus der Pension kommen darfst.
    Du bist ein Paradebeispiel wo man genau rechnen sollte um das zu vermeiden. Und dies schließt früher in Pension zu gehen als Überlegung mit ein

    Ja, das weiß ich.

    Ich war mal bei einer Schulung vom VLB (Lehrerverband Berufsschule) und dort wurde die Berechnung genau zum mitrechnen vorgezeichnet. Mir wird fast alles von der gesetzliche Rente abgezogen und wahrscheinlich auch mein Anteil der Zusatzversorgung. Zum aktuellen Stand kann ich ohne Verlust 2-3 Jahre früher in Pension gehen, oder über mehrere Jahre Teilzeit machen.

    Vorerst plane ich erst mal ein Sabbatical ein, nachdem das endlich für meine Schulform wieder erlaubt ist.


    Grundsätzlich finde ich das reichlich ätzend, denn ich habe meinen Anspruch an die gesetzliche Rente ehrlich erarbeitet und die Zusatzversirgung steht mir auch zu, denn das ist quasi ein Gehaltsbestandteil. Und auch die Jahre für die Pension bekomme ich fast voll (vorausgesetzt ich halte durch). Gefühlt wird man bestraft, dafür dass man alles richtig gemacht hat

    Ich bin weder Quereinsteiger, noch aus dem Saarland. Aber ich bin mit 34 nach jahrelanger Berufstätigkeit ins Referendariat gestartet.

    Mein Referendariat war nicht so toll, aber es ist eine befristete Zeit, deren Ende absehbar ist. Was mich wirklich sehr genervt hat ist, dass ich keinerlei Wertschätzung für meine Berufserfahrung (die im Endeffekt sogar Unterricht war) gab, weil sich auch keiner vorstellen konnte, dass Referendare schon irgendwas können. In meiner Gruppe war auch noch eine noch ältere Referendarin, die jahrelang Personalchefin in einem größeren Unternehmen war, auch der wurde jedwede Kompetenz abgesprochen.

    Die effektive Arbeitsbelastung war garnicht so hoch, aber das hängt sicherlich auch mit persönlicher Arbeitsweise und Perfektionismus zusammen. Ich war oft mit meiner Arbeit fertig und hätte nicht gewusst, was ich hätte anders machen sollen und hatte entsprechend freie Zeit.

    Gleichzeitig wurde aber psychischer Druck immer größer, weil man manche Rahmenbedingungen einfach nicht beeinflussen kann. Ich hatte z.B. ein paar Klassen/Fächer die in der Kombination einfach schwierig waren. Das waren dann Probleme, die eigentlich mit Klassenzusammensetzug oder allgemeinen Regeln bei allen Lehrern geklärt gehört hätten müssen, die sich aber letztendlich auf meine Note ausgewirkt haben. Sowas hat mich extrem gestresst.


    Vielleicht hilft dir ja mein Erfahrungsbericht. Rückblickend war es echt ne blöde Zeit, aber ich würde es wieder tun, einfach weil der Beruf (bei all den Problemen) für mich trotzdem ein guter Job ist.

    Huch, so viele neue Beiträge. :staun:

    Ich muss mich hier tatsächlich nochmal meinen Kolleg:innen aus den beruflichen Schulen anschließen. Ich weiß, viele an „normalen“ Schulen können es sich nicht vorstellen, aber der durchschnittliche Weg zum Berufsschullehramt dauert mindestens 10 Jahre (und ich finde, die braucht es auch).

    Mein Weg war: Abi -> 2 Jahre Ausbildung-> 11 Semester Studium (bei 9 Semestern Regelstudienzeit) [hier kommen jetzt dazwischen noch 6 Jahre Beruf dazwischen] und dann noch 2 Jahre Referendariat dazu. Verkürzen können hätte ich die reine Ausbildungszeit nur, indem ich in Regelstudienzeit fertig geworden wäre. Alternativ zu den 2 Jahren Ausbildung wären 53 Wochen Praktikum mit sehr präzisen Vorgaben in welchen Bereichen noch möglich gewesen, aber wenn man die Vorgaben einhält, dann verlängert es wiederum die Regelstudienzeit.
    Ich komme also auch auf 10 Jahre Ausbildungszeit und vergleiche mich daher auch mit Ärzten und Staatsanwälten was meine berufliche Qualifikation angeht. (Diese Jobs wäre übrigens nix für mich, aber umgekehrt gilt das wahrscheinlich auch.)

    Zusätzlich kommt dazu, dass das berufliche Lehramt seine Vorlesungen fast zu 100% mit den fachwissenschaftlichen Studiengängen teilt. Ich hätte mir z.B. mit exakt den Selben Prüfungen auch ein BWL-Diplom ausstellen lassen können.


    Dadurch, dass ich neben dem Studium auch immer gearbeitet habe, habe ich übrigens schon 25 Beitragsjahre für die Rente zusammen. 11 nach Beamtenrecht und 14 zur gesetzlichen Rente. Wenn ich bis 67 durchhalte, dann werde ich 47 Beitragsjahre haben. Und genau das braucht das System. Keinen Renteneitritt mit 63 und keine Rente ab 40 Beitragsjahren. Aber das traut sich kein Politiker öffentlich zu sagen.

    Ja, ich weiß, es gibt Berufe, da hält man körperlich nicht so lange durch, aber dann müssen wir für diese Einzelfälle Lösungen finden. Der 0815 Arbeiter/Angestellte sollte aber eben so lange arbeiten.

    Die Idee klingt plausibel, aber die Berechnungsgrundlage ist falsch: Der Beamte, der heute 55 Jahre alt ist und 30 Dienstjahre vorweisen kann, müsste die von Dir genannten 10% samt Zins und Zinseszins über die Laufzeit von 30 Jahren ausgezahlt bekommen. Einfach von 15 Jahren Rentenbezugsdauer auszugehen berücksichtigt nicht die individuelle tatsächliche Lebensdauer.


    Was macht in deinem Fall der Beamte, der älter wird als 82?

    Wobei die Beträge bei deinem Rechenweg wahrscheinlich ähnlich hoch wären.


    Statistische Rechenverfahren, die eine durchschnittliche Alterserwartung verwenden sind bei Versicherungen normal, also durchaus anwendbar.


    Bei deiner Rechenart müsste man ja auch diskutieren, ob man durchschnittliche Sparbuchzinsen oder die Rendite von ETFs als Grundlage nimmt.

    Vorweg: eigentlich finde ich es gut, wenn es ein System für alle gibt, also GKV für alle und RV für alle. Aber ich sehe Probleme In der Umsetzung.

    Zuerst GKV: das ginge eigentlich ganz einfach, indem man es den Beamten freistellt (so wie in Hamburg) und den AG-Beitrag übernimmt. Es scheint aber für den Staat insgesamt teurer zu sein, denn wenn es billiger wäre, dann hätten sie es schon umgesetzt.


    Dann Rente: wenn alle Beamte in die gesetzliche Rente einzahlen, dann hätten wir eine Neid-Debatte weniger und die Jobs wären auch vergleichbarer. Ich denke auch, wir könnten in der Verwaltung etwas sparen, weil keine 2 Systeme unterhalten werden müssten.


    Jetzt aber die Probleme:

    - erstmal kommen 20% mehr Lohnkosten für alle Beamten, denn der AG-Anteil muss bezahlt werden und der AN-Anteil kann ja nicht vom bestehenden Gehalt abgezogen werden, denn sonst hätten wir eine 10%ige Lohnkürzung und das wäre nicht mehr amtsangemessen.

    - dann müssten die Gehälter weiter um mindestens 10% steigen, denn Beamte müssen dann mehr private Vorsorge betreiben um die neu entstandene Rentenlücke zu schließen.

    - und zuletzt eigentlich das krasseste Argument: wenn alle bestehenden Beamte sofort wechseln müssen, dann erleiden sie einen riesen Verlust, weil sie sich auf Pensionszusagen verlassen haben und ja nicht für die Rentenlücke gespart haben. Dafür müssten sie Abfindungen bekommen. Rechnet das mal durch: man müsste den monatlich fehlenden Betrag mal die erwartete Bezugsdauer nehmen. Zum Beispiel bei 1000 € Differenz und durchschnittlich 15 Jahre Rentenbezug wären das 1000 x 12 x 15 =180.000 €. Gut, wahrscheinlich müsste man das noch abzinsen, aber erklären mal Onkel Horst, warum alle Beamten über 50 Jahren auf einen Schlag 150.000€ pro Person ausgezahlt bekommen sollen?

    - Ah, und ganz vergessen: alle RV Beiträge für die vergangenen Diemstjahr müsste der Staat ja auch noch nachzahlen.

    Ich la Berufsschullehrerin würde mein Kind, oder Kinder von Bekannten, wenn ich die beraten sollte, niemals aufs Gymnasium schicken, wenn ihnen nicht in der Grundschule schon alles zufliegt.

    Die bayerische Realschule hat einen guten Ruf und bietet ein gutes Fundament für den späteren Beruf. Die frei gewordene Lernzeit könnte mit Sport und Hobbys viel besser gefüllt werden, so dass das Kind rückblickend sagen kann, es hätte eine halbwegs gute Kindheit gehabt (vor allem, wenn da eh private Baustellen mit der leiblichen Mutter sind)

    Nach der Realschule kann man mit der FOS bis zur allgemeinen Hochschulreife weitermachen, wenn man denn will. Alternativ macht man halt ne berufliche Ausbildung, da gibt es viele mit hervorragenden Berufsaussichten. Da hätte man dann 13 Jahre gebraucht (10 Jahre Realschule + 3 Jahre Ausbildung) und ist direkt voll beruflich qualifiziert. Wer dann noch Abi machen will, der geht zur BOS und hat in 1 bis 3 Jahren die Studienberechtigung. Alternativ könnte man auch berufsbegleitend Techniker/Meister/Fachwirt machen und über die Studienzulassung für beruflich Qualifizierte andienst Uni gehen. All diese Möglichkeiten dauern nur zwischen 1 und 3 Jahren länger als das Abitur am Gymnasium, bieten aber viel mehr Möglichkeiten, weil man eben gleichzeitig auch noch eine Berufsqualifikation bekommt.

    Als Berufsschullehrerin verstehe ich echt nicht, warum viele nach der Grundschule so verbissen ihr Kind ans Gymnasium schicken wollen, wo unser Ausbildungssystem doch so viele Möglichkeiten bietet.

    Stundenpläne vollumfänglich am ersten Schultag dürfte auch eins deiner üblichen Märchen sein. Ja: wir teilen auch mal Klassen am Anfang und die Pläne ändern sich stundenweise. Das Grundgerüst steht aber. Bei uns zB schon direkt nach den Osterferien. Denn dann ist über Klassenbildung entschieden. Wenn deine Schule das nicht hinbekommt, liegt das nicht an dem Dienstherrn, sondern an falschen Personen an stellen, die solche Entscheidungen treffen. Ist eine reine Organisatorische Frage, die jede Schule für sich selbst beantworten muss.

    Genau so läuft das bei uns. Stundenpläne gibt’s an der Anfangskonferenz. Und gefühlt werden zumindest bei mir Fächer und Berufe jedes Jahr gewürfelt. Bald habe ich alles, was es an meiner Schule gibt mal durch, aber nur weil man was vor 5 Jahren mal hatte ist man da fachlich auch nicht mehr drin.

    Absolute Krönung war bisher 2x fachfremder Unterricht in einer Abschlussklasse in einem Fachbereich, den ich nicht studiert habe ohne jegliche Vorwarnung.

    Und ich gebe dir Recht: das liegt an schlechter Planung der SL, aber ich kann das nicht ändern, denn unsere Verbesserungsvorschläge werden ignoriert.

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