Beiträge von Aviator

    Was bitte ein jeder, der eine Abordnung oder Versetzung erfährt prüfen sollte ist Folgendes:

    Wenn der neue Dienstort mehr als 30 km vom Wohnort entfernt ist, besteht nach meiner Interpretation der TEVO (Trennungsentgelt-VO) ein Anspruch auf tägliche Wegstreckenentschädigung. Das kann dann auch noch, bei Fahrt mit dem PKW, einige hundert Euro im Monat ausmachen.🤷

    Muss man das beantragen oder wird das automatisch gewährt?

    Wenn beantragen: wo?


    Es ist unglaublich anstrengend in den IK Klassen.

    Ständig neue S, keine Konstanz, oft wenig Freude am Lernen, hohe Störrate, man kann sich nie mal für 15 Minuten zurück nehmen in einer Arbeitsphase, dazu ins kalte Wasser geworden als Englischlehrer. Ein paar DaZ Bücher hingelegt und los geht’s.


    Dazu wurden für die IK Klassen die schlechtesten Räume an der Schule gewählt ohne jede moderne Technik, obwohl gerade da Audio- und Videotechnik gut wäre.


    Ich glaube das zeigt auch, wie von Seiten der Bezirksregierung und der Schule der Stellenwert der IK Klassen angesehen wird.

    Aviator

    Ich habe mich bezüglich Deiner Schulform umgehört und erfahren, dass Ihr wohl eine exorbitante Überbesetzung habt (Schnitt so um 130 bis 140). Das ist für das Ministerium natürlich ein "gefundenes Fressen". Das passt nämlich genau in das Handlungskonzept, eben genau hier den Überhang da einzusetzen, wo er gebraucht wird. (…) Aber ich denke, dass dieses Damoklesschwert der Abordnung noch über viele Kollegien schwebt. Das dies wieder Mal eine zusätzliche Belastung darstellt, ist ohne Zweifel der Fall. (…)

    Es war ja bisher auch gar nicht so genau bekannt, wohin diese Abordnungen führen können. Man dachte vage, dann eben an ein Gym oder anderes WBK. Es gab schlicht nie welche zuvor an unserer Schule. Tatsächlich haben viele KuK, ich auch, das Gerede der SL von möglichen Abordnungen in den letzten Monaten aufgrund von sinkenden Studierendenzahlen für einen Bluff gehalten, um die KuK so zu beeinflussen, dass sie das taten, was die SL wollte. Zb absenten S hinter zu telefonieren, lieber die 5 Punkte statt 4 Punkte (= Unterkurs) zu geben. Nervende S zu beraten statt über schlechte Noten auszusortieren.


    Nun muss man sagen, dass, wenn sich herumspricht, wie diametral anders zum Abendgymnasium die abgeordneten KuK eingesetzt werden, die verbliebenen KuK mit ihrem Verhalten aus Eigennutz vorsichtiger werden könnten.


    Vielen dürfte klar sein, dass die Schulform WBK in ihrer jetzigen Form spätestens die nächsten 7-8 Jahre nicht überleben wird in NRW. Da man an Gymnasien und BKs als Theorielehrkraft nur schwer unter kommt, außer mit Physik, Informatik etc., könnten auch bald andere KuK in Bedrängnis kommen.


    Oder ab in die Bezirksregierung, QuaLis etc.

    Ich sehe die Argumente. Aber es muss doch auch zugestanden sein, dass man mit Kindern nicht zurecht kommt. Sich in ihre Gedankenwelt nicht hinein versetzen kann, gar zurück schreckt, wenn sie wieder mit unberechenbaren Ideen kommen. Zumal, wenn sie die Arbeitsanweisungen nicht verstehen.


    Deshalb bin ich ja ans BK und später ans WBK gegangen. Da konnte ich die Abiturvorgaben in der ersten Stunde zeigen, die angedachte Planung ebenso und diese dann abarbeiten. Widerspruch gab es nicht, denn die Studierenden einte zumindest am Abend der Wunsch, einen höherwertigen Schulabschluss zu erlangen. Oder sie sind gegangen oder wurden nicht versetzt. Oder entlassen.


    Mit den IK Klassen ist es anders. Da ist kaum intrinsische Motivation und ich halte mich nicht für so kreativ und authentisch, mit denen irgendwelche Lernspiele zu machen oder Lieder zu singen. Das konnte ich im Ref schon nur mit größter Mühe und die Fachleiter hielten mir mal vor, ich sei zwar sympathisch, aber es fehle an Empathie. Folge: BK und WBK, wo das nicht so eine große Rolle spielt. Am liebsten Uni, aber das lohnt sich finanziell nicht.


    Deshalb glaube ich, dass das Land sich mit solchen Abordnungen eher schadet. Grade wenn dafür KuK ausgewählt werden, die aus unterschiedlichen Gründen der SL lästig erscheinen (ob sie nun ständig Entscheidungen in Frage stellen, organisatorische Fehler begehen, oft krank sind, sich Beschwerden über sie häufen etc.).

    Eigentlich bräuchte man für solche Klassen besonders psychisch stabile, kreative Lehrkräfte, die idealerweise freiwillig mit Interesse und ggf nach Fortbildung in die IK Klassen gehen.


    Denn was wird passieren, wenn man die abgeordneten Lehrkräfte überfordert in den IK Klassen „verheizt“? Die werden krank. Geld kommt bis fast an den Sankt Nimmerleinstag. Dann stehen sie weder für den Regelunterricht noch für die IK Klassen zur Verfügung und die IKs bekommen in Vertretung Arbeitsblatt für Arbeitsblatt hingelegt. Ist das besser? Da wäre auch die Fürsorgepflicht des Landes wichtig.

    Und du kannst dir sicher sein, wenn du ihr Herz erreichst, dann lieben sie dich und du wirst ein gutes Lehrerleben haben.

    Ich kann dir gerne mehr Tipps geben, falls du Interesse hast entwickelst.

    Ich habe aber kein Interesse daran. Noch nie ging die Zeit so langsam rum wie in den Klassen.


    Man kann doch nicht verlangen, dass man einfach so von oben herab nach 10 Jahren aus den Gymnasialklassen mit Erwachsenen gerissen wird, ein DaZ Lehrbuch in die Hand gedrückt bekommt und dann heißt es: Viel Glück. Keine Fortbildung, Zusatzmaterial, Umgang mit problematischen S. Und dann noch denken, dass der betroffene Kollege schreit: „Mega cool, wollte ich schon immer.“

    Ja, A13Z, hätte ich A14 wäre ich gar nicht für die Abordnung in Frage gekommen.


    Letztlich kann’s mir egal sein, mein Geld kommt jeden Monat und wenn die S meinen, sie müssten Mist machen… mir egal. Ich hab’s mir nicht ausgesucht. Nur müsste ich für den Auslandsschuldienst ein SL Gutachten bekommen, fraglich wie das sinnvoll in diesen Klassen entstehen kann.

    Das müsste relativ klar geregelt sein, normalerweise sind SuS dort nicht lange, weil sie ja die Sprache lernen und dann möglichst schnell in andere Klassen kommen sollen. Sinti und Roma sind davon nicht anders betroffen als andere Jugendliche.

    Ist es auch, es würde mich wundern, wenn die Abordnung nicht zeitlich befristet ist. Was sagt der Personalrat dazu?

    Die ist ausgestellt bis zum 31.7., aber könnte verlängert werden. Oder auch nicht.

    Den PR muss ich morgen mal anrufen.


    Es ist ein Horror in den Klassen, das sagen auch gestandene Gymnasiallehrer. Aufmerksamkeitsspanne oft max 10 Minuten. Müde S, die laut eigener Aussage bis 4 Uhr nachts am Handy waren. S, die erst vollkommen ruhig arbeiten und ohne erkennbaren Grund explodieren, Dinge durch die Gegend werfen. Ich habe den Eindruck, 3/4 der S haben weder ein Bildungsziel noch irgendeine strukturierte Schulbildung genossen.


    Ca 40% der Zeit geht für Zurechtweisungen etc drauf. Eltern erreicht man telefonisch nicht, die die Kinder abholen kommen. Ein Graus. Wenn man vielleicht mal 4h in der Woche in solchen Klassen arbeitet… sei’s drum, irgendwie geht die Zeit vorbei. Aber ich soll da mein komplettes Deputat verbringen. Mir graust es.

    Warum hätte er das tun sollen? Er ist Dir und Deinem Berufsweg in keinster Weise verpflichtet. Und ob er das damals bereits absehen konnte, wie sich die Schülerzahlen da entwickeln, dürfte wohl nicht sicher sein. Du machst zu oft andere für Deine Misere verantwortlich. Es kann keiner was dafür. Das Einzige, was Du betrauern kannst ist, dass DU Dich nicht früh genug um eine Alternative bemüht hast. Das müsstest Du Dir dann aber selbst ankreiden. Macht man halt auch nicht so gern.

    Sicher. Das wurde mir hier und von Freunden auch schon im Dezember geraten.

    Nur selbst heute lässt man mich über die genaue Perspektive im unklaren.


    Konkret fragte ich letzte Woche meine abgebende SL, wie es denn perspektivisch aussähe. Ich erinnerte daran, dass mit mir dann durch die Abordnungen/einen freiwilligen Weggang/ Auslandsschuldienst 3 von insgesamt 6 Geschichtskollegen weg sind. Dies bei einem Stundenvolumen von ca 21h im Vormittagsbereich und 28h im Abendbereich (da hier der GE LK Pflicht ist). Das wären fast 2,5 Lehrerstellen. Da muss nur einer der GE-Kollegen Teilzeit einreichen und schon muss man Kürzungen vornehmen, um zumindest die LKs und das Grundangebot bedienen zu können.

    Darauf erhielt ich auch nur ausweichende Antworten… müsse man mal im Mai sehen, wenn die Anmeldungen konkret vorlägen.


    Und auch mit den IK Klassen: wer weiß denn schon, wer da im Sommer noch sitzt? Da sitzen zB Sinti-Kinder oder Ukraine-Flüchtlinge. Gut möglich, dass die im neuen Schuljahr nicht mehr oder nur noch tlw da sind. Und ob viele andere nachkommen? Wer weiß das.


    Kann sein, dass die Abordnung einfach ausläuft. Kann sein, dass sie verlängert wird. Kann sein, dass sie geändert wird.


    Deshalb: wenn man konkret sagen würde:


    a) „Machen Sie die IK Beschulung 1 Jahr, dann läuft die Abordnung aus und Sie gehen wieder zurück.“


    oder


    b) „Wir werden Sie noch der Abordnung an eine andere Schule dauerhaft versetzen, bitte nutzen Sie alternativ die Zeit und schauen Sie nach Ihnen passenden Alternativen.“


    Alles ok, damit kann man leben. Aber dieses Unkonkrete… vielleicht, mal sehen, könnte, evtl… das ist doch Mist und mir/den Kollegen gegenüber irgendwie unfair.

    aber dass Englisch/Geschichte auch nicht DIE Fächerkombi, mit der man von einem BK angebettelt wird, sollte auch bekannt sein...

    Ich habe meine erste Planstelle an einer BBS mit genau dieser Kombination in Niedersachsen bekommen. Aus Erzählungen von ehemaligen Kollegen an dieser BBS in Niedersachsen ist es dort wohl auch bislang nicht üblich, KuK abzuordnen. Ich selbst habe 2 Jahre keine Freigabe bekommen, als ich weg wollte.

    Englisch ist durchaus gesucht. Geschichte taucht selten auf, dann halt Politik. Vielleicht ist in NRW grade besonders viel im Umbruch?


    Bis ca 2012 wurden auch an den Gymnasien reichlich Lehrkräfte eingestellt.


    Und man muss wohl auch deutlich sagen: wenn in der Öffentlichkeit/Nachrichten so getan wird, dass „überall“ Lehrkräfte fehlen würden, dann ist das schlicht ein verzerrtes Bild.


    Ich frage mich: was hätte man mit den KuK gemacht, die angeblich über sind (Stichwort 140% Abdeckung), wenn nun weder ein Mangel an anderen Schulformen herrschen würde noch Flüchtlinge hergekommen wären?

    Ich verstehe es, dass Du über die Situation und der Umgang mit Dir frustriert bist. Ich möchte Dir jedoch mit auf den Weg geben: Lass Dich doch mal auf diese tollen Schüler ein. Oft sind sie eine echte Bereicherung. Wir haben jedenfalls an unserer Schule wirklich tolle Erfahrungen mit diesen Schülern gemacht. Und wir haben mittlerweile 3 volle Klassen!


    Zudem mache Dir bewusst, wie privilegiert Deine Situation als Beamter eigentlich ist. Hier wird ja gern mit der freien Wirtschaft verglichen. Da wärst Du einfach gekündigt worden, wenn Deine Kompetenzen und Fähigkeiten nicht mehr benötigt werden. Es ist also durchaus für Dich eine glückliche Situation.


    Ich wäre an Deiner Stelle auch sehr viel proaktiver vorgegangen, als einfach darauf zu warten, was mit mir passiert. Die Sache war doch schon länger klar, also kümmert man sich schnellstens um etwas, was einem ähnlich angenehm ist, denn WBKs werden in NRW immer seltener werden, da der Weg zum Schulabschluss an Regelschulen immer leichter wird. Aber Du hast einfach abgewartet und bist nun unzufrieden. Das ist leider auch ein bißchen hausgemacht. Ich hätte den Dezernenten mehrmals genervt und mir auch einige Schulen ausgesucht und vorgeschlagen, bevor ich irgendwohin komme, wo es mir nicht passt.

    Danke für die Tipps. Vllt zur Erklärung: der zuständige Dezernent war früher Schulleiter an meiner abgebenden Schule und hat mich im Rahmen des von mir beantragten Ländertauschverfahrens an das WBK geholt. 2019. Danach wurden noch 2 KuK auf Planstellen eingestellt, obwohl damals schon die Studierendenzahlen im Sinkflug waren. Wären nach 2015 nicht mehrere IK Klassen (mit Erwachsenen) aufgemacht worden wäre das WBK vielleicht schon früher fertig gewesen.

    Alternativ hätte ich damals auch eine Stelle an einem Berufskolleg antreten können, an dem ich vermutlich gradlinig hätte weiter unterrichten können.

    Anders gesagt: der damalige SL am WBK hat gerne alles Personal aufgegriffen was er bekommen konnte. Nun als Dezernent liegen die Abordnungen etc auch in seinem Bereich. Hätte er mir damals ehrlich gesagt: „Wir können Ihnen hier eine Stelle bieten. Aber es könnte sein, dass die Schule in wenigen Jahren verkleinert wird und dass Sie sich dann nochmal umorientieren müssen.“ Dann hätte ich vermutlich die andere Stelle genommen.

    Zumindest jetzt finde ich, hätte er jetzt auch etwas hilfreicher agieren können und zB eine gleichwertige Stelle finden statt erst Förderschule, dann IK. :/


    Ich habe mich an mehreren Berufskollegs in meiner Umgebung erkundigt. Dort war aktuell kein Bedarf an meinen Fächern. Bleibt zB der Auslandsschuldienst. Mal sehen. Die jungen Referendare von den Gymnasien erzählen mir, dass an Gymnasien praktisch Einstellungsstop herrsche und sie erstmal jahrelang an Grundschulen müssten bevor sie ans Gymnasium gemäß ihren Studium und Ausbildung kämen. Tlw müssen auch Gymnasien Personal abgeben.

    Gefühlt wird alles Personal grade in Grundschulen, Förderschulen und IK-Klassen (an welchen Schulen auch immer die dann angesiedelt sind) gesteckt. Ob es den KuK gefällt oder nicht.


    Interessanterweise wird offenbar auch versucht, das Personal innerhalb der Bezirksregierung zu halten. Ich wohne im Bereich einer anderen Bezreg wo es garantiert auch solche Klassen gibt wie jene, in die ich nun verfrachtet werden soll. Anstelle dessen darf ich nun pro Strecke eine gute Stunde fahren. Es bleibt leider frustrierend.

    Update: Gestern, Montag, kam ich wieder mal in meiner abgebenden Schule, dem WBK, an. Der Schulleiter übergab mir dann recht überraschend die mittlerweile eingetroffene Abordnungsverfügung, gültig ab: heute (also Montag). Ausgestellt eine Woche vorher bis zum 31.7. 23. Das Dokument hat also eine Woche in der Post zugebracht. Immerhin hat er mich nicht sofort zu der neuen Schule geschickt, sondern erst einen Tag später, nämlich heute.


    Dort sieht meine Aufgabe so aus, dass ich mit einem für 12h eingestellten Studenten des 3. Semesters täglich 4 U-Stunden eine dritte, an dem Zielschul-Gymnasium eingerichtet Integrationsklasse beschulen soll, je einen Doppelblock Englisch und einen Doppelblock Deutsch. Also 8h ohne ihn. Vorkenntnisse bei den S kaum vorhanden, auch kein Deutsch, angedacht sind 18 S pro Klasse. Die übrigen 2 Stunden, die bis zu meinen 22h insgesamt fehlen, sollen in einem Lernbüro zugebracht werden, wohin dann die Kollegen S schicken können, die Probleme in Englisch haben und ich soll mir dann entsprechend der Probleme Übungsmaterialien ausdenken/heraussuchen und die Übungen auch kontrollieren.


    Jetzt könnte man sagen:

    leicht verdientes Geld insofern, dass wenig Vorbereitung und praktisch keine Nachbereitung (Klausuren) vonnöten sind.


    Nachteile:

    Überforderung, wie man an S herantreten soll, die weder Deutsch noch Englisch sprechen, in unterschiedlichem Alter/Vorkenntnisse sind/haben.

    Längerer Fahrtweg als bis zur abgebenden Schule (rd. 50km einfach statt 30km)

    Persönlich hab ich keinen Spaß an diesen wild zusammengesetzten Flüchtlingsklassen, mir wäre Regelunterricht lieber. Meinen LK musste ich dafür z.B. wenige Monate vor dem Abi abgeben.

    Arbeit mit Kindern (was ich schon über 10 Jahre nicht mehr gemacht hab) und ihr Gegacker etc.


    Ich frage mich: warum nimmt man seitens der Bezirksregierung dafür erfahrene Gymnsiallehrkräfte im besten Alter mit 2 Staatsexamina statt Studenten, Rentner/pensionierte Lehrer etc, wenn es im Kern darum geht, anhand von bebilderten Arbeitsheften ganz basale Kenntnisse der Sprache zu vermitteln?


    Klar, es hätte schlimmer kommen können, z.B. Regelschulbetrieb im Brennpunkt etc... aber große Freude empfinde ich für die Tätigkeit in der Abordnung überhaupt nicht.

    Abenteuerlich an dieser Situation, Aviator , ist, dass dir offenbar nicht klar ist, wie groß der Lehrkräftemangel und die Not an anderen Schulen sein kann und unter welchen Umständen man dann arbeitet. Da sind 8 Std DaZ eine Kleinigkeit … und für viele Schulen wären sie ein großes Geschenk, ebenso wie jemand, der im Schulgebäude außerunterrichtliche Aufgaben übernimmt.

    Mir erscheint es so, als hättest du dich mit deinen dir entgegenkommenden Annehmlichkeiten mit der Schülerschaft am WBK und Abi-online gut und gerne eingerichtet und bist nun erschüttert, dass du für eine Zeit in den Präsenzunterricht mit jugendlicher Schülerschaft gesetzt wirst.

    Ja, aber es bleiben die Punkte, die mir nach wie vor hohen Blutdruck macht:


    1) was kann ich dafür, dass andere Schulen Not haben? Ich hatte mich vor 4 Jahren bewusst für das WBK entschieden.


    2) mir ist immer noch nicht klar, warum ich final ausgewählt wurde und nicht Kollege X oder Kollegin Y, die, grade wenn man den nun beabsichtigten Einsatz betrachtet, vllt besser geeignet gewesen wäre. Ursprünglich hieß es ja, man bräuchte eine Lehrkraft Englisch/Geschichte. Weder an der Förderschule noch jetzt am Gymnasium ist dafür aktuell Bedarf.


    3) zerschlägt es mir Pläne zur Beförderung, während andere Kollegen zumindest noch n paar Jahre in ihren Mini-Kursen am WBK weiterarbeiten können.


    Ich finde es einfach ungerecht, nach wie vor. Man könnte ja auch mehrere Kollegen benennen, wobei dann immer ein Teil zB für 1/2 Jahr geht und dann zurück kommt und durch die nächsten Kollegen ersetzt wird.


    Das Verfahren bleibt dilettantisch, aktionistisch und in gewisser Weise menschenfeindlich, wenn man an die Wünsche/Persönlichkeit der Lehrer denkt.

    Weiter geht's:

    Nach Intervention gegen die angedachte Förderschule wurde ich letzte Woche wieder zur Schulleitung einbestellt. Diesmal wurde mir mündlich mitgeteilt, dass nunmehr als neue Zielschule ein Gymnasium in einer benachbarten Stadt angedacht sei. Ich möge da mal anrufen.

    Anstelle dessen bat ich unsere Schulleitung, für mich erstmal anzurufen und mich anzukündigen etc.


    Mein eigener Anruf an besagtem Gymnasium ergab, mitgeteilt durch die dortige Schulleitung, dass man bei der Bezirksregierung eine Lehrkraft für 8h Deutschunterricht für die Flüchtlingsbeschulung angefragt habe und nun ganz erstaunt sei, eine volle Stelle Englisch und Geschichte zu bekommen. Man wisse so genau auch noch nicht, was man mit den übrigen Stunden machen soll.


    Ich gab dann zu bedenken, dass ich weder Deutschlehrer bin noch dass ich in den letzten 10 Jahren jemals irgendeinen Spracherwerbsunterricht erteilt habe, sondern nur Oberstufe am BK und WBK. Ich soll trotzdem nächste Woche zu Gespräch kommen. Eine Abordnungsverfügung liegt immer noch nicht vor, auch der aufnehmende Schulleiter hatte noch nichts.


    Ich finde das nach wie vor abenteuerlich: erst eine Förderschule, dann zwar ein Gymnasium, das aber einen Deutschlehrer sucht und auch nur für wenige Stunden. Dafür bin ich aus meinem LK geflogen kurz vor dem Abi, einem weiteren 12er GK Englisch, durch Umsetzungen hat eine weitere Kollegin ihren LK verloren, Kollegen müssen nun fachfremd unterrichten etc.

    Und ich durfte in den letzten Wochen nur in Aufsichten sitzen, Einrichtungsgegenstände/Technik schleppen und anschließen etc. Totale Ressourcenverschwendung... und es nimmt einem wirklich die Freude am Job, so behandelt zu werden.

    Ok einen Hinweis habe ich noch. Was Du beschreibst erfüllt, wenn es über Wochen passiert, die Kriterien für Mobbing nach Leymann. Dies ist ein Zustand, der in vielen Fällen krank macht. Auch, wenn Du Dich jetzt noch gesund fühlst, ist diese Gesundheit auf längere Zeit gesehen gefährdet. Nachfolgend ein Auszug aus den Krankschreibungsrichtlinien der Ärzte, der m.E. hier zutrifft. Insoweit ist ein Gespräch mit einem Facharzt für Psychiatrie durchaus indiziert.

    "Arbeitsunfähigkeit liegt auch vor, wenn auf Grund eines bestimmten Krankheitszustandes,

    der für sich allein noch keine Arbeitsunfähigkeit bedingt, absehbar ist, dass aus der Ausübung

    der Tätigkeit für die Gesundheit oder die Gesundung abträgliche Folgen erwachsen, die

    Arbeitsunfähigkeit unmittelbar hervorrufen."

    Ich habe tatsächlich eine Krankschreibung aktuell (von welcher Profession will ich mal nicht erwähnen), weil der Arzt genau so argumentiert hat wie du. Auch sprach er von einer möglichen Kur, Wiedereingliederung etc.

    Ich habe diese Krankschreibung in den Papierkorb geworfen.

    Einerseits fühlte ich mich (nach tatsächlichen heftigen Beschwerden Anfang des Monats) nicht mehr so krank, dass ich daheim bleiben müsste.

    Andererseits war ich neugierig, wie der Prozess nun weiter geht. Denn solange ich krank geschrieben war, tat sich offenbar nichts.


    Aber da sich auch so nichts tut, wäre es vllt besser gewesen, die Krankschreibung einzureichen.

    In zwei Wochen habe ich einen Folgetermin bei dem Arzt. Sicher wird er mich fragen, wie ich mich erholt habe. Wenn ich dann sage, dass ich sein Attest weggeworfen habe könnte kommen: „Dann kann ich auch nichts für Sie tun.“ Aber letztlich ist das ja meine Entscheidung.


    Die einen Leute sagen: „Ruh dich aus, so wie man mit dir umgeht bist du dem Land nichts schuldig.“


    Die anderen Leute sagen: „Geh hin, wenn du nicht ganz krank bist, dann hast du ne Tagesstruktur und außerdem wirst du ja auch bezahlt.“ Tja…

    Eine Doppelbesetzung in einigen Stunden wäre eine sinnvolle Beschäftigung, aber sinnvolle zielführende Arbeit scheint man ihm nicht zuzuweisen. Mich würde das krank machen, sehr schnell sogar.

    Tatsächlich bin ich zur Aufsicht schon für die Woche vor den Osterferien angefragt worden. Offenbar geht man in der SL davon aus, dass der Zustand noch länger bestehen wird.

    Endloses Reisen, wie viele WBK Kollegen.


    Denk dran, er hatte Vollzeit dank Abi Online zwei Präsenztage. Freitag ist fast immer frei. Das geht dann nicht mehr so leicht.

    Endlos sicher nicht, aber den Nachteil von Abi-Online, wenig Struktur durch die Schule zu haben und recht lange vor dem MacBook zu sitzen zur Korrektur habe ich tlw so genutzt. Da hat mal ein Freund in Wien Geburtstag gefeiert am Samstag… kein Problem: Freitag hinfliegen, Montag zurückfahren. Auf der Rückreise die Korrekturen online machen.


    Konzert am Montagabend in Berlin? Kein Problem: Dienstagvormittag zurück fahren und pünktlich zum Unterricht in der Schule. Aber warum auch nicht? Gefährlich wird das immer dann, wenn recht kurzfristig auf die Reisetage irgendeine Besprechung gelegt wurde. Da bin ich auch schon 2x in meiner Schulkarriere mit dem Chef aneinander geraten.

    Eine solche Behandlung kann krank machen und das auch für länger. Ich wünsche Dir daher alles Gute. Sobald Du Krankheitssymptome bemerkst wie:

    Schlafstörungen, ständige Grübelneigung, ständige Traurigkeit, Antriebstörung, dann wende Dich unbedingt an den Psychiater Deines Vertrauens und besprich mit ihm die weitere Vorgehensweise.

    Man kann halt nichts planen, noch nicht mal, ob man sich übernächste Woche schon einen Arzttermin legen lassen oder ne Zugfahrt buchen kann.


    Die Preisfrage ist: will man dauerhaft an einer solchen Schule bleiben, auch wenn andere Dinge dort ganz ok sind oder es aktiv woanders probieren? Es hat alles so seine Vor- und Nachteile. Aber wenn ich nun wochenlang Hilfstätigkeiten wie ein Praktikant mache und der Chef kein Wort mehr als nötig wechselt ist man in gewisser Weise vom Stand schon demontiert.


    Klar könnte ich sagen: setz ich mich in die Klausuren zur Aufsicht, trink n Kaffee und lese die Zeitung bei guter Bezahlung. Aber es sollten sowohl die Wirksamkeit der Tätigkeit (wie auch immer man das bemisst) als auch die Wertschätzung für die Tätigkeit schon da sein, neben der eigenen Freude. Wenn etwas davon fehlt, oder gar alles zusammen, wird es auf Dauer ätzend. Egal, wie gut das bezahlt wird. Zumindest ist das mittlerweile subtil mein Gefühl.

    Die Arbeitszeit von Beamten in NRW liegt bei 41 Stunden die Woche. Das solltest du schon selbst wissen.

    Dann weiß es der Chef selbst nicht so genau, denn er sprach von 42h. Letztlich steht aber auch niemand mit der Stoppuhr neben mir - im Grunde wird es bei diesen Plänen nur darum gehen, auf Nachfrage der Bezirksregierung gegenüber nachweisen zu können, dass man mich irgendwo mehr oder minder sinnvoll eingesetzt hat.

    Auch mal in gewisser Weise eine interessante Erfahrung: ob man nun 10 Minuten später anfängt oder nicht, ob man sich mal zwischendurch n Kaffee holt... alles egal. Keine Vorbereitung, kein Herzrasen wenn der Gong ertönt und die Kopien sind noch nicht fertig...

    Update: also, ja, die Abordnung sollte zum 1.2. stattfinden. Allerdings kam kein Abordnungsbescheid bis dahin. Auch nicht in den folgenden Tagen. Danach war ich erkrankt und bin erst letzte Woche wieder dienstfähig gewesen. Immer noch nichts. Ich war dann letzte Woche eingesetzt bei diversen Aushilfstätigkeiten in der Schule: iPads formatieren/einrichten, Aufsichten bei Klausuren etc. Nächste Woche sieht es ähnlich aus.

    Von der SL war zu hören, dass sie einerseits mir einen Plan mit 42h geben müsse, da dies die reguläre Arbeitszeit von Beamten in NRW sei. Ich hätte ja keine Vorbereitung, Korrektur etc.

    Andererseits dürfe sie mir keine Auskünfte geben was das Verfahren betrifft.


    Der Hintergrund wird sein, dass ich einen Rechtsanwalt eingeschaltet habe, der eben vor dem 1.2. an die Bezirksregierung geschrieben hat und im Schreiben besonders die fachliche Eignung mit Blick auf die Zielschule in Frage gestellt hat und auf diverse andere Mängel im Verfahren, wie z.B. die fehlende Anhörung, aufmerksam gemacht hat. Allerdings warnte er mich auch davor, gleich zu klagen etc., da andererseits die Gefahr bestünde, die Versäumnisse, wie die Anhörung, nachzuholen und mich dann an eine Schule zu schicken, die zwar mit Blick auf die Fakultas denkbar ist, aber ggf. noch schlimmer als die Förderschule ist, z.B. eine Gesamtschule im Brennpunkt.

    Weiterhin erwähnte der Anwalt im Schreiben an die Bezirksregierung, dass er von mir mit einer Vollmacht ausgestattet sei und jede weitere Korrespondenz über seine Kanzlei erfolgen soll. Ich vermute mal, dass die Bezirksregierung deshalb der SL einen Maulkorb aufgesetzt hat und verboten, mit mir weiter über die Abordnung zu sprechen.


    Insgesamt aber mäßig befriedigend: von Woche zu Woche ein neuer Plan mit irgendwelchen Aushilfstätigkeiten, eine SL die kein Wort mehr als nötig mit einem spricht, Kollegen die ständig fragen wie es denn nun weiter geht - und andererseits ein nach wie vor bestehender Lehrermangel. Machmal denke ich, man müsste dieses Verfahren mal an die Presse geben - nur leider befürchte ich, dass es mir auf Dauer mehr schadet als nützt. Ich frage mich auch, ob das Verfahren absichtlich so dilettantisch durchgeführt wird um die Kollegen sauer zu rühren, dass sie sich dann irgendwann einfach krank melden - oder die Behörde damit tatsächlich so überfordert ist?

    Die Perspektive einer Versetzung nach der Rückkehr hindert mich daran, ein Sabbatjahr zu beantragen oder in den Auslandsschuldienst zu gehen. Ganz ehrlich.

    Und ich sehe es grade als Chance mit der Abordnung.

    Allerdings: so wie ich es bisher sah hat man an den Auslandsschulen mit Kindern zu tun, anders als am WBK.


    Und: wer soll einen beurteilen bei einer 100% Abordnung an einer Schule, für die man nicht ausgebildet ist?

    Ich würde mich auch gar nicht freuen, wenn man mir sagen würde:"So Frau Stark, ab nächster Woche Förderschule GE". Da stünde ich aber sowas von auf dem Schlauch und die Kolleg:innen dort würden mir sehr leid tun und sie hätten sicher sehr viel Arbeit mit mir. Wenn ich es machen müsste, würde ich mich eben draufeinlassen. Dann wäre das so. Lieber arbeite ich am Gym, denn das ist das, was ich wollte, aber wenn man mir sagt "so, jetzt was anderes", dann muss ich das (in einem gewissen Rahmen) als Landesbeamtin wohl akzeptieren (das wusste ich übrigens, bevor ich Beamtin geworden bin).

    Ja, kann man denn mit den Beamten machen, was man will als Bezirksregierung?

    Es ist doch ungerecht, dass 90% der Beamten an Schulen vermutlich lebenslang da bleiben konnten und sich in ihrem Bereich mit Zusatzarbeiten (Internationalisierung, IT, Lehrbuchsammlung etc.) einrichten konnten, ebenso mit entsprechendem Unterrichtsmaterial und Klausuren, die dann im Karussellverfahren alle 3-4 Jahre wieder rausgekramt werden.

    Und ein anderer, nur weil er mit den "falschen" Fächern an der "falschen" Schule ist, da rausfliegt und sich wieder komplett neu einarbeiten muss, während die anderen Kollegen erstmal weitermachen können.

    Auch wird es wohl so sein, dass Beförderungen, die an der alten Schule vielleicht schon bald möglich gewesen wären (wegen den seit Jahren übernommenen Zusatzarbeiten) nun auch hinten runter fallen.


    Sicher könnte man sagen, dass in der Privatwirtschaft die Entlassung drohen würde oder alternativ die Umsetzung in einen Betriebsteil, auf den man auch keine große Lust hat. Aber immerhin könnte man sich dann anderswo bewerben und das ggf. sogar noch mit interessanten Aufgaben/Gehaltssteigerung etc. verbinden, während die Abordnung/Versetzung für Beamte eigentlich nur Nachteile hat. Das ganze auch in einem recht intransparenten Verfahren, wo der SL letztlich Kriterien aufstellt. Objektiv hat mir noch nie jemand gesagt, warum Kollegen X und Y gehen müssen und nicht A und B, obwohl die ebenso Fächer haben, die überrepräsentiert sind.

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