Beiträge von SchmidtsKatze

    @Lindbergh das ist sie wohl, aber das haben sich auch keine Lehrer oder Schulleiter ausgedacht. Auch Eltern haben das nicht bestimmt. Das sind tatsächlich die ministerialen Vorgaben, wie der Einstieg zurück in den Präsenzunterricht aussehen wird.


    Ich finde übrigens tatsächlich, dass einige Aspekte des Distanzunterrichts, wie das des Flipped Classrooms, gerne im Präsenzunterricht integriert werden dürfen (auch nach Corona).


    Ich hasse übrigens den Begriff "Homeschooling", weil er suggeriert, dass Eltern und Schüler das Lernen allein organisieren müssen und die Lehrer nichts dazu beitragen.

    Also, so funktioniert das Wechselmodell weder in Niedersachen noch hier in SH.

    Wir mussten die Klassen teilen, um die täglichen Kontakte zu reduzieren. Bei uns ist auch nur ein wochenweiser Wechsel möglich.

    Also ich mache eine Woche Unterricht mit einer Hälfte der Klasse und dann eine Woche Unterricht mit je der anderen Hälfte..Aber das ist noch Zukunftsmusik. Welche Klassen wann zurückkommen dürfen, steht noch nicht fest.

    Ich muss auch yestoerty zustimmen:

    Der Online-Unterricht klappt, als Krücke für den Präsenzunterricht, der durch nichts als Präsenzunterricht zu ersetzen ist, entsprechend.


    Das hat natürlich alles seine Tücken und die Tendenzen zu Faulheit bzw. zu Eigenständigkeit werden deutlich verstärkt durch das Distanzlernen.


    Es ist zwar nicht "Super! Ich will nichts anderes mehr.", aber besser als "okay, wenn die Kinder nicht in die Schule kommen können, machen wir sicherheitshalber gar keinen Unterricht" ist es doch allemal.


    Dass nicht alle mitkommen und weder Rechtschreibung noch Grundrechenarten beherrschen, ist auch im Präsenzunterricht so. Das ist zwar traurig und schade, aber der Online-Unterricht ist davon nicht die Ursache, sondern fördern diese Fakten nur zutage.

    gerade bzgl. dieser Schüler war mir die Berichterstattung anfangs viel zu rosarot.

    Naja, es gibt immer Corona-Gewinner, die zuhause Dampf bekommen oder endlich mal die Ruhe haben, ihren Kram zu machen und auch mehr Zeit als in der Schule. Und es gibt einen Haufen Corona-Verlierer, die vollends abschmieren. Die sitzen jetzt bei uns in der Schule und arbeiten ihren Kram dort ab, in einer pädagogisch-aufgestockten Notbetreuung.


    Die Berichterstattung ist interessanterweise überhaupt nicht rosarot, im Radio (DLF Nova) hab ich neulich erst gehört, dass die Online-Plattformen allesamt den Ansprüchen nicht genügen. Andererseits ist es zu viel/zu wenig/gar keine Betreuung durch die Lehrer und Unter-/Überforderung für die Schüler. I don't get it anymore.

    Gestern habe ich einen Anruf von einem Vater erhalten:

    Er will sich beschweren, weil er es ungerecht findet, dass es eine Extra-Videokonferenz in Mathe gibt für Kinder, die auf 4 oder schlechter stehen.

    Sein Sohn ist zu gut für den Förderunterricht.


    Wtf.

    Ich erlebe es so, dass die Referendar*innen oft nicht verstehen, was die Wurzel einer guten Methode ist. Sie wollen fertige Beispiele zum Ausprobieren und keine Theorie. Didaktik fußt aber auf Theorie. Nur wenn ich weiß, wie Kinder denken und was ich vermitteln will, kann ich das Wie gut auswählen und umsetzen

    Und damit hast du geradezu den Nagel auf den Kopf getroffen!


    Didaktik steht in der Rangfolge einer Unterrichtskonzeption immer vor der Methodik.

    Die Sache ist bloß: Methodik ist deutlich sichtbar und lässt sich wunderbar erkennen. Didaktik ist das, was in der Tiefe eines Lernprozesses geschieht.


    Das ist häufig am Anfang des Refs so schwer zu erkennen und nachzuvollziehen, dass es erstmal einfacher ist, nur nach dem WIE und nicht nach dem WAS und WARUM zu schauen.

    Irgenwie sehe ich gerade noch nicht so ganz auf welche Forschungsfrage/Projektfrage das hinauslaufen soll. Könntest du das vielleicht darlegen? Vielleicht wird dann besser verständlich, um welchen Aspekt oder welches Grundproblem es gehen könnte, so dass es möglich ist zielschärfer zu antworten.

    Das würde ich auch vorschlagen.

    Erläutere doch bitte einmal die genaue Forschungsfrage/Hypothese und anhand welcher Gesichtspunkte diese betrachtet werden soll.

    Beispielsweise sollte hier zunächst mal die Ausgangslage dargelegt werden: Auf welche Weise werden Leistungen bewertet? Wie kommt man zur Leistungsbewertung?

    Welche subjektiv wahrgenommenen positiven/negativen Aspekte hat diese Art der Leistungsbewertung?

    Wie wird die erbrachte Leistung rückgemeldet?


    Welchen Optimierungsbedarf sehen die Lehrkräfte in diesem Bereich?

    Wir haben in SH eine landesweite Plattform zur Verfügung gestellt bekommen: sh.itslearning (pun not intended)

    Wir persönlich haben IServ mit BigBlueButton als VK-Software, da der Server da zu Spitzenzeiten nicht mitmacht, nutze ich persönlich jitsi für Videokonferenzen.

    Das ist auch vom Land als Plattform abgesegnet.

    Ich mache mit meinen Klassen eine VK pro Fach pro Woche und sonst gibt es Aufgaben, Lernvideos etc.

    Die Schüler melden mir tatsächlich auch zurück, dass sie die VKen mögen, in denen wir wir etwas Neues erarbeiten oder üben.

    Moin liebe Kolleg:innen,


    aufgrund der aktuellen Situation und auch um die Digitalisierung bei uns an der Schule voranzutreiben, überlegen wir von der Fachschaft aus, digitale Unterrichtsmanager anzuschaffen.


    Uns erschließt sich jedoch der Umfang einer Fachschaftslizenz noch nicht vollständig.

    Auf der Seite steht: 5x kaufen = FS-Lizenz. Aber wir sind ja mehr als 5 Personen, die wir einen eigenen Account und dazu einen Zugangscode bräuchten, um den Unterrichtsmanager nutzen zu können. Wie sieht es aus, wenn Kollegen die Schule verlassen oder neue kommen? Müssen für die dann auch wieder Codes gekauft werden?

    Irgendwie sind wir noch nicht ganz dahintergekommen, wie das gehen soll. (Eine Fachschaft hat ja doch Personalfluktuation.)


    Wir hatten schon überlegt, ob man nicht einen Schulaccount erstellt und dort die ganze U-Manager deponiert, auf die dann jeder mit PW-Schutz zugreifen kann. Dann bräuchte man ja nur eine Lizenz. Aber ob das dem Verlag gegenüber fair und überhaupt legal ist, ist dann die nächste Frage, die sich stellt.


    Es gibt doch sicher hier Kollegen, die mit ihrer Fachschaft solche digitalen Unterrichtsmanager nutzen.

    Es wäre toll, wenn ihr hier mal eure Erfahrungen teilen könntet! :)


    Grüße aus dem Social Distancing!


    SchmidtsKatze

    Hallo,


    wir sind eine private Gemeinschaftsschule (staatl. anerkannte Ersatzschule) und arbeiten bis zur 7. Klasse zur Orientierung und transparenten Einschätzung der Leistungen mit einem prozentualen Beurteilungssystem. (Unser System geht bis 120%, sodass die Bereiche über 100% den Gymnasialbereich abdecken. =<80% bildet den ehem. Hauptschulbereich ab.)

    Ab Klasse 8 gibt es auf dem Zeugnis Ziffernnoten (1-6), die sich nach dem vorraussichtlich angestrebten Abschluss richten, aber die Noten werden für die Schüler:innen bis zur 10. Klasse in Prozent angegeben.


    Einen Förderplan im Rahmen eines sonderpädagogischen Förderbedarfs gibt es bei uns als Berichtzeugnis, allerdings werden hier rein die vorhandenen Fähigkeiten aufgeführt und die Leistung explizit nicht beurteilt. Der Förderplan ist immer positiv formuliert und erwähnt keine Defizite explizit.


    Im Übergangszeugnis von der 4. Klasse zur weiterführenden Schule werden Kompetenzraster gekreuzt. Die kann man sich auch in diesem Rahmen mal ansehen.


    Ich finde das Thema hochinteressant, aber im Augenblick finde ich die Fragestellung etwas orientierungslos.

    Vielleicht könntet ihr mal ein bisschen genauer ausführen, wie ihr euch die "Erforschung" dazu vorstellt!


    LG SchmidtsKatze

    Nein, glaub ich nicht. Man muss mit Dutt und Zeigestock vorne stehen und mit schnarrender Stimme und missbilligendem Blick lateinische Texte lesen und 4en verteilen, sonst lernen die Bratzen nix.

    Ich muss unwillkürlich an Fräulein Rottenmeier aus den Heidifilmen denken.


    Ich persönlich bin ja Freundin der klassischen Konditionierung

    . Die Kinder sabbern, wenn ich die Klangschale bestätige.


    PS: Lateinische Text lesen sich übrigens am besten, wenn man zwischendurch die Brauen hebt, sobald lauter als zwei Dezibel geatmet oder geschrieben wird.

    Wenn die Klassen- und Fachlehrer nicht hinter den Vertretungskräften stehen und - im schlimmsten Fall - auch kein Geheimnis daraus machen vor den Schülerinnen und Schülern, dann kann man es vergessen, richtigen Unterricht zu machen.

    Stimmt absolut. Wenn man als KL eine "geheime Allianz" mit der Klasse bildet und keinen Hehl draus macht, weil man meint, dass nur man selbst die Klasse im Griff hat, ist es kein Wunder, dass die Klasse frei dreht.


    Aber was auch stimmt: Unterricht ist in so vielen Anteilen Beziehungsarbeit. Die Kinder wollen wissen, wie weit sie gehen können. Sie reiben sich an den Lehrkräften auf, um Grenzen auszutesten.

    Das heißt aber absolut nicht, dass die Kinder sich tatsächlich so sehr daneben benehmen können.


    Ein bisschen was zur Metadiskussion:

    Ich finde es schade, wie schnell sich die Diskussion in Spitzfindigkeiten verloren hat und in Beiträgen persönlich ausgeteilt wurde.

    Ich habe diesen Thread eröffnet, weil ich eine Frage hatte, die mich ernsthaft beschäftigt. Ich wollte nicht über Vertretunfslehrer herziehen oder sonst etwas in der Art.

    Das ist echt ein harter Kampf

    Und wenn ich jemandem eine mit 4 benotete Arbeit auf den Tisch lege und sage "gut gemacht!", weil das sprachlich gesehen für denjenigen schon eine super Leistung ist, dann sehe ich regelmäßig Tränchen in den Augen, weil es halt keine 1 ist. Dass eine 4 für jemanden eine wirklich tolle Leistung sein kann, das können sie meistens nicht verstehen

    Das ist echt ein harter Kampf, den man gegen überzogene Erwartungen an sich selbst, elterlichen Druck und Peer pressure ausficht. In Teilen gehört auch sicher Selbstüberschätzung eine Rolle.

    Wir haben ja ein 120%-System, in dem die Anteile über 100% dem gymnasialen Anspruch im Gemeinschaftsschulschema entsprechen.

    Die Prozente können auf drei Anforderungsebenen abgelesen und in Noten umgewandelt werden.

    Die Kinder gucken bis zur 7. Klasse grundsätzlich beim Gym-Niveau und sind dann oft am Boden zerstört oder sauer, dass sie "schlechte Noten" haben.

    Ich versuche ihnen zu vermitteln, dass sie immer erstmal beim mittleren Niveau schauen sollen. Sollten sie dann immer noch denken, dass sie zu schlecht seien, mögen sie beim grundlegenden Niveau schauen. Meist ist dann die Enttäuschung nicht mehr ganz so groß und der Blick für die Leistung deutlich realistischer.

    Ich sags mal so: Wir können fürchterlich froh sein, dass wir die studentischen Kräfte bei uns an der Schule haben. Der Personalplan ist so knapp gestrickt, dass nicht alle Ausfälle durch Bereitschaftsstunden aufgefangen werden können.


    Aber sie ersetzen absolut keine Lehrkraft mit 2. StEx. Was nicht heißt, dass alle Kollegen mit zweitem StEx tolle Vertretungsstunden machen.

    Ich habe die Klasse übrigens heute gefragt, wie es war die Tage.

    Die Kinder haben recht reflektiert reagiert und vorgeschlagen, sich bei der Vertretung für das Verhalten zu entschuldigen. Ich habe noch einmal an die Regeln erinnert und meine Einschätzung der Lage dargestellt.

    Daher ist die Sache für mich jetzt erledigt.

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