Beiträge von Wolfgang Autenrieth

    Wolfgang Autenrieth : Ich würde mal behaupten, dass das Wahlverhalten in einem Dorf mit knapp 600 Einwohnern in der Masse nicht unbedingt große Auswirkungen hat.

    Nun - du hast dahingehend Recht, dass Deutschland eine urbanisierte Bevölkerung aufweist. Nur gibt es auch sehr viele Dörfer.
    Hinzu kommen die AfD-Adepten im Osten, sodass sich im Mittel dann doch hohe Prozentwerte ergeben. Wo in Baden-Württemberg früher die CDU einen Besen als Kandidaten nominieren konnte - und dieser 80% erhielt, kann die AfD heute einen Nazi aufstellen, der hohe Ergebnisse erzielt.
    Wobei auch das bereits früher so war. Da waren es eben NPD, Republikaner und wie sie sich alle genannt haben, bevor sie sich zur AfD vereinten..

    Und im Osten sowieso

    In der Wählergunst ganz vorn liegt, mit deutlichem Abstand zur zweitplatzierten CDU, die AfD. Sie holte in drei von 30 Gemeinden des Landkreises mehr als 40 Prozent der gültigen Wählerstimmen, in 21 weiteren mehr als 30 Prozent. Lediglich in Naunhof, Machern und Großpösna blieb die AfD unter der 30-Prozent-Marke, während die CDU mehrheitlich auf Abstand blieb.


    Alle regen sich auf. Über die Ampel. Und über DIE Ampel. Über den Kollegen. Dass es regnet. Oder nicht. Lasst es raus!

    Ich rege mich heute auf...
    ... das einige Gurken im Gewächshaus Schimmel angesetzt haben
    ... das die Privatschule Salem sich im TV als Modell für das Schulsystem darstellen kann - mit lächerlichen 50.800 € Schulgeld pro Jahr (ARD-Monitor, heute 21 Uhr.
    https://www.ardmediathek.de/video/monitor/…DVmMjEzZDI0NDli

    ... Kohl 1997 die Vermögenssteuer abgeschafft hat und deshalb kein Haushalt zustande kommt

    Nein, hier wählen keine 40 % AfD, das bezog sich auf einen anderen Thread kürzlich, in dem eine Mutter aus Sachsen Lehrer suchte und mehrere Foristen aus diesem Grund sich ablehnend äußerten.


    Hier bläst der AfD der Wind deutlich ins Gesicht, es wählen mehr heimlich (ca. 20 % sind meiner Meinung nach auch zuviel) als Menschen bereit sind, sich offen aufstellen zu lassen

    Kommt darauf an, wo du dich befindest. In Ba-Wü auf der Alb in Burladingen-Killer (sic!) sah das Wahlergebnis 2024 so aus: Dort rangieren SPD, FDP und Grüne bereits unter "Sonstige"Ergebnisse_Europawahl_2024_Burladingen_Killer.jpg

    In der Regel kann man solchen Leuten aus dem Weg gehen. Dass man täglich stundenlang im gleichen, unterdimensionierten Raum aufeinander hockt, dort irgendetwas zusammen erarbeiten, miteinander reden und diskutieren muss, gibt es im Arbeitsleben nicht. Man hat mal Phasen, in denen man enger mit einzelnen Kollegen zusammenarbeiten muss, man muss mal irgendenetwas fragen oder hockt im gleichen Meeting, aber den überwiegenden Teil des Tages werkelt man vor sich hin und hat seine Ruhe.

    Nun - dann warst du noch nie in einem "normalen Betrieb". Da sitzt man oft aufeinander wie im Klassenzimmer. Wobei es auch auf die Position und die Größe der Maschine ankommt, an der man/frau arbeitet. Wenn man sich aus dem Weg gehen will, macht man sich schlank, damit der/die andere vorbeikommt.

    Gut, wenn du es erfährst. Bei uns unseren jüngeren Kindern ist das nicht immer gegeben.

    Auch bei älteren ist es problematisch. Oft wird das Problem noch durch Scham überdeckt. Als Lehrer der Schülerin war ich vermutlich zu sehr "Autoritätsperson" und sie hat mir gegenüber ihre Problematik nicht offenbart. Wir hatten zum Glück einfühlsame und kompetente Sozialarbeiter, die etwas bewirken wollten und konnten.
    Es sollten an jeder Schule feste Teams von Sozialarbeitern und Psychologen vorhanden sein, die ins Kollegium eingebunden sind. Leider sind viele Schulen in diesem Punkt noch lange nicht so weit wie andere Länder.

    Da sind wir schon geliefert: Wer alles ist jedermann, und wie sollen wir Gerechtigkeit gegen ihn üben?

    Gerechtigkeit gegenüber jedermann zu üben heißt:

    Wird bei Schüler Paulus Maier, dem Sohn und künftigen Betriebsleiter der Zimmerei Maier, der es schafft, die Kammerprüfung abzulegen - obwohl er 30% Fehltage hatte, derselbe Maßstab angelegt wie bei Abdul Muhammad, dem wegen 0,01% Überschreitung die Teilnahme verweigert wird und den man abschieben möchte - und freudvoll die Ausländerbehörde auf Touren bringt?

    Ich erinnere mich an eine Schülerin der 8.Klasse, die sehr viele Fehlzeiten hatte. Ich habe dann keine Excel-Tabelle angelegt, sondern nachgeforscht, was die Gründe waren. Die Mutter war schwer depressiv, kam nicht aus dem Bett und die Schülerin kümmerte sich sowohl um die Mutter als um ihre jüngeren Geschwister. SIE musste die Mutterrolle übernehmen. Über die Schulsozialarbeit und das Jugendamt konnten wir dann eine Familienhilfe installieren. Das Mädchen besaß über diese Möglichkeit kein Wissen und hat nur "funktioniert".

    Manche "Verfehlung" hat höchst moralische Ursachen.

    Der Unterschied zwischen uns beiden ist, daß ich den Diensteid ernst nehme:

    "Ich schwöre, dass ich
    das mir übertragene Amt nach bestem Wissen und Können verwalten, Verfassung und
    Gesetze befolgen und verteidigen
    , meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und
    Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde.
    So wahr mir Gott helfe."

    Ich unterrichte auch Menschen und übersehe gewiß manche Dinge. Aber wenn jemand dem Staat auf der Nase herum tanzt und sich damit noch brüstet, ist bei mir Schluß.

    Und nein, es ging nicht ums Durchfallen, für die 6 in Religion/Ethik war ich nicht verantwortlich. Es ging rein um die Fehlzeiten und die Meldung dieser Zeiten an die Ausländerbehörde. Die Behörde erfragt ja regelmäßig bei mir als Klassenlehrer die Fehlzeiten, ich brauche es also nicht einmal aktiv zu melden, daß der Schüler dauernd gefehlt hat.

    Wenn du schon den Diensteid zitierst, danmn unterstreiche auch die richtigen Stellen.
    Hab's mal rot markiert.

    Ich hatte da auch noch "so einen Fall". Ich hatte einen Flüchtling aus dem Irak in meiner Klasse, der mit Excel seine Fehlzeiten erfaßt hat. Er erklärte mir, daß er ja 30% fehlen dürfe, ohne das wir ihm was könnten. Dabei meinte er seinen Auffenthaltstitel. Er hatte sich echt mit Excel sein Blaumachen ausgerechnet, so daß er am Ende des Schuljahrs auf 29,98% Fehlzeit gekommen ist. Nur leider hatte er nicht bedacht, daß die Vollzeitklassen bei uns am letzten Schultag nach der Zeugnisausgabe bereits nach der 4. Stunde nach Hause geschickt wurden, wo sie an dem Tag normalerweise bis zur 8. Stunde Unterricht gehabt hätten. So kam er dann aufgrund der kleineren Grundgesamtheit an Unterrichtstunden im Schuljahr auf eine Fehlzeit von 30,01%.

    Am Tag der Zeugnisausgabe kam er an und meinte, ich solle als Klassenlehrer seine Fehlzeiten vom vorletzten Schultag im Klassenbuch löschen. Als ich dies verweigerte, kam nur: "Dann wollen sie also, daß ich in den Irak abgeschoben werde?" Meine Antwort war nur noch: "Dann ist das eben so."

    Mit Verlaub. Das ist doch allerübelste doitsche Beamtenka***e.
    Wie kann man von Lehrkräften/Schulleitung angeordneten Unterrichtsausfall einem Schüler zur Last legen?

    Und dafür eine Existenz gefährden - eventuell ein Leben?

    Mir dreht es den Magen um, wenn ich solche genüsslich dargebrachten Auslassungen lese. DAS ist wirklich eine - zudem noch süffisant vorgetragene - Verfehlung. Seine Mitschüler haben in der Hinterbank die Zeit abgeschnarcht. Er hatte vermutlich Gründe, seine Zeit exakt einzuteilen.

    Das macht in den meisten Firmen die Sekretärin.

    Nachtrag und Anekdote am Rande:
    Es gibt an der "Unteren Schulbehörde" in Baden-Württemberg drei Bereiche, in denen diese Behörde auch Aufgaben der "Oberen Schulaufsicht" wahrnimmt. Das ist die Zuständigkeit für SCHULKUNST, Schulmusik und Schulsport und die Organisation gemeinsamer Veranstaltungen aller Schularten der Landkreise sowie die Organisation des "Jugendbegleiterprogrammes". Ich war der einzige Sachbearbeiter ("Sekretär"), der qua Funktion am Amt auch Briefe an Berufliche Schulen, Gymnasien und Privatschulen verfassen durfte. Die Zuständigkeit erstreckte sich auf knapp über 2000 km² und ~ 140 Schulen sowie mehrere tausend Veranstaltungsteilnehmer. Da muss man schon auf Augenhöhe mit den Schulleitungen und Kollegen arbeiten, damit das funktioniert.

    Das macht in den meisten Firmen die Sekretärin.

    Im Schulamt ist die abgeordnete Lehrkraft der/die Sekretär/in der Schulräte - wobei es zusätzlich Verwaltungsangestellte für "normale" Bürotätigkeiten gibt. Doch die müssen für die Koordinierung ihrer Tätigkeiten nicht zu DBs ins Kultusministerium.
    BTW: Weder Schulen noch die Schulverwaltung sind "normale" Firmen. Aber das solltest du eigentlich wissen - obwohl ... bevor ich dort tätig war, hätte ich vielleicht dieselbe Meinung wie du gehabt. ;)

    Sommer. Die Sonne scheint. Die UV-Strahlen bräunen die Haut. Die UV-Strahlung kann jedoch auch für die Herstellung von Kunst dienen.

    Mit der Cyanotypie können Schattenrisse oder mit der Lösung gezeichnete Pinselspuren auf Leinwand, Stoff oder andere Oberflächen aufgebracht werden. Entwickelt wird durch Abwaschen der unbelichteten Teile mit Wasser. Das Verfahren und die Chemikalien sind ungiftig und können auch im Kunstunterricht verwendet werden. Tipps und Beispiele sind hier zu finden:

    https://wp.radiertechniken.de/cyanotypie/

    Strasse_Frau_20_07_05_800.jpg

    Ersatzschulen dürfen gar nicht viel weniger zahlen als staatliche Schulen. Zumindest ist das in Hessen so. Die Ergänzungsschulen können machen was sie wollen.

    Das ist auch in Ba-Wü so. Der Grund dafür ist einfach:
    Ersatzschulen übernehmen Aufgaben, die eigentlich der Staat erledigen sollte. Daher sind das oft spezielle SBBZ für Menschen mit Handicap oder "kreativen Verhaltensweisen". In der Regel sind diese Schulen an derartige Organisationen angegliedert. Der Staat erstattet dann der Einrichtung die Kosten für die Lehrkräfte, da er die Aufgabe sonst selbst schultern müsste.
    Ergänzungsschulen (wie z.B. Waldorfschulen) zahlen Gehälter, die weit unter normalen Lehrergehältern liegen - und werden oft frei (nach finanzieller Kraft der finanzierenden Elternschaft) nach "Haustarif" vereinbart - und reden sich das dann schön:
    https://www.erziehungskunst.de/artikel/ach-wi…uch-beim-gehalt

    Im Wesentlichen: Ja. Ich denke, ein Kurs in Excel und einfachen Datenbanken genügt.

    Du wärst vermutlich unter den ersten, die sich lauthals über den Sachbearbeiter in der Schulverwaltung mokiert, der fachlich keine Ahnung hat, aber Fortbildungen für die KuK in Physik, Biologie und Mathematik planen und organisieren darf, weil er/sie eine Kalkulationstabelle erstellen kann ;)

    Anmerkung: Kenntnisse in Datenbanken, Kalkulationstabellen und Textbearbeitung sind für diese Tätigkeit grundlegend - aber nicht ausreichend. Sag' ich mal als jemand, der das ein paar Jahre (neben anderen Aufgaben) als abgeordnete Lehrkraft und Sachbeabeiter machen durfte. Da hängt auch die Organisation von Räumlichkeiten, die Kontrolle der Mindestzahl von TN, Zu- oder Absage, Abrechnung von Honoraren und Fahrtkosten der Referenten und TN und mehr dran.
    Vermutlich würdest du dich bedanken, wenn ein Maurer Fortbildungen im Schulbereich durch das Füllen von Tabellen organisiert ;)

    Ich kann mir 0 vorstellen, bis 67 zu arbeiten. Danach ist das Leben quasi vorbei.

    Kann ich nicht bestätigen. Mit 66 fängt das Leben an ;)

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