Beiträge von Wolfgang Autenrieth

    Aber nur, weil man es anbietet?

    Ich habe keinen PKW - und suche entsprechend nach Lösungen, bzw. kann bestimmte Dinge nicht anbieten. Ich habe deswegen schon Fortbildungen abgesagt, weil die an den blödestens Orten waren und das auch genauso kommuniziert.

    Nun - wenn man in Kauf nimmt, den blödesten Technikunterricht anzubieten und nur noch Theorieeinheiten fährt, kann man auf Material verzichten. Zu fordern, dass man dafür einen Angestellten der Stadt als Lieferservice bekommt, läuft ins Leere.
    An der Haupt- und Werkrealschule ist Technik DAS zentrale Fach. Wir bilden zukünftige Handwerker aus. Ohne Material und praktisches Arbeiten lässt sich der Lehrplan nicht erfüllen.
    Klar - man kann sich Fertigbausätze von Obitec oder anderen Anbietern bestellen. Doch das ist IKEA-Unterricht. Basteln nach Zahlen.
    Großformatige Holzplatten bestellt man als Vorrat für mehrere Jahre und lässt die anliefern. Wenn man seine Unterrichtsprojekte jedoch individuell plant, kommt man an Beschaffungsfahrten nicht vorbei.

    Ein weiterer Aspekt sind die Kosten. Die Schüler müssen das Verbrauchsmaterial selbst bezahlen. An den HWRS sind die Eltern der Schüler eher klamm. Es bleibt nur der Weg, die Materialien selbst vom Baumarkt zu holen - in der Regel gibt es dabei auch Schulrabatt.

    Im Mathematikunterricht hab' ich beim Thema "Körper und Volumina" mit den Schülern immer Modelle gebastelt. Das Papier dafür ist in der Schule. Kein Problem. Aber die eigenen, selbst gebauten Anschauungsobjekte bringt Mann in einer Kiste mit in die Schule. Mit Bus und Bahn und Aktentasche? vergiss es.
    Eine Rolle Packpapier für den Kunstunterricht? Falls ich die in der Schule stehen lasse, bis ich sie das nächste Mal benötige, hat sie viele Freunde gefunden und ist verschwunden. Klassenlehrerunterricht von 1-9 ist eine andere Hausnummer als das BK. Ich habe keine Ahnung, was ihr im Unterricht anstellt. Weshalb denkt ihr dagegen, ihr wüsstet, wie es bei uns zugeht?

    Die Bereitschaft, jung Mutter oder Vater zu werden, ist eine Sache, aber in solchen Fällen beeindruckt mich, dass es auch wirklich jedem Familienmitglied gelang, relativ schnell einen Partner zu finden und auch relativ schnell Nachwuchs zu zeugen. So selbstverständlich ist das nicht, wenn man bedenkt, wie viele ungewollte Dauersingles es in unserer Gesellschaft gibt.

    Bei mir wurde eine Schülerin am Ende von Klasse 7 schwanger. 13 Jahre alt - und werdende Mutter. Als ich mit ihrer Mutter den weiteren Ablauf besprochen habe, damit das Mädchen doch einen Abschluss bekommen kann, hat sie mir mitgeteilt, dass sie das Mädchen selbst mit 15 zur Welt gebracht hatte. Also: Oma mit 29.
    In Klasse 9 hatte das Mädchen ab und an ihr Baby dabei - und schaffte am Ende doch noch den HSAP. Der Kindsvater hatte sich da schon längst vom Acker gemacht. Der war 29 Jahre alt. Es kam zu keiner Verhandlung wegen Missbrauchs Minderjähriger - Mama und Tochter gaben an, der Sex sei einvernehmlich gewesen - und es war "in famiglia" passiert unter Cousin und Cousine.
    Das war vor 13 Jahren. Falls die Serie anhält, wäre die Großmutter von damals nun mit 42 Jahren bald Urgroßmutter.

    "Die Reichen" verlagern sich bzw. ihr Vermögen einfach ins Ausland und sind raus aus der Nummer.

    Falsch. Sie verlagern ihr Vermögen ins Ausland - sich selbst jedoch nicht. Die Sicherheit und das Gesundheitssystem der BRD wollen sie nicht missen. Zumal es sie kaum etwas kostet. In anderen Ländern brauchen sie private Security - die sie kaum schützen kann.
    Ja... Antimon .... die Schweiz .... aber dort sind die besten Plätze bereits durch Russen besetzt.

    Dass man die Quandts oder Privaties dieser Welt irgendwie angemessener beteiligen möchte, finde ich ja grundsätzlich nicht verkehrt, aber die wissen sich ohnehin erfolgreich zu entziehen. Der Vorstoßt würde im Zweifel wieder die Mitte treffen.

    Nun - auch "die Mitte" nutzt unser Gesundheitssystem, die Straßen, Schulen, Verwaltung etcpp. und sollte hier nicht nur das eigene Risiko, sondern wie andere Mitglieder der Solidargemeinschaft auch - das Risiko und die Kosten Aller absichern. Das gilt auch für Beamte.
    Unser Steuersystem und das System der Sozialabgaben hat durchaus Reformbedarf. Das bisschen Butter, das auch die Reichen per Mehrwertsteuer versteuern, steht in keinem Verhältnis zu deren Einnahmen aus Kapitalerträgen.
    Falls man nun auf die Kapitalertragsteuer - wie bei der Lohnsteuer - noch einen Solidarbeitrag für Sozialabgaben draufsetzt, bringt diese noch lange nicht in die Dimensionen, mit denen der Abzug vom Lohn erfolgt. Merz wird natürlich - als Blackrock-Apologet - dagegen Sturm laufen.

    Er hat in der Zeit also einen Gewinn von 250.000€ eingefahren

    Das ist falsch. Der Gewinn ist fiktiv und entsteht real erst bei der Veräußerung. Hier gilt auch die Spekulationssteuer.

    Zitat

    Du bist steuerpflichtig, wenn du deine Immobilie innerhalb von zehn Jahren nach dem Kauf weiterverkaufst und du nicht nachweisen kannst, dass du in den letzten zwei Jahren sowie im Verkaufsjahr selbst im Haus gewohnt hast. Steuern fallen auch an, wenn du innerhalb von fünf Jahren drei Objekte veräußerst. Du giltst dann als gewerbetreibend und musst Gewerbe- und Umsatzsteuer zahlen.
    (...)

    Wie hoch die Spekulationssteuer ausfällt, hängt von zwei Faktoren ab:

    1. Wertzuwachs: Je größer der Veräußerungsgewinn ausfällt, desto höher ist die Steuerbemessungsgrundlage und somit auch die zu tragende Steuerlast.
    2. Einkommenssteuersatz: Versteuert wird der Hausverkauf nicht pauschal, sondern auf Basis deines persönlichen Einkommenssteuersatzes. Somit tragen Besser- und Spitzenverdiener:innen auch eine erhöhte Steuerlast, sofern die Spekulationssteuer fällig wird.

    Weißt du Wolfgang Autenrieth, du gehörst wirklich zu denen, die jeden Mythos aufgreifen und verteidigen, aber eigentlich gar nicht wissen, was Sache ist.

    Nur weil ich die Sperrklausel (fälschlich) im Grundgesetz verortet habe, stimmt dennoch der Rest meiner Aussage.

    Zitat

    Sperrklauseln gibt es in Deutschland – jeweils in Höhe von 5 Prozent – bei der Bundestagswahl und allen Wahlen der Landesparlamente. Bei Kommunalwahlen[9] und bei Europawahlen[10] gibt es keine Sperrklauseln (mehr). Bei der Wahl zur Bremischen Stadtbürgerschaft gilt weiterhin eine Sperrklausel in Höhe von 5 %. In Berlin gilt für die Wahlen zu den Bezirksverordnetenversammlungen eine explizite Hürde in Höhe von 3 Prozent. Auch in Hamburg gilt für Wahlen zu den vergleichbaren Bezirksversammlungen eine 3-Prozent-Sperrklausel. Diese war im Januar 2013 vom Hamburgischen Verfassungsgericht als Bestandteil des Wahlgesetzes zunächst verworfen worden[11], wurde aber schon im Dezember 2013 von der Hamburger Bürgerschaft – nun als Teil der Verfassung – wieder eingeführt.[12]

    Die Einführung der Fünf-Prozent-Hürde wurde in der Bundesrepublik Deutschland damit begründet, dass das Fehlen einer Sperrklausel in der Weimarer Republik die Zersplitterung gefördert habe.[13] Damals waren bis zu 17 Parteien im Reichstag vertreten.

    Die Sperrklausel für den Bundestag war – seit dem 8. Juli 1953[14] – durch § 6 Abs. 3 des Bundeswahlgesetzes alter Fassung geregelt. Demnach musste eine Partei bundesweit mindestens fünf Prozent der Stimmen erhalten, um in den Bundestag einzuziehen. Diese Fünf-Prozent-Hürde konnte allerdings durch die Grundmandatsklausel überwunden werden: Falls eine Partei mindestens drei Direktmandate errang, zog sie mit einer ihrem prozentualen bundesweiten Stimmenanteil entsprechenden Anzahl von Abgeordneten in den Bundestag ein. Auch galt sie nicht für Parteien nationaler Minderheiten.

    Du wirfst mir ständig vor, ich hätte mich nicht informiert oder verstünde nicht, was Sache ist. Und jedes Mal zeige ich dir dann, dass du falsch liegst und von dir kommt nichts mehr. Soll ich das hier auch wieder machen?

    Na, dann widerlege das mit dem Freibetrag doch und beweise, dass ich falsch liege. Du nennst den Vorschlag dumm und populistisch. Ich halte ihn für vernünftig und notwendig. Wer mit geerbtem Geld von den Zinsen lebt, steuert null zum Sozialstaat bei. Sozialabgaben sind Beiträge zur Finanzierung des Gemeinwesens. Auch die Beitragsbemessungsgrenzen sind fragwürdig. Die Modelle in Österreich und der Schweiz sind hier tragfähiger - und solidarischer.

    Ich hoffe, dass dies dann endlich der Sargnagel für die Sperrklausel von 5 % sein wird.

    Sicher nicht. Diese wurde als Absicherung gegen Weimarer Verhältnisse von den Vätern des GG festgezurrt. Und ich kann meine "klammheimliche Freude" darüber nicht verbergen, dass es die FDP treffen könnte. Verdient hätte Lindner das allemal.

    Interessant wird, welche Parteien über die Grundmandatsklausel in den Bundestag kommen. Sollte die CSU in Bayern mit derzeit 5,2% (bundesweit) unter die 5% rutschen, wird das sehr spannend - auch für Merz. Letztendlich entscheidet die Zahl der Köpfe im neuen Bundestag.
    Die Wahlrechtsreform 2023 hat eine wichtige Veränderung eingeführt: Die Zahl der Abgeordneten ist gesetzlich auf 630 Personen beschränkt.

    Habeck hat sich mit seinem dummen und populistischen Vorschlag der Sozialabgaben auf Kapitalerträge auch disqualifiziert. Entweder hat er es nicht verstanden oder die Öffentlichkeit für dumm verkauft.

    Oder du hast dich nicht informiert - und verstehst nicht, was Sache ist.

    Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge betonte, der Vorschlag würde Millionäre belasten. "Gerade diejenigen, die Millionen auf dem Konto liegen haben und selber nicht mehr arbeiten gehen müssen, weil das Geld für sie arbeitet." Es gehe um ein durchdachtes Konzept mit hohen Freibeträgen für Sparerinnen und Sparer.

    Da geht es nicht um Oma ihr Sparbüchlein.

    Der Grünen-Kanzlerkandidat kritisierte, dass Kapitalerträge bislang von Sozialversicherungsbeiträgen freigestellt seien. Arbeitslöhne würden dadurch stärker belastet als Kapitalerträge. "Und deswegen schlagen wir vor, dass wir auch diese Einkommensquellen (...) sozialversicherungspflichtig machen." Dass Kapitaleinnahmen zur Finanzierung des Gesundheits- und Pflegesystems herangezogen werden sollen, steht auch im Programmentwurf der Partei zur Bundestagswahl.


    Ui. Sowas schüttle ich mal eben für eine Wahlfachwoche aus dem Ärmel. Wusste gar nicht, dass ich damit schon 3 x für den Unterricht an der Werkrealschule in der schwäbischen Wallapampa zugelassen bin.

    Nun - das zeigt nur deinen begrenzten Horizont und deine Aversion mir gegenüber. Wenn du eine 50.000-Einwohner-Stadt als "Wallapampa" definierst - gut. Zu viel Basel wäre jedoch auch nicht gut für Europa ;)
    Informier' dich über Begriffe und erweitere deinen Horizont. Ein Teil meiner Arbeit befasste sich mit Claude Lévi Strauss. So viel als Tipp :aufgepasst:

    <edit>Tipp 2: Mit Chemie hatte das gar nichts zu tun... wenn man von Papier und Tinte absieht...
    Tipp3: Ein Verlegenheits-Lachsmiley zeigt nur, dass du im Dunkeln tappst. In der Auflistung meiner Fächer fehlt noch Philosophie. Die Arbeit hatte sich damit jedoch nur im Überbau befasst</edit>

    Hast Du noch mehr Klischees aus 1980 auf Lager?

    Ach Sissymaus. Keine Ahnung von Grundschule und Klischees unterstellen. Sooo lange bin ich noch nicht aus dem Betrieb. Und - da ich im Gegensatz zu dir - auch an der Grundschule, sowie als Kunsterzieher und Techniklehrer tätig war, weiß ich vermutlich mehr über diese Problematik, als du. Transportiere mal 20 2-Meter-Dachlatten mit dem Linienbus oder 20 Leinwände für den Kunstunterricht :autsch:
    Buy se Wei 80er ... wäre ich 1981 mit Regelaltersgrenze ausgeschieden - also vor 43 Jahren - müsste ich nun weit über 100 Jahre alt sein.
    1981 hab' ich meine Zulassungssarbeit (Abschlussarbeit) im Studium geschrieben. Über "Spurensicherung". Nun darfst du rätseln, was sich dahinter verbarg ;)

    Nun - ich denke, dass hier schulartspezifische Regelungen nötig sind. KuK, die an SEKII oder BKs unterrichten, werden mit der Aktentasche unterm Arm zur Schule kommen. KuK, die an Grundschulen und SekI unterrichten, schleppen oft didaktische Materialien aus dem heimischen Materiallager in den Unterricht, ebenso Kunst- und Technik- Kolleginnen und Kollegen, ebenso wie Lehrkäfte für Hauswirtschaft. Die können sich nur in Großstädten die Materialien für die Kochstunde vom REWE liefern lassen ;)

    Das Problem haben wir uns doch selber durch die weichgespülten Lehrpläne und die weichgespülte Erziehung sowie dem fehlenden Leistungsgedanken in der Schule selber eingehandelt.

    Guckt Euch mal die Mathematik-Abschlussprüfungen der 10. Klasse der Polytechnischen Oberschule (=Realschulabschluss) an (Ich empfehle das Jahr 1957) und überlegt Euch, ob heutige Realschüler sowas auch nur Ansatzweise hinbekommen würden? Ich denke nicht!

    —> https://mathematikalpha.de/wp-content/upl…DR_Klasse10.pdf

    Hab' mal kurz über die Aufgaben geschaut. Die Volumenberechnungen und Masseberechnungen, sowie Aufgaben, bei denen Pythagoras Anwendung findet, könnten genau so in Abschlussprüfungen der Hauptschule in Ba-Wü stehen. Gleichungsumformungen waren bei uns in der dargestellten Komplexität für Klase 9 nie Lehrplanthema, in der WRS-Prüfung Klasse 10 wären sie möglich.
    Mach' doch nicht alle dümmer, als sie sind. Früher war nicht alles besser und hinter der Mauer auch nicht. :daumenrunter:

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